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Historischer Bewässerungskanal in Timelkam: Unterschied zwischen den Versionen

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== Verlauf und Funktion ==
== Verlauf und Funktion ==
Der Kanal führt Wasser aus der [[Ager]] parallel zu den Berghängen von Ober- und Untereck. Er beginnt nahe der heutigen Papierfabrik [[Lenzing]] und mündet in die Wiesenflächen von Oberregau.<ref name="infotafel" /> Die Wiesenbewässerung war notwendig, da die damaligen landwirtschaftlichen Bedingungen wenig Dünger zuließen und somit eine künstliche Bewässerung zur Ertragssteigerung erforderlich war.
Der Kanal führte Wasser aus der [[Ager]] parallel zu den Berghängen von Ober- und Untereck. Er begann nahe der heutigen Papierfabrik [[Lenzing]] und mündete in die Wiesenflächen von Oberregau.<ref name="infotafel" /> Die Wiesenbewässerung war notwendig, da die damaligen landwirtschaftlichen Bedingungen wenig Dünger zuließen und somit eine künstliche Bewässerung zur Ertragssteigerung erforderlich war.


== Erforschung und Dokumentation ==
== Erforschung und Dokumentation ==
Der Kanal wurde erstmals im Jahr 1919 durch den Forstingenieur '''Ing. Franz Rendl''', damals Forstverwalter in Leonstein, vermessen. Seