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== Der Bau der Reichsautobahn ==
== Der Bau der Reichsautobahn ==
Mitte 1938 wurde mit den Planungsarbeiten für den Reichsautobahnbau im Bereich Seewalchen begonnen. Die ursprüngliche Planung sah vor, die Trasse über Neißing-Haining und weiter auf halber Höhe des Buchberges an der Seeseite nach Attersee zu führen. Die schwierigen geologischen Verhältnisse machten jedoch eine andere Streckenführung notwendig. Im Bereich des Ortes Seewalchen sollte (anstelle des heutigen Dammes) eine Brücke vom Steindorfer Berg zur „Pürner Rasch“ führen. <br />Im November 1938 wurde mit dem Bau der Autobahn (Reichsautobahn München-Salzburg-Wien) begonnen. 50,86 ha landwirtschaftlicher Grund, ein landwirtschaftliches Anwesen (Kroiß „Pointschmied“) und 3 Wohnhäuser [in der Hatschekstraße] wurden eingelöst bzw. enteignet. <br />Die Familie Kroiß konnte mit der Entschädigung ein landwirtschaftliches Gut in Pichlwang (Maierhof) kaufen. Bald darauf erfolgte die Entschuldung der Landwirte und der Vorbesitzer hätte sein Anwesen wohl nicht mehr verkauft. Die Einfamilienhäuser Flachberger und Mayrhofer wurden im Müllnerweg (Nr. 7 und 9) neu gebaut. <br />In Seewalchen und Ainwalchen wurden zur Unterbringung der beim Autobahnbau beschäftigten Arbeiter, Barackenlager errichtet. <br />Zum Transport wurde eine Material-Eisenbahn eingerichtet. Die Remise und das Kohlenlager waren im Bereich der Baracke Haidacherstraße 242. <br />Die Arbeiten auf der Autobahnbaustelle wurden auch 1939 zügig fortgesetzt. Auch viele Ortsbewohner fanden als Arbeiter auf der Autobahnbaustelle Beschäftigung. <br />Infolge Kriegsausbruch wurden im September die Erdarbeiten beim Autobahnbau unterbrochen und ab 1.4.1940 in kleinem Umfang mit polnischen Kriegsgefangenen weitergeführt. <br />Am 1.5.1940 wurden die Arbeiten an der Reichsautobahn eingestellt. <br />Zwei Brückenbauwerke (im Müllnerweg und nördlich des Amthofes) waren so gut wie fertig, die Erdarbeiten und Dammschüttungen wurden im Bereich Seewalchen nur teilweise ausgeführt. In den folgenden Jahren verwilderte das Gelände.
Mitte 1938 wurde mit den Planungsarbeiten für den Reichsautobahnbau im Bereich Seewalchen begonnen. Die ursprüngliche Planung sah vor, die Trasse über Neißing-Haining und weiter auf halber Höhe des Buchberges an der Seeseite nach Attersee zu führen. Die schwierigen geologischen Verhältnisse machten jedoch eine andere Streckenführung notwendig. Im Bereich des Ortes Seewalchen sollte (anstelle des heutigen Dammes) eine Brücke vom Steindorfer Berg zur „Pürner Rasch“ führen (Das ist etwas südlicher als die heutige Trassenführung). <br />Im November 1938 wurde mit dem Bau der Autobahn (Reichsautobahn München-Salzburg-Wien) begonnen. 50,86 ha landwirtschaftlicher Grund, ein landwirtschaftliches Anwesen (Kroiß „Pointschmied“) und 3 Wohnhäuser [in der Hatschekstraße] wurden eingelöst bzw. enteignet. <br />Die Familie Kroiß konnte mit der Entschädigung ein landwirtschaftliches Gut in Pichlwang (Maierhof) kaufen. Bald darauf erfolgte die Entschuldung der Landwirte und der Vorbesitzer hätte sein Anwesen wohl nicht mehr verkauft. Die Einfamilienhäuser Flachberger und Mayrhofer wurden im Müllnerweg (Nr. 7 und 9) neu gebaut. <br />In Seewalchen und Ainwalchen wurden zur Unterbringung der beim Autobahnbau beschäftigten Arbeiter, Barackenlager errichtet. <br />Zum Transport wurde eine Material-Eisenbahn eingerichtet. Die Remise und das Kohlenlager waren im Bereich der Baracke Haidacherstraße 242. <br />Die Arbeiten auf der Autobahnbaustelle wurden auch 1939 zügig fortgesetzt. Auch viele Ortsbewohner fanden als Arbeiter auf der Autobahnbaustelle Beschäftigung. <br />Infolge Kriegsausbruch wurden im September die Erdarbeiten beim Autobahnbau unterbrochen und ab 1.4.1940 in kleinem Umfang mit polnischen Kriegsgefangenen weitergeführt. <br />Am 1.5.1940 wurden die Arbeiten an der Reichsautobahn eingestellt. <br />Zwei Brückenbauwerke (im Müllnerweg und nördlich des Amthofes) waren so gut wie fertig, die Erdarbeiten und Dammschüttungen wurden im Bereich Seewalchen nur teilweise ausgeführt. In den folgenden Jahren verwilderte das Gelände.
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<big>1939</big><br />
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Version vom 1. Dezember 2009, 15:51 Uhr

Baustelle 5.jpg Aus der Chronik der Marktgemeinde Seewalchen a. A.

  • Personenstandsaufnahme (10.10.1982)
Haushalte männl. P. weibl. P. Personen (gesamt)
Seewalchen 534 663 749 1412
Rosenau 245 294 370 664
Ortschaften 627 975 992 1967
Summe 1406 1932 2111 4043

Die Jahre 1921 bis 1925

1921

  • 24.3.1921: Für die Schulleiterstelle Seewalchen wird Adolf Bocksleitner vorgeschlagen.
  • 17.4.1921: Die Erbauung eines Landungssteges (heute Kinderbad) wird beschlossen.
  • 24.5.1921: Wegen Radfahrverbot an der Seepromenade werden die Tafeln entsprechend ausgefertigt und als
    Strafbetrag 20 - 200 Kronen als Vorschreibung beschlossen.
  • 13.8.1921: In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird die Einführung der Sperrstunde ab 12 Uhr Mitternacht beschlossen.
    Jede Person welche in der Zeit von
    • 12-1h betreten wird, hat 100 Kronen,
    • von 1-2h - " - " - hat 200 Kronen,
    • von 2-3h - " - " - hat 300 Kronen,
    • von 3-4h - " - " - hat 500 Kronen,
    • von 4-6h - " - " - hat 1000 Kronen Strafe zu entrichten.
      Jeder Gemeindeausschuss ist berechtigt, im Betretungsfalle die Anzeige zu erstatten.
  • 24.10.1921: In der Papierfabrik Pettighofen explodiert ein Dampfkessel, wobei der Maschinführer Johann Köttl tödlich verunglückt.
    Die Maschinengehilfen Josef Trawöger, Felix Kastberger und Franz Mayrhofer haben durch die Verbrühung schwere Brandwunden erlitten. Josef Trawöger erliegt diesen Verletzungen nach einigen Tagen. Ursache der Explosion war Dampfüberlastung.

