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Mit der Einführung des zweiten Programmes war dann eine weitere Antenne notwendig. Wenn man auch deutsche Sender empfangen wollte, musste man schon einen sehr privilegierten Standort (wie z.B. Steindorf) haben. Die Übertragung war nicht immer störungsfrei. Der See oder das Gebirge verursachten Reflexionen, so sah man gelegentlich Schattenbilder oder „laufende Bilder“, die den | Mit der Einführung des zweiten Programmes war dann eine weitere Antenne notwendig. Wenn man auch deutsche Sender empfangen wollte, musste man schon einen sehr privilegierten Standort (wie z.B. Steindorf) haben. Die Übertragung war nicht immer störungsfrei. Der See oder das Gebirge verursachten Reflexionen, so sah man gelegentlich Schattenbilder oder „laufende Bilder“, die den Fernsehgenuss erheblich störten. <br/> | ||
Im Markt [[Schörfling am Attersee|Schörfling]] war die Empfangssituation günstiger. Dort gab es Straßen, wo auch das Erste Deutsche Fernsehen einigermaßen gut empfangen werden konnte. Da gab es so manche Seewalchner, die am Samstagabend Freunde in Schörfling besuchten um dann gemeinsam die Sportschau mit Berichten der Deutsche Bundesliga ansahen. Dass das Bild oft „grieselt“ störte zwar, aber tat der Begeisterung keinen Abbruch. | Im Markt [[Schörfling am Attersee|Schörfling]] war die Empfangssituation günstiger. Dort gab es Straßen, wo auch das Erste Deutsche Fernsehen einigermaßen gut empfangen werden konnte. Da gab es so manche Seewalchner, die am Samstagabend Freunde in Schörfling besuchten um dann gemeinsam die Sportschau mit Berichten der Deutsche Bundesliga ansahen. Dass das Bild oft „grieselt“ störte zwar, aber tat der Begeisterung keinen Abbruch. | ||
==Farbfernsehen== | ==Farbfernsehen== | ||
Ab 1. Jänner 1969 wurde in Österreich ein Teil des Programmes in Farbe ausgestrahlt. Anfangs waren es nur wenige Sendungen, meist Unterhaltungsshows. Die Farbfernsehgeräte waren teuer und empfindlich. Farbfernsehen war damals ein durchaus teurer Spaß. anfangs der 70er Jahre kostete ein Farbfernseh-Tischgerät mit einem 66-cm-Bildschirm und Fernbedienung rund 20.000 [[Schilling]], (was inflationsbereinigt in heutiger Währung 2016 rund 4300 € entspricht.) Aauch hier störten Bildschwankungen und –ausfälle nicht selten das Fernsehvergnügen. <br/> | Ab 1. Jänner 1969 wurde in Österreich ein Teil des Programmes in Farbe ausgestrahlt. Anfangs waren es nur wenige Sendungen, meist Unterhaltungsshows. Die Farbfernsehgeräte waren teuer und empfindlich. Farbfernsehen war damals ein durchaus teurer Spaß. anfangs der 70er Jahre kostete ein Farbfernseh-Tischgerät mit einem 66-cm-Bildschirm und Fernbedienung rund 20.000 [[Schilling]], (was inflationsbereinigt in heutiger Währung 2016 rund 4300 € entspricht.) Aauch hier störten Bildschwankungen und –ausfälle nicht selten das Fernsehvergnügen. <br/> |
Version vom 18. Mai 2016, 08:10 Uhr
Kaum ein Medium hat das Leben der Menschen in den letzten 50 Jahren so verändert wie das Fernsehen. Hier ein kleiner Rückblick über die Geschichte des Fernsehens in Seewalchen am Attersee.
Der Beginn in Österreich
Am 1.8.1955 war der Beginn des Fernseh-Zeitalters in Österreich, noch im selben Jahr wurde die erste „Zeit im Bild“ gesendet.
