Schörfling am Attersee: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Schörfling am Attersee''' ist eine Marktgemeinde am nördlichen Ende des [[Attersee (See)|Attersees]]. | '''Schörfling am Attersee''' ist eine Marktgemeinde am nördlichen Ende des [[Attersee (See)|Attersees]]. | ||
== Geografie == | == Geografie == | ||
[[Datei:Kammer, Schörfling, Seewalchen, Ansicht von Berg.JPG|thumb|Schörfling am Attersee, Aufnahme von Berg im Attergau]] | |||
Schörfling am Attersee liegt auf 512 m Höhe.<br /> Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,68 km, von West nach Ost 5,86 km. <br /> | Schörfling am Attersee liegt auf 512 m Höhe.<br /> Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,68 km, von West nach Ost 5,86 km. <br /> | ||
Einige Höhenangaben:<br /> | Einige Höhenangaben:<br /> | ||
* Trattberg: 702m, Häfelberg: 715 m, Sulzberg: 624 m <br /> | * Trattberg: 702m, [[Häfelberg]]: 715 m, Sulzberg: 624 m <br /> | ||
* Alpenberg: („'''Almberg'''“) 973 m (höchster Punkt)<br /> | * Alpenberg: („'''Almberg'''“) 973 m (höchster Punkt)<br /> | ||
* | * [[Ager]]: ca. 465 m (tiefster Punkt) <br /> | ||
* Attersee: 469 m, Agerbrücke: 472 m. | * [[Attersee (See)|Attersee]]: 469 m, Agerbrücke: 472 m. | ||
=== Ortschaften === | === Ortschaften === | ||
{{Ortschaften der Gemeinde Schörfling}} | {{Ortschaften der Gemeinde Schörfling}} | ||
[[Bild:RZR_KG_SHO.jpg|thumb | [[Bild:RZR_KG_SHO.jpg|thumb|Die Marktgemeinde Schörfling a. A. mit den Katastralgemeinden Kammer und Fantaberg.]] | ||
=== Nachbargemeinden === | === Nachbargemeinden === | ||
An die Marktgemeinde Schörfling grenzen die Gemeinden [[Seewalchen am Attersee]], [[Weyregg am Attersee]], [[Aurach am Hongar]] | An die Marktgemeinde Schörfling grenzen die Gemeinden [[Seewalchen am Attersee]], [[Weyregg am Attersee]], [[Aurach am Hongar]] und [[Lenzing]]. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die ersten Siedlungen am Attersee waren [[Pfahlbauten]]. Sie sind | Die ersten Siedlungen am Attersee waren [[Pfahlbauten]]. Sie sind nach neueren Erkenntnissen um 3500 v. Chr. entstanden. Die Pfahlbausammlung aus dem Schloss Kammer befindet sich heute im OÖ. Landesmuseum in Linz. | ||
Im 6. Jh. n. Chr. kamen die Baiern in unser Gebiet, das in der Folgezeit zum | |||
Die Entwicklung der Herrschaft und des Landgerichtes Kammer vollzieht langsam, vieles bleibt im Dunkeln. Waren am Anfang die Gaugrafen königliche Beamte, kamen die Gebiete an verschiedene Grafen, die zunehmend an Macht gewannen. Am Anfang des 13. Jh. kamen die [[Schaunberger]] durch Heirat in den Attergau. 1260 werden sie als Herren der [[Schloss Kammer|Seefeste Kammer]], die sie zum Mittelpunkt ihrer Herrschaft ausbauten, genannt. 1383 kam die Herrschaft an die Habsburger und schließlich 1581 an die [[Khevenhüller]]. | Nachdem die Römer 15 v. Chr. auch in unser Gebiet kamen, erbauten sich vornehme Römer Villen am Attersee. Die [[Sage von der Flavia]] berichtet auch von einem Edelsitz an der Stelle des heutigen [[Schloss Kammer|Schlosses Kammer]]. Eine 1929 in Kammer gefundene Osirisstatue befindet sich im Stadtmuseum Wels. | ||
Die Kirche von Schörfling kam als „Eigenkirche“ in schaunbergischen Besitz. Im Jahre 1260 wird zum ersten Mal ein Pfarrer namens Konrad von Schörfling erwähnt. Das Kirchenlehen von Schörfling gehörte dann den jeweiligen Herren von Kammer. | |||
