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== Die Jahre 1901 bis 1905==
Aus der Chronik der Marktgemeinde Seewalchen a. A.
<big>1901</big><br />
== Die Jahre 1921 bis 1925==
* 22.2.1901: Der Attersee friert zu. <br />Am 24.2. bricht der Bodenwiesersohn aus Weyregg nächst dem Seeberg durch das Eis und ertrinkt.
<big>1921</big><br />
* 12.3.1901: In Schörfling stirbt der erste Bürgermeister der im Jahre 1850 konstituierten neuen politischen Gemeinde Seewalchen und Ehrenbürger [[Anton Peyr]] im Alter von 86 Jahren. Er wird am Seewalchner Ortsfriedhof (an der Außenseite in der Nische in der Mitte des Chores) begraben.
1921
* 15.5.1901: Das Stiegler-Haus, Seewalchen 46 (heute Tostmann, Hauptstraße 1), samt Gründe wird um den Preis von 16.350 Kronen der Gemeinde Seewalchen zugeschlagen. <br /> Im gleichen Jahr erfolgt die Versteigerung der Landwirtschaftsgründe, während Hausgarten, die Stieglerwiese (heute Rathausplatz bis Bocksleitnerweg) und der Wald als Gemeindeeigentum verblieben. <br />Das Haus wird zum Gemeindeamt umgebaut.
* 24.3.1921: Für die Schulleiterstelle Seewalchen wird Adolf Bocksleitner vorgeschlagen.
* 20.8.1901: Die Freiwillige Feuerwehr Kemating wird gegründet.<br />
* 17.4.1921: Die Erbauung eines Landungssteges wird beschlossen.
<big>1902</big><br />
* 24.5.1921: Wegen Radfahrverbot an der Seepromenade werden die Tafeln entsprechend ausgefertigt und als Strafbetrag 20 - 200 Kronen als Vorschreibung beschlossen.
*27.5.1902: Katharina Schiemer, Seewalchen 23, wird am Koaserberg ermordet aufgefunden. An die Begebenheit erinnert ein „Marterl“ an einen Baum in der Neißinger Straße.  
* 13.8.1921: In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird die Einführung der Sperrstunde ab 12 Uhr Mitternacht beschlossen. <br />Jede Person welche in der Zeit von
*11.6.1902: Zu Ehrenbürgern für die Verdienste zur Förderung des Fremdenverkehrs werden ernannt:  
** 12-1h betreten wird, hat  100 Kronen,
** der Gutsbesitzer und Erbauer des Schlosses Litzlberg und ehemalige Begleiter des Kaisers Maximilian I. von Mexiko Baron Eduard Springer, Litzlberg 1,  
** von 1-2h    "        "        hat  200 Kronen,
** die Villenbesitzer Josef Fichtl, Laingruber, Friedrich Müller und Ludwig Christ* 4.8.1902: Kaiser Franz Joseph I macht mit König Carol von Rumänien eine Rundfahrt mit dem Atterseedampfer.
** von 2-3h    "        "        hat  300 Kronen,
* Im Jahre 1902 erfolgt der Ausbau des hinteren Teils des Hauses Nr. 46 (heute Hauptstraße 1) durch Errichtung von Armenwohnungen und Isolierlokalitäten.
** von 3-4h    "        "        hat  500 Kronen,
* Im Jahre 1902 wird die Familiengruft der Familie Seyrl, Frl. Luise Seyrl und Rosina Seyrl, erbaut. <br />Die Pieta schafft der Bildhauer Wilhelm Seib. Sie wird 1905 aufgestellt.
** von 4-6h    "        "        hat 1000 Kronen Strafe zu entrichten. <br />Jeder Gemeindeausschuss ist berechtigt, im Betretungsfalle die Anzeige zu erstatten.
<big>1903</big><br />
* 24.10.1921: In der Papierfabrik Pettighofen explodiert ein Dampfkessel, wobei der Maschinführer Johann Köttl tödlich verunglückt.<br />Die Maschinengehilfen Josef Trawöger, Felix Kastberger und Franz Mayrhofer haben durch die Verbrühung schwere Brandwunden erlitten. Josef Trawöger erliegt diesen Verletzungen nach einigen Tagen. Ursache der Explosion war Dampfüberlastung.
* Gemeindevorsteher 1903-1906: Mathias Lechner, Bauer in Kemating 5. <br />Als Armenvater wird Johann Krempler, Bauer in Steindorf 24, gewählt.
1922
* 16.-20.4.1903: Starker Schneefall, Schneetiefe im Gebirge: 1,20 m<br />Infolge des großen Schneefalls findet in Siebenmühlen eine Zugentgleisung statt.
Im Jänner 1922 wird P. Severin Böhm als Pfarrer abberufen.<br />(Er hatte mit seiner Wirtschafterin 2 Kinder, später heirate er sie und wurde laiisiert.) <br />Anmerkung: Nachfolger als Pfarrer wird P. Gottfried Pflügl.
* 1.10.1903: Frl. Maria Holzinger wird mit Beschluss als Lehrerin für die Volksschule Seewalchen bestellt.
26.6.1922: Der Blitz schlägt in das Haus Seewalchen 42 im 1. Stock von der Dachrinne aus ein, geht durch den Plafond in die ebenerdige Wohnstube, ohne die beim Tisch sitzenden Personen zu verletzen.
* 9.12.1903: Das Umlegen der Straße nach Neissing (am Holzberg) wird beschlossen.
* Im September 1922 gelingt eine Stabilisierung der Kronenwährung.
 
16.12.1922: Betreff der weiteren Erhaltung der Straßenbeleuchtung wird einstimmig beschlossen, im Jahre 1923 nur 6 Ausläufe, und zwar: Brücke - Wang - Kapelle - Hemetsberger - Roither und Kletzl, halbnächtige Brenndauer aufrecht zu halten.
== Straßenerhaltungsbeitrag ==
1923
<small>(Originaltext von Max Laminger)</small><br />
Eine Lohnerhöhung für die Wegmacher pro Monat auf 250.000 Kr. für Starzinger und 200.000 Kr. für Schwarzenlander wird beschlossen.
 
Mai 1923: Es kommt immer häufiger zu Zusammenstößen zwischen den Nationalsozialisten und den Sozialdemokraten. Auch auf dem Lande macht sich das Zunehmen des Nationalsozialismus bemerkbar.
Anlässlich der Ausschusssitzung am 9.12.1903 wird von einem Ausschussmitglied der Antrag gestellt, da die Gemeinde durch Verbesserungen der Straßen sich große Kosten leistet, auch bedacht sein sollte, solche Unkosten durch das Einheben von Straßenerhaltungsbeiträgen zu vermeiden. Da ist zum Beispiel die Brauerei Attersee, die täglich mit zwei Fuhrwerken auf den Seewalchner Straßen Bier verführt, welche hiedurch ein großer Schädling der Straßen ist und daher zur Leistung eines Straßenerhaltungsbeitrages herangezogen werden muss. <br />Die Entgegnung des Bürgermeisters ist, da der gesamte Brauereibetrieb versteuert sei und Betriebsmittel im einzelnen jedoch nicht versteuert werden dürfen, könne auf die Brauerei kein Zwang zur Heranziehung von Straßenerhaltungsauslagen ausgeübt werden, aber sie könne um eine freiwillige Beitragsleistung ersucht werden. Der Ausschuss werde es halt mit der freiwilligen Beitragsleistung versuchen, weil ja auch freiwillig das Bier gesoffen werde. <br />Nach den Erhebungen zufolge scheint bei der Gemeinde keine Beitragsleistung der Brauerei auf.<br />
11.8.1923: Über Ansuchen von Pfarramt und Schule wird einstimmig beschlossen, die öffentlichen Wege von Villa Dr.. Schuh bis Raminger (heute Dr.-R.-Schuh-Straße), und vorbeiführend an der Schule Seewalchen bis Gerlham für den allgemeinen Autoverkehr abzusperren. Übertretungen werden mit einer Geldstrafe bis 500.000 Kr. geahndet.
{{Artikelende}}
* Für die Straße Lenzinger Papierfabrik Pettighofen bis Pichlmühle in Siebenmühlen ist Verbot des Schnellfahrens für Auto und Radfahrer zu erlassen und durch Anbringung von geeigneten Tafeln ersichtlich zu machen. Dergleichen Verbot des Schnellfahrens am Wipplingerberg [Knäulberg, Reichersberger Straße] und um die Ecke beim Pfarrhof; diesbezügliche Verbotstafeln sind gleichfalls anzubringen.
<big>1904</big><br />
* 2.10.1923: Rücktritt des Gemeindearztes Ludwig Kronberger infolge Ruhestand. Eine restliche Abfertigung von 1 Mio. Kr. wird bewilligt. <br />Dr. Fritz Seifert wird zum Gemeindearzt für die Gemeinde Seewalchen bestellt.
*Im Jahr 1904 wird eine neues Feuerwehrdepot (im Anschluss an das Wirtschaftsgebäude Stallinger) errichtet.
* Für die Anschaffung einer Räderbahre werden 4 Mio. Kr. bewilligt.
* 9.3.1904: In Wien stirbt der Ehrenbürger Friedrich Paulick.
* 24.10.1923: Brand im Haus Haidach 7.
* Große Kälte Anfang des Jahres, der See ist von Mitte Februar bis Anfang April zugefroren. Es gibt auch heftige Schneestürme.
Volkszählung 1923
* 6.8.1904: Der Schulleiter Adolf Gattringer wird für sein verdienstvolles Wirken an der hiesigen Volksschule zum Ehrenbürger ernannt.
  Die Bevölkerung steigt in der Gemeinde seit 1900 von 1619 auf 1810 Personen an. Die Häuser haben sich in dieser Zeit von 363 auf 390 erhöht.
* 29.8.1904: Infolge Brandlegung durch Sinnesverwirrung der Josefa Kletzl, Seewalchen 24, entsteht ein Zimmerbrand, wobei sie den Erstickungstod findet.
  Steuergemeinde Seewalchen: 589 männliche und 634 weibliche Personen,
* 10.11.1904: Markus Kroiß wird als definitiver Schulleiter der Volksschule bestellt.
  Steuergemeinde Litzlberg: 280 männliche und 307 weibliche Personen.
<big>1905</big><br />
  Die Ortschaft Seewalchen hat 614 Einwohner, davon 282 männliche und 332 weibliche Personen. Im Ort Seewalchen sind 131 Häuser.
* 1.3.1905: Beginn des Umbaues der Neissinger Straße.
1924
* 1.4.1905: Im vormaligen Sommerpostamt wird der Ganzjahresbetrieb aufgenommen. Der Zustelldienst erfolgte aber weiterhin (bis nach dem 2. Weltkrieg) vom Postamt Kammer.
* Für die Periode 1924-1929 wird als Bürgermeister Mathias Krempler, Bauer in Steindorf 30, gewählt. Zum Vizebürgermeister wird Johann Mayr, Koaser in Seewalchen 49 und zu Gemeinderäten werden Anton Lechner, Bauer in Kemating, und Hermann Kastinger, Schuhmacher in Seewalchen 127, gewählt.
* 22.5.1905: Die Kirche erwirbt vom Stift das Mesnerhaus (Kirchenplatz).
* 24.1.1924: Gründung des gegenseitigen Pferdeversicherungs-Vereines.
* 3.9.1905: Dem Gemeindearzt Dr. Oskar Hautmann, Kammer wird, mit Beschluss die Gemeindearztstelle gekündigt.
* 1.3.1924: Die Attersee-Dampfschiffunternehmung Stern & Hafferl hat auch die Schiffe vom Rudolf Randa, Kammer, erworben.
* 10.10.1905: Mit Beschluss wird der Gemeindesekretär Johann Aicher wegen freiwilliger Zurücktretung entlassen. An dessen Stelle tritt ab 1.11. Georg Kump, Seewalchen 27, mit monatlichen 50 Kronen Gehalt.
* 1.4.1924: Die Schillingwährung wird eingeführt. <br />10.000 Kronen sind 1 Schilling (wirksam ab 1.1.1925). <br />Zuerst wurden die 10.000 Kronen Scheine mit der Aufschrift „Ein Schilling” versehen, die ersten Schilling-Münzen wurden am 16. Juni 1924 geprägt.
* Pfarrer P. Felix Kohler - seit dem Jahre 1894 in Seewalchen - wird im Jahre 1905 von P. Roman Baumgartner, Dr. der Theologie, abgelöst.
6.4.1924: Ankauf eines Feuerwehr-Mannschaftswagens um 3,500.000 K.
* Im November finden Demonstrationen für ein allgemeines Wahlrecht statt.
2.6.1924: Der Bezirkswart für das Feuerwehrwesen, Dr. Rudolf Schuh, teilt in einem Schreiben an den Bürgermeister das Ergebnis einer Großübung in Steindorf mit. Die Feuerwehr, so wurde in diesem Bericht aufgezeigt, braucht von der Brandmeldung bis zum Einsatz auf dem Brandplatz 48 Minuten:
Rechnungsabschluss der Gemeinde 1905:  
7 Minuten bis der Brand gemeldet wird
  Einnahmen: 12042,50 K
15 Minuten bis eingespannt ist und weggefahren wird
  Ausgaben: 13274,04 K
20 Minuten Fahrtdauer
  Steuerleistung: 19712,33 K.
6 Minuten bis die eingetroffene Wehr löschbereit ist
 