Bereits in den ersten Jahren gab es Programmhöhepunkte. Dazu gehörten Sendungen wie „Der Fenstergucker“ oder ab 1957 „Was gibt es Neues“ mit dem beliebten Radiosprecher Heinz Conrads. Bekannt waren auch „Rendezvous mit Tieren mit Otto Koenig“ und natürlich das Kasperltheater mit der Kasperlpost. Das meiste wurde aus einem Studio oder einem Theater (z. B.: aus der Löwingerbühne) übertragen. Filme konnten erst ab 18.November 1957 gesendet werden, da vorher keine Filmabtastgeräte zur Verfügung standen.
Seit 1959 wird das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker übertragen.
Am Anfang wurde ca. 3 Stunden täglich gesendet, ab 1957 an 6 Tagen in der Woche. Der Dienstag war fernsehfrei Das Programm begann am Abend und schloss meist um rund 22 Uhr mit der Bundeshymne, lediglich am Samstag gab es um ca. 10 Uhr abends noch ein „Nachtprogramm“, einen Krimi oder einen Western.
Das Kinderprogramm war am Mittwoch und Sonntag zu sehen. Da es in den Familien kaum Fernsehgeräte gab, versammelten sich die Kinder im Nebenzimmer eines Gasthauses und konnten dort fernsehen. Die Männer taten dasselbe, vornehmlich bei den Fußballübertragungen der Länderspiele. Alles natürlich in Schwarz-Weiß und der Sprecher musste neben seinen Kommentaren auch Grundsätzliches erklären: „Österreich in den hellen Dressen von links nach rechts spielend …“
Schiübertragungen gab es erst später, für die Verantwortlichen war Olympia Innsbruck 1964 die erste große Herausforderung. . Während der fernsehfreien Zeiten wurde ein „Testbild“ ausgestrahlt.
Besonders das Abendprogramm wurde fast wie ein Kino- oder Theaterbesuch zelebriert, das Zimmer war dunkel, beliebte Mode war es, auf dem Gerät eine kleines beleuchtetes Segelboot aufzustellen.
Fernsehen in Seewalchen
Der Postmeister Hubert Grausgruber hatte um 1955 das erste Fernsehgerät in Seewalchen (vielleicht sogar in OÖ). Damals war noch keine TV-Bewilligung notwendig.
Bald sprach sich herum, dass Herr Grausgruber einen TV-Empfänger hat und so mancher fragte, ob er sich das einmal anschauen dürfe. Auch der Schuhfabrikant Max Kastinger kam, sah‘s und kaufte sich sofort ein TV Gerät.
Er hatte dann die Seewalchner Bewilligungsnummer Nummer eins.
Fernsehen war damals noch einigermaßen umständlich. Die Programme wurden über einige Sender (bei uns je nach Empfangslage Gaisberg/Sbg. oder Lichtenberg/Linz) ausgestrahlt, zu Hause brauchte man dann eine Dachantenne.
Mit der Einführung des zweiten Programmes war dann eine weitere Antenne notwendig. Wenn man auch deutsche Sender empfangen wollte, musste man schon einen sehr privilegierten Standort (wie z.B. Steindorf) haben. Die Übertragung war nicht immer störungsfrei. Der See oder das Gebirge verursachten Reflexionen, so sah man gelegentlich Schattenbilder oder „laufende Bilder“, die den Fernsehgenuss erheblich störten.
Im Markt Schörfling war die Empfangssituation günstiger. Dort gab es Straßen, wo auch das Erste Deutsche Fernsehen einigermaßen gut empfangen werden konnte. Da gab es so manche Seewalchner, die am Samstagabend Freunde in Schörfling besuchten um dann gemeinsam die Sportschau mit Berichten der Deutsche Bundesliga ansahen. Dass das Bild oft „grieselt“ störte zwar, aber tat der Begeisterung keinen Abbruch.
Farbfernsehen
Ab 1. Jänner 1969 wurde in Österreich ein Teil des Programmes in Farbe ausgestrahlt. Anfangs waren es nur wenige Sendungen, meist Unterhaltungsshows. Die Farbfernsehgeräte waren teuer und empfindlich. Farbfernsehen war damals ein durchaus teurer Spaß. anfangs der 70er Jahre kostete ein Farbfernseh-Tischgerät mit einem 66-cm-Bildschirm und Fernbedienung rund 20.000 Schilling, (was inflationsbereinigt in heutiger Währung 2016 rund 4300 € entspricht.) Aauch hier störten Bildschwankungen und –ausfälle nicht selten das Fernsehvergnügen.