Im 6. Jh. n. Chr. kamen die Baiern in unser Gebiet, das in der Folgezeit zum baierischen Stammesherzogtums gehörte. Einem Bayern verdankt Schörfling auch seinen Namen. Im Laufe des 7. Jahrhunderts breitete sich das Christentum aus. Um die christliche Religion zu festigen, stiftete Herzog Odilo das [[Kloster Mondsee]] im Jahre 748. Im Tradionsbuch dieses Klosters findet sich eine Urkunde, in der wurde Schörfling als '''sceroluinigen''' erstmals im Jahre 803 erwähnt. | |||
Schörfling wurde 1499 zum Markt erhoben. Neben den Marktrechten erhielt Schörfling bedeutende Rechte bezüglich des Schiffbaus und des Schiffverkehrs an See und Ager. | |||
Die Zunft der [[Flößer]] und Zimmerleute hatte in Schörfling ihren Sitz. | Die Entwicklung der [[Herrschaft Kammer]] und des Landgerichtes Kammer vollzieht sich langsam, vieles bleibt im Dunkeln. Waren am Anfang die Gaugrafen königliche Beamte, kamen die Gebiete an verschiedene Grafen, die zunehmend an Macht gewannen. Am Anfang des 13. Jh. kamen die [[Schaunberger]] durch Heirat in den Attergau. 1260 werden sie als Herren der [[Schloss Kammer|Seefeste Kammer]], die sie zum Mittelpunkt ihrer [[Herrschaft]] ausbauten, genannt. 1383 kam die Herrschaft an die Habsburger und schließlich 1581 an die [[Khevenhüller]]. | ||
Mit der wirtschaftlichen Bedeutung stieg auch die Einwohnerzahl. Die Not der Bauern im 16 Jh. war eine der Ursachen, dass sich ein Großteil der Bevölkerung der Reformationsbewegung Martin Luthers anschloss. Jedoch musste die Gemeinde im Zuge der Gegenreformation zu ihrem alten Bekenntnis zurückkehren. 1638 wurde die | |||
Es gab aber auch schwere Zeiten. Der Bau der Pferdeeisenbahn von Gmunden nach Linz führte zu einer Stagnation des Markteinkommens und ein verherrender Brand 1787 vernichtete mehr als 1/3 der Häuser in Schörfling. | Die [[Pfarrkirche Schörfling|Kirche von Schörfling]] kam als „Eigenkirche“ in schaunbergischen Besitz. Im Jahre 1260 wird zum ersten Mal ein Pfarrer namens Konrad von Schörfling erwähnt. Da die Verehrung des hl. Gallus aber schon im 10. oder 11. Jahrhundert weit verbreitet war, dürfte der Ursprung der Kirche auf diese Zeit zurückgehen. Das Kirchenlehen von Schörfling gehörte dann den jeweiligen Herren von Kammer. Um 1190 bestand in Schörfling bereits eine Holzkirche, gegen Ende des 15. Jh. begann man mit dem heutigen Bau. Im Jahr 1515 wurde die Kirche geweiht. | ||
Bei der Gründung der Ortsgemeinde 1850 hatte die Schörfling eine Fläche von rund 18,7 km². Mit der Auflösung der [[Gemeinde Oberachmann]] im Jahr 1939 kam ein beachtlicher Gebietszuwachs, gleichzeitig wurde die [[ | |||
Ab 1869 kam der Fremdenverkehr an das Nordende des Attersees. Die Attersee-Dampfschiff-Fahrt wurde gegründet, das Hotel Kammer und mehrere Villen errichtet und 1882 mit dem Bau der [[Kammerer Hansl|Bahn]] fand der nördliche Attergau Anschluss an das österrereichische Verkehrsnetz. Das Zeitalter des Tourismus erlebte vor allem nach dem zweiten Weltkrieg einen großen Höhepunkt. | Schörfling wurde 1499 zum Markt erhoben. Neben den Marktrechten erhielt Schörfling bedeutende Rechte bezüglich des Schiffbaus und des Schiffverkehrs an See und Ager. Die Zunft der [[Flößer]] und Zimmerleute hatte in Schörfling ihren Sitz. | ||