1922

  • Im Jänner 1922 wird P. Severin Böhm als Pfarrer abberufen.
    (Er hatte mit seiner Wirtschafterin 2 Kinder, später heirate er sie und wurde laiisiert.)
    Anmerkung: Nachfolger als Pfarrer wird P. Gottfried Pflügl.
  • 26.6.1922: Der Blitz schlägt in das Haus Seewalchen 42 (Kapellenweg 7) im 1. Stock von der Dachrinne aus ein, geht durch den Plafond in die ebenerdige Wohnstube, ohne die beim Tisch sitzenden Personen zu verletzen.
  • 16.12.1922: Betreff der weiteren Erhaltung der Straßenbeleuchtung wird einstimmig beschlossen, im Jahre 1923 nur 6 Ausläufe, und zwar: Brücke - Wang - Kapelle - Hemetsberger - Roither und Kletzl, halbnächtige Brenndauer aufrecht zu halten.

1923

  • Eine Lohnerhöhung für die Wegmacher pro Monat auf 250.000 Kr. für Starzinger und 200.000 Kr. für Schwarzenlander wird beschlossen.
  • Mai 1923: Es kommt immer häufiger zu Zusammenstößen zwischen den Nationalsozialisten und den Sozialdemokraten. Auch auf dem Lande macht sich das Zunehmen des Nationalsozialismus bemerkbar.
  • 11.8.1923: Über Ansuchen von Pfarramt und Schule wird einstimmig beschlossen, die öffentlichen Wege von Villa Dr. Schuh (Atterseestr. 67) bis Raminger (heute Schulweg 16), und vorbeiführend an der Schule Seewalchen bis Gerlham für den allgemeinen Autoverkehr abzusperren. Übertretungen werden mit einer Geldstrafe bis 500.000 Kr. geahndet.
  • Für die Straße Lenzinger Papierfabrik Pettighofen bis Pichlmühle in Siebenmühlen ist Verbot des Schnellfahrens für Auto und Radfahrer zu erlassen und durch Anbringung von geeigneten Tafeln ersichtlich zu machen. Dergleichen Verbot des Schnellfahrens am Wipplingerberg [Knäulberg, Reichersberger Straße] und um die Ecke beim Pfarrhof; diesbezügliche Verbotstafeln sind gleichfalls anzubringen.
  • 2.10.1923: Rücktritt des Gemeindearztes Ludwig Kronberger infolge Ruhestand. Eine restliche Abfertigung von 1 Mio. Kr. wird bewilligt.
    Dr. Fritz Seifert wird zum Gemeindearzt für die Gemeinde Seewalchen bestellt.
  • Für die Anschaffung einer Räderbahre werden 4 Mio. Kr. bewilligt.
  • 24.10.1923: Brand im Haus Haidach 7.
Volkszählung 1923
 Die Bevölkerung steigt in der Gemeinde seit 1900 von 1619 auf 1810 Personen an. 
 Die Häuser haben sich in dieser Zeit von 363 auf 390 erhöht.
 Steuergemeinde Seewalchen: 589 männliche und 634 weibliche Personen,
 Steuergemeinde Litzlberg: 280 männliche und 307 weibliche Personen. 
Die Ortschaft Seewalchen hat 614 Einwohner, (davon 282 männliche und 
332 weibliche Personen)und 131 Häuser.

1924

  • Für die Periode 1924-1929 wird als Bürgermeister Mathias Krempler, Bauer in Steindorf 30, gewählt. Zum Vizebürgermeister wird Johann Mayr, Koaser in Seewalchen 49 und zu Gemeinderäten werden Anton Lechner, Bauer in Kemating, und Hermann Kastinger, Schuhmacher in Seewalchen 127, gewählt.
  • 24.1.1924: Gründung des gegenseitigen Pferdeversicherungs-Vereines.
  • 1.3.1924: Die Attersee-Dampfschiffunternehmung Stern & Hafferl hat auch die Schiffe vom Rudolf Randa, Kammer, erworben.
  • 1.4.1924: Die Schillingwährung wird eingeführt.
    10.000 Kronen sind 1 Schilling (wirksam ab 1.1.1925).
    Zuerst wurden die 10.000 Kronen Scheine mit der Aufschrift „Ein Schilling” versehen, die ersten Schilling-Münzen wurden am 16. Juni 1924 geprägt.
  • 6.4.1924: Ankauf eines Feuerwehr-Mannschaftswagens um 3,500.000 K.
  • 2.6.1924: Der Bezirkswart für das Feuerwehrwesen, Dr. Rudolf Schuh, teilt in einem Schreiben an den Bürgermeister das Ergebnis einer Großübung in Steindorf mit. Die Feuerwehr, so wurde in diesem Bericht aufgezeigt, braucht von der Brandmeldung bis zum Einsatz auf dem Brandplatz 48 Minuten.
    Dr. Schuh weist in seinem Bericht besonders auf die Wichtigkeit der Errichtung von Löschwasserbehältern und auf die Anschaffung einer Feuerspritze hin. Gerade in Steindorf, wo die Häuser ziemlich eng aneinander gebaut sind, sei die Ausbreitung eines Brandes leicht möglich, meint Dr. Schuh.
  • 14.6.1924: Im Hause des Johann Neuhofer, Steindorf 4, entsteht ein Brand, welcher einen Teil des Daches beschädigt. Die Frw. Feuerwehr Seewalchen kann den Brand rechtzeitig lokalisieren.
  • 22.7.1924: Durch Blitzschlag brennt das Anwesen des Franz Oberndorfer in Ulrichsberg ab.
  • 25.10.1924: Der Frw. Feuerwehr Seewalchen werden mit Beschluss des Gemeindeausschusses zum Anschaffen einer Motorspritze 35 Mio. Kr. bewilligt.
  • Gemeindeausschusswahlen 1924: Christlichsoziale, vereinigt mit den Deutschfreiheitlichen 652 Stimmen, Sozialdemokraten: 230 Stimmen.
  • Im Jahre 1924 beginnt die Familie Kolm, Seewalchen 18, mit ihrem Molkereibetrieb (der Betrieb wird 1966 geschlossen).
  • 1924 errichten Johann Lenzenweger und Hans Hofmann die erste Autoreparaturwerkstätte .
    Die Bevölkerung hatte damals wenige Hoffnung in die Zukunft der Kraftfahrzeuge, damals „Eahmselm-Fahrer“ genannt und meinte: „Zwegen dem narrischen Doktor Hauttmann macht´s es a Werkstatt auf.“
    Dr. Oskar Hauttmann aus Kammer hatte das erste Auto in der Gegend.

1925

  • 25.3.1925: Das Anwesen des Johann Lux, Haidach 7, brennt bis auf die Grundmauern nieder. Die Brandursache ist nicht bekannt. Die Feuerwehr Seewalchen setzt erstmals die neue Motorspritze ein.
  • 4.4.1925: Den Eheleuten Franz und Maria Köstler werden anlässlich der Goldenen Hochzeitsfeier S 100,-- gewidmet.
  • 29.7.1925: In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird beschlossen.
    • dem Wasenmeister Josef Kroihs (Schörfling) den jährlichen Pauschalbeitrag von S 80,-- gleich seinem Vorgänger zu bewilligen;
    • dem Ansuchen des Messners Josef Köstler wegen Leistung seiner Entschädigung für das 11 Uhr Läuten dahin Folge geben, dass für das Jahr 1925 demselben seitens der Gemeinde-Vorstehung 4 m³ hartes Brennholz im Herbste 1925 zuzuweisen sind.
  • 30.12.1925: An Hundesteuer für das 1926 wird beschlossen, für jeden Hund männlichen Geschlechtes 50 gr, weiblichen Geschlechts 1 Schilling einzuführen.