Dr. Schuh weist in seinem Bericht besonders auf die Wichtigkeit der Errichtung von Löschwasserbehältern und auf die Anschaffung einer Feuerspritze hin. Gerade in Steindorf, wo die Häuser ziemlich eng aneinander gebaut sind, sei die Ausbreitung eines Brandes leicht möglich, meint Dr. Schuh.  
== Die Jahre 1906 bis 1910 ==
14.6.1924: Im Hause des Johann Neuhofer, Steindorf 4, entsteht ein Brand, welcher einen Teil des Daches beschädigt. Die Frw. Feuerwehr Seewalchen kann den Brand rechtzeitig lokalisieren.
<big>1906</big><br />
22.7.1924: Durch Blitzschlag brennt das Anwesen des Franz Oberndorfer in Ulrichsberg ab.
* Für die Periode 1906-1909 wird als Gemeindevorsteher Mathias Gaubinger, Bauer in Reichersberg Nr. 3 gewählt. <br />Nach dessen Rücktritt im Juli 1906 wird Josef Gunst, Bauer in Seewalchen Nr. 18, und nach seinem Ausscheiden, das vom Gemeindeausschuss verlangt wurde, ist vom 15.2.1907 bis zum Ende der Periode 1909 Carl Häupl, Gastwirt in Seewalchen, Gemeindevorsteher.
25.10.1924: Der Frw. Feuerwehr Seewalchen werden mit Beschluss des Gemeindeausschusses zum Anschaffen einer Motorspritze 35 Mio. Kr. bewilligt.
* 28.2.1906: Mit Beschluss wird dem Herrn Dr. Ludwig Kronberger in Schörfling die Gemeindearztstelle mit einem jährlichen Pauschalbetrag von 600 Kronen zuerkannt.
Gemeindeausschusswahlen 1924
* 13.-15.4.1906: Großer Waldbrand in Weißenbach. An der Brandbekämpfung beteiligt sich auch die Frw. Feuerwehr Seewalchen.
1143 Wahlberechtigte, 882 abgegebene Stimmen
* 24.5.1906: Der Gemeindediener Franz Idlhammer wird mit monatlich 20 Kronen pensioniert.
Christlichsoziale, vereinigt mit
* 15.9.1906: Max Laminger wird als Gemeindesekretär an Stelle des abgetretenen Georg Kump bestellt. Als Gemeindediener wird Franz Lacher, Seewalchen 91, bestellt.
  den Deutschfreiheitlichen 652
* Im Jahre 1906 beginnt Karl Weidinger sein Handwerk als Brunnenbauer.
Sozialdemokraten 230
<big>1907</big><br />
Im Jahre 1924 begjnnt die Familie Kolm, Seewalchen 18, mit ihrem Molkereibetrieb (der Betrieb wird 1966 geschlossen).
26.1.1907: Kaiser Franz Joseph sanktioniert das Gesetz über das Einführen des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechtes in Österreich.
* 1924 errichten Johann Lenzenweger und Hans Hofmann die erste Autoreparaturwerkstätte .<br />Die Bevölkerung hatte damals wenige Hoffnung in die Zukunft der Kraftfahrzeuge, damals „Eahmselm-Fahrer“ genannt und meinte: „Zwegen dem narrischen Doktor Hautmann macht´s es a Werkstatt auf.“ <br />Dr. Hautmann aus Kammer hatte das erste Auto in der Gegend.
1.4.1907: Seewalchen wird an den Fernsprechverkehr angeschlossen und beim Postamt (heute Kirchenplatz 3) wird eine Telefonsprechzelle errichtet.  
1925
13.6.1907: Das Haus Unterbuchberg 8 des Mathias Aigner, Attersee, brennt aus unbekannter Ursache bis auf die Grundmauern nieder.
* 25.3.1925: Das Anwesen des Johann Lux, Haidach 7, brennt bis auf die Grundmauern nieder. Die Brandursache ist nicht bekannt. Die Feuerwehr Seewalchen setzt erstmals die neue Motorspritze ein.
== Elektrischer Strom ==
* 4.4.1925: Den Eheleuten Franz und Maria Köstler werden anlässlich der Goldenen Hochzeitsfeier S 100,-- gewidmet.
* Im Jahre 1907 wird vom Transformatorhaus Schörfling die Starkstromleitung der Firma Stern & Hafferl errichtet. Gleichzeitig wird vom Verschönerungsverein Seewalchen mit einem Kostenaufwand von 1.000 K. für das Erbauen des Sekundärnetzes für die Straßenbeleuchtung mit 28 Lichtauslässen in der Ortschaft Seewalchen Vorsorge getroffen. Diese Anlage wird von der Firma Stern & Hafferl unentgeltlich mit einem Centralschalter ausgerüstet. <br />Wie bei jeder Neuerung konnte auch die Einführung des elektrischen Lichtes anfangs nur mit großer Gegnerschaft vorgenommen werden.  
* 18.4.1925: Frau Anna Kolm wird als Hausmeisterin für das Gemeindehaus mit S 50,-- monatlich bestellt.
* In der Pfarrchronik findet man die Eintragung: „Auf der Seewiese wurden Stangen der sekundären elektrischen Leitung aufgestellt. Wird eine Stange unbrauchbar und durch eine neue ausgewechselt, so gehört die alte dem Pfarrhof.
*29.7.1925: : In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird beschlossen.
* In der Schulchronik liest man: <br /> „Über Ansuchen der Schulleitung hat sich die Gemeinde herbeigelassen am 14. Februar 1907 das elektrische Licht in die Wohnung des Schulleiters und der Frl. Holzinger einleiten zu lassen. <br />Fr. Maier, welche sich ausdrückte, sichs nicht zu verlangen, wurde deshalb auch nicht berücksichtigt. <br />Die Einleitung kostet in der Schulleiterwohnung ohne Beleuchtungskörper 65 Kronen, in der Lehrerwohnung 30 Kronen. Überdies wird für Beleuchtungskörper im Ganzen bewilligt: 20 Kronen. <br />Als am 14. Feber 1907 die Einleitungsarbeiten begonnen wurden, sah sich Frau Mayr leid u. unternahm weitere Schritte um dasselbe doch zu erhalten. Diese Frau ging nun zu den einzelnen Gemeindeausschußmitgliedern u. bat neuerdings um Bewilligung d. Einleitung in ihre Wohnung. Bei der Sitzung des Ortsschulrates am 3. März 1907 wurde das neuerliche Ansuchen genehmigt. <br />Die Beleuchtung wird von den Lehrern selbst bezahlt.
** Dem Wasenmeister Josef Kroihs (Schörfling) den jährlichen Pauschalbeitrag von S 80,-- gleich seinem Vorgänger zu bewilligen.
{{Artikelende}}
** Dem Ansuchen des Messners Josef Köstler wegen Leistung seiner Entschädigung für das 11 Uhr Läuten wird dahin Folge gegeben, dass für das Jahr 1925 demselben seitens der Gemeinde-Vorstehung 4 m³ hartes Brennholz im Herbste 1925 zuzuweisen sind.
* 6.12.1907 Zu Ehrenbürgern werden ernannt:
* 30.12.1925: An Hundesteuer für das 1926 wird beschlossen, für jeden Hund männlichen Geschlechtes 50 gr, weiblichen Geschlechts 1 Schilling einzuführen.93)
** [[Carl Leiß]], Kalkbrenner in Seewalchen, früherer Bürgermeister und Gründer des Vorschusskassenvereines (Raiffeisenkasse).
</big> Einige Zahlen </big><br />
** Anton Stallinger (Kleinmüller) für Verdienste um das Armenwesens
1925 sind insgesamt 749 Fremde (Gäste) in der Gemeinde.
** sowie die Villenbesitzer Karl Ramsauer, Wilhelm Deckert und Julius Wimmer,
Rechnungsabschluss 1925:
<big>1908</big><br />
  Einnahmen: S 70.467,74;
* 6.1.1908: Gründung der Frw. Feuerwehr Pettighofen. Zum ersten Kommandanten wird Bernhard Lacher gewählt.
  Ausgaben: S 68.383,05
* 17.8.1908: Mit Beschluss werden für die zu erbauende Wasserleitung der Ortschaft Seewalchen 2.000 Kronen bewilligt. Weiters werden für das Ankaufen einer Schreibmaschine 475 Kronen bewilligt.
  Steuerleistung: 16.646,96 S;
* 14.10.1908: Da die alte Saugspritze der Feuerwehr schon stark abgenützt ist, wird Sattlermeister Franz See beauftragt, dieselbe sowie einige Bestandteile der neuen Saugspritze zu reparieren. Die Kosten der Reparatur von K 67.20 hat die löbliche Gemeindevertretung der Feuerwehr vergütet.  
  Gemeindeumlage: 20 %
*3.11.1908: Als Fleischbeschauer wird der Gemeindediener Franz Lacher bestellt.
  Lohnabgabe: 4 %;
* 1.12.1908: Am Vorabend des eigentlichen Kaiserjubeltages wird bei der Ulme am Gerlhamerwege ein Höhenfeuer abgebrannt.
  Wohnabgabe: 30 %.
* Der Ehrenbürger Wilhelm Deckert lässt auf eigene Kosten die Promenade verbreitern und mit Kastanienbäumen bepflanzen.  
1926
<big>1909</big><br />
== Der große Brand von Steindorf ==
* Gemeindevorsteher 1909-1912: Franz Hemetsberger, Neißing 6.
Am 8.4.1926 wwischen 24.00 und 1.00 Uhr nachts entstand aus ungeklärter Ursache beim Haus Steindorf 39 ein Brand, welcher sich wegen des herrschenden Windes über das ganze untere Dorf Steindorf ausbreitete, wobei 21 Objekte dem verherrenden Elemente zum Opfer fielen. Außer den gesamten Farnissen verbrannten noch 12 Stück Rinder und Pferde, 20 Schweine nebst zahlreichem Geflügel und in der weiteren Folge mussten noch 5 Rinder und 5 Schweine notgeschlachtet werden. <br />Entsprechend des Schadens war auch die Hilfe des ganzen Landes groß, sodass laut der in der Zeit vom 6.4.1926 bis 24.2.1927 abgeschlossenen Listen Spenden in bar S 133.403,85 eingegangen sind. Aus den umliegenden Gemeinden langten Naturalien in großen Mengen ein, ebenso Kleidungsstücke, Schuhe und sonstige Gegenstände. <br />Die Landesregierung stellte sofort eine Pionierabteilung für die Aufräumungsarbeiten zur Verfügung und 4 Lastautos für die Zufuhr des Baumaterials, sodass in verhältnismäßig kurzer Zeit sämtliche Objekte unter Dach gebracht werden konnten. <br />Eine ausgiebige Hilfe leistete auch der Selbsthilfe-Verein durch Lieferung von Holz und Robot. An den Holzlieferungen zum Aufbauen der Häuser beteiligten sich in ausgiebiger Weise die benachbarten Gemeinden, von denen einige das Holz für einen ganzen Dachstuhl beisteuerten. <br />Die Brandstätte wurde am 8.4. von LhStv. Dr. Schlegl, Landesamtsdirektor Attems und Bezirkshauptmann Dr. Lippe besichtigt. Am 22.4. stattete Bischof Dr. Gföllner aus Linz einen Besuch ab. <br />Laut Dekret des Amtes der oö. Landesregierung wurde dem Gemeindesekretär M. Laminger für sein opferfreudiges Wirken für die Abbrändler Dank und Anerkennung ausgesprochen.
* 12.9.1909: Zugentgleisung in Kammer: Die Lokomotive, 3 Waggons und der letzte Personenwaggon stürzen um. Von 19 Fahrgästen werden 2 schwer und 8 leicht verletzt. Schlechter Unterbau war die Unfallursache.
* Die von den Anrainern des Kraimserbaches beantragte Bachregulierung wird wegen der Brandkatastrophe zurückgestellt (... und erst 1975 verwirklicht).
* Im Jahre 1907 gründet Hermann Kastinger seinen Schuster-Betrieb.
* Bei dem Brande in Steindorf wurde auch der seit 1868 bestehende Brandschadenversicherungverein Seewalchen in Mitleidenschaft gezogen, weil er wegen Auszahlung seines gesamten Reservekapitals in Liquidation treten musste und sich im Juli 1926 mit 143 Mitgliedern auflöste.
<big>1910</big><br />
1927
* 30.1.1910: Das Ankaufen einer Wertheimkasse wird beschlossen.
* 28.2.1927: Beim Watzinger-Häusl in Kraims 14 des Johann Moser bricht ein Brand aus, dem das ganze Objekt zum Opfer fällt. Die Brandursache war ein schlechter Rauchfang.
 