Mit der wirtschaftlichen Bedeutung stieg auch die Einwohnerzahl. Die Not der Bauern im 16 Jh. war eine der Ursachen, dass sich ein Großteil der Bevölkerung der Reformationsbewegung Martin Luthers anschloss. Jedoch musste die Gemeinde im Zuge der Gegenreformation zu ihrem alten Bekenntnis zurückkehren. 1638 wurde die Lorettokapelle erbaut und Schörfling wurde Wallfahrtsort. Mitte des 18. Jh. erlebten diese Wallfahrten einen Höhepunkt, was sich auch wirtschaflich niederschlug. | |||
Es gab aber auch schwere Zeiten. Der Bau der Pferdeeisenbahn von Gmunden nach Linz führte zu einer Stagnation des Markteinkommens und ein verherrender Brand 1787 vernichtete mehr als 1/3 der Häuser in Schörfling. | |||
Bei der Gründung der Ortsgemeinde 1850 hatte die Schörfling eine Fläche von rund 18,7 km². Mit der Auflösung der [[Gemeinde Oberachmann]] im Jahr 1939 kam ein beachtlicher Gebietszuwachs, gleichzeitig wurde die [[Raudaschlmühle]] – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor - an die neue Gemeinde Lenzing abgegeben. Die Fläche beträgt nun rund 23,3 km². | |||
1800 kam der französische General Lecourbe nach Schörfling. 1806 wurden 200 französische Soldaten, die in dem zu einem Militärhospital umgebauten Schloss Kammer gestorben waren, in der sogenannten [[Franzosengrube]] begraben. | |||
Ab 1869 kam der Fremdenverkehr an das Nordende des Attersees. Die [[Attersee-Schifffahrt|Attersee-Dampfschiff-Fahrt]] wurde gegründet, das [[Hotel Kammer]] und mehrere Villen errichtet und 1882 mit dem Bau der [[Kammerer Hansl|Bahn]] fand der nördliche Attergau Anschluss an das österrereichische Verkehrsnetz. Das Zeitalter des Tourismus erlebte vor allem nach dem zweiten Weltkrieg einen großen Höhepunkt. | |||
=== Bedeutung des Namens === | |||
Die erste Erwähnung von Schörfling findet sich im Mondseer Traditionscodex im Jahre 803. Hier wird von '''sceroluinigen''' berichtet, was soviel bedeutet wie ''die dem Skerolf Gehörigen'' oder ''Leute des Skerolf''.<br /> | |||
Das bajuwarische Schörfling wurde also von Skerolf gegründet. Dieser dürfte eine Edeling oder ein Mann mit großem Einfluss gewesen sein. Er nahm mit seinen Gefolgsleuten die Anhöhe am Nordende des Attersees in Besitz, vielleicht verdrängte er alteingesessene Kelto-Romanen oder ließ diese als Knechte für sich arbeiten. | |||
=== Erwähnung in alten Urkunden === | |||
{{Reutner}}<br /> | |||
* 803: Sceroluinigen ([[Kloster Mondsee]]) | |||
* 1130: Heribourt de Schierolfingen | |||
* 1291: Schirfling | |||
* 1455: Scherfling bei Kammer | |||
'''Siehe auch:''' | |||
*[[Attergau]] | |||
*[[Kammer am Attersee]] | |||
*[[Khevenhüller]] | |||
*[[Notgeld Schörfling]] | |||
*[[Franzosengrube]] | |||
== Wappen == | == Wappen == | ||
[[Bild:WappenSchörfling.jpg|100px|right]] | [[Bild:WappenSchörfling.jpg|100px|right]] | ||
Verleihung des Marktwappens am 14. Dezember 1567 durch Kaiser Maximilian II. <br />Der Original-Wappenbrief ist nicht mehr vorhanden, der Text im Konzept dazu erhalten.<br />Der Turm verweist auf Schloss Kammer, die Wellen versinnbildlichen die Lage am See. Der rot-weiß-rote Bindenschild kennzeichnet die Herrschaft Kammer als landesfürstlichen Besitz (1386-1581). | Verleihung des Marktwappens am 14. Dezember 1567 durch Kaiser Maximilian II. <br />Der Original-Wappenbrief ist nicht mehr vorhanden, der Text im Konzept dazu erhalten.<br />Der Turm verweist auf Schloss Kammer, die Wellen versinnbildlichen die Lage am See. Der rot-weiß-rote Bindenschild kennzeichnet die [[Herrschaft Kammer]] als landesfürstlichen Besitz (1386-1581). | ||