Einige Zahlen

1925 sind insgesamt 749 Fremde (Gäste) in der Gemeinde.
Rechnungsabschluss der Gemeinde 1925:
 Einnahmen: S 70.467,74
 Ausgaben: S 68.383,05. 
Steuerleistung: 16.646,96 S
Gemeindeumlage: 20 %
Lohnabgabe: 4 %;
Wohnabgabe: 30 %.

Die Jahre 1926-1930

1926

Der große Brand von Steindorf

Am 8.4.1926 zwischen 24.00 und 1.00 Uhr nachts entstand aus ungeklärter Ursache beim Haus Steindorf 39 ein Brand, welcher sich wegen des herrschenden Windes über das ganze untere Dorf Steindorf ausbreitete, wobei 21 Objekte dem verherrenden Elemente zum Opfer fielen. Außer den gesamten Farnissen verbrannten noch 12 Stück Rinder und Pferde, 20 Schweine nebst zahlreichem Geflügel und in der weiteren Folge mussten noch 5 Rinder und 5 Schweine notgeschlachtet werden.
Entsprechend des Schadens war auch die Hilfe des ganzen Landes groß, sodass laut der in der Zeit vom 6.4.1926 bis 24.2.1927 abgeschlossenen Listen Spenden in bar S 133.403,85 eingegangen sind. Aus den umliegenden Gemeinden langten Naturalien in großen Mengen ein, ebenso Kleidungsstücke, Schuhe und sonstige Gegenstände.
Die Landesregierung stellte sofort eine Pionierabteilung für die Aufräumungsarbeiten zur Verfügung und 4 Lastautos für die Zufuhr des Baumaterials, sodass in verhältnismäßig kurzer Zeit sämtliche Objekte unter Dach gebracht werden konnten.
Eine ausgiebige Hilfe leistete auch der Selbsthilfe-Verein durch Lieferung von Holz und Robot. An den Holzlieferungen zum Aufbauen der Häuser beteiligten sich in ausgiebiger Weise die benachbarten Gemeinden, von denen einige das Holz für einen ganzen Dachstuhl beisteuerten.
Die Brandstätte wurde am 8.4. von LhStv. Dr. Schlegl, Landesamtsdirektor Attems und Bezirkshauptmann Dr. Lippe besichtigt. Am 22.4. stattete Bischof Dr. Gföllner aus Linz einen Besuch ab.
Laut Dekret des Amtes der oö. Landesregierung wurde dem Gemeindesekretär M. Laminger für sein opferfreudiges Wirken für die Abbrändler Dank und Anerkennung ausgesprochen. ________________________________________________________________________________________________________

  • Die von den Anrainern des Kraimserbaches beantragte Bachregulierung wird wegen der Brandkatastrophe zurückgestellt (... und erst 1975 verwirklicht).
  • Bei dem Brande in Steindorf wurde auch der seit 1868 bestehende Brandschadenversicherungverein Seewalchen in Mitleidenschaft gezogen, weil er wegen Auszahlung seines gesamten Reservekapitals in Liquidation treten musste und sich im Juli 1926 mit 143 Mitgliedern auflöste.

1927

  • 28.2.1927: Beim Watzinger-Häusl in Kraims 14 des Johann Moser bricht ein Brand aus, dem das ganze Objekt zum Opfer fällt. Die Brandursache war ein schlechter Rauchfang.
  • 5.3.1927: Für die Schlauchbeschaffung zur Steindorferspritze werden S 200,-- bewilligt.
  • 9.3.1927: Im Gasthaus Leingartner in Vöcklabruck wird der Fremdenverkehrsverband für den Attersee und Mondsee gegründet. Neben 18 anderen Gemeinden tritt auch die Gemeinde Seewalchen als Mitglied bei.
  • 7.6.1927: Das alte Spritzenhaus wird an Herrn Georg Stallinger in Seewalchen um den Preis von S 1.000,-- verkauft und der Betrag wird der Frw. Feuerwehr Seewalchen zum Stärken des Baufonds überlassen.
  • Im Juni 1927 werden die Ortschaften Buchberg, Haining, Ainwalchen, Neißing, Gerlham, Litzlberg und Moos vom starken Hagelschlag betroffen, der die gesamte Ernte vernichtet. Durch eine Landessammlung gelangen S 3.100,-- zum Aufteilen an die Betroffenen.
  • 17.7.1927: Die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses auf der Stieglerwiese (heute Parkplatz vor dem Rathaus) findet statt, das um den Preis von S 5.800,-- erbaut wurde. Dank der Opferwilligkeit der Bewohner durch Leistung von Zug- und Handrobot und sonstigen Spenden wurde der Zeughausbau ermöglicht.
    Bauführer waren Dr. Rudolf Schuh, Dr. Fritz Seifert, Johann Mayr und Max Laminger.
  • 27.8.1927: Das Ansuchen des Rudolf Waldmann wegen Anerkennung des Lokalbedarfes für das Autotaxigewerbe mit dem Standort Seewalchen 61 (heute Raiffeisengebäude) wird bewilligt.
  • 28.8.1927: Das Bauen des Landungssteges Litzlberg wird beschlossen. Der dazu notwendige Seezugang wird von der Bräuin bewilligt.
  • Für die Errichtung eines öffentlichen Tennisplatzes wird ein Teil der Stieglerwiese mit einer jährlichen Pacht von S 50,-- vergeben. (Heute ist dort der Kultursaal).

Heimatbuch

Direktor Adolf Bocksleitner ist der Verfasser des Buches „Seewalchen am Attersee“, ein Heimatbuch, das er dem Ehrenbürger Julius Wimmer widmete und dessen Gesamterlös für die Kirche in Seewalchen zur Anschaffung von Paramenten bestimmt war. Der Druck erfolgte im Jahre 1929 durch den Verlag Julius Wimmer, Linz.
Das Buch enthält neben allgemeinen Daten

  • Geschichtliches über den Ort, die Kirchen der Schule und des Amthofes,
  • eine Chronik der letzten 100 Jahre,
  • eine Sammlung des heimatlichen Brauchtums,
  • Sagen aus Seewalchen und Umgebung,
  • Lieder und Gesänge u.a.

