Maria Jeritza: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „thumb|right|300px|Maria Jeritza 1887 - 1982 Maria Jeritza wurde am 6. Oktober 1887 in Brünn, Mären, als Marie Jedličková geboren und …“) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
Maria Jeritza wuchs in Brünn als Tochter eines Handwerkers auf und wohnte im zweiten Stock der sogenannten | Maria Jeritza wuchs in Brünn als Tochter eines Handwerkers auf und wohnte im zweiten Stock der sogenannten ''Quargelburg'' neben einer Käsefabrik. Eine Etage darunter wohnte der junge Kapellmeister Robert Stolz in Untermiete. Um ihren ersten Klavierunterricht bezahlen zu können, arbeitete die junge Mizzi als Stubenmädchen eines Hotels. Sie sang im Chor des Deutschen Theaters in Brünn mit und Robert Stolz vermittelte ihr den Kantor Auspitzer als Gesangslehrer. | ||
Bei einer Galapremiere von | Bei einer Galapremiere von ''Aida'' überbot die Chorsängerin Mizzi Jedlitzka mit ihrer makellosen Stimme die Wiener Operndiva Else Brant dermaßen überzeugend, dass sie sich dafür zwar in Brünn unmöglich machte, aber dafür in Olmütz als Solistin engagiert wurde. Als zwanzigjährige gelang ihr mit einem Gastspiel der Sprung an die Volksoper nach Wien. | ||
Im August 1910 trat Jeritza als ''Ungarische Gräfin'' in Anwesenheit von Kaiser Franz Josef I in Bad Ischl auf. Seine Majestät war so begeistert, dass sie auf seinen Wunsch ihre Arie zweimal wiederholen musste. Daraufhin wünschte sich der Monarch die begnadete Sopranistin auch zu seinem Geburtstag am 18. August in Ischl nur für sich zu hören und fortan auch an der Hofoper am Ring in Wien. | Im August 1910 trat Jeritza als ''Ungarische Gräfin'' in Anwesenheit von Kaiser Franz Josef I in Bad Ischl auf. Seine Majestät war so begeistert, dass sie auf seinen Wunsch ihre Arie zweimal wiederholen musste. Daraufhin wünschte sich der Monarch die begnadete Sopranistin auch zu seinem Geburtstag am 18. August in Ischl nur für sich zu hören und fortan auch an der Hofoper am Ring in Wien. | ||
Es folgte eine beispiellose Karriere an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Ihre leidenschaftlichen Auftritte | Es folgte eine beispiellose Karriere an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Ihre leidenschaftlichen Auftritte trugen ihr den Ruf als ''Teufel in Engelsgestalt'' oder als ''Primadonna assoluta'' ein. Sie wird vom englischen Hof auf Schloss Windsor, von Thronfolger Franz Ferdinand ins Belvedere und von Präsident Roosevelt ins Weiße Haus nach Washington eingeladen. | ||
Maria Jeritza heiratet 1919 Freiherr Popper von Podhragy. In zweiter Ehe 1935 den Filmmagnaten Winfield Richard Sheehan, mit dem sie bis zu dessen Tod 1945 in Hollywood und später in New York lebte. Zuletzt heiratete sie 1948 den Schirmfabrikanten Irving Seery und lebte bis zu ihrem Tod 1982 als Maria Seery in New Jersey. Sie wurde auf dem Heiligkreuzfriedhof (Holy Cross Cemetery) in North Arlington, Newark, USA bestattet. Alle Ehen blieben kinderlos. | Maria Jeritza heiratet 1919 Freiherr Popper von Podhragy. In zweiter Ehe 1935 den Filmmagnaten Winfield Richard Sheehan, mit dem sie bis zu dessen Tod 1945 in Hollywood und später in New York lebte. Zuletzt heiratete sie 1948 den Schirmfabrikanten Irving Seery und lebte bis zu ihrem Tod 1982 als Maria Seery in New Jersey. Sie wurde auf dem Heiligkreuzfriedhof (Holy Cross Cemetery) in North Arlington, Newark, USA bestattet. Alle Ehen blieben kinderlos. |
Version vom 30. Dezember 2014, 14:38 Uhr
Maria Jeritza wurde am 6. Oktober 1887 in Brünn, Mären, als Marie Jedličková geboren und starb am 10. Juli 1982 in Orange, New Jersey, USA. Sie gehörte zu den bedeutendsten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts und hatte in Unterach am Attersee ihren Ferienwohnsitz.