== Politik und Verwaltung == | == Politik und Verwaltung == | ||
[[Datei:Rathaus Schörfling am Attersee - 2024-05-04.jpg|thumb|Rathaus von Schörfling am Attersee]] | |||
*[[Bürgermeister der Gemeinde Schörfling am Attersee]] | |||
=== Gemeindeorgane === | === Gemeindeorgane === | ||
Im Gemeindevorstand sind | Im Gemeindevorstand sind 6 Mitglieder vertreten: <br /> | ||
Bgm. Gerhard Gründl; Vbg. Ing. Gabriela Rathje | Bgm. Gerhard Gründl; Vbg. Ing. Gabriela Rathje, Christa Stocker (alle SPÖ);<br /> | ||
Vbg. | Vbg. Margit Spitzer, Dipl. Ing (FH) Johannes Nagl (alle ÖVP);<br /> | ||
Mag. pharm Gerhard Kaniak (FPÖ) | |||
=== Parteien === | === Parteien === | ||
Im Gemeinderat der Marktgemeinde Schörfling ist die SPÖ mit | Im Gemeinderat der Marktgemeinde Schörfling ist die SPÖ mit 10 Gemeinderäten, die ÖVP mit 7 Gemeinderäten und die FPÖ mit 5 Mandaten vertreten. | ||
=== Partnerschaften === | === Partnerschaften === | ||
Im Jahr 1987 ging die Marktgemeinde Schörfling a. A. mit der hessischen Kleinstadt '''Wanfried''' ein. Wanfried liegt im Osten des Werra-Meißner-Kreises an der | Im Jahr 1987 ging die Marktgemeinde Schörfling a. A. eine Partnerschaft mit der hessischen Kleinstadt '''[https://de.wikipedia.org/wiki/Wanfried Wanfried]''' ein. Wanfried liegt im Osten des Werra-Meißner-Kreises an der Landesgrenze zu Thüringen. Die "Fachwerk-Kleinstadt" hat rund 4500 Einwohner. | ||
== Verkehr und Versorgung == | == Verkehr und Versorgung == | ||
=== Straßen === | === Straßen === | ||
'''Autobahn:'''<br /> | *[[Straßen in Schörfling]] | ||
'''[[Autobahn]]:'''<br /> | |||
* A 1 (Westautobahn) Wien – Salzburg. Halb-Anschlussstelle Exit 233: Schörfling<br /> | * A 1 (Westautobahn) Wien – Salzburg. Halb-Anschlussstelle Exit 233: Schörfling<br /> | ||
'''Bundesstraßen:'''<br /> | '''Bundesstraßen:'''<br /> | ||
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* L 1265 Schörflinger Straße von Himmelreich (B 145) nach Schörfling (B 152) | * L 1265 Schörflinger Straße von Himmelreich (B 145) nach Schörfling (B 152) | ||
*Die Eisenbahnlinie [[Kammerer Hansl|Vöcklabruck-Kammer]] endet beim Bahnhof Kammer-Schörfling. | |||
Die Eisenbahnlinie [[Kammerer Hansl|Vöcklabruck-Kammer]] endet beim Bahnhof Kammer-Schörfling. | *[[Attersee-Schifffahrt]] | ||
== Kirche und Religion == | == Kirche und Religion == | ||
*[[Pfarrkirche Schörfling]] | |||
*[[Kapellen in Schörfling]] | |||
*[[Protestantismus in Schörfling]] | |||
== Kunst und Kultur == | == Kunst und Kultur == | ||
=== Brauchtum === | === Brauchtum === | ||
*[[Schörflinger Goldberg]] | |||
=== Museen === | === Museen === | ||
*[[Gustav Klimt Zentrum]] | |||
*[[Heimathaus Schörfling]] | |||
*[[Galerie Petra Seiser]] | |||
[[Datei:Brunnen beim Heimatmuseum in Schörfling.jpg|thumb|Brunnen beim Heimathaus in Schörfling]] | |||
[[Datei:Das Flößerdenkmal in Schörfling erinnert beim Ausfluß des Attersees, oberhalb der Agerbrücke an den Umschlagplatz der Flößer und Schiffer.jpg|thumb|Das Flößerdenkmal in Schörfling erinnert beim Ausfluß des Attersees, oberhalb der Agerbrücke an den Umschlagplatz der Flößer und Schiffer]] | |||
und | |||
=== Kulturveranstaltungen === | |||