* 5.3.1927: Für die Schlauchbeschaffung zur Steindorferspritze werden S 200,-- bewilligt.
== Wasserversorgung ==
* 9.3.1927: Im Gasthaus Leingartner in Vöcklabruck wird der Fremdenverkehrsverband für den Attersee und Mondsee gegründet. Neben 18 anderen Gemeinden tritt auch die Gemeinde Seewalchen als Mitglied bei.  
Im Jahre 1908 wird einem langjährigen Bedürfnis der Ortschaft Seewalchen entsprechend beschlossen, an Stelle der bestehenden hölzernen Rohrwasserleitung mit fünf öffentlichen Wasserausläufen, und zwar bei den Häusern Nr. 1, Nr. 4, Nr. 29, Nr. 30 und Nr. 51, eine Hochquellenleitung mit Reservoir und eisernen Rohren zu errichten. Diesbezüglich wird von Fa. Rumpl, Wien, ein Projekt ausgearbeitet, werden die Statuten des Wasserversorgungsvereines verfasst und deren Bewilligung mit Erlass der oö. Statthalterei in Linz vom 23.12.1908 erlangt. <br /> Am 22.11.1908 werden von dem neugewählten Verein gewählt:
* 7.6.1927: Das alte Spritzenhaus wird an Herrn Georg Stallinger in Seewalchen um den Preis von S 1.000,-- verkauft und der Betrag wird der Frw. Feuerwehr Seewalchen zum Stärken des Baufonds überlassen.
Obmann Carl Häupl, Gastwirt; Stellvertreter Franz Stallinger, Kassier und Schriftführer Max Laminger.
* Im Juni 1927 werden die Ortschaften Buchberg, Haining, Ainwalchen, Neißing, Gerlham, Litzlberg und Moos vom starken Hagelschlag betroffen, der die gesamte Ernte vernichtet. Durch eine Landessammlung gelangen S 3.100,-- zum Aufteilen an die Betroffenen.
Betreffend das Projekt zum Erbauen der Wasserleitung in Seewalchen ist das ganze Jahr 1909 den Vorarbeiten gewidmet und es kann nach mehrfachen kommissionellen Verhandlungen und Vereinbarungen mit den alten Wasserbezugsberechtigten, wobei auch die Enteignung des erforderlichen Grundes für das Hochreservoir und das Quellenschutzgebiet von Franz Mayrhofer in Seewalchen vorgenommen werden musste.
* 17.7.1927: Die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses auf der Stieglerwiese (heute Parkplatz vor dem Rathaus) findet statt, das um den Preis von S 5.800,-- erbaut wurde. Dank der Opferwilligkeit der Bewohner durch Leistung von Zug- und Handrobot und sonstigen Spenden wurde der Zeughausbau ermöglicht. <br />Bauführer waren Dr. Rudolf Schuh, Dr. Seifert, Johann Mayr und Max Laminger.
* 27.8.1927: Das Ansuchen des Rudolf Waldmann wegen Anerkennung des Lokalbedarfes für das Autotaxigewerbe mit dem Standort Seewalchen 61 wird bewilligt.
Im Februar 1910 wird das Errichten der Wasserversorgungsanlagebauten an die Fa. Österr. Wasserwerke-Baugesellschaft in Wien vergeben und am 16.3.1910 wird mit dem Bau begonnen.
* 28.8.1927: Das Bauen des Landungssteges Litzlberg wird beschlossen. Der dazu notwendige Seezugang wird von der Bräuin bewilligt.
Die Kosten der Wasserleitung samt allen Nebenleitungen und Hochreservoir mit Quellenfassung sowie Schächte zusammen 37.000 Kronen.<br />
* Für die Errichtung eines öffentlichen Tennisplatzes wird ein Teil der Stieglerwiese mit einer jährlichen Pacht von S 50,-- vergeben (heute ist dort der Kultursaal).
Am 12.6.1910 erfolgt die feierliche Eröffnung der neuen '''Kaiser-Jubiläums-Wasserleitung''' unter Beteiligung sämtlicher Korporationen und Vereine. Festzug, Ansprachen, Musik und Weihe der Anlage standen am Programm. Ein Hoch auf den Kaiser bildete den Schluß des Festes, worauf die Musikkapelle die Volkshymne intonierte.
== Heimatbuch ==
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Direktor Adolf Bocksleitner ist der Verfasser des Buches „Seewalchen am Attersee“, ein Heimatbuch, das er dem Ehrenbürger Julius Wimmer widmete, und dessen Gesamterlös für die Kirche in Seewalchen zur Anschaffung von Paramenten bestimmt war. Der Druck erfolgte im Jahre 1929 durch den Verlag Julius Wimmer, Linz.
 
* 5.6.1910: Hermann Flöge, Villenbesitzer in Seewalchen 83, wird für seine Unterstützung zum Bau der Ortswasserleitung zum Ehrenbürger ernannt.
* 9.7.1910: Es wird beschlossen, dass der Wasserzins mit der Gemeindeumlage einzuheben ist.
* 14.8.1910: Die Pfahlbaudorf-Rekonstruktion in Kammerl wird eröffnet.<br />(1922 wird das Pfahlbaudorf für Filmaufnahmen niedergebrannt.)
 
<big>Einige Zahlen</big><br />
Volkszählung 1910:
  1750 Einwohner (Steuergde. Seewalchen: 1147; Steuergde. Litzlberg: 603 Einwohner)
  363 Häuser (Steuergemeinde Seewalchen: 120 Häuser; Litzlberg 243 Häuser)
Rechnungsabschluss der Gemeinde 1910:
  Einnahmen: 14737,13 K
  Ausgaben: 14709,25 K
  Gemeindeumlage: 40 %,
  Steuerleistung:  20477,64 K.
  Bierumlage: 1 Krone pro Hl. lt. Beschluss vom 11.4.
Jagdpächter Carl Leiß zahlt jährlich 393 Kronen Jagdpacht von 1910-1916.
 
== Die Jahre 1911-1915 ==
<big>1911</big><br />
* Im Juli und August 1911 wird der Kirchturm mit einem Kostenaufwand von 1.600 Kronen durch Maurermeister Karl Rachstorfer restauriert. Ebenso wird die Filialkirche Kemating hergerichtet, wobei bei der Erneuerung des Turmdaches die frühere Kuppel nicht mehr hergestellt wird.
* 24.8.1911: Verheerender Sturm, der in der Gemeinde durch Niederlegung ganzer Waldstriche, Entwurzelung der Obstbäume und Abtragung der Dächer großen Schaden anrichtet. <br />Mehrere Heustadel werden in der Brunellerwiese (westlich von Roitham) zur Gänze demoliert.
* Das Jahr 1911 ist trocken, aber fruchtbar.
* 29.10.1911: An diesem Tage findet die feierliche Installierung des Hwst. Herrn Pfarrer P. Severin Böhm statt. Er kommt an Stelle von Dr. Roman Baumgartner.
* 13.11.1911: Eröffnung der Volksschule Arnbruck <br />86 Schüler der Volksschule Seewalchen (aus den nordöstlichen Teilen der Pfarre) werden nach Arnbruck überwiesen.
* 16.11.1911, 22.33 Uhr: Erdbeben in der Dauer von 10 Sekunden, dem ein sonderbares Geräusch folgt.
<big>1912</big><br />
* Für die Periode 1912-1915 wird als Gemeindevorsteher Franz Stallinger, Sägemüller in Pettighofen, gewählt. Nachdem jedoch infolge des Weltkrieges 1914 sämtliche Wahlen eingestellt werden, muss er bis Mai 1919 als Gemeindevorsteher bleiben.
* 29.2.1912: Das Haus Kraims 8 brennt aus nicht bekannter Ursache bis auf die Mauern nieder.
* Im Jahre 1912 wird in Kraims die Brunnberg-Wasserleitung mit 160 m Länge gebaut. Im selben Jahr wird auch in Steindorf die untere Dorfwasserleitung mit 100 m Länge gebaut.
<big>1913</big><br />
* 14.1.1913: Eröffnung der Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee. Es wird dadurch auch eine bessere Verkehrsverbindung für die Bewohner des südlichen Gemeindeteiles geschaffen.
* 25.7.1913: Landung eines Kugelballons aus Deutschland in Staudach.
* Im Jahre 1913 erhält die Pfarrkirche nach erfolgter Innenrestaurierung durch Malermeister Helminger aus Attnang eine elektrische Beleuchtung.
<big>1914</big><br />
* 28.6.1914: Ermordung des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo.
 
