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[[Bild: Weidinger_Johann.jpg|thumb|right|180px|Johann Weidinger]]
 
'''Installations- und Brunnenmeister in der Atterseestraße 38'''<br/>
 
Johann Weidinger (II.) war Installateur- und Brunnenmeister in Seewalchen. Nach der Pflichtschule absolvierte er eine Lehre im elterlichen Betrieb als Brunnenmeister und bei Hawle, Vöcklabruk,  die Ausbildung zum Installateurmeister. 1959 übernahm er den Traditionsbetrieb der Familie. Weidinger war verheiratet und hatte zwei Söhne und zwei Töchter.<br/>
 
1906 gründete Karl Weidinger ein Brunnenbauunternehmen in Neißing. Um 1930 übersiedelte das Unternehmen unter seinem Sohn Johann Weidinger I nach Seewalchen. Von 1959-1992 führten Johann Weidinger II und sein Bruder Alfred Weidinger (beide Söhne von Johann Weidinger) den Betrieb und erweiterten das Sortiment mit den Bereichen Heizungstechnik, Industrie, Medientechnik, Klimatechnik und Lüftungstechnik. 1967 zog die Firma vom Aussichtweg in die Atterseestraße. Von anfangs 5 bis 8 wuchs der Mitarbeiterstand auf 24, über 50 Lehrlinge wurden ausgebildet.<br/>
Lehrerheim Weyregg<br/>
1997 übersiedelte Johann Weidinger III. in die „Weidinger-Halle“ ins  Industriegebiet in Seewalchen.<br/>
[[Bild: Wey_um1900_hau.jpg |thumb|right|350px| Postkarte um 1900 – als das Haus noch „Hubertusheim“ hieß.]]
2002 musste die Firma Konkurs anmelden. Zuletzt waren 9 Leute, in den besten Zeiten über 35 Mitarbeiter beschäftigt. In einen Teil der Halle richtete nun die Post ihren Zustelldienst ein. <br/>
 