== Tourismus und Wirtschaft == | == Tourismus und Wirtschaft == | ||
*[[Attersee-Schifffahrt]] | |||
=== Hotels und Gastronomie === | === Hotels und Gastronomie === | ||
*[[Gasthof Frickh]] | |||
*[[Hofwirt]] | |||
=== Unternehmen === | === Unternehmen === | ||
*[[Seepark Kammer]] | |||
*[[Elektro Nöhmer]] | |||
*[[Marktmetzgerei Nagl]] | |||
*[[See-Apotheke Kammer]] | |||
*[[Cafe Konditorei Ottet]] | |||
*[[Autohaus Feusthuber]] | |||
=== Landwirtschaft === | === Landwirtschaft === | ||
== Sport und Freizeit == | == Sport und Freizeit == | ||
*[[Marina Schörfling]] | |||
=== Jugend === | === Jugend === | ||
=== Veranstaltungen === | === Veranstaltungen === | ||
== Vereine und Organisationen == | == Vereine und Organisationen == | ||
*[[Verein Klimt am Attersee]] | |||
*[[K. u. k. Yachtgeschwader]] | |||
=== Musikverein === | |||
*[[Marktmusik Schörfling]] | |||
=== Feuerwehren === | === Feuerwehren === | ||
*FF Schörfling | |||
*FF Oberhehenfeld | |||
== Schule und Bildung == | == Schule und Bildung == | ||
=== Bibliothek === | === Bibliothek === | ||
== Natur und Umwelt == | == Natur und Umwelt == | ||
*[[Ager]] | |||
*[[Häfelberg]] | |||
=== Naturdenkmale === | === Naturdenkmale === | ||
In Schörfling wurden noch keine Naturdenkmale unter Schutz gestellt. | In Schörfling wurden noch keine Naturdenkmale unter Schutz gestellt. | ||
== Gesundheit und Soziales == | == Gesundheit und Soziales == | ||
*[[See-Apotheke Kammer]] | |||
*[[Arzthaus Hainbucher]] | |||
*Ehemalige [[Badeanstalt Schörfling]] | |||
== Persönlichkeiten == | == Persönlichkeiten == | ||
* Liste der [[Ehrenbürger von Schörfling|Ehrenbürger und Träger des Ehrenringes.]] | |||
* [[Franz Josef Holzinger]] „Stockhodorer von Schörfling" (* 1691 in Vöcklabruck; † 14. August 1775 in Sankt Florian) war ein berühmter Barock-Stukkateur. | * [[Franz Josef Holzinger]] „Stockhodorer von Schörfling" (* 1691 in Vöcklabruck; † 14. August 1775 in Sankt Florian) war ein berühmter Barock-Stukkateur. | ||
*[[Oskar Hauttmann]], Gemeindearzt | |||
*[[Franz Lösch]], Baumeister | |||
* | *[[Ida Horváth-Khevenhüller]], Schlossherrin und Gründerin der [[Attersee-Schifffahrt]] | ||
*[[Gustav Klimt]], Maler mit Aufenthalten in der [[Villa Oleander]] | |||
*[[Josef Wenger]], Müller, Reichsratsabgeordneter und vielfältiger Vereinsobmann | |||
*[[Adriaan de Wit]], Komponist | |||
*[[Hans Dickinger]], Hauptschuldirektor, Heimatforscher und Autor des Schörflinger Heimatbuchs | |||
*[[Käthe Zwach]], Galeristin | |||
*[[Dorschvilla|Käthe Dorsch]], Schauspielerin, Erbauerin der Dorschvilla | |||
*[[Günter Kahowez]], Komponist und Literat | |||
== Sehenswertes == | == Sehenswertes == | ||
[[Datei:Ortsmitte mit Brunnen in Schörfling.jpg|thumb|Ortsmitte mit Brunnen in Schörfling]] | |||
[[Datei:Autobahnverlauf östlich von Schörfling.jpg|thumb|Autobahnverlauf östlich von Schörfling]] | |||
[[Datei:Nordostausblick vom Pfarrhof in Schörfling.jpg|thumb|Nordostausblick vom Pfarrhof in Schörfling]] | |||
=== Architektur und Bauwerke === | === Architektur und Bauwerke === | ||
*[[Haustafeln in Schörfling]] | |||
*[[Schloss Kammer]] | |||
*[[Pfarrkirche Schörfling]] | |||
*[[Dorschvilla]] | |||
*[[Villa Oleander]] | |||
=== Webcams === | === Webcams === | ||
*[[Webcams]] | |||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