== Allgemeine Mobilisierung ==
Am 30.7.1914 um 17.00 Uhr langt ein Telegramm wegen „Allgemeiner Mobilisierung“ ein. <br />Über allerhöchsten Befehl Seiner Kaiserlich Königlichen Majestät wird die Alarmierung und „Allgemeine Mobilisierung“ angeordnet. <br />Um 21.00 Uhr schallt vor dem Gemeindeamt der schaurigschöne Alarmruf durch Trompeter Johann Mayr in die Umgebung hinaus. Die ersten Mobilisierungstage waren mit der Einrückung der einberufenen Mannschaft ausgefüllt, welche durchwegs mit Begeisterung und Hoffnung auf baldige Beendigung des Krieges einrücken, wobei die Hoffnung durch die 4-jährige Dauer des Krieges zur Schande wird. <br /> Am 6.8.1914 wird die Straßensperre für Automobile und das Bilden eines eigenen Wachkommandos für das Bewachen bei Tag und Nacht beim Hause Nr. 30 in Seewalchen (heute Oberdorfer-Filiale, Hauptstraße 4), in der Folge wird auch das Bewachen des Wasserreservoirs und der Feuerwache angeordnet. Es hat jeder Hausbesitzer der Ortschaft Seewalchen die verfügbare Mannschaft beizustellen. <br /> Am 15.8.1914 kommt der Auftrag wegen des Beistellens von 30 landesüblichen Wirtschaftswägen mit je zweispännigem Pferdezug und Fuhrmann. Bei diesem Trainfuhrwerk rückt auch Franz Achleitner, Spediteur in Seewalchen Nr. 102, freiwillig mit dem Fuhrwerk des Johann Sulzberger, Seewalchen 42, ein und wird in Galizien vermisst. <br /> (Achleitner war der Gründer des Musikvereines Seewalchen) <br />Am 15.11.1914 erfolgt der Auftrag wegen Beistellen von Sommerwohnungen für evakuierte Flüchtlinge aus Galizien. Mangels Reinlichkeitssinn können sich diese Personen keiner Beliebtheit erfreuen.
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* Die Kammer-Agerbrücke wird mit einem Kostenaufwand von 42.000 Kronen, wovon die Gemeinde Seewalchen einen Teilbetrag von 7.000 Kronen zu leisten hat, von der Fa. Wayß in Linz erbaut. Sie wird im Juli 1915 eröffnet. <br />Bis zu diesem Zeitpunkt bestand eine 3-jochige Holzbrücke. <br />(In den Jahren 1971 und 1972 wurde die neue Brücke über die Ager gebaut. Dabei war der Abbruch der alten Brücke aus 1914 notwendig, wobei die Sprengung am 17.2.1972 erfolgte.)
1928
<big>1915</big><br />
28.1.1928: In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird zum Antrag der Bau- und Betriebsunternehmung Stern & Hafferl wegen Konzession zum periodischen Betriebe von Personentransport mit Kraftwagen von Kammer-Attersee-Unterach und zurück wird beschlossen, keinen Einwand zu erheben, da die Straßen in dem dermaligen Zustande geeignet sind.
* 15.2.1915: Gemeindesekretär Max Laminger wird zur militärischen Dienstleistung einberufen. Die Vertretung übernimmt der Gemeindediener Franz Lacher bis 27.7.1918.
* 22.3.1928: Über Antrag des Bezirkshauptmannes Dr. Lippe wird wegen Ankaufen des erforderlichen Seegrundes [bei Menschick, Atterseestraße 88] zum Errichten eines Strandbades eine Ausschusssitzung einberufen und abgehalten, wobei mit 13:3 Stimmen das Ankaufen des Grundes abgelehnt wird.
* Im Jahre 1915 beginnt eine Fülle von Arbeit für die Gemeinde durch die Unmenge von Anforderungen in allen Bedarfsgegenständen. In periodischen Abständen wird das Aufbringen von Getreide, Heu, Stroh, Vieh, Metall und Wolle befohlen und es ist die Gemeinde für das restlose Aufbringen verantwortlich. <br />Eine der schwierigsten Aktionen ist neben den Kriegslieferungen die Versorgung der Zivilbevölkerung im Hinterlande. Besonders bei Mangel der notwendigen Vorräte gibt das Zuweisen der Bedarfsgegenstände wie Mehl, Brot, Fett, Fleisch, Tabak und Milch mittels Karten eine Fülle von Arbeit. <br />Die Unzufriedenheit der Bevölkerung, die erst in der Nachkriegszeit durch die Aufhebung des Rationierungszwanges und die Bewilligung des freien Verkehrs mit Bedarfsartikeln sein Ende nahm, ist sehr groß. <br />Einige Verfügungen aus dieser Zeit:
* Winter 1927/28: Schneefreier Winter mit wechselnder Temperatur, sodass die Holzbringung von den Bergen ungemein schwierig ist. Durch den im Frühjahr auftretenden Frost treten große Fruchtbeschädigungen auf.
**Getreide ist zu Nahrungszwecken zu verwenden.
** 5.5.1928: Ansuchen des Verschönerungsvereines Seewalchen um verschiedene Herstellungen:
**Weizen und Korn sind nur mehr zu 50 % zur Broterzeugung zu verwenden.  
** Hierüber wird einstimmig beschlossen: <br />1) Die Anbringung einer elektrischen Lampe am Kirchenplatze nicht zu bewilligen. <br />2) Anlage eines Bürgersteiges: Von der Anlage ist abzusehen, jedoch wird die Gemeindeverwaltung beauftragt, einen Kostenvoranschlag wegen Instandsetzung des reparaturbedürftigen Straßengrabens von Häupl bis Seewirt bei der o.ö. Landesregierung einzubringen. <br />3) Zur Überwachung des Radfahrverbotes wird der Gemeindediener bestellt und das Radfahrverbot an den Fußsteigen in der Ortschaft durch Anbringung von Verbotstafeln beim Ein- und Ausgang des Friedhofes, bei Idlhammer, Holzinger, Aigner und Lechner verlautbart. <br />4) Den Gastwirten in Seewalchen ist aufzutragen, in den Vorhäusern eine Verbotstafel anzubringen, dass die Verunreinigung der Straßen strengstens verboten ist. <br /> Bezüglich der Entfernung des Mastes beim Häupl sich mit der Firma Stern & Hafferl ins Einvernehmen zu setzen.
**Einführung der Brotkarten: 1 Person wöchentlich 1,40 kg Mehlprodukte. Vorräte über 20 Kilo werden eingezogen.  
== Bachregulierung in Kemating ==
**Fleischverkauf ist nur an 5 Tagen der Woche gestattet.
Die Besitzer in den Ortschaften Kemating und Staudach sowie einige Besitzer aus Steindorf nahmen das Regulieren des Kematinger-Kraimserbaches unter der Leitung des Ing. Weidhofer und mit den erhaltenen Landes- und Bundessubvention vor. Die Arbeiten wurden zur allgemeinen Zufriedenheit im Juni 1928 beendet. Insgesamt wurden 45 Joch (=23,84 ha) der Entwässerung mit einem Gesamtaufwand von S 68.093,80 zugeführt. Im Anschluss an diese Arbeiten bzw. Fortsetzung derselben hat sich eine neue Wassergenossenschaft Steindorf-Kraims-Ulrichsberg-Arnbruck zum Regulieren des Baches bis zur Ager gebildet. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht ausgeführt.
**Haferfütterung: Für 1 Pferd ist pro Tag 1 Kilo erlaubt.  
**Weizenbackmehl und Weizenkochmehl dürfen zur Broterzeugung nicht verwendet werden. **Erzeugung von Kleingebäck ist verboten.
**Durch die Lebensmittelrationierung dürfen wegen der besseren Überwachung nur mehr die „Bezirksmühlen“ Getreide ausmahlen. <br />Für Seewalchen (sowie Aurach, Oberachmann und Schörfling) ist die Stinglmühle (an der Ager) zuständig.
Rechnungsabschluss 1915:
  Einnahmen: 15467,76 K.
  Ausgaben: 15458,92 K.
  Gemeindeumlage: 35 %,
  Bierumlage: 1 Krone pro Hl.,
  Steuerleistung: 22201,15 K.
 
== Die Jahre 1916 bis 1920 ==
<big>1916</big><br />
* 21.4.1916: Die Sommerzeit wird eingeführt.
* 21.5.1916: Erneuter Brand in der Papierfabrik Pettighofen.
*'''Auszug aus den Approvisionierungsvorschriften''' <br />(=Lebensmittelverteilung-Vorschriften) vom Jahre 1916:
** Zucker darf nur gegen Karten verabreicht werden: (1 Person 1,25 kg in 4 Wochen. Schwerarbeiter: 1,40 kg).
** Schlachten weiblicher Ziegen ist verboten.
** Ablieferung von Metall und Zinn sowie Geräten aus diesen.
** Kartoffelkarten werden aufgelegt: pro Person ¼ kg in 8 Wochen.
**Gewerbliche Schlachtung von Schweinen unter 60 kg ist verboten.
** In den Gasthäusern wird die Verabreichung von Kartoffeln in Fett oder Butter verboten, Fisch oder Fleischspeise darf pro Person 11 dag, bei Braten 15 dag nicht überschreiten.
** Jedem Kunden darf nur 1 Liter Bier verabreicht werden. Ausschankzeit ist von 7-10 Uhr und von 16-22 Uhr.
** Der Verkehr mit Milch wird geregelt. Rahm und Oberserzeugung sind verboten.
* 21.11.1916: Seine Majestät Kaiser Franz Joseph stirbt.
* 28.11.1916: Brand in der Papierfabrik Pettighofen, der rechtzeitig, ohne größeren Schaden lokalisiert werden kann.
<big>1917</big><br />
10.4.1917: Beschluss, dass der Erlös für die von der Kirche abgelieferten Glocken, welcher für die Kriegsanleihe gewidmet wurde, als Eigentum der Gemeinde verbleibt.
19.8.1917: Einweihung der Kriegerdenkmalkapelle im Friedhof Seewalchen. <br />
Die Kapelle war ursprünglich als Gruft für die Mitglieder der Familie Khevenhüller-Horvath bestimmt, wurde aber nicht als solche benützt. <br /> Das Mosaikbild stammt aus Innsbruck. (Im Herbst 2000 wird die Kapelle abgerissen)
* Die Kirche erhält ein neues Chorgestühl. Schnitzarbeit von Pfarrer Lininger aus Weyregg, Tischlerarbeit von Kette, Seewalchen; Marmor-Taufstein, Kommunionbank aus Marmor, Speisegitter vom Schlosser Lenzenweger, Seewalchen.
* Auszug aus den Approvisionierungsvorschriften vom Jahre 1917:
** Einkaufen von Most-Obst ist verboten.
** Kaffeebezugskarten werden eingeführt.
** Verbrauchsgetreide der Landwirte muss bis auf 80 % ausgemahlen werden.
** Mehlspeisen dürfen in Gasthäusern nur gegen das Einziehen der Brotkarten verabreicht werden.
** Petroleum darf nur gegen Bezugschein ausgegeben werden.
** Fleischverkauf ist nur am Montag und am Freitag.
** Kohlekarten werden eingeführt, Kartoffelkarten werden eingeführt.
*Im Jahre 1917 kommt es in der Papierfabrik Pettighofen zu einem Großbrand.
<big>1918</big><br />
* 27.7.1918: Gemeindesekretär Max Laminger übernimmt seinen Dienstposten nach 3½ jähriger Kriegsdienstleistung im Kriegsgefangenenlager Grödig.
* Die Einstellung der Kriegshandlungen und Beendigung des Weltkrieges, die Auflösung und Heimkehr der Krieger sowie der Zerfall des alten Reiches und die Ausrufung der Republik am 12.11.1918 werden in der Gemeinde im allgemeinen ruhig aufgenommen. Man passt sich den Verhältnissen an.
* '''Die Toten des ersten Weltkrieges'''<br />Die Gemeinde stellte insgesamt 404 heimatberechtigte, kriegstaugliche Wehrmänner (Jahrgang 1865-1900), von denen 65 fielen oder vermisst sind.
 