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1928

  • 28.1.1928: In der Sitzung des Gemeindeausschusses wird zum Antrag der Bau- und Betriebsunternehmung Stern & Hafferl wegen Konzession zum periodischen Betriebe von Personentransport mit Kraftwagen von Kammer-Attersee-Unterach und zurück wird beschlossen, keinen Einwand zu erheben, da die Straßen in dem dermaligen Zustande geeignet sind.
  • 22.3.1928: Über Antrag des Bezirkshauptmannes Dr. Lippe wird wegen Ankaufen des erforderlichen Seegrundes [bei Menschick, Atterseestraße 88] zum Errichten eines Strandbades eine Ausschusssitzung einberufen und abgehalten, wobei mit 13:3 Stimmen das Ankaufen des Grundes abgelehnt wird.
  • Winter 1927/28: Schneefreier Winter mit wechselnder Temperatur, sodass die Holzbringung von den Bergen ungemein schwierig ist. Durch den im Frühjahr auftretenden Frost treten große Fruchtbeschädigungen auf.
  • 5.5.1928: Ansuchen des Verschönerungsvereines Seewalchen um verschiedene Herstellungen. Hierüber beschließt der Gemeindeausschuss einstimmig:
    • 1) Die Anbringung einer elektrischen Lampe am Kirchenplatze nicht zu bewilligen.
    • 2) Anlage eines Bürgersteiges: Von der Anlage ist abzusehen, jedoch wird die Gemeindeverwaltung beauftragt, einen Kostenvoranschlag wegen Instandsetzung des reparaturbedürftigen Straßengrabens von Häupl bis Seewirt bei der o.ö. Landesregierung einzubringen.
    • 3) Zur Überwachung des Radfahrverbotes wird der Gemeindediener bestellt und das Radfahrverbot an den Fußsteigen in der Ortschaft durch Anbringung von Verbotstafeln beim Ein- und Ausgang des Friedhofes, bei Idlhammer, Holzinger, Aigner und Lechner verlautbart.
    • 4) Den Gastwirten in Seewalchen ist aufzutragen, in den Vorhäusern eine Verbotstafel anzubringen, dass die Verunreinigung der Straßen strengstens verboten ist.
  • Bachregulierung in Kemating
    Die Besitzer in den Ortschaften Kemating und Staudach sowie einige Besitzer aus Steindorf nahmen das Regulieren des Kematinger-Kraimserbaches unter der Leitung des Ing. Weidhofer und mit den erhaltenen Landes- und Bundessubvention vor. Die Arbeiten wurden zur allgemeinen Zufriedenheit im Juni 1928 beendet. Insgesamt wurden 45 Joch (=23,84 ha) der Entwässerung mit einem Gesamtaufwand von S 68.093,80 zugeführt. Im Anschluss an diese Arbeiten bzw. Fortsetzung derselben hat sich eine neue Wassergenossenschaft Steindorf-Kraims-Ulrichsberg-Arnbruck zum Regulieren des Baches bis zur Ager gebildet. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht ausgeführt.
  • 2.6.1928: Um 9.30 Uhr brennt die zum Haus 105 gehörige Holzhütte des Mathias Raminger in Seewalchen samt Futtervorräten bis auf den Grund nieder. Das Feuer wurde durch ein dreijähriges Kind gelegt.
  • 3.6.1928: Der Gemeindeausschuss bewilligt für das Erbauen eines Feuerwehr-Spritzenhauses in Steindorf S 1.200,--.
  • 9.6.1928: Zwischen der Villa „Scheibenhof“ und Leiß in Moos erfolgt ein Zusammenstoß eines Lastautos der Fa. Stern & Hafferl mit dem vollbesetzen Lohnauto des Herrn Badinger aus Attersee, wobei Frau Hotelier Hofinger vom Münchnerhof in Salzburg und Frau Hotelier Irresberger aus Attersee sowie der Streckenwärter der Firma Stern & Hafferl schwer verletzt werden.
  • 12.7.1928: Um 16.30 Uhr geht ein Hagelschlag nieder, welcher alle Ortschaften der Gemeinde verhagelt. Am meisten betroffen sind die Ortschaften Seewalchen, Roitham, Neißing, Ainwalchen, Kemating und Steindorf (Schäden von 30 bis 100%).
  • 10.9.1928: Der Amthof Seewalchen geht infolge Zwangsversteigerung um den Preis von S 127.259,-- in das Eigentum des Erich Soupper über.
  • 6.11.1928: Fahnenweihe des Kriegervereines 1914-1918 in der Pfarrkirche Seewalchen.
  • 9.12.1928: Verkauf der Brauerei Litzlberg samt Grundbesitz an Frau Else Eichmann.
  • Im Jahre 1928 wird auf dem Grundstück des Nikolaus Wang das Café Liehmann errichtet.
  • Im Jahre 1928 wird die Eisenbahnbrücke über die Ager erneuert.
  • Im Jahre 1928 eröffnet Johann Ploner sein Bauunternehmen.

1929

Zugefrorener See

Vom 7.-8.2.1929 war der See über Nacht von der Brendler-Villa [jetzt: Gewerkschaftsheim] bis Lechner (Fischer in Moos) zugefroren. Erst am 21.2. fror der See zur Gänze und blieb bis zum 21.3. zu.
Obwohl der Attersee in der sorglosesten Weise mit Fahrrädern und Motorrädern befahren wurde und mehrere Eiseinbrüche zu verzeichnen waren, ertrank niemand.
Es war der kälteste Winter seit 154 Jahren. Laut österreichischer Wetterstatistik hatte es von Anfang Jänner bis Ende Februar nicht einen einzigen Tag Plusgrade.
Am 27.3.1929 konnte das Dampfschiff wieder die erste Fahrt nach Unterach machen. (Die Schifffahrt ist in dieser Zeit von besonderer Bedeutung, weil es sonst keine Verkehrsmittel wie Auto oder Autobus gibt.)
Siehe auch: Attersee (Eis) ________________________________________________________________________________________________________

  • Im März tritt eine Grippe derart stark auf, dass in vielen Häusern fast niemand zum Betreuen des Viehs vorhanden ist.
  • Landtags- und Gemeindeausschusswahlen 1929: Christlichsoziale und Deutschfreiheitliche: 677 Stimmen, Sozialdemokraten: 300 Stimmen
  • 2.5.1929: Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ fliegt von Wien kommend längs des Attersees nach Salzburg weiter. Die Länge des Luftschiffes beträgt 230 m.
  • 5.5.1929: Bei der stattfindenden Konstituierung des Gemeindeausschusses für die Periode 1929-1934 werden gewählt:
    Bürgermeister: Johann Mayr, Koaser in Seewalchen 49,
    Bgm.Stv.: Johann Dachs, Bauer in Ainwalchen 8,
    1. Gemeinderat (wäre heuer Mitglied des Gemeindevorstandes): Anton Mayr, Bauer in Litzlberg 5,
    2. Gemeinderrat: Hermann Kastinger, Schuhmacher in Seewalchen 127.
  • 9.6.1929: Das Wiedersehensfest des Vereines „Kriegskameraden 1914-18“ findet verbunden mit einer Fahnenweihe unter Beteiligung fremder Krieger und Veteranenvereine mit 3 Musikkapellen und 16 Fahnen statt.
  • 4.7.1929: Über Oberösterreich geht eine Westorkan, der im Lande großen Schaden anrichtet. Auch in der Gemeinde Seewalchen entsteht an Wäldern und Gebäuden sowie Obstgärten ein großer Schaden. Unter anderem reißt der Orkan das Dach von den Häusern Staudach 10, Buchberg 6 und Steindorf 21 und den Stadel des Hauses Steindorf 2 um.
    An Gesamtschaden wird festgestellt: 18.760 Dachziegel, 1780 m² Dachbeschädigung, 713 Obstbäume, 33.500 kg Klee, 6.900 kg Heu, 1.508 Festmeter Windbruch und 60 Joch Jungwald.
    Ein Opfer des Sturmes ist auch Juliana Gebetsroither, geb. 1907, Tochter des Wagnermeisters Matthäus Gebetsroither, Litzlberg 7. Sie wird bei einer Bootsfahrt vom Sturm überrascht und ertrinkt beim Landungssteg Litzlberg.
  • Der Herbst ist ausnahmsweise trocken und warm, sodass am 6. Oktober noch eine Hitze von 25° herrscht und im See das Baden bei 17° möglich ist. Kurz darauf erfolgt ein plötzlicher Temperaturabfall.
Einige Zahlen
Nach der Zählung entfallen von der Fläche der Ortsgemeinde Seewalchen
2506 ha 07 a 71 m² = 4355 Joch: Steuergemeinde Seewalchen: 1180,3801 ha = 2052 Joch Steuergemeinde Litzlberg: 1325,7970 ha = 2303 Joch. Davon sind: Äcker: 912,6799 ha Wiesen: 759,4086 ha Weide: 18,4149 ha Gärten: 86,8951 ha Wälder: 292,9112 ha unproduktive Flächen: 1,7264 ha Straßen und Wege: 32,1850 ha Eisenbahn: 2,7335 ha Bauarea: 20,1412 ha Agerfluss: 8,6020 ha Attersee (im Gemeindegebiet): 369,7628 ha