=== | == Bildergalerie Schörfling == | ||
*[[:Kategorie:Bildergalerie Schörfling|'''Bildergalerie Schörfling''']] | |||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
*[http://www.schoerfling.spoe.at SPÖ Schörfling] | *[http://www.schoerfling.spoe.at SPÖ Schörfling] | ||
*[http://www. | *[http://www.schoerfling.ooevp.at ÖVP Schörfling] | ||
*[ | *[https://www.nms-schoerfling.at/ Mittelschule Schörfling] | ||
== Quellen == | == Quellen == | ||
* {{Heimatbuch Dickinger}} | * {{Heimatbuch Dickinger}} | ||
* {{Der Bezirk Vöcklabruck}} | * {{Der Bezirk Vöcklabruck}} | ||
* August Mayer u.a.: Schörfling – Die Urkunde 803, Festschrift des Vereins für Heimatpflege, 2003 | * [[August Mayer]] u.a.: Schörfling – Die Urkunde 803, Festschrift des Vereins für Heimatpflege, 2003 | ||
{{Gemeinden der Region Attersee-Attergau}} | {{Gemeinden der Region Attersee-Attergau}} | ||
[[Kategorie:Schörfling am Attersee| Schörfling am Attersee]] | [[Kategorie:Schörfling am Attersee| Schörfling am Attersee]] | ||
[[Kategorie:Gemeindeämter]] | [[Kategorie:Gemeindeämter]] |
Aktuelle Version vom 4. Mai 2024, 10:59 Uhr
Schörfling am Attersee | |
---|---|
Lage | Wappen |
Lage auf DORIS-Karte | Gemeinde-Website |
Gemeindedaten | |
Bezirk: | Vöcklabruck (VB) |
Bezirksgericht: | Vöcklabruck |
Katastralgemeinden: | Fantaberg, Kammer |
Fläche: | 23,3 km2 |
Einwohner: | 3453 (2022) |
Höhe: | 512 m |
Vorwahl: | +437662 |
Postleitzahl: | 4861 |
Koordinaten: | 47° 56′ 50″ N, 13° 36′ 2″ O |
Gemeindekennziffer: | 41737 |
Amtliche Adresse: | Marktplatz 32 4861 Schörfling a. A. |
Bürgermeister: | Gerhard Gründl (SPÖ) |
Weitere statistische Daten |
Schörfling am Attersee ist eine Marktgemeinde am nördlichen Ende des Attersees.
Geografie
Schörfling am Attersee liegt auf 512 m Höhe.
Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,68 km, von West nach Ost 5,86 km.
Einige Höhenangaben:
- Trattberg: 702m, Häfelberg: 715 m, Sulzberg: 624 m
- Alpenberg: („Almberg“) 973 m (höchster Punkt)
- Ager: ca. 465 m (tiefster Punkt)
- Attersee: 469 m, Agerbrücke: 472 m.
Ortschaften
Ortschaften der Marktgemeinde Schörfling |
---|
Fantaberg | Kammer | Marktwald | Moos | Niederham | Oberhehenfeld | Schörfling | Steinbach | Sulzberg | Wörzing |
Nachbargemeinden
An die Marktgemeinde Schörfling grenzen die Gemeinden Seewalchen am Attersee, Weyregg am Attersee, Aurach am Hongar und Lenzing.
Geschichte
Die ersten Siedlungen am Attersee waren Pfahlbauten. Sie sind nach neueren Erkenntnissen um 3500 v. Chr. entstanden. Die Pfahlbausammlung aus dem Schloss Kammer befindet sich heute im OÖ. Landesmuseum in Linz.
Nachdem die Römer 15 v. Chr. auch in unser Gebiet kamen, erbauten sich vornehme Römer Villen am Attersee. Die Sage von der Flavia berichtet auch von einem Edelsitz an der Stelle des heutigen Schlosses Kammer. Eine 1929 in Kammer gefundene Osirisstatue befindet sich im Stadtmuseum Wels.
Im 6. Jh. n. Chr. kamen die Baiern in unser Gebiet, das in der Folgezeit zum baierischen Stammesherzogtums gehörte. Einem Bayern verdankt Schörfling auch seinen Namen. Im Laufe des 7. Jahrhunderts breitete sich das Christentum aus. Um die christliche Religion zu festigen, stiftete Herzog Odilo das Kloster Mondsee im Jahre 748. Im Tradionsbuch dieses Klosters findet sich eine Urkunde, in der wurde Schörfling als sceroluinigen erstmals im Jahre 803 erwähnt.