Ein Jahr später wird aus der Weidinger GmbH &Co. KG (seit Juli 1992) die „Weidinger Energiesysteme GmbH” für Gas und Sanitärtechnik unter dem Geschäftsführer  Johann Weidinger III.<br/>
==Der Anfang== 
2012 kam dann das endgültige Aus der Firma Weidinger<br/><br/>
1923 wurde bekannt, dass die Grafenfamilie Uiberacker ihr großes Haus (Weyregger Straße 66, früher Weyregg 36) verkaufen will. Der Katholische Landeslehrerverein (nach 1945: Christlicher Lehrerverein CLV) erwarb noch im selben Jahr das Haus um 25.000 Goldkronen [Basis 1892] (=360 Millionen Inflations¬kronen Mai 1923).<br/>
Johann Weidinger war 59 Jahre lang aktiver Musiker (seit 1951). Er erzählte gerne, dass er das Klarinetten spielen im „Schusterhäusl“ beim Eingang des Friedhofes gelernt hatte.<br/>
Zum Gebäude mit zwei Seitentrakten, verbunden mit einem Ganggehörte auch ein großer Seegrund mit einem zweigeschoßigen Bootshaus. Der Gang wurde geschlossen, um Speisekojen zu errichten. <br/>
Er war Obmann der Marktmusik von 1980-1999 und wurde dann 2009 zum Ehrenobmann ernannt. In seine Zeit als Obmann fiel das 100-jährige Bestehen der Musikkapelle mit einem großen Fest  und der Bau des neuen Musikerheimes am Rathausplatz.
Die Mittel wurde durch die Zeichnung von Leihbeträgen und einer „Lehrerheim-Lotterie“ aufgebracht. Vorerst wurde das Gebäude für Sommerbetrieb umgestaltet. <br/>
Für seine Tätigkeiten bekam  er das Ehrenkreuz in Gold des Blasmusikverbandes.<br/>
Ein Orkan am 4 Juli 1929 setzte dem Heim arg zu - das Dach samt Kamin wurde abgetragen, alle Fenster der Seeseite wurden zerstört. <br/>
Er gehörte dem Gemeinderat von 1980 bis 2003 an und erhielt Verdienstmedaillen der Gemeinde 1984 und 2003. Ab 1967 war er Interessenvertreter in Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund.<br/>
Zu einer notwendigen wirtschaftlichen Verbesserung wurde in der Nebensaison eine landwirtschaftliche Haushaltungsschule und Kurse für arbeitslose Lehrerinnen abgehalten. <br/>
Als Mitglied des Pfarrgemeinderates und Obmann des Pfarrgemeinde-Bauausschusses  war er maßgeblich an der Renovierung der Pfarrkirche 1999-2001 beteiligt.<br/><br/>
Nach der NS-Machtübernahme Im  März 1938 musste der Verein aufgelöst werden und das Lehrerheim von verschiedenen NS-Organisationen (NS-Wohlfahrt) belegt. Später zogen Flüchtlinge aus Bessarabien ein; und nach dem Krieg eine amerikanische Kompanie ein, die das Haus bis Sommer 1946 besetzt hielt.
Er betreute weit über das Pensionsalter hinaus die Baustellen der Wassergenossenschaft Seewalchen.
==Nach dem Krieg==
2006 verlieh der Landeshauptmann an Johann Weidinger für seinen vielseitigen Einsatz die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik.<br/>
[[Bild: WEY_Lehrerheim_39_2013.jpg|thumb|right|350px| Das Seehotel (Bildungs- und Ferienhaus des CLV) im Jahr 2014]]
'''Quellen:'''
Nach dem Abzug der Amerikaner war das Haus in einem desolaten Zustand. Nun wurde das Haus für mehrere Jahre der Landwirtschaftskammer vermietet, die Haushaltungsschule zog wieder ein. Nach der Fertig¬stel¬lung des eigenen Haushaltungs-Schulgebäudes 1952 an der Wachtbergstraße stand es wieder dem Verein zur Verfügung. <br/>
Chronik der Markgemeinde<br/>
Vorerst war eine große Summe für die Renovierung notwendig, die von den Vereinsmitgliedern aufgebracht wurde. 1953 wurde der Sommerbetrieb für die Lehrer*inen wieder aufgenommen und ein Jahr später wurde das Haus durch die Aufnahme eines Kredites erweitert. <br/>
Altbürgermeister Mag. Johann Reiter.<br/><br/>
Die große Auslastung in den 1960er Jahren ermöglichte eine Reihe von Investitionen, wie Warmwasserversorgung, Zentralheizung oder Parkgestaltung. Renovierungen und Verbesserungen wurden immer wieder durchgeführt.
'''Kategorien:'''
==Erweiterung des Angebotes==
[[Kategorie:Seewalchen am Attersee]]
In den 1970er Jahren wurde das ursprüngliche Erholungsheim als Bildungshaus für  Kurse, Tagungen und Seminare erweitert. Bis 1989 nahmen über 17 Jahre durchschnittlich 1000 Personen pro Jahr an den Seminaren teil. <br/>
[[Kategorie: Privatpersonen]]
Ab den 1990erJahren war das Haus vorerst als "Pension Weyreggerhof" und später als "Seehotel Weyregg" mit 35 Zimmern nicht nur für Mitglieder sondern für alle Gäste und Urlauber ganzjährig offen.
 