== Das Ende des Krieges ==
Eine ernste Beunruhigung entstand infolge Plünderungen bei Durchmärschen im Gemeindegebiet bei der Rückkehr der Truppen vom italienischen Kriegsschauplatze. Mit Hilfe des deutschen Militärs in Salzburg konnte der Abtransport der Soldaten mittels Eisenbahn bewältigt werden. Das Gemeindegebiet blieb daher etwas verschont. Durch Zusammenwirken aller Verantwortlichen hinsichtlich der Verpflegung und der Aufbringung der hiezu erforderlichen Mittel konnten die anderwärts zum Ausdrucke gekommenen Störungen trotz der allgemeinen notwendigen Einschränkung vermieden werden. Die Ruhe war mit Ausnahme einer Demonstration, die sich jedoch nur gegen den Fremdenverkehr richtete, bewahrt, was um so höher zu bewerten war, als durch den Mangel an Lebensmitteln bzw. von Lebensmitteln mit minderwertiger Qualität - insbesondere durch Streckung der Mahlvorräte durch Beigabe von Sägespänen, Knochenmehl und Kartoffeln und dergleichen- mit dem Fehlen des notwendigen Fettes und anderer Bedarfsgegenstände noch mehr wie während des Krieges ihr Auskommen finden musste. <br />
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* An Stelle der abgelieferten Glocke wird am 8. September 1918 die von der Firma Böhler gespendete Glocke geweiht und aufgezogen. <br />
2.6.1928: Um 9.30 Uhr brennt die zum Haus 105 gehörige Holzhütte des Mathias Raminger in Seewalchen samt Futtervorräten bis auf den Grund nieder. Das Feuer wurde durch ein dreijähriges Kind gelegt.
* Im Jahre 1918 halten sich insgesamt 842 Fremde (Gäste) in der Gemeinde auf, dessen höchster Stand durch die Lebensmittelknappheit begründet ist.
3.6.1928: Der Gemeindeausschuss bewilligt für das Erbauen eines Feuerwehr-Spritzenhauses in Steindorf S 1.200,--.
*Auszug aus den Approvisionierungsvorschriften vom Jahre 1918:
9.6.1928: Zwischen der Villa „Scheibenhof“ und Leiß in Moos erfolgt ein Zusammenstoß eines Lastautos der Fa. Stern & Hafferl mit dem vollbesetzen Lohnauto des Herrn Badinger aus Attersee, wobei Frau Hotelier Hofinger vom Münchnerhof in Salzburg und Frau Hotelier Irresberger aus Attersee sowie der Streckenwärter der Firma Stern & Hafferl schwer verletzt werden.
**Landwirtschaftliche Arbeiter bekommen 225 g, Schwerarbeiter 300 g Getreide pro Tag.
12.7.1928: Um 16.30 Uhr geht ein Hagelschlag nieder, welcher alle Ortschaften der Gemeinde verhagelt. Am meisten betroffen sind die Ortschaften Seewalchen, Roitham, Neißing, Ainwalchen, Kemating und Steindorf (Schäden von 30 bis 100%).
** Konsumenten: Mehlbezug 250 g pro Woche und Brot 1150 pro Woche.
10.9.1928: Der Amthof Seewalchen geht infolge Zwangsversteigerung um den Preis von S 127.259,-- in das Eigentum des Erich Soupper über.
** Einführung der Tabakbezugskarten.
6.11.1928: Fahnenweihe des Kriegervereines 1914-1918 in der Pfarrkirche Seewalchen.
** Fleischgenuss in allen Betrieben am Montag, Mittwoch und Freitag verboten.
24.11.1928 Bahninspektor i.R. Ernst Gunczy wird für seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit als Gemeindevertreter und Gründungsmitglied der Dilettanten=Theater=Gesellschaft zum Ehrenbürger ernannt.
** Rosskastanien müssen abgeliefert werden.
Der Frw. Feuerwehr Pettighofen wird zum Ankaufen einer Motorspritze eine Nachspende von S 600,-- bewilligt.
 
9.12.1928: Verkauf der Brauerei Litzlberg samt Grundbesitz an Frau Else Eichmann.
== Die Not nach dem Krieg ==
Im Jahre 1928 wird auf dem Grundstück des Nikolaus Wang das Café Liehmann errichtet.
Die Zeit nach dem Krieg war gekennzeichnet durch einen unglaublichen Lebensmittel-, Heizmaterial- und Rohstoffmangel. In entlegenen Bauernhäuser und Villen wurde eingebrochen<br />  Vom 14. Oktober bis Ende Dezember 1919 erfolgen 13 Villeneinbrüche im Seegebiet, darunter in den Ortschaften Buchberg, Litzlberg, Moos und Seewalchen. <br />Und die Wilderer versuchten die Hungersnot auf ihre Weise zu mildern. <br />Wo man Nahrungsmittel vermutete, suchte man auch. <br />
Im Jahre 1928 wird die Eisenbahnbrücke über die Ager erneuert.
Am 30.6.1919 fand in Seewalchen eine Arbeiterdemonstration statt, wobei die Gasthäuser Anton Stallinger und Franz Rosenauer das Ziel waren. Es wurden Fenster demoliert und sonstiger Sachschaden angerichtet. Ursache war die Lebensmittelknappheit. <br />
Im Jahre 1928 eröffnet Johann Ploner sein Bauunternehmen.
Hamsterer zogen herum, um zu Lebensmitteln zu kommen. <br /> Die Sommerfrischler verließen im Herbst 1918 nur ungern den Attergau, war doch in den Städten die Situation noch schwieriger.
1929
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== Zugefrorener See ==
<big>1919</big><br />
Vom 7.-8.2.1929 war der See über Nacht von der Brendler-Villa [jetzt: Gewerkschaftsheim] bis Lechner (Fischer in Moos) zugefroren. Erst am 21.2. fror der See zur Gänze und blieb bis zum 21.3. zu. <br />Obwohl der Attersee in der sorglosesten Weise mit Fahrrädern und Motorrädern befahren wurde und mehrere Eiseinbrüche zu verzeichnen waren, ertrank niemand. <br />Es war der kälteste Winter seit 154 Jahren.Laut österreichischer Wetterstatistik hatte es von Anfang Jänner bis Ende Februar nicht einen einzigen Tag Plusgrade. <br />27.3.1929: Das Dampfschiff macht wieder die erste Fahrt nach Unterach. (Die Schifffahrt ist in dieser Zeit von besonderer Bedeutung, weil es sonst keine Verkehrsmittel wie Auto oder Autobus gibt.)
* Nach dem neuen allgemeinen Wahlrecht für 5-jährige Dauer der Amtsperiode wird als Bürgermeister Karl Waliser, Bauer in Steindorf 33, gewählt.
* 9.3.1919: Mit Beschluss werden für den aufzustellenden Wirtschaftsrat für die Ernährung der Bevölkerung Herr Johann Mayr, Seewalchen 49, und Gustav Kristof, Pettighofen 13, gewählt.
* '''Gemeinderatswahlen 1919''': Christlichsoziale: 188 Stimmen, Deutschfreiheitliche: 359, Sozialdemokraten: 247.
* 20.7.1919: Das Erbauen eines öffentlichen Landungssteges in Seewalchen wird beschlossen (Kinderbad).
* 27.8.1919: Das Haus des Franz Köstler, Moos 10 (Ehrenobmann der Frw. Feuerwehr) brennt aus unbekannter Brandursache bis auf die Mauern nieder.
* 28.9.1919: Im Gasthaus Laimer, Pettighofen (gehörte damals zur Gemeinde Seewalchen) , wird der „Arbeiter-Musikverein Pettighofen-Lenzing“ gegründet.
* Zur Vervollständigung des Kirchengeläutes werden vom Böhlerwerk Kapfenberg zwei eiserne Glocken bestellt, welche mit der im Jahre 1918 von Herrn Böhler gespendeten Glocke als Ersatz für die abgelieferten Glocken das Geläute bilden. <br />Anschaffungspreis: 4.413,80 Kronen.
*2.10.1919: Es wird einstimmig beschlossen, den Verbindungsweg zwischen Villa Deckert (Rosenvilla) und dem Bootshafen von Wang (östl. des Strandbades) mit Rücksicht auf dessen mehr als 30 Jahre nachgewiesene Verwendung als unbedingt notwendiger Verbindungsweg zwischen Kammer und Litzlberg als öffentlich zu erklären.
* 6.11.1919: In Seewalchen wird ein Fernsprechvermittlungsamt (Postamt) eingerichtet.
* 16.12.1919: Franz Stallinger, Sägemüller in Pettighofen 14 wird für seine Verdienste als Bürgermeister im 1. Weltkrieg zum Ehrenbürger ernannt.
<big>1920</big><br />
* 17.2.1920: Es wird einstimmig beschlossen, die Mostausfuhr aus der Gemeinde mit Rücksicht auf den eigenen Bedarf infolge eingetretener Erhöhung der Bierpreise einzustellen. (Am 8.5.1920 wird der Beschluss wieder aufgehoben).
* 28.3.1920: Das Einführen der 7-jährigen Schulpflicht an der Volksschule wird beschlossen.
*17.4.1920: Das Einführen einer gegenseitigen Versicherung im Brandfalle für Naturalleistung (Selbsthilfeverein) wird beschlossen.
* 1.5.1920: Der Lehrer Anton Schmoller wird an die hiesige Volksschule versetzt.
* Der Gemeindesekretär erhält eine 200%ige Teuerungszulage vom Grundgehalt per 300 Kr., das sind insgesamt 900 Kr. pro Monat. <br />
 
== Notgeld ==
Die Bevölkerung litt bitterste Not. Es herrschte Mangel an Lebensmitteln und Kleidung, die Krone sank auf ein Zehntausendstel ihres Wertes, weshalb die Gemeinde genötigt war, Notgeld auszugeben. <br />Ein weiterer Grund war, dass während des Kriegs kaum Münzen geprägt wurden und die 10-, 20- und 50- Heller-Münzen bald den Nennwert wesentlich überstiegen. <br />Am 8.5.1920 beschloss auch der Gemeindeausschuss in Seewalchen Notgeld Wert von 100.000 Kronen auszugeben. <br />Der Entwurf für das Seewalchner Notgeld stammte vom Atelier Matejko Vertes (Maler Vertes) in Wien und wurde in der Norbertus Druckerei in Wien III hergestellt. <br />Die Scheine blieben nicht lange im Umlauf, die Inflation sorgte dafür, dass man so kleine Werte bald nicht mehr brauchte.
 
== Theater ==
25.7.1920: Die Dilettanten-Theater-Gesellschaft führt auf der neuerbauten Bühne im Saale des Herrn Stallinger die Bauerntragödie „Der G'wissenswurm“ von Ludwig Anzengruber auf. <br />Die Dekorationen stammen vom akad. Maler Richard Teschner. Die Musik besorgt eine eigene Theaterkapelle. <br />Die Karten kosten von 4 bis 10 Kronen. <br />Insgesamt wird an 3 Tagen gespielt.<br />Am 25.11.1919: gründeten 21 Bürgerinnen und Bürger von Seewalchen die Dilettanten-Theater-Gesellschaft. Im Jahre 1920 wird die Dilettanten-Theaterbühne im Salon des Gasthauses Stallinger erbaut.<br /> Später spielte die Gruppe im „Haus des Fremdenverkehrs“ und zuletzt im Kultursaal und im Saal der Landesmusikschule.
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* 28.8.1920: Dem Gemeindesekretär werden monatlich 2.000 Kronen, dem Gemeindediener 1.000 Kronen bewilligt.
* Im März tritt eine Grippe derart stark auf, dass in vielen Häusern fast niemand zum Betreuen des Viehs vorhanden ist.
* Ab Mitte August 1920 folgen 3 Wochen lang anhaltende Regengüsse. Der Attersee tritt aus den Ufern. In Kammer und Seewalchen sind die niedriggelegenen Häuser und Geländeteile bis 8. September überschwemmt. Im Schlosshof von Kammer kann man mit Schifferln herumrudern. Die Ager ist angeschwollen und die Traun reißt im Oberlauf alle Brücken hinweg und verwüstet die Ufer.4)
* Landtags- und Gemeindeausschusswahlen 1929: Christlichsoziale und Deutschfreiheitliche: 677, Sozialdemokraten: 300 STimmen
*Im Jahre 1920 eröffnet Rudolf Hemetsberger in Seewalchen 97 sein Friseurgeschäft.  
* 2.5.1929: Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ fliegt von Wien kommend längs des Attersees nach Salzburg weiter. Die Länge des Luftschiffes beträgt 230 m.
 