Leben
Maria Jeritza wuchs in Brünn als Tochter eines Handwerkers auf und wohnte im zweiten Stock der sogenannten Quargelburg neben einer Käsefabrik. Eine Etage darunter wohnte der junge Kapellmeister Robert Stolz in Untermiete. Um ihren ersten Klavierunterricht bezahlen zu können, arbeitete die junge Mizzi als Stubenmädchen eines Hotels. Sie sang im Chor des Deutschen Theaters in Brünn mit und Robert Stolz vermittelte ihr den Kantor Auspitzer als Gesangslehrer.
Bei einer Galapremiere von Aida überbot die Chorsängerin Mizzi Jedlitzka mit ihrer makellosen Stimme die Wiener Operndiva Else Brant dermaßen überzeugend, dass sie sich dafür zwar in Brünn unmöglich machte, aber dafür in Olmütz als Solistin engagiert wurde. Als zwanzigjährige gelang ihr mit einem Gastspiel der Sprung an die Volksoper nach Wien.
Im August 1910 trat Jeritza als Ungarische Gräfin in Anwesenheit von Kaiser Franz Josef I in Bad Ischl auf. Seine Majestät war so begeistert, dass sie auf seinen Wunsch ihre Arie zweimal wiederholen musste. Daraufhin wünschte sich der Monarch die begnadete Sopranistin auch zu seinem Geburtstag am 18. August in Ischl nur für sich zu hören und fortan auch an der Hofoper am Ring in Wien.
Es folgte eine beispiellose Karriere an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Ihre leidenschaftlichen Auftritte trugen ihr den Ruf als Teufel in Engelsgestalt oder als Primadonna assoluta ein. Sie wird vom englischen Hof auf Schloss Windsor, von Thronfolger Franz Ferdinand ins Belvedere und von Präsident Roosevelt ins Weiße Haus nach Washington eingeladen.
Maria Jeritza heiratet 1919 Freiherr Popper von Podhragy. In zweiter Ehe 1935 den Filmmagnaten Winfield Richard Sheehan, mit dem sie bis zu dessen Tod 1945 in Hollywood und später in New York lebte. Zuletzt heiratete sie 1948 den Schirmfabrikanten Irving Seery und lebte bis zu ihrem Tod 1982 als Maria Seery in New Jersey. Sie wurde auf dem Heiligkreuzfriedhof (Holy Cross Cemetery) in North Arlington, Newark, USA bestattet. Alle Ehen blieben kinderlos.
Maria Jeritza und Unterach am Attersee
Bei einem Künstlertreffen am Berghof in Unterach lernt Jeritza 1916 die Schönheit dieser Landschaft kennen. Sie kaufte eine Villa in Unterach und zog dort im Sommer 1925 ein. Später erweiterte sie ihren Besitz um weitere Seeliegenschaften. Maria Jeritza verbringt ihre Ferien mit ihrem großen Familien- und Freundeskreis bis zum Jahr 1951 am Attersee. In Erinnerung blieben die exzentrischen Hüte, mit denen Maria Jeritza zur Sonntagsmesse zu kommen pflegte sowie die jährlichen Sommerfeste zu denen insbesondere die Unteracher Kinder eingeladen und großzügig bewirtet wurden. Von Jeritzas letzten Ehemann bekam jedes Kind einen bunten Schirm geschenkt.
Die Gemeinde Unterach erinnert mit der Jeritza-Straße an seine einstige, weltbekannte Mitbürgerin. Die Villen Jeritzas fanden mit den Familien Stadler, Thurnauer und Schiff neue Eigentümer.
Hörprobe zur Erinnerung an Maria Jeritza
Hörprobe (6 Minuten) von Maria Jeritza - Mild und leise
Quellen
- Dietmar Grieser - Nachsommertraum
- Schilderungen von Unteracher ZeitzeugInnen