1930

  • Am 5.1.1930 wird in der Brauerei Litzlberg das letzte Bier gebraut.
  • Ab Jänner 1930 führt die Familie Hinterholzer eine Gemischtwarenhandlung (Geschäft Hauptstraße 8, bis 1970).
  • 14.2.1930: In Seewalchen wird eine postöffentliche Sprechstelle (Telefon) eingerichtet.
  • 1.3.1930: Der Gemeinderat beschließt, der Frw. Feuerwehr Kemating zum Erbauen eines neuen Feuerwehrdepots einen einmaligen Betrag von S 2.000,-- zu bewilligen.
  • 27.6.-3.7.1930: Heuschreckenschwärme verheeren große Teile von Österreich, teilweise ist sogar der Eisenbahnverkehr gestört. In der Gemeinde sind jedoch nur geringe Schäden festzustellen.
  • 6.7.1930: Nach tropischer Hitze und regenloser Zeit im Juni kommt ein Hagelwetter mit Sturm und Wolkenbruch und es werden hiebei die Ortschaften Seewalchen, Pettighofen, Haidach, Roitham, Neubrunn, Kraims und Reichersberg sowie der untere Teil von Steindorf bis 70% verhagelt.
  • 24.7.1930: Zwischen 16.00 und 18.00 Uhr kommt plötzlich der Abfluss der Ager zum Stillstand, sodass das Wasser des Sees bis 5 m vom Ufer entfernt zurücktritt und ein bei der Kammerbrücke fahrendes Trauner trockengelegt wird.
    Einer Wäscherin in Kammer verschwindet das Wasser beim Waschen.
    Der gleiche Vorgang wurde auch vor Jahren von älteren Leuten beobachtet. (Wissenschaftlich wird dieser Vorgang „Seiches“ genannt.)
  • Der Stand der unterstützen Arbeitslosen Ende 1930 beträgt 80 Mann. Durch die Einstellung des Brauereibetriebes Litzlberg und der teilweisen Betriebseinstellung in der Papierfabrik Pettighofen entsteht im Jahre 1930 bei den Abgabeertragsanteilen und der Lohnabgabe eine Mindereinnahme von S 12.500,--, welche durch das Erhöhen der Gemeindeumlage hereingebracht werden muss.
    Die wirtschaftliche Krise, besonders die Arbeiterentlassungen in den Fabriken Lenzing und Pettighofen haben zur Folge, dass schon in den Sommermonaten ein großer Andrang zum Anmelden der Arbeitslosenunterstützung ist, sodass der Stand im Monat August bereits 40 Personen beträgt.
  • Herbst 1930: Die Landwirte der Gemeinde erhalten eine Anbauprämie von S 20,-- pro Joch Grund, zusammen ergibt es einen Betrag von S 23.255,--.
  • Im Jahre 1930 erwirbt das Ehepaar Hofmann den Litzlberger Keller und führt ihn als Gaststätte.
Einige Zahlen
1930 sind insgesamt 1293 Personen (Gäste) in Seewalchen. Rechnungsabschluss der Gemeinde 1930: Einnahmen: S 129.563,71 Ausgaben: S 127.746,65. Steuerleistung: S 18.882,79 Gemeindeumlage: 20 % Lohnabgabe: 4 %; Wohnabgabe: 20 %.

Die Jahre 1931-1935

1931

  • Im März 1931 übernimmt Ignaz Rosenauer die Fleischhauerei (Hauptstraße 17)
    (1962 wird die Liegenschaft der Gemeinde verkauft.)
  • Im Juni 1931 wird der Kirchturm der Pfarrkirche von der Turmspitze abwärts bis zum Glockenturm mit 1500 kg Kupferblech neu eingedeckt. Die Kosten werden seitens des damaligen Pfarrers P. Gottfried Pflügl durch den Erlös für ein verkauftes Grundstück von S 9.600,-- aufgebracht.
  • Durch den Ausfall der Niederschläge seit Februar werden die Wasserzuflüsse der bestehenden Wasserleitung in Seewalchen so schlecht, dass nur durch 3x tägliches Absperren die Deckung des Bedarfes aufrecht erhalten werden kann. Erst Anfang Juli normalisiert sich der Wasserzufluss.
  • 5.7.1931: Um 10 Uhr stürzt die 18-jährige Hausgehilfin Maria Damm aus Gumpoldskirchen in den Attersee und wird ertrunken aufgefunden.
  • Nach achtwöchiger Regenzeit tritt Kälte bis 0° ein, sodass bereits am 23.9.1931 der Schnee bis zum Höflberg herunter liegt. Im Oktober ist sodann durchwegs schönes Wetter.
  • 4.10.1931: Der Bäckergeselle Robert Hackl, geb. 1914, aus Seewalchen bei Hüttmayr stürzt von der Adlerspitze im Höllengebirge ab.
  • 10.10.1931: Auf Grund des Budgetsanierungsgesetzes 1930 wird einstimmig beschlossen, rückwirkend mit 1. Oktober die Bezüge der Gemeindeangestellten und zwar die des Gemeindesekretärs Max Laminger um 6 % und die des Gemeindedieners Franz Lacher um 4 % zu verkürzen.
  • Gemeinderatswahlen 1931:Christlichsoziale: 331 Stimmen, Nationaler Block: 231; Sozialdemokraten: 279, Nationalsozialisten: 24.
  • 18.11.1931: Um 0.30h verunglückt tödlich der am 17.12.1891 geborene Taxiunternehmer Karl Wehrer, Seewalchen 66.
    Wehrer, der mit dem Taxiunternehmer Rudolf Waldmann vom Gasthaus Häupl nach Kammer fuhr, kam am Goldberg [heute Konditorei Rohringer] auf der schlüpfrigen Straße mit dem Auto ins Rutschen, kippte um, kam unter das Auto zu liegen und erstickte. Waldmann hingegen kam mit geringen Verletzungen davon.
  • Infolge der durch die Papierfabrik Pettighofen erfolgten Betriebseinschränkung werden 108 Arbeiter entlassen.