* 5.5.1929: Bei der stattfindenden Konstituierung des Gemeindeausschusses für die Periode 1929-1934 werden gewählt: <br />Bürgermeister: Johann Mayr, Koaser in Seewalchen 49, <br />Bgm.Stv.: Johann Dachs, Bauer in Ainwalchen 8, <br />1. Gemeinderat (wäre heuer Mitglied des Gemeindevorstandes): Anton Mayr, Bauer in Litzlberg 5, <br />2. Gemeinderrat: Hermann Kastinger, Schuhmacher in Seewalchen 127.
<big>Einige Zahlen</big><br />
* 9.6.1929: Das Wiedersehensfest des Vereines „Kriegskameraden 1914-18“ findet verbunden mit einer Fahnenweihe unter Beteiligung fremder Krieger und Veteranenvereine mit 3 Musikkapellen und 16 Fahnen statt.
Laut Volkszählung 1920 sind in der Gemeinde Seewalchen 1819 Einwohner,  
4.7.1929: Über Oberösterreich geht eine Westorkan, der im Lande großen Schaden anrichtet. Auch in der Gemeinde Seewalchen entsteht an Wäldern und Gebäuden sowie Obstgärten ein großer Schaden. Unter anderem reißt der Orkan das Dach von den Häusern Staudach 10, Buchberg 6 und Steindorf 21 und den Stadel des Hauses Steindorf 2 um. <br />An Gesamtschaden wird festgestellt: 18.760 Dachziegel, 1780 m² Dachbeschädigung, 713 Obstbäume, 33.500 kg Klee, 6.900 kg Heu, 1.508 Festmeter Windbruch und 60 Joch Jungwald. <br />Ein Opfer des Sturmes ist auch Juliana Gebetsroither, geb. 1907, Tochter des Wagnermeisters Matthäus Gebetsroither, Litzlberg 7. Sie wird bei einer Bootsfahrt vom Sturm überrascht und ertrinkt beim Landungssteg Litzlberg.
  in der Ortschaft Seewalchen 614 Einwohner.
6.7.1929: Vom stattgefundenen Hagel bleibt die Gemeinde größtenteils verschont und nur Teile bis 15% verhagelt.
  1920 halten sich 624 Fremde (Gäste) in der Gemeinde auf.
* Der Herbst ist ausnahmsweise trocken und warm, sodass am 6. Oktober noch eine Hitze von 25° herrscht und im See das Baden bei 17° möglich ist. Kurz darauf erfolgt ein plötzlicher Temperaturabfall.
  Rechnungsabschluss 1920:
<big> Einige Zahlen</big><br />
  Einnahmen: 1,032 Mio. K., Ausgaben 19201,027 Mio. K. (Wirtschaftsrat)
  Nach der Zählung entfallen von der Fläche der Ortsgemeinde Seewalchen <br />2506 ha 07 a 71 m² = 4355 Joch: <br />Steuergemeinde Seewalchen: 1180,3801 ha = 2052 Joch<br />Steuergemeinde Litzlberg: 1325,7970 ha = 2303 Joch. Davon sind:
  Einnahmen: 588.710,48 K., Ausgaben 1920: 584.898,17 K. (Gemeinde)
Äcker: 912,6799 ha
  Gemeindeumlage: 60 %.
Wiesen: 759,4086 ha
  Bierumlage: 1 Krone pro Hl.
  Weide: 18,4149 ha
  Fremdentaxe: Pro Person 10 Kronen bleibt aufrecht, vorübergehend in Gasthäusern pro Tag 1 Krone.
  Gärten: 86,8951 ha
  Steuerertrag: 30.955,35 K.
  Wälder: 292,9112 ha
 
unproduktive Flächen: 1,7264 ha
[[Chronik (Seewalchen) 1920-1940|Chronik von Seewalchen 1920-1940]] -'''&rarr;'''<br />
  Straßen und Wege: 32,1850 ha
 
Eisenbahn: 2,7335 ha
 
  Bauarea: 20,1412 ha
<big>zurück zur Übersicht: '''&lArr;''' [[Chronik von Seewalchen]]</big><br />
  Agerfluss: 8,6020 ha
Attersee (im Gemeindegebiet): 369,7628 ha
1930
* Am 5.1.1930 wird in der Brauerei Litzlberg das letzte Bier gebraut.
* Ab Jänner 1930 führt die Familie Hinterholzer eine Gemischtwarenhandlung (Hauptstraße 8, bis 1970).
* 14.2.1930: In Seewalchen wird eine postöffentliche Sprechstelle (Telefon) eingerichtet.
* 1.3.1930: Der Gemeinderat beschließt, der Frw. Feuerwehr Kemating zum Erbauen eines neuen Feuerwehrdepots einen einmaligen Betrag von S 2.000,-- zu bewilligen.
* 27.6.-3.7.1930: Heuschreckenschwärme verheeren große Teile von Österreich, teilweise ist sogar der Eisenbahnverkehr gestört. In der Gemeinde sind jedoch nur geringe Schäden festzustellen.
* 6.7.1930: Nach tropischer Hitze und regenloser Zeit im Juni kommt ein Hagelwetter mit Sturm und Wolkenbruch und es werden hiebei die Ortschaften Seewalchen, Pettighofen, Haidach, Roitham, Neubrunn, Kraims und Reichersberg sowie der untere Teil von Steindorf bis 70% verhagelt.
* 24.7.1930: Zwischen 16.00 und 18.00 Uhr kommt plötzlich der Abfluss der Ager zum Stillstand, sodass das Wasser des Sees bis 5 m vom Ufer entfernt zurücktritt und ein bei der Kammerbrücke fahrendes Trauner trockengelegt wird. <br />Einer Wäscherin in Kammer verschwindet das Wasser beim Waschen. <br />Der gleiche Vorgang wurde auch vor Jahren von älteren Leuten beobachtet. (Wissenschaftlich wird dieser Vorgang „Seiches“ genannt.
* Der Stand der unterstützen Arbeitslosen Ende 1930 beträgt 80 Mann. Durch die Einstellung des Brauereibetriebes Litzlberg und der teilweisen Betriebseinstellung in der Papierfabrik Pettighofen entsteht im Jahre 1930 bei den Abgabeertragsanteilen und der Lohnabgabe eine Mindereinnahme von S 12.500,--, welche durch das Erhöhen der Gemeindeumlage hereingebracht werden muss. <br />Die wirtschaftliche Krise, besonders die Arbeiterentlassungen in den Fabriken Lenzing und Pettighofen haben zur Folge, dass schon in den Sommermonaten ein großer Andrang zum Anmelden der Arbeitslosenunterstützung ist, sodass der Stand im Monat August bereits 40 Personen beträgt.
* Herbst 1930: Die Landwirte der Gemeinde erhalten eine Anbauprämie von S 20,-- pro Joch Grund, zusammen ergibt es einen Betrag von S 23.255,--.
* Im Jahre 1930 erwirbt das Ehepaar Hofmann den Litzlberger Keller und führt ihn als Gaststätte.
<big> Einige Zahlen</big><br />


[[Kategorie:Chronik von Seewalchen]]
1930 sind insgesamt 1293 Personen (Gäste) in Seewalchen.
Rechnungsabschluss 1930:
  Einnahmen: S 129.563,71;
  Ausgaben: S 127.746,65
  Steuerleistung: S 18.882,79;
  Gemeindeumlage: 20 %
  Lohnabgabe: 4 %;
  Wohnabgabe: 20 %

Version vom 27. November 2009, 07:37 Uhr

Baustelle 5.jpg Aus der Chronik der Marktgemeinde Seewalchen a. A.

Die Jahre 1921 bis 1925

1921
1921

  • 24.3.1921: Für die Schulleiterstelle Seewalchen wird Adolf Bocksleitner vorgeschlagen.
  • 17.4.1921: Die Erbauung eines Landungssteges wird beschlossen.
  • 24.5.1921: Wegen Radfahrverbot an der Seepromenade werden die Tafeln entsprechend ausgefertigt und als Strafbetrag 20 - 200 Kronen als Vorschreibung beschlossen.
  • 13.8.1921: In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird die Einführung der Sperrstunde ab 12 Uhr Mitternacht beschlossen.
    Jede Person welche in der Zeit von
    • 12-1h betreten wird, hat 100 Kronen,
    • von 1-2h " " hat 200 Kronen,
    • von 2-3h " " hat 300 Kronen,
    • von 3-4h " " hat 500 Kronen,
    • von 4-6h " " hat 1000 Kronen Strafe zu entrichten.
      Jeder Gemeindeausschuss ist berechtigt, im Betretungsfalle die Anzeige zu erstatten.
  • 24.10.1921: In der Papierfabrik Pettighofen explodiert ein Dampfkessel, wobei der Maschinführer Johann Köttl tödlich verunglückt.
    Die Maschinengehilfen Josef Trawöger, Felix Kastberger und Franz Mayrhofer haben durch die Verbrühung schwere Brandwunden erlitten. Josef Trawöger erliegt diesen Verletzungen nach einigen Tagen. Ursache der Explosion war Dampfüberlastung.

1922 Im Jänner 1922 wird P. Severin Böhm als Pfarrer abberufen.
(Er hatte mit seiner Wirtschafterin 2 Kinder, später heirate er sie und wurde laiisiert.)
Anmerkung: Nachfolger als Pfarrer wird P. Gottfried Pflügl. 26.6.1922: Der Blitz schlägt in das Haus Seewalchen 42 im 1. Stock von der Dachrinne aus ein, geht durch den Plafond in die ebenerdige Wohnstube, ohne die beim Tisch sitzenden Personen zu verletzen.

  • Im September 1922 gelingt eine Stabilisierung der Kronenwährung.

16.12.1922: Betreff der weiteren Erhaltung der Straßenbeleuchtung wird einstimmig beschlossen, im Jahre 1923 nur 6 Ausläufe, und zwar: Brücke - Wang - Kapelle - Hemetsberger - Roither und Kletzl, halbnächtige Brenndauer aufrecht zu halten. 1923 Eine Lohnerhöhung für die Wegmacher pro Monat auf 250.000 Kr. für Starzinger und 200.000 Kr. für Schwarzenlander wird beschlossen. Mai 1923: Es kommt immer häufiger zu Zusammenstößen zwischen den Nationalsozialisten und den Sozialdemokraten. Auch auf dem Lande macht sich das Zunehmen des Nationalsozialismus bemerkbar. 11.8.1923: Über Ansuchen von Pfarramt und Schule wird einstimmig beschlossen, die öffentlichen Wege von Villa Dr.. Schuh bis Raminger (heute Dr.-R.-Schuh-Straße), und vorbeiführend an der Schule Seewalchen bis Gerlham für den allgemeinen Autoverkehr abzusperren. Übertretungen werden mit einer Geldstrafe bis 500.000 Kr. geahndet.

  • Für die Straße Lenzinger Papierfabrik Pettighofen bis Pichlmühle in Siebenmühlen ist Verbot des Schnellfahrens für Auto und Radfahrer zu erlassen und durch Anbringung von geeigneten Tafeln ersichtlich zu machen. Dergleichen Verbot des Schnellfahrens am Wipplingerberg [Knäulberg, Reichersberger Straße] und um die Ecke beim Pfarrhof; diesbezügliche Verbotstafeln sind gleichfalls anzubringen.
  • 2.10.1923: Rücktritt des Gemeindearztes Ludwig Kronberger infolge Ruhestand. Eine restliche Abfertigung von 1 Mio. Kr. wird bewilligt.
    Dr. Fritz Seifert wird zum Gemeindearzt für die Gemeinde Seewalchen bestellt.
  • Für die Anschaffung einer Räderbahre werden 4 Mio. Kr. bewilligt.
  • 24.10.1923: Brand im Haus Haidach 7.
Volkszählung 1923
 Die Bevölkerung steigt in der Gemeinde seit 1900 von 1619 auf 1810 Personen an. Die Häuser haben sich in dieser Zeit von 363 auf 390 erhöht.
 Steuergemeinde Seewalchen: 589 männliche und 634 weibliche Personen,
 Steuergemeinde Litzlberg: 280 männliche und 307 weibliche Personen. 
 Die Ortschaft Seewalchen hat 614 Einwohner, davon 282 männliche und 332 weibliche Personen. Im Ort Seewalchen sind 131 Häuser.