Trotzdem war die Erfolgsgeschichte nicht aufzuhalten.
Ab Jänner 1980 strahlte der ORF als zusätzliches Informationsangebot „Teletext“ aus.
1960 hatten in Oberösterreich 25.635 Teilnehmer eine Fernsehbewilligung, 2008 waren bereits 526.694 Teilnehmer angemeldet. Die Zahl der Haushalte mit TV-Anschluss stieg in Oberösterreich von 7,5 auf 91,4 %.
Die Fernsehgebühr 1960 betrug 50 Schilling (d.s umgerechnet 2016 rund 22 Euro), 2015 war die Gebühr rund 13 Euro. Heute wird der Großteil der Sender nicht über Gebühren sondern über Werbeeinnahmen finanziert.
Kabelfernsehen in Seewalchen
Fa. Nöhmer
Im September 1977 begann die Fa. Nöhmer in Schörfling und Seewalchen mit der Verlegung eines Fernsehkabels. Dieses Kabel ermöglichte vorerst den Empfang von 5 Fernseh- und 6 UKW Radio-Programmen. Das Interesse war groß und manche potentielle Kunden konnten kaum erwarten, dass auch ihr Ortsteil oder Haus an das Netz angeschlossen wurde. In entlegenen Wohngebieten hieß es: warten!
Als 1984 begannen einige deutsche Gesellschaften mit der Ausstrahlung von privaten Fernsehprogrammen, zog auch Nöhmer nach. Nach kurzer Zeit konnten die Programme über Satellit in viele Länder ausgestrahlt werden.
Ab 30.11.1985: wurden dann auch in Seewalchen über Kabel vier Satellitenfernsehprogramme eingespielt. Im Lauf der Jahre stieg die Anzahl der Programme erheblich.
Am 25. Oktober 2014 wurde der Kabel-TV-Betrieb so umgestellt, dass ein erheblicher Teil der Programme in der besseren HD-Qualität übertragen wird. Nun wurden eine Reihe weiterer TV und Rundfunksender angeboten. Dazu kamen noch eine ganze Reihe von Fernsehprogrammen, für die eine Extra-Gebühr bezahlt werden musste (pay-TV).
Ortsgemeinschaftsantenne Haining
1977 hatten sich in Haining 36 Haushalte entschlossen, die „Ortsgemeinschaftsantenne Haining“ zu gründen, da mit den vorhandenen Dachantennen nur das 1. Fernsehprogramm empfangen werden konnte. In Berg wurde auf einem 24 m hohen Mast eine Antennenanlage mit einer rund 1 km langen Leitung nach Haining errichtet. Ab 1988 kam dann auch die Übertragung der Satellitenprogramme dazu. Technisch wurde die Anlage von Alwis Wiener, Kammer, geplant und betreut. Zuletzt waren 270 Anschlüsse registriert.
Am 21.2.1999 hat sich der Verein der Ortsgemeinschaftsantenne aufgelöst und die Fa. Nöhmer hat die Anlage übernommen.
Entwicklungen
Seit dem Beginn der Fernsehzeit gibt es in diesem Bereich eine rasante Entwicklung, sowohl was die Anzahl der Sender, die Programmvielfalt als auch die Geräte anlangt. Die Geräte werden immer größer, die Zahl der Bildpunkte immer höher und die Zusatzleistungen immer vielfälltiger. Die Beziehungen zum Internet werden immer enger.
Der Empfang von Satelliten-TV war nicht mehr an ein Kabel gebunden, mit einer eigenen Satellitenschüssel eine Vielfalt von Programmen aus der halben Welt zu empfangen. Ein Ende der Entwicklung ist aber weiterhin nicht abzusehen.
Quellen:
Alwis Wiener, Schörfling Hubert Grausgruber, Seewalchen Johann Rauchenzauner, Seewalchen Kategorie [[Geschichte, Seewalchen
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(zusammengestellt von Johann Rauchenzauner)
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