1932

  • 1.6.1932: Josef Kirchgatterer wird zum prov. Gemeindediener bestellt.
  • 16.7.1932: Dr. med. Rudolf Schuh, Zahnarzt in Seewalchen 99, wird für seine Verdienste um die Frw. Feuerwehr zum Ehrenbürger der Gemeinde Seewalchen ernannt.
  • Im Sommer 1932 ist 4 Monate hindurch fast kein Regen, sodass im Herbst im Orte und in der Umgebung großer Wassermangel herrscht.
  • Im Jahre 1932 ist der Höchststand der gewerblichen Arbeitslosen (125 Arbeiter) durch teilweise Betriebseinstellung der Lenzinger Papierfabrik.
    In den Wintermonaten erreicht die Wirtschaftskrise ihren Höhepunkt. Junge Menschen finden keine Arbeit, Schulentlassene keinen Lehrplatz, Familienväter keine Beschäftigung. Täglich klopfen viele Bettler an die Türen der Häuser.

1933

  • 27.5.1933: Die deutsche Reichsregierung verhängt über Österreich die „Tausendmarksperre“. Deutsche Staatsbürger müssen vor einer Reise nach Österreich eine Gebühr von 1.000,-- Mark zahlen. Die „Tausendmarksperre“ ist eine große Schädigung des Fremdenverkehrs.
  • 4.7.1933: Feierliche Primiz des hw. Herrn Johann Gebetsberger von Haining (1909-1974).
  • Das Frühjahr und der Sommer bis Mitte Juli sind sehr verregnet, sodass die Getreideernte fast 3 Wochen später als in normalen Jahren ist. Es ist trotzdem eine gute Ernte, aber die Obsternte ausgenommen.
  • 7.10.1933: Bürgermeister Mayr wird für seine Verdienste als langjähriger Kapellmeister und Bürgermeister zum Ehrenbürger ernannt.

1934

  • Beginn einer neuen Nationalsozialisten-Terrorwelle mit Sprengstoffanschlägen.

Bürgerkrieg

Infolge des beabsichtigten sozialdemokratischen Putschversuches wird am 12.2.1934 das Standrecht für Oberösterreich verfügt. In Seewalchen selbst ist Ruhe, aber in der Papierfabrik Lenzing kommt es zu Ausschreitungen. Der Republikanische Schutzbund reißt im Bahnhof Lenzing die Bahngleise auf und besetzt die Fabrik.
Am 14.2.1934 wird die Besetzung der Fabrik durch Einsatz des Militärs und des Heimatschutzbundes aufgehoben und werden die Rädelsführer, insgesamt 13 Sozialisten, verhaftet.
In Seewalchen ist die Putschbeteiligung ganz gering.
Attnang und Holzleithen sind von den Unruhen besonders heimgesucht. In Holzleithen werden am 12. Februar 6 Männer, davon 3 Sanitäter erschossen.
Aufgrund der Auflösung der Sozialdemokratischen Partei werden in Seewalchen die Gemeindeausschussmitglieder Hermann Kastinger, Michael Lehner, Franz Feitzhofer, Franz Lang und Josef Lenzeder ausgeschieden. ________________________________________________________________________________________________________

22.3.1934: Eine Volkszählung wird durchgeführt, 
welche einen Bevölkerungszuwachs seit 1923 
um 199 Personen ergibt:
 Steuergemeinde Seewalchen: 1455 Personen
 Steuergemeinde Litzlberg: 554 Personen
 Insgesamt: 2009 Personen
 
Die Pfarrgemeinde Seewalchen mit den zugehörigen Ortschaften 
der Gemeinde Timelkam und zwar Arnbruck (466 Bewohner), 
 Ulrichsberg (41 Bewohner), Thal (28 Bewohner) 
und der Gemeinde Berg, und zwar Brandham (64 Bewohner), 
 Baum (27 Bewohner) und Rubensdorf (28 Bewohner) 
hat mit den Gemeindebewohnern von Seewalchen 2663 Personen.
  • 25.7.1934: In Wien findet ein nationalsozialistischer Putschversuch statt, wobei Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß ermordet wird; in Seewalchen ist jedoch vollkommene Ruhe.
  • 6.8.1934: Um 8.30 Uhr brennt das Haus der Ehegatten Moser, Staudach 3, bis auf die Grundmauern nieder.
    Brandursache: Angeblicher Rauchfangschaden.
  • 15.8.1934: Der Pfarrer P. Gottfried Pflügl wird in das Kloster Michaelbeuern versetzt und an dessen Stelle kommt P. Dr. Heinrich Scharl als Pfarrprovisor.
  • 20.9.1934: Fritz Zimmel (Schulweg 3) übernimmt den Tapeziererbetrieb seines Schwiegervaters Franz See. (1966 wird der Betrieb geschlossen.)
  • Ab Herbst 1934 heißt es nicht mehr Gemeindeauschuss sondern „Gemeindetag“.
  • Das Jahr 1934 ist ein ausgesprochen trockenes Jahr, jedoch mit einer sehr guten Ernte, insbesondere die Obsternte.
  • 18.10.1934: Erster Schneefall, dann jedoch schneefrei bis 6.1.1935.
  • 22.10.1934: Die Gemeindevertretung wird aufgelöst und als Regierungskommissär wird der Schmiedemeister Josef Frickh, Seewalchen, bestellt.
  • 30.10.1934: Josef Frickh wird aus Gesundheitsgründen als Regierungskommissär enthoben und der Landwirt Johann Dachs, Leitner in Ainwalchen, wird für dieses Amt bestellt.
  • 6.12.1934: Die Lehrerin Frl. Maria Holzinger wird für ihr verdienstvolles Wirken als Lehrkraft zur Ehrenbürgerin ernannt.
  • Im Jahre 1934 erwirbt Fritz Aigner den Tischlerei-Betrieb Kette.
    (Im Jahre 1958 beginnt die Fa. Aigner ihren Möbelbetrieb groß auszubauen, im Jahr 2000 wird der Betrieb geschlossen.)
  • Im Jahre 1934 eröffnet Franz Sumereder seine Schlosserei (in der Steindorfer Straße).
    (Der Betrieb wird 1998 geschlossen.)