1924

  • Für die Periode 1924-1929 wird als Bürgermeister Mathias Krempler, Bauer in Steindorf 30, gewählt. Zum Vizebürgermeister wird Johann Mayr, Koaser in Seewalchen 49 und zu Gemeinderäten werden Anton Lechner, Bauer in Kemating, und Hermann Kastinger, Schuhmacher in Seewalchen 127, gewählt.
  • 24.1.1924: Gründung des gegenseitigen Pferdeversicherungs-Vereines.
  • 1.3.1924: Die Attersee-Dampfschiffunternehmung Stern & Hafferl hat auch die Schiffe vom Rudolf Randa, Kammer, erworben.
  • 1.4.1924: Die Schillingwährung wird eingeführt.
    10.000 Kronen sind 1 Schilling (wirksam ab 1.1.1925).
    Zuerst wurden die 10.000 Kronen Scheine mit der Aufschrift „Ein Schilling” versehen, die ersten Schilling-Münzen wurden am 16. Juni 1924 geprägt.

6.4.1924: Ankauf eines Feuerwehr-Mannschaftswagens um 3,500.000 K. 2.6.1924: Der Bezirkswart für das Feuerwehrwesen, Dr. Rudolf Schuh, teilt in einem Schreiben an den Bürgermeister das Ergebnis einer Großübung in Steindorf mit. Die Feuerwehr, so wurde in diesem Bericht aufgezeigt, braucht von der Brandmeldung bis zum Einsatz auf dem Brandplatz 48 Minuten: 7 Minuten bis der Brand gemeldet wird 15 Minuten bis eingespannt ist und weggefahren wird 20 Minuten Fahrtdauer 6 Minuten bis die eingetroffene Wehr löschbereit ist Dr. Schuh weist in seinem Bericht besonders auf die Wichtigkeit der Errichtung von Löschwasserbehältern und auf die Anschaffung einer Feuerspritze hin. Gerade in Steindorf, wo die Häuser ziemlich eng aneinander gebaut sind, sei die Ausbreitung eines Brandes leicht möglich, meint Dr. Schuh. 14.6.1924: Im Hause des Johann Neuhofer, Steindorf 4, entsteht ein Brand, welcher einen Teil des Daches beschädigt. Die Frw. Feuerwehr Seewalchen kann den Brand rechtzeitig lokalisieren. 22.7.1924: Durch Blitzschlag brennt das Anwesen des Franz Oberndorfer in Ulrichsberg ab. 25.10.1924: Der Frw. Feuerwehr Seewalchen werden mit Beschluss des Gemeindeausschusses zum Anschaffen einer Motorspritze 35 Mio. Kr. bewilligt. Gemeindeausschusswahlen 1924 1143 Wahlberechtigte, 882 abgegebene Stimmen Christlichsoziale, vereinigt mit

  den Deutschfreiheitlichen	652

Sozialdemokraten 230 Im Jahre 1924 begjnnt die Familie Kolm, Seewalchen 18, mit ihrem Molkereibetrieb (der Betrieb wird 1966 geschlossen).

  • 1924 errichten Johann Lenzenweger und Hans Hofmann die erste Autoreparaturwerkstätte .
    Die Bevölkerung hatte damals wenige Hoffnung in die Zukunft der Kraftfahrzeuge, damals „Eahmselm-Fahrer“ genannt und meinte: „Zwegen dem narrischen Doktor Hautmann macht´s es a Werkstatt auf.“
    Dr. Hautmann aus Kammer hatte das erste Auto in der Gegend.

1925

  • 25.3.1925: Das Anwesen des Johann Lux, Haidach 7, brennt bis auf die Grundmauern nieder. Die Brandursache ist nicht bekannt. Die Feuerwehr Seewalchen setzt erstmals die neue Motorspritze ein.
  • 4.4.1925: Den Eheleuten Franz und Maria Köstler werden anlässlich der Goldenen Hochzeitsfeier S 100,-- gewidmet.
  • 18.4.1925: Frau Anna Kolm wird als Hausmeisterin für das Gemeindehaus mit S 50,-- monatlich bestellt.
  • 29.7.1925: : In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird beschlossen.
    • Dem Wasenmeister Josef Kroihs (Schörfling) den jährlichen Pauschalbeitrag von S 80,-- gleich seinem Vorgänger zu bewilligen.
    • Dem Ansuchen des Messners Josef Köstler wegen Leistung seiner Entschädigung für das 11 Uhr Läuten wird dahin Folge gegeben, dass für das Jahr 1925 demselben seitens der Gemeinde-Vorstehung 4 m³ hartes Brennholz im Herbste 1925 zuzuweisen sind.
  • 30.12.1925: An Hundesteuer für das 1926 wird beschlossen, für jeden Hund männlichen Geschlechtes 50 gr, weiblichen Geschlechts 1 Schilling einzuführen.93)

Einige Zahlen

1925 sind insgesamt 749 Fremde (Gäste) in der Gemeinde.
Rechnungsabschluss 1925:
 Einnahmen: S 70.467,74; 
 Ausgaben: S 68.383,05 
 Steuerleistung: 16.646,96 S; 
 Gemeindeumlage: 20 %
 Lohnabgabe: 4 %;
 Wohnabgabe: 30 %.

1926

Der große Brand von Steindorf

Am 8.4.1926 wwischen 24.00 und 1.00 Uhr nachts entstand aus ungeklärter Ursache beim Haus Steindorf 39 ein Brand, welcher sich wegen des herrschenden Windes über das ganze untere Dorf Steindorf ausbreitete, wobei 21 Objekte dem verherrenden Elemente zum Opfer fielen. Außer den gesamten Farnissen verbrannten noch 12 Stück Rinder und Pferde, 20 Schweine nebst zahlreichem Geflügel und in der weiteren Folge mussten noch 5 Rinder und 5 Schweine notgeschlachtet werden.
Entsprechend des Schadens war auch die Hilfe des ganzen Landes groß, sodass laut der in der Zeit vom 6.4.1926 bis 24.2.1927 abgeschlossenen Listen Spenden in bar S 133.403,85 eingegangen sind. Aus den umliegenden Gemeinden langten Naturalien in großen Mengen ein, ebenso Kleidungsstücke, Schuhe und sonstige Gegenstände.
Die Landesregierung stellte sofort eine Pionierabteilung für die Aufräumungsarbeiten zur Verfügung und 4 Lastautos für die Zufuhr des Baumaterials, sodass in verhältnismäßig kurzer Zeit sämtliche Objekte unter Dach gebracht werden konnten.
Eine ausgiebige Hilfe leistete auch der Selbsthilfe-Verein durch Lieferung von Holz und Robot. An den Holzlieferungen zum Aufbauen der Häuser beteiligten sich in ausgiebiger Weise die benachbarten Gemeinden, von denen einige das Holz für einen ganzen Dachstuhl beisteuerten.
Die Brandstätte wurde am 8.4. von LhStv. Dr. Schlegl, Landesamtsdirektor Attems und Bezirkshauptmann Dr. Lippe besichtigt. Am 22.4. stattete Bischof Dr. Gföllner aus Linz einen Besuch ab.
Laut Dekret des Amtes der oö. Landesregierung wurde dem Gemeindesekretär M. Laminger für sein opferfreudiges Wirken für die Abbrändler Dank und Anerkennung ausgesprochen.

  • Die von den Anrainern des Kraimserbaches beantragte Bachregulierung wird wegen der Brandkatastrophe zurückgestellt (... und erst 1975 verwirklicht).
  • Bei dem Brande in Steindorf wurde auch der seit 1868 bestehende Brandschadenversicherungverein Seewalchen in Mitleidenschaft gezogen, weil er wegen Auszahlung seines gesamten Reservekapitals in Liquidation treten musste und sich im Juli 1926 mit 143 Mitgliedern auflöste.

1927

  • 28.2.1927: Beim Watzinger-Häusl in Kraims 14 des Johann Moser bricht ein Brand aus, dem das ganze Objekt zum Opfer fällt. Die Brandursache war ein schlechter Rauchfang.
  • 5.3.1927: Für die Schlauchbeschaffung zur Steindorferspritze werden S 200,-- bewilligt.
  • 9.3.1927: Im Gasthaus Leingartner in Vöcklabruck wird der Fremdenverkehrsverband für den Attersee und Mondsee gegründet. Neben 18 anderen Gemeinden tritt auch die Gemeinde Seewalchen als Mitglied bei.
  • 7.6.1927: Das alte Spritzenhaus wird an Herrn Georg Stallinger in Seewalchen um den Preis von S 1.000,-- verkauft und der Betrag wird der Frw. Feuerwehr Seewalchen zum Stärken des Baufonds überlassen.
  • Im Juni 1927 werden die Ortschaften Buchberg, Haining, Ainwalchen, Neißing, Gerlham, Litzlberg und Moos vom starken Hagelschlag betroffen, der die gesamte Ernte vernichtet. Durch eine Landessammlung gelangen S 3.100,-- zum Aufteilen an die Betroffenen.
  • 17.7.1927: Die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses auf der Stieglerwiese (heute Parkplatz vor dem Rathaus) findet statt, das um den Preis von S 5.800,-- erbaut wurde. Dank der Opferwilligkeit der Bewohner durch Leistung von Zug- und Handrobot und sonstigen Spenden wurde der Zeughausbau ermöglicht.
    Bauführer waren Dr. Rudolf Schuh, Dr. Seifert, Johann Mayr und Max Laminger.
  • 27.8.1927: Das Ansuchen des Rudolf Waldmann wegen Anerkennung des Lokalbedarfes für das Autotaxigewerbe mit dem Standort Seewalchen 61 wird bewilligt.
  • 28.8.1927: Das Bauen des Landungssteges Litzlberg wird beschlossen. Der dazu notwendige Seezugang wird von der Bräuin bewilligt.
  • Für die Errichtung eines öffentlichen Tennisplatzes wird ein Teil der Stieglerwiese mit einer jährlichen Pacht von S 50,-- vergeben (heute ist dort der Kultursaal).

Heimatbuch

Direktor Adolf Bocksleitner ist der Verfasser des Buches „Seewalchen am Attersee“, ein Heimatbuch, das er dem Ehrenbürger Julius Wimmer widmete, und dessen Gesamterlös für die Kirche in Seewalchen zur Anschaffung von Paramenten bestimmt war. Der Druck erfolgte im Jahre 1929 durch den Verlag Julius Wimmer, Linz. ________________________________________________________________________________________________________

1928 28.1.1928: In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird zum Antrag der Bau- und Betriebsunternehmung Stern & Hafferl wegen Konzession zum periodischen Betriebe von Personentransport mit Kraftwagen von Kammer-Attersee-Unterach und zurück wird beschlossen, keinen Einwand zu erheben, da die Straßen in dem dermaligen Zustande geeignet sind.

