Siebenmühlen: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Wengermühle | === Kleinmühle (Wengermühle) === | ||
1437 erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle, die seit 1981 unter Denkmalschutz steht, in den Jahren 1812-1818 von Franz und Therese Wenger in der heute bestehenden Form errichtet. | 1437 erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle, die seit 1981 unter Denkmalschutz steht, in den Jahren 1812-1818 von Franz und Therese Wenger in der heute bestehenden Form errichtet. | ||
Das Gebäude verkörpert ein gelungenes Beispiel an biedermeierlicher Mühlenarchitektur, dessen einstige Zweckbestimmung gestalterisch sehr gut gelöst wurde. Im Gebäude wurden einst eine Mühle und ein Sägewerk betrieben, zunächst mit Wasserkraft und Schaufelrad, später mit elektrischer Energie. 1990 übernahm Baumeister Norbert Schmid aus Frankenburg von der Gemeinde Lenzing die Wengermühle und baute gemeinsam mit dem Architekten, Christoph Gärtner das Objekt gemäss seiner neuen Widmung als Restaurant um und revitalisierte es. Dabei wurde versucht, die wesentlichen Merkmale der einstigen Epoche aufrecht zu erhalten. Der Restaurantbetrieb ist jedoch seit 2009 eingestellt. | Das Gebäude verkörpert ein gelungenes Beispiel an biedermeierlicher Mühlenarchitektur, dessen einstige Zweckbestimmung gestalterisch sehr gut gelöst wurde. Im Gebäude wurden einst eine Mühle und ein Sägewerk betrieben, zunächst mit Wasserkraft und Schaufelrad, später mit elektrischer Energie. 1990 übernahm Baumeister Norbert Schmid aus Frankenburg von der Gemeinde Lenzing die Wengermühle und baute gemeinsam mit dem Architekten, Christoph Gärtner das Objekt gemäss seiner neuen Widmung als Restaurant um und revitalisierte es. Dabei wurde versucht, die wesentlichen Merkmale der einstigen Epoche aufrecht zu erhalten. Der Restaurantbetrieb ist jedoch seit 2009 eingestellt. |
Version vom 2. Januar 2011, 15:52 Uhr
Der Name Siebenmühlen ist nicht historischen Ursprungs, vielmehr wurde 1884 die Bahnstation so benannt. Der Name kommt von den sieben Mühlen an der oberen Ager.
- Die Mühle in der Au oder Papiermühle (ursprünglich Gemeinde Seewalchen am Attersee, ab 1939 Gemeinde Lenzing) war ab dem 16. Jahrhundert eine Hadernmühle, später kam ein Mahlwerk dazu. Sie war von 1690 bis 1877 im Besitz der Familie Peyr. Anton Peyr, der erste Bürgermeister von Seewalchen schloss den Betrieb und verkaufte das Anwesen. 1894 kam sie in den Besitz Emil Hamburgers, der einige Jahre zuvor in der „Starlingermühle” in Lenzing die erste Zellstoffabrik an der Ager errichtete. An der Stelle der Aumühle entstand 1896 Hamburgers zweites Werk an der Ager, die Papierfabrik Pettighofen.
- Die Birmühle (Gemeinde Seewalchen, Pettighofen 15), eigentlich Pichlmühle, bestand seit 1632. Im 19. Jahrhundert kam sie in den Besitz der Familie Stallinger. Sie schloss als letzte der sieben Mühlen ihren Betrieb 1983.
- Die Kleinmühle (Gemeinde Seewalchen, Pettighofen 14) wurde von Rudolf Stallinger (Kleinmüller) bis ca. 1960 betrieben. Danach zog sich dieser in den Ruhestand zurück und verkaufte 1962 Säge, Mühle und Landwirtschaft an Rudolf Stallinger, dem Birmüller (1962).
- Die Fellingermühle (Gemeinde Lenzing) gelangte 1894 gemeinsam mit der Papierfabrik Pettighofen in den Besitz der Firma Hamburger. Schon damals war der Mahlbetrieb eingestellt, das Haus diente den Werksangehörigen zu Wohnzwecken. Im April 2007 wurde das Gebäude abgerissen.
- Die Steinmühle, auch Mühle am Stein (Gemeinde Lenzing) wurde 1437 erstmals urkundlich erwähnt. Nach einem Besitzer wurde sie auch „Wengermühle” genannt. Im Jahr 1966 kam das Haus an die Gemeinde Lenzing, die es später Norbert Schmid verkaufte. Seit 1991 ist die Steinmühle ein Restaurant.
- Die Schockmühle oder Stinglmühle (Gemeinde Lenzing) war im 19. Jahrhundert im Besitz des Josef Wenger, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter, Bürgermeister der Gemeinde Oberachmann von 1885 bis 1894.
- Raudaschlmühle (Gemeinde Lenzing): Die Raudaschlmühle ist die oberste Mühle an der Ager.
Es ist bekannt, dass im März 1787 ein Wolfgang Wienerroither die „Gröbmühlbehausung” samt Mühl- und Sägegerechtigkeit erworben hatte. Später war das Anwesen auch als „Scheuchenmühle” oder „Kapellenmühle” bekannt. Ein weiterer Verkauf erfolgte im Jahre 1885 an die Familie Johann und Anna Raudaschl, woraus sich die Bezeichnung „Raudaschlmühle” ableitet. Der Industrielle Hamburger erwarb 1899 diese Mühle - somit seine vierte an der Ager - und verkaufte sie 1907 an die Papierfabrik Lenzing.
1969 erwarb die Lenzing AG den Betrieb, im Oktober 1989 wurde die Holzindustrie Lenzing gegründet.
(zusammengestellt von Johann Rauchenzauner)
Quellen
- Chronik der Marktgemeinde Seewalchen
- Raimund Jurkowitsch: Lenzing in alten Ansichten, 1993
Bildergallerie
Siebenmühlen
Der Name Siebenmühlen ist nicht historischen Ursprungs, vielmehr wurde 1884 die Bahnstation so benannt.
Raudaschlmühle
Kleinmühle (Wengermühle)
1437 erstmals urkundlich erwähnt wurde die Mühle, die seit 1981 unter Denkmalschutz steht, in den Jahren 1812-1818 von Franz und Therese Wenger in der heute bestehenden Form errichtet. Das Gebäude verkörpert ein gelungenes Beispiel an biedermeierlicher Mühlenarchitektur, dessen einstige Zweckbestimmung gestalterisch sehr gut gelöst wurde. Im Gebäude wurden einst eine Mühle und ein Sägewerk betrieben, zunächst mit Wasserkraft und Schaufelrad, später mit elektrischer Energie. 1990 übernahm Baumeister Norbert Schmid aus Frankenburg von der Gemeinde Lenzing die Wengermühle und baute gemeinsam mit dem Architekten, Christoph Gärtner das Objekt gemäss seiner neuen Widmung als Restaurant um und revitalisierte es. Dabei wurde versucht, die wesentlichen Merkmale der einstigen Epoche aufrecht zu erhalten. Der Restaurantbetrieb ist jedoch seit 2009 eingestellt.