Kapellenlinden in Abtsdorf: Unterschied zwischen den Versionen
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Die zwei imposanten Linden mit einem jeweiligen Stammumfang von etwa 325 bzw. 280 cm befinden sich an der Kreuzung nach Stöttham bzw. Palmsdorf in der Ortschaft Abtsdorf, Gemeinde Attersee am Attersee. Sie flankieren eine gemauerte Kapelle mit einem Fresko von Arthur Brusenbauch das eine Kreuzigungsgruppe zeigt. Der Künstler lebte und starb in einem Haus unweit des Naturdenkmals und schuf auch das Fresko der Bauernhochzeit an der Fassade des Hagerhauses am Landungsplatz in Attersee. Die | Die zwei imposanten Linden mit einem jeweiligen Stammumfang von etwa 325 bzw. 280 cm befinden sich an der Kreuzung nach Stöttham bzw. Palmsdorf in der Ortschaft [[Abtsdorf]], Gemeinde [[Attersee am Attersee]]. Sie flankieren eine gemauerte Kapelle mit einem Fresko von [[Arthur Brusenbauch]], das eine Kreuzigungsgruppe zeigt. Der Künstler lebte und starb in einem Haus unweit des Naturdenkmals und schuf auch das Fresko der Bauernhochzeit an der Fassade des [[Hagerhaus|Hagerhauses]] am Landungsplatz in Attersee. Die Naturdenkmale sind außerdem eine Station der alljährlichen Fronleichnamsprozession der Pfarre Abtsdorf. | ||
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== Die „heilige Linde“ == | == Die „heilige Linde“ == | ||
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Die Linde galt über lange Zeiträume hinweg als heiliger Baum. In Frühgeschichte, Antike und Völkerwanderungszeit war sie verschiedenen Gottheiten geweiht. | Die Linde galt über lange Zeiträume hinweg als heiliger Baum. In Frühgeschichte, Antike und Völkerwanderungszeit war sie verschiedenen Gottheiten geweiht. | ||
Nach Einführung des Christentums in Europa wurden heidnische Lindenheiligtümer so manches Mal zu Marienlinden umgewidmet. Eine Kategorisierung der Linde als „Marienbaum“ wäre allerdings zu weit gegriffen, da auch andere Baumarten mit Marienheiligtümern in Verbindung stehen. Auch heute noch findet man häufig, wie hier in Abtsdorf, Heiligenbilder, Kapellen oder Kreuze unter großen Linden, denn die Christen übernahmen den Glauben an die schützende Wirkung von Linden (siehe: Gerichts- und Versammlungslinden). Gegen derartige Praktiken, auch was andere Baumarten anbelangt, wandte sich die im Frühchristentum und Mittelalter weit verbreitete Superstitionenkritik, deren Ziel es war, solche „Baumkulte“ zu unterbinden. | |||
Die Denkmallinden in Gampern, Attersee und Unterach befinden sich jedenfalls in der Nähe von Kapellen oder Kirchen. | |||
Weil das Holz der Linde sehr weich und deshalb gut schnitzbar ist, wurden und werden noch heute viele Heiligenfiguren aus Lindenholz gefertigt. | |||
==Siehe auch== | |||
* zur Linde in heidnischer Zeit und zur Linde in der Literatur - siehe [[Brunnenlinde in St. Georgen]] | |||
* zur Linde als Gerichts- und Versammlungsort - siehe [[Gerichtslinde Attersee]] | |||
* zu Linde und Lindenprodukten - siehe [[Kapellenlinde Koberg]] | |||
* zur Linde in botanischer Hinsicht - siehe [[Tausendjährige Linde|1000-jährigen Linde in St. Georgen im Attergau]] | |||
* über die so genannten ''Franzosenlinden'' - siehe [[Franzosenlinde in Unterach]]' | |||
== Literatur | == Literatur == | ||
*siehe gesamte Quellenangabe zu den Naturdenkmalen beim Hauptartikel [[Naturdenkmale]]. | |||
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Aktuelle Version vom 27. April 2024, 15:56 Uhr
Die Zwei Kapellenlinden in Abtsdorf in der Gemeinde Attersee sind Naturdenkmäler. ND-Nr.: 382
Standort und Beschreibung
Die zwei imposanten Linden mit einem jeweiligen Stammumfang von etwa 325 bzw. 280 cm befinden sich an der Kreuzung nach Stöttham bzw. Palmsdorf in der Ortschaft Abtsdorf, Gemeinde Attersee am Attersee. Sie flankieren eine gemauerte Kapelle mit einem Fresko von Arthur Brusenbauch, das eine Kreuzigungsgruppe zeigt. Der Künstler lebte und starb in einem Haus unweit des Naturdenkmals und schuf auch das Fresko der Bauernhochzeit an der Fassade des Hagerhauses am Landungsplatz in Attersee. Die Naturdenkmale sind außerdem eine Station der alljährlichen Fronleichnamsprozession der Pfarre Abtsdorf.
Die „heilige Linde“
Die Linde galt über lange Zeiträume hinweg als heiliger Baum. In Frühgeschichte, Antike und Völkerwanderungszeit war sie verschiedenen Gottheiten geweiht.
Nach Einführung des Christentums in Europa wurden heidnische Lindenheiligtümer so manches Mal zu Marienlinden umgewidmet. Eine Kategorisierung der Linde als „Marienbaum“ wäre allerdings zu weit gegriffen, da auch andere Baumarten mit Marienheiligtümern in Verbindung stehen. Auch heute noch findet man häufig, wie hier in Abtsdorf, Heiligenbilder, Kapellen oder Kreuze unter großen Linden, denn die Christen übernahmen den Glauben an die schützende Wirkung von Linden (siehe: Gerichts- und Versammlungslinden). Gegen derartige Praktiken, auch was andere Baumarten anbelangt, wandte sich die im Frühchristentum und Mittelalter weit verbreitete Superstitionenkritik, deren Ziel es war, solche „Baumkulte“ zu unterbinden.
Die Denkmallinden in Gampern, Attersee und Unterach befinden sich jedenfalls in der Nähe von Kapellen oder Kirchen. Weil das Holz der Linde sehr weich und deshalb gut schnitzbar ist, wurden und werden noch heute viele Heiligenfiguren aus Lindenholz gefertigt.
Siehe auch
- zur Linde in heidnischer Zeit und zur Linde in der Literatur - siehe Brunnenlinde in St. Georgen
- zur Linde als Gerichts- und Versammlungsort - siehe Gerichtslinde Attersee
- zu Linde und Lindenprodukten - siehe Kapellenlinde Koberg
- zur Linde in botanischer Hinsicht - siehe 1000-jährigen Linde in St. Georgen im Attergau
- über die so genannten Franzosenlinden - siehe Franzosenlinde in Unterach'
Literatur
- siehe gesamte Quellenangabe zu den Naturdenkmalen beim Hauptartikel Naturdenkmale.