Die Entwicklung der Herrschaft Kammer und des Landgerichtes Kammer vollzieht sich langsam, vieles bleibt im Dunkeln. Waren am Anfang die Gaugrafen königliche Beamte, kamen die Gebiete an verschiedene Grafen, die zunehmend an Macht gewannen. Am Anfang des 13. Jh. kamen die Schaunberger durch Heirat in den Attergau. 1260 werden sie als Herren der Seefeste Kammer, die sie zum Mittelpunkt ihrer Herrschaft ausbauten, genannt. 1383 kam die Herrschaft an die Habsburger und schließlich 1581 an die Khevenhüller.
Die Kirche von Schörfling kam als „Eigenkirche“ in schaunbergischen Besitz. Im Jahre 1260 wird zum ersten Mal ein Pfarrer namens Konrad von Schörfling erwähnt. Da die Verehrung des hl. Gallus aber schon im 10. oder 11. Jahrhundert weit verbreitet war, dürfte der Ursprung der Kirche auf diese Zeit zurückgehen. Das Kirchenlehen von Schörfling gehörte dann den jeweiligen Herren von Kammer. Um 1190 bestand in Schörfling bereits eine Holzkirche, gegen Ende des 15. Jh. begann man mit dem heutigen Bau. Im Jahr 1515 wurde die Kirche geweiht.
Schörfling wurde 1499 zum Markt erhoben. Neben den Marktrechten erhielt Schörfling bedeutende Rechte bezüglich des Schiffbaus und des Schiffverkehrs an See und Ager. Die Zunft der Flößer und Zimmerleute hatte in Schörfling ihren Sitz.
Mit der wirtschaftlichen Bedeutung stieg auch die Einwohnerzahl. Die Not der Bauern im 16 Jh. war eine der Ursachen, dass sich ein Großteil der Bevölkerung der Reformationsbewegung Martin Luthers anschloss. Jedoch musste die Gemeinde im Zuge der Gegenreformation zu ihrem alten Bekenntnis zurückkehren. 1638 wurde die Lorettokapelle erbaut und Schörfling wurde Wallfahrtsort. Mitte des 18. Jh. erlebten diese Wallfahrten einen Höhepunkt, was sich auch wirtschaflich niederschlug.
Es gab aber auch schwere Zeiten. Der Bau der Pferdeeisenbahn von Gmunden nach Linz führte zu einer Stagnation des Markteinkommens und ein verherrender Brand 1787 vernichtete mehr als 1/3 der Häuser in Schörfling.
Bei der Gründung der Ortsgemeinde 1850 hatte die Schörfling eine Fläche von rund 18,7 km². Mit der Auflösung der Gemeinde Oberachmann im Jahr 1939 kam ein beachtlicher Gebietszuwachs, gleichzeitig wurde die Raudaschlmühle – ein wichtiger Wirtschaftsfaktor - an die neue Gemeinde Lenzing abgegeben. Die Fläche beträgt nun rund 23,3 km².
1800 kam der französische General Lecourbe nach Schörfling. 1806 wurden 200 französische Soldaten, die in dem zu einem Militärhospital umgebauten Schloss Kammer gestorben waren, in der sogenannten Franzosengrube begraben.
Ab 1869 kam der Fremdenverkehr an das Nordende des Attersees. Die Attersee-Dampfschiff-Fahrt wurde gegründet, das Hotel Kammer und mehrere Villen errichtet und 1882 mit dem Bau der Bahn fand der nördliche Attergau Anschluss an das österrereichische Verkehrsnetz. Das Zeitalter des Tourismus erlebte vor allem nach dem zweiten Weltkrieg einen großen Höhepunkt.
Bedeutung des Namens
Die erste Erwähnung von Schörfling findet sich im Mondseer Traditionscodex im Jahre 803. Hier wird von sceroluinigen berichtet, was soviel bedeutet wie die dem Skerolf Gehörigen oder Leute des Skerolf.
Das bajuwarische Schörfling wurde also von Skerolf gegründet. Dieser dürfte eine Edeling oder ein Mann mit großem Einfluss gewesen sein. Er nahm mit seinen Gefolgsleuten die Anhöhe am Nordende des Attersees in Besitz, vielleicht verdrängte er alteingesessene Kelto-Romanen oder ließ diese als Knechte für sich arbeiten.
Erwähnung in alten Urkunden
(nach Richard Reutner u.a.: Die Ortsnamen des Bezirkes Vöcklabruck, Verlag der Öst. Akademie der Wissenschaften, Wien 1997)
- 803: Sceroluinigen (Kloster Mondsee)
- 1130: Heribourt de Schierolfingen
- 1291: Schirfling
- 1455: Scherfling bei Kammer
Siehe auch:
Wappen
Verleihung des Marktwappens am 14. Dezember 1567 durch Kaiser Maximilian II.