1935

  • 17.10.1935: Dem Leiter der Volksschule, Oberlehrer Adolf Bocksleitner, wird der Titel „Schuldirektor“ verliehen.
  • 23.11.1935: Josef Kirchgatterer, geb. 1905, wird als Gemeindediener und Wachmann angestellt.
  • Im Jahre 1935 sind 2044 Fremde (Gäste) gemeldet.
  • Das Jahr 1935 ist trocken und zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung muss die Wasserleitung während drei Monaten zeitweise abgesperrt werden.
  • 22.12.1935: Das Erweitern der Wasserleitung durch Anlegen eines Tiefbrunnens (Tiefe: 20 m) auf der Parz. 2047, KG. Seew. wird beschlossen.
 Einige Zahlen 
Rechnungsabschluss der Gemeinde 1935: Einnahmen: S 86.578,01 Ausgaben: S 83.891,18 Steuerleistung: Grundsteuer: S 16.035,54; Gebäudesteuer: S 2917,88

Die Jahre 1936 bis 1940

1936

  • 4.1.1936: Mit Beschluss des Gemeindetages soll die Kammerbrücke im Einvernehmen mit der Gemeinde Schörfling als „Dollfußbrücke“ benannt werden, gelangt jedoch nicht zur Ausführung.
  • 3.3.1936: Anna Hauseder, geb. 1912, aus Kraims wird in der Kellergrube des Johann Renner, Kraims 2, verschüttet und fand hiebei den Tod.
  • 19.5.1936 In einem Schreiben an die Gemeindevorstehung Seewalchen bittet die Bewohnerschaft von Steindorf, die Aufstellung einer Ortsfeuerwehr zu bewilligen.
    Gründungsausschussmitglieder sind:
    Franz Neuböck, Josef Sagerer, Karl Krempler und Karl Wiesinger.
    Am 14.6.1936 bewilligt der Gemeinderat die Gründung einer Löschgruppe in Steindorf, die Leistung eines Beitrages aus Gemeindemitteln wird jedoch abgelehnt.
  • Ende des Jahres: 424.000 Arbeitslose. Die Zahl der Ausgesteuerten ist nicht bekannt.
  • Im Jahre 1936 errichtet Franz Moser seinen Maßschneidereibetrieb.
  • Im Jahre 1936 übernimmt Max Kastinger den elterlichen Betrieb.

1937

  • 10.4.1937: Dem Ansuchen des Herrn Pfarrer wegen Leistung eines Beitrages zu den Kosten der Adaptierung des Hauses Nº 28 Seewalchen (Messnerhaus) für die Errichtung eines Kindergartens wird zugestimmt.

1938

  • 25.1.1938: Es wird ein Nordlicht von großer Stärke beobachtet. Von vielen Bewohnern wird dieses Naturereignis als schlechtes Omen gewertet.
  • Die wirtschaftliche und politische Lage im Lande hat sich in letzter Zeit verschlechtert. Die Bundesregierung hat für den 13. März 1938 eine Volksbefragung ausgeschrieben. Die Durchführung dieser Volksbefragung wird jedoch durch den am 12. März erfolgenden Einmarsch der deutschen Truppen und die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reiche verhindert.
  • Am 12.3.1938 entsteht in der Lenzinger Papierfabrik ein Großbrand.

13. März 1938

Der gewaltsame Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13.3.1938 bringt auch für Seewalchen große Veränderungen mit sich.
Es erfolgt die Absetzung des Gemeindetages und am 15.3. die Konstituierung des Gemeindetages der NSDAP mit Georg Meinhart, Bauer in Ainwalchen, als Bürgermeister.
Seit dem Jahre 1809 waren keine fremden Soldaten mehr in Seewalchen.

Niederschrift
aufgenommen am 15. März 1938 aus Anlass der Übergabe bzw. Übernahme des Vermögens der Gemeinde Seewalchen lt. Inventar I. Das Haus Nº 46 Seewalchen samt zugehörigen Grundstücken im Werte von S 20.000,-- für die Schulgemeinde das Schulhaus Nº 82 in Seewalchen samt zugehörigen Grundbesitzfür die Sanitätsgemeinde das Totenhaus im Friedhof 2 Schiffslandungsstege am Attersee: Seewalchen - Litzlberg Kanzleieinrichtung lt. Verzeichnis: S 1.000,-- Summe: S 21.000,-- II. Vermögensausweis Wertpapiere: S 1,04 Int. Forderungen: S 456,34 Wohnbaudarlehen: S 1.950,-- Einlage in der Vorschusskasse: S 5.911,44 Einlage in der Postsparkasse: S 5.957,33 In barem: S 427,77 Summe: S 14.703,92 III Rückständige Umlagen aus 1936 und 1937 Gem. Umlagen 1936: S 199,58 Gem. Umlagen 1937: S 1786,32 Landesabgabe 1936/37: S 115,-- Lustbarkeitsabgabe 1937: S 125,-- Fahrradabgabe 1937: S 33,-- Summe: S 2.258,90 Übergeber: Dachs Johann Übernehmer: Meinhart Georg
  • Am 17.3.1938 wird die Wertrelation des österreichischen Schillings zur Reichsmark festgelegt: 1 Reichsmark = 1,50 Schilling.
  • Vom 16. bis zum 18.3.1938 sind in Seewalchen Soldaten der SS-Kompanie 'Germania' aus Hamburg mit 35 Offizieren, 190 Unteroffizieren und 658 Mann sowie 144 Pferde einquartiert.
  • Am 10. April erfolgt eine Volksbefragung über den Zusammenschluss mit dem Deutschen Reiche. Von 1391 Stimmen werden 1390 mit „ja“ beantwortet.
  • 1.5.1938: Gemeindesekretär Max Laminger, der seit 16.9.1906 im Dienste der Gemeinde steht, tritt in den Ruhestand.
  • 1.7.1938: In der Ostmark, wie Österreich nun hieß, wird der Rechtsverkehr eingeführt.
  • 1.8.1938: Die standesamtliche Trauung wird verpflichtend eingeführt und das Standesamt errichtet. Bis zum 31.12.1938 werden die Trauungen auf der Bezirkshauptmannschaft durchgeführt.
    Die Standesämter führten nun die Matriken von Geburten, Eheschließungen und Todesfällen. Bis 1. 1. 1939 wurden diese von den Religionsgemeinschaften geführt.
  • 17.9.1938: Sitzung des Beirates der N.S.D.A.P in der Gemeinde Seewalchen
    1. Auflösung des Gemeindetages durch den Ortsgruppenleiter und kom. Bürgermeister Pg. (=Parteigenosse) Georg Meinhart
    2. Ernennung des Bürgermeisters Pg. Sepp Häupl durch den Ortsgruppenleiter
    3. Im Einvernehmen mit dem neuen Bürgermeister werden Gemeinderäte ernannt.
  • 19.9.1938: Bürgermeister Georg Meinhart legt sein Amt zurück, Josef Häupl, Gastwirt, wird zum Bürgermeister ernannt.
  • Auf Gründen von Soupper, Leiß und Schreiner (Feldstraße) werden insgesamt 11 Baracken errichtet (Diese Baracken waren für den Reichsarbeitsdienst errichtet worden. Nach dem Krieg wohnten dort Flüchtlinge und Heimatvertriebene.)