==Ende des Lehrerheimes==
Im März 2013 hat der CLV nach 90 Jahren sein Seehotel in Weyregg verkauft.
Der Weyregger Bürgermeister Gerzer hoffte auf eine weitere touristische Nutzung des Seehotels, seine Hoffnungen wurden nicht erfüllt. <br/>
Der neue Eigentümer war ein Immobilienbüro (mit angeblich 8 Investoren) in Wels. Eine Umwidmung für Wohnungen schloss die Gemeinde aus. Nun wird aber kein Hotel betrieben, sondern die Liegenschaft – wie es heißt - von den Gesellschaftern als Sommerzweitwohnsitz verwendet, <br/>
Die Widmung des Hauses lautet allerdings weiter auf „Hotelbetrieb". Bei der Eingangstür steht stets allerdings ein rotes Taferl mit der Aufschrift „Zimmer belegt".<br/>
<small>(August 2020) </small>
==Quellen==
Schulblatt des CLV<br/>
Oberösterreichische Nachrichten<br/>
 
[[Kategorie: Weyregg am Attersee]

Version vom 17. Februar 2021, 10:05 Uhr

Johann Weidinger

Installations- und Brunnenmeister in der Atterseestraße 38
Johann Weidinger (II.) war Installateur- und Brunnenmeister in Seewalchen. Nach der Pflichtschule absolvierte er eine Lehre im elterlichen Betrieb als Brunnenmeister und bei Hawle, Vöcklabruk, die Ausbildung zum Installateurmeister. 1959 übernahm er den Traditionsbetrieb der Familie. Weidinger war verheiratet und hatte zwei Söhne und zwei Töchter.
1906 gründete Karl Weidinger ein Brunnenbauunternehmen in Neißing. Um 1930 übersiedelte das Unternehmen unter seinem Sohn Johann Weidinger I nach Seewalchen. Von 1959-1992 führten Johann Weidinger II und sein Bruder Alfred Weidinger (beide Söhne von Johann Weidinger) den Betrieb und erweiterten das Sortiment mit den Bereichen Heizungstechnik, Industrie, Medientechnik, Klimatechnik und Lüftungstechnik. 1967 zog die Firma vom Aussichtweg in die Atterseestraße. Von anfangs 5 bis 8 wuchs der Mitarbeiterstand auf 24, über 50 Lehrlinge wurden ausgebildet.
1997 übersiedelte Johann Weidinger III. in die „Weidinger-Halle“ ins Industriegebiet in Seewalchen.
2002 musste die Firma Konkurs anmelden. Zuletzt waren 9 Leute, in den besten Zeiten über 35 Mitarbeiter beschäftigt. In einen Teil der Halle richtete nun die Post ihren Zustelldienst ein.
Ein Jahr später wird aus der Weidinger GmbH &Co. KG (seit Juli 1992) die „Weidinger Energiesysteme GmbH” für Gas und Sanitärtechnik unter dem Geschäftsführer Johann Weidinger III.
2012 kam dann das endgültige Aus der Firma Weidinger

Johann Weidinger war 59 Jahre lang aktiver Musiker (seit 1951). Er erzählte gerne, dass er das Klarinetten spielen im „Schusterhäusl“ beim Eingang des Friedhofes gelernt hatte.
Er war Obmann der Marktmusik von 1980-1999 und wurde dann 2009 zum Ehrenobmann ernannt. In seine Zeit als Obmann fiel das 100-jährige Bestehen der Musikkapelle mit einem großen Fest und der Bau des neuen Musikerheimes am Rathausplatz. Für seine Tätigkeiten bekam er das Ehrenkreuz in Gold des Blasmusikverbandes.
Er gehörte dem Gemeinderat von 1980 bis 2003 an und erhielt Verdienstmedaillen der Gemeinde 1984 und 2003. Ab 1967 war er Interessenvertreter in Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund.
Als Mitglied des Pfarrgemeinderates und Obmann des Pfarrgemeinde-Bauausschusses war er maßgeblich an der Renovierung der Pfarrkirche 1999-2001 beteiligt.

Er betreute weit über das Pensionsalter hinaus die Baustellen der Wassergenossenschaft Seewalchen. 2006 verlieh der Landeshauptmann an Johann Weidinger für seinen vielseitigen Einsatz die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik.
Quellen: Chronik der Markgemeinde
Altbürgermeister Mag. Johann Reiter.

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