  • 22.3.1928: Über Antrag des Bezirkshauptmannes Dr. Lippe wird wegen Ankaufen des erforderlichen Seegrundes [bei Menschick, Atterseestraße 88] zum Errichten eines Strandbades eine Ausschusssitzung einberufen und abgehalten, wobei mit 13:3 Stimmen das Ankaufen des Grundes abgelehnt wird.
  • Winter 1927/28: Schneefreier Winter mit wechselnder Temperatur, sodass die Holzbringung von den Bergen ungemein schwierig ist. Durch den im Frühjahr auftretenden Frost treten große Fruchtbeschädigungen auf.
    • 5.5.1928: Ansuchen des Verschönerungsvereines Seewalchen um verschiedene Herstellungen:
    • Hierüber wird einstimmig beschlossen:
      1) Die Anbringung einer elektrischen Lampe am Kirchenplatze nicht zu bewilligen.
      2) Anlage eines Bürgersteiges: Von der Anlage ist abzusehen, jedoch wird die Gemeindeverwaltung beauftragt, einen Kostenvoranschlag wegen Instandsetzung des reparaturbedürftigen Straßengrabens von Häupl bis Seewirt bei der o.ö. Landesregierung einzubringen.
      3) Zur Überwachung des Radfahrverbotes wird der Gemeindediener bestellt und das Radfahrverbot an den Fußsteigen in der Ortschaft durch Anbringung von Verbotstafeln beim Ein- und Ausgang des Friedhofes, bei Idlhammer, Holzinger, Aigner und Lechner verlautbart.
      4) Den Gastwirten in Seewalchen ist aufzutragen, in den Vorhäusern eine Verbotstafel anzubringen, dass die Verunreinigung der Straßen strengstens verboten ist.
      Bezüglich der Entfernung des Mastes beim Häupl sich mit der Firma Stern & Hafferl ins Einvernehmen zu setzen.

Bachregulierung in Kemating

Die Besitzer in den Ortschaften Kemating und Staudach sowie einige Besitzer aus Steindorf nahmen das Regulieren des Kematinger-Kraimserbaches unter der Leitung des Ing. Weidhofer und mit den erhaltenen Landes- und Bundessubvention vor. Die Arbeiten wurden zur allgemeinen Zufriedenheit im Juni 1928 beendet. Insgesamt wurden 45 Joch (=23,84 ha) der Entwässerung mit einem Gesamtaufwand von S 68.093,80 zugeführt. Im Anschluss an diese Arbeiten bzw. Fortsetzung derselben hat sich eine neue Wassergenossenschaft Steindorf-Kraims-Ulrichsberg-Arnbruck zum Regulieren des Baches bis zur Ager gebildet. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht ausgeführt. ________________________________________________________________________________________________________

2.6.1928: Um 9.30 Uhr brennt die zum Haus 105 gehörige Holzhütte des Mathias Raminger in Seewalchen samt Futtervorräten bis auf den Grund nieder. Das Feuer wurde durch ein dreijähriges Kind gelegt. 3.6.1928: Der Gemeindeausschuss bewilligt für das Erbauen eines Feuerwehr-Spritzenhauses in Steindorf S 1.200,--. 9.6.1928: Zwischen der Villa „Scheibenhof“ und Leiß in Moos erfolgt ein Zusammenstoß eines Lastautos der Fa. Stern & Hafferl mit dem vollbesetzen Lohnauto des Herrn Badinger aus Attersee, wobei Frau Hotelier Hofinger vom Münchnerhof in Salzburg und Frau Hotelier Irresberger aus Attersee sowie der Streckenwärter der Firma Stern & Hafferl schwer verletzt werden. 12.7.1928: Um 16.30 Uhr geht ein Hagelschlag nieder, welcher alle Ortschaften der Gemeinde verhagelt. Am meisten betroffen sind die Ortschaften Seewalchen, Roitham, Neißing, Ainwalchen, Kemating und Steindorf (Schäden von 30 bis 100%). 10.9.1928: Der Amthof Seewalchen geht infolge Zwangsversteigerung um den Preis von S 127.259,-- in das Eigentum des Erich Soupper über. 6.11.1928: Fahnenweihe des Kriegervereines 1914-1918 in der Pfarrkirche Seewalchen. 24.11.1928 Bahninspektor i.R. Ernst Gunczy wird für seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit als Gemeindevertreter und Gründungsmitglied der Dilettanten=Theater=Gesellschaft zum Ehrenbürger ernannt. Der Frw. Feuerwehr Pettighofen wird zum Ankaufen einer Motorspritze eine Nachspende von S 600,-- bewilligt. 9.12.1928: Verkauf der Brauerei Litzlberg samt Grundbesitz an Frau Else Eichmann. Im Jahre 1928 wird auf dem Grundstück des Nikolaus Wang das Café Liehmann errichtet. Im Jahre 1928 wird die Eisenbahnbrücke über die Ager erneuert. Im Jahre 1928 eröffnet Johann Ploner sein Bauunternehmen. 1929

Zugefrorener See

Vom 7.-8.2.1929 war der See über Nacht von der Brendler-Villa [jetzt: Gewerkschaftsheim] bis Lechner (Fischer in Moos) zugefroren. Erst am 21.2. fror der See zur Gänze und blieb bis zum 21.3. zu.
Obwohl der Attersee in der sorglosesten Weise mit Fahrrädern und Motorrädern befahren wurde und mehrere Eiseinbrüche zu verzeichnen waren, ertrank niemand.
Es war der kälteste Winter seit 154 Jahren.Laut österreichischer Wetterstatistik hatte es von Anfang Jänner bis Ende Februar nicht einen einzigen Tag Plusgrade.
27.3.1929: Das Dampfschiff macht wieder die erste Fahrt nach Unterach. (Die Schifffahrt ist in dieser Zeit von besonderer Bedeutung, weil es sonst keine Verkehrsmittel wie Auto oder Autobus gibt.) ________________________________________________________________________________________________________

  • Im März tritt eine Grippe derart stark auf, dass in vielen Häusern fast niemand zum Betreuen des Viehs vorhanden ist.
  • Landtags- und Gemeindeausschusswahlen 1929: Christlichsoziale und Deutschfreiheitliche: 677, Sozialdemokraten: 300 STimmen
  • 2.5.1929: Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ fliegt von Wien kommend längs des Attersees nach Salzburg weiter. Die Länge des Luftschiffes beträgt 230 m.
  • 5.5.1929: Bei der stattfindenden Konstituierung des Gemeindeausschusses für die Periode 1929-1934 werden gewählt:
    Bürgermeister: Johann Mayr, Koaser in Seewalchen 49,
    Bgm.Stv.: Johann Dachs, Bauer in Ainwalchen 8,
    1. Gemeinderat (wäre heuer Mitglied des Gemeindevorstandes): Anton Mayr, Bauer in Litzlberg 5,
    2. Gemeinderrat: Hermann Kastinger, Schuhmacher in Seewalchen 127.
  • 9.6.1929: Das Wiedersehensfest des Vereines „Kriegskameraden 1914-18“ findet verbunden mit einer Fahnenweihe unter Beteiligung fremder Krieger und Veteranenvereine mit 3 Musikkapellen und 16 Fahnen statt.

4.7.1929: Über Oberösterreich geht eine Westorkan, der im Lande großen Schaden anrichtet. Auch in der Gemeinde Seewalchen entsteht an Wäldern und Gebäuden sowie Obstgärten ein großer Schaden. Unter anderem reißt der Orkan das Dach von den Häusern Staudach 10, Buchberg 6 und Steindorf 21 und den Stadel des Hauses Steindorf 2 um.
An Gesamtschaden wird festgestellt: 18.760 Dachziegel, 1780 m² Dachbeschädigung, 713 Obstbäume, 33.500 kg Klee, 6.900 kg Heu, 1.508 Festmeter Windbruch und 60 Joch Jungwald.
Ein Opfer des Sturmes ist auch Juliana Gebetsroither, geb. 1907, Tochter des Wagnermeisters Matthäus Gebetsroither, Litzlberg 7. Sie wird bei einer Bootsfahrt vom Sturm überrascht und ertrinkt beim Landungssteg Litzlberg. 6.7.1929: Vom stattgefundenen Hagel bleibt die Gemeinde größtenteils verschont und nur Teile bis 15% verhagelt.

  • Der Herbst ist ausnahmsweise trocken und warm, sodass am 6. Oktober noch eine Hitze von 25° herrscht und im See das Baden bei 17° möglich ist. Kurz darauf erfolgt ein plötzlicher Temperaturabfall.

Einige Zahlen

 Nach der Zählung entfallen von der Fläche der Ortsgemeinde Seewalchen 
2506 ha 07 a 71 m² = 4355 Joch:
Steuergemeinde Seewalchen: 1180,3801 ha = 2052 Joch
Steuergemeinde Litzlberg: 1325,7970 ha = 2303 Joch. Davon sind: Äcker: 912,6799 ha Wiesen: 759,4086 ha Weide: 18,4149 ha Gärten: 86,8951 ha Wälder: 292,9112 ha unproduktive Flächen: 1,7264 ha Straßen und Wege: 32,1850 ha Eisenbahn: 2,7335 ha Bauarea: 20,1412 ha Agerfluss: 8,6020 ha

Attersee (im Gemeindegebiet): 369,7628 ha 1930

  • Am 5.1.1930 wird in der Brauerei Litzlberg das letzte Bier gebraut.
  • Ab Jänner 1930 führt die Familie Hinterholzer eine Gemischtwarenhandlung (Hauptstraße 8, bis 1970).
  • 14.2.1930: In Seewalchen wird eine postöffentliche Sprechstelle (Telefon) eingerichtet.
  • 1.3.1930: Der Gemeinderat beschließt, der Frw. Feuerwehr Kemating zum Erbauen eines neuen Feuerwehrdepots einen einmaligen Betrag von S 2.000,-- zu bewilligen.
  • 27.6.-3.7.1930: Heuschreckenschwärme verheeren große Teile von Österreich, teilweise ist sogar der Eisenbahnverkehr gestört. In der Gemeinde sind jedoch nur geringe Schäden festzustellen.
  • 6.7.1930: Nach tropischer Hitze und regenloser Zeit im Juni kommt ein Hagelwetter mit Sturm und Wolkenbruch und es werden hiebei die Ortschaften Seewalchen, Pettighofen, Haidach, Roitham, Neubrunn, Kraims und Reichersberg sowie der untere Teil von Steindorf bis 70% verhagelt.
  • 24.7.1930: Zwischen 16.00 und 18.00 Uhr kommt plötzlich der Abfluss der Ager zum Stillstand, sodass das Wasser des Sees bis 5 m vom Ufer entfernt zurücktritt und ein bei der Kammerbrücke fahrendes Trauner trockengelegt wird.
    Einer Wäscherin in Kammer verschwindet das Wasser beim Waschen.
    Der gleiche Vorgang wurde auch vor Jahren von älteren Leuten beobachtet. (Wissenschaftlich wird dieser Vorgang „Seiches“ genannt.
  • Der Stand der unterstützen Arbeitslosen Ende 1930 beträgt 80 Mann. Durch die Einstellung des Brauereibetriebes Litzlberg und der teilweisen Betriebseinstellung in der Papierfabrik Pettighofen entsteht im Jahre 1930 bei den Abgabeertragsanteilen und der Lohnabgabe eine Mindereinnahme von S 12.500,--, welche durch das Erhöhen der Gemeindeumlage hereingebracht werden muss.
    Die wirtschaftliche Krise, besonders die Arbeiterentlassungen in den Fabriken Lenzing und Pettighofen haben zur Folge, dass schon in den Sommermonaten ein großer Andrang zum Anmelden der Arbeitslosenunterstützung ist, sodass der Stand im Monat August bereits 40 Personen beträgt.
  • Herbst 1930: Die Landwirte der Gemeinde erhalten eine Anbauprämie von S 20,-- pro Joch Grund, zusammen ergibt es einen Betrag von S 23.255,--.
  • Im Jahre 1930 erwirbt das Ehepaar Hofmann den Litzlberger Keller und führt ihn als Gaststätte.

Einige Zahlen

1930 sind insgesamt 1293 Personen (Gäste) in Seewalchen.
Rechnungsabschluss 1930:
 Einnahmen: S 129.563,71;
  Ausgaben: S 127.746,65 
 Steuerleistung: S 18.882,79;
 Gemeindeumlage: 20 %
 Lohnabgabe: 4 %;
  Wohnabgabe: 20 %