Der Bau der Reichsautobahn

Mitte 1938 wurde mit den Planungsarbeiten für den Reichsautobahnbau im Bereich Seewalchen begonnen. Die ursprüngliche Planung sah vor, die Trasse über Neißing-Haining und weiter auf halber Höhe des Buchberges an der Seeseite nach Attersee zu führen. Die schwierigen geologischen Verhältnisse machten jedoch eine andere Streckenführung notwendig. Im Bereich des Ortes Seewalchen sollte (anstelle des heutigen Dammes) eine Brücke vom Steindorfer Berg zur „Pürner Rasch“ führen (Das ist etwas südlicher als die heutige Trassenführung).
Im November 1938 wurde mit dem Bau der Autobahn (Reichsautobahn München-Salzburg-Wien) begonnen. 50,86 ha landwirtschaftlicher Grund, ein landwirtschaftliches Anwesen (Kroiß „Pointschmied“) und 3 Wohnhäuser [in der Hatschekstraße] wurden eingelöst bzw. enteignet.
Die Familie Kroiß konnte mit der Entschädigung ein landwirtschaftliches Gut in Pichlwang (Maierhof) kaufen. Bald darauf erfolgte die Entschuldung der Landwirte und der Vorbesitzer hätte sein Anwesen wohl nicht mehr verkauft. Die Einfamilienhäuser Flachberger und Mayrhofer wurden im Müllnerweg (Nr. 7 und 9) neu gebaut.
In Seewalchen und Ainwalchen wurden zur Unterbringung der beim Autobahnbau beschäftigten Arbeiter, Barackenlager errichtet.
Zum Transport wurde eine Material-Eisenbahn eingerichtet. Die Remise und das Kohlenlager waren im Bereich der Baracke Haidacherstraße 242.
Die Arbeiten auf der Autobahnbaustelle wurden auch 1939 zügig fortgesetzt. Auch viele Ortsbewohner fanden als Arbeiter auf der Autobahnbaustelle Beschäftigung.
Infolge Kriegsausbruch wurden im September die Erdarbeiten beim Autobahnbau unterbrochen und ab 1.4.1940 in kleinem Umfang mit polnischen Kriegsgefangenen weitergeführt.
Am 1.5.1940 wurden die Arbeiten an der Reichsautobahn eingestellt.
Zwei Brückenbauwerke (im Müllnerweg und nördlich des Amthofes) waren so gut wie fertig, die Erdarbeiten und Dammschüttungen wurden im Bereich Seewalchen nur teilweise ausgeführt. In den folgenden Jahren verwilderte das Gelände. ________________________________________________________________________________________________________

1939

Heimatverband und Staatsbürgerschaft

Mit Jahresbeginn 1939 wurde das Heimatrecht aufgehoben, an seine Stelle trat in der Folge die Staatsbürgerschaft. Bis dahin gehörte jede Person durch Abstammung oder Eheschließung zu einer Gemeinde. Dieses Recht konnte man aber durch langjährigen Aufenthalt in einer Gemeinde „ersitzen." Zuständig war der Gemeindeausschuss.
In beinahe jeder Sitzung des Gemeindeausschusses gab es daher folgende Beschlüsse:
Ansuchen der Frau ... in .... um Aufnahme in den Heimatverband Seewalchen.
Wird mit Rücksicht des 15-jährigen Aufenthaltes in der Gemeinde Seewalchen aufgenommen.

oder
Zum Ansuchen des Herrn .... Hausbesitzer in ... um die Zusicherung zur Aufnahme in den Heimatverband Seewalchen.
Hierüber wird einstimmig beschlossen, die Zusicherung zur Aufnahme in den Heimatverband Seewalchen einstimmig zu erteilen.

Mit dem Heimatrecht hatte man Anspruch auf dauernden und ungestörten Aufenthalt und im Falle von Not war die Gemeinde für die Armenpflege zuständig.
Durch die Errichtung von Standesämtern in der NS-Zeit fiel dieser Heimatverband, an seine Stelle trat der Staatsbürgerschaftsverband.

Umgemeindung

Mit Bescheid der oö. Landeshauptmannschaft Linz vom 27.2.1939 wurde die Gebietsabtretung an die Gemeinde Agerzell (jetzt Lenzing), und zwar die Liegenschaften Pettighofen 1-13, 16, 18-21, 23-34 und 35 sowie Thal Nr. 5 genehmigt.
Die Gebietsänderung trat am 1.5.1939 in Kraft.
Ursprünglich hatte die neue Gemeinde weiterhin den Namen Oberachmann, am 1.1.1940 wurde der Name in „Agerzell“ geändert, ab 1.6.1948 erhielt die Gemeinde den Namen „Lenzing“.
1939 hatte diese Gemeinde 900 Einwohner, am 1.1.1940 bereits 2730 Einwohner.
Die Gemeinde Seewalchen wies mehrfach, unter anderem beim Landrat Vöcklabruck sowie beim Gauleiter auf die großen wirtschaftlichen Nachteile hin, die durch diese Abtretungen entstanden sind. Besonders wurde erwähnt, dass der Verlust des einzigen Industriebetriebes (Pettighofen) und der Zuzug von arbeitsuchenden „Volksgenossen“ das ohnehin traurige Bild noch verstärke. Auch der Sommerfrischenverkehr habe einen niemals geahnten Tiefstand erreicht. Der Verlust der Gemeindeeinnahmen wurde mit jährlich 7.000 RM beziffert.
Die Gemeinde forderte daher unter anderem einen Teil der Lohnabgaben der neuen Fabrik, sowie dass die Beamtenwohnungen der neuen Fabrik in Seewalchen gebaut würden.
Es gab eine Reihe von Verhandlungen, unter anderem forderte die Gemeinde monatlich RM 500,-- von der Zellwolle. Obwohl man die Wünsche Seewalchens verstand, wies man aber seitens der Behörden auf die Tatsache hin, dass sie Gemeinde Seewalchen praktisch schuldenfrei sei. Für eine Entschädigung sei dann die direkte Auseinandersetzung zu suchen.
Kuzzeitig gab es auch denn Plan, die Gemeinde Seewalchen in die Gemeinde Agerzell einzugemeinden. Der Seewalchner Bürgermeister ließ dem Gauleiter in Linz zehn unverbindliche Vorschläge übermitteln, wo im Falle der Eingemeindung die Mindestforderungen Seewalchens an die Gemeinde Agerzell formuliert wurden. Diese Idee kam nie zur Durchführung. ________________________________________________________________________________________________________

  • 21.7.1939: Ein Hagelwetter vernichtet einen Großteil der Getreide- und Obsternte im Gemeindegebiet Seewalchen.
  • Durch Gäste aus Deutschland (KDF-Reisen) hat der Fremdenverkehr starken Aufschwung genommen.
  • 1.9.1939: Mit dem Einmarsch der deutschen Armee in Polen beginnt der 2. Weltkrieg.
    Die Lebensmittelbewirtschaftung (Lebensmittelkarte und Kleiderkarte) wird für das Deutsche Reich einschließlich der Ostmark angeordnet.
    Auf den Grundstücken in Pettighofen, die vor der Grenzänderung zur Gemeinde Seewalchen gehörten, wird die Werkssiedlung errichtet.
  • 10.12.1939: Bei einem Bahnübergang in Lenzing kommt es zu einem Zusammenstoß eines Busses mit Schichtarbeitern und dem Zug. 19 Tote sind zu beklagen.
  • 30.12.1939: Barackenbrand in Ainwalchen.
  • Im Jahre 1939 beginnt Max Kastinger erstmals mit der industriellen Schuhfertigung.
  • Im Jahre 1939 eröffnet die Bäckerei Oberndorfer ihren Betrieb.
  • Im Jahre 1939 stellt die Papierfabrik Pettighofen ihren Betrieb ein.

1940

  • 1.5.1940: Die Arbeiten an der Reichsautobahn werden eingestellt. Die eingesetzten polnischen Kriegsgefangenen werden für landwirtschaftliche Arbeiten herangezogen.
  • Die Einberufung der wehrfähigen Männer wird fortgesetzt.
Rechnungsabschluss der Gemeinde 1940:
 Einnahmen: 243.625,80 RM
 Ausgaben: 225.873,27 RM