Der Original-Wappenbrief ist nicht mehr vorhanden, der Text im Konzept dazu erhalten.
Der Turm verweist auf Schloss Kammer, die Wellen versinnbildlichen die Lage am See. Der rot-weiß-rote Bindenschild kennzeichnet die Herrschaft Kammer als landesfürstlichen Besitz (1386-1581).
Politik und Verwaltung
Gemeindeorgane
Im Gemeindevorstand sind 6 Mitglieder vertreten:
Bgm. Gerhard Gründl; Vbg. Ing. Gabriela Rathje, Christa Stocker (alle SPÖ);
Vbg. Margit Spitzer, Dipl. Ing (FH) Johannes Nagl (alle ÖVP);
Mag. pharm Gerhard Kaniak (FPÖ)
Parteien
Im Gemeinderat der Marktgemeinde Schörfling ist die SPÖ mit 10 Gemeinderäten, die ÖVP mit 7 Gemeinderäten und die FPÖ mit 5 Mandaten vertreten.
Partnerschaften
Im Jahr 1987 ging die Marktgemeinde Schörfling a. A. eine Partnerschaft mit der hessischen Kleinstadt Wanfried ein. Wanfried liegt im Osten des Werra-Meißner-Kreises an der Landesgrenze zu Thüringen. Die "Fachwerk-Kleinstadt" hat rund 4500 Einwohner.
Verkehr und Versorgung
Straßen
- A 1 (Westautobahn) Wien – Salzburg. Halb-Anschlussstelle Exit 233: Schörfling
Bundesstraßen:
- B 152 Seeleiten Straße von Seewalchen (B 151) über Steinbach nach Unterach (B 151).
Landesstraßen:
- L 1265 Schörflinger Straße von Himmelreich (B 145) nach Schörfling (B 152)
- Die Eisenbahnlinie Vöcklabruck-Kammer endet beim Bahnhof Kammer-Schörfling.
- Attersee-Schifffahrt
Kirche und Religion
Kunst und Kultur
Brauchtum
Museen
Kulturveranstaltungen
Tourismus und Wirtschaft
Hotels und Gastronomie
Unternehmen
- Seepark Kammer
- Elektro Nöhmer
- Marktmetzgerei Nagl
- See-Apotheke Kammer
- Cafe Konditorei Ottet
- Autohaus Feusthuber
Landwirtschaft
Sport und Freizeit
Jugend
Veranstaltungen
Vereine und Organisationen
Musikverein
Feuerwehren
- FF Schörfling
- FF Oberhehenfeld
Schule und Bildung
Bibliothek
Natur und Umwelt
Naturdenkmale
In Schörfling wurden noch keine Naturdenkmale unter Schutz gestellt.
Gesundheit und Soziales
Persönlichkeiten
- Liste der Ehrenbürger und Träger des Ehrenringes.
- Franz Josef Holzinger „Stockhodorer von Schörfling" (* 1691 in Vöcklabruck; † 14. August 1775 in Sankt Florian) war ein berühmter Barock-Stukkateur.
- Oskar Hauttmann, Gemeindearzt
- Franz Lösch, Baumeister
- Ida Horváth-Khevenhüller, Schlossherrin und Gründerin der Attersee-Schifffahrt
- Gustav Klimt, Maler mit Aufenthalten in der Villa Oleander
- Josef Wenger, Müller, Reichsratsabgeordneter und vielfältiger Vereinsobmann
- Adriaan de Wit, Komponist
- Hans Dickinger, Hauptschuldirektor, Heimatforscher und Autor des Schörflinger Heimatbuchs
- Käthe Zwach, Galeristin
- Käthe Dorsch, Schauspielerin, Erbauerin der Dorschvilla
- Günter Kahowez, Komponist und Literat
Sehenswertes
Architektur und Bauwerke
Webcams
Sonstiges
Bildergalerie Schörfling
Weblinks
Quellen
- Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988
- Friedrich Pisar: Der Bezirk Vöcklabruck - 1.und 2. Teil, Heimatbuchverein Vöcklabruck 1981, ISBN 3-85320-224-1
- August Mayer u.a.: Schörfling – Die Urkunde 803, Festschrift des Vereins für Heimatpflege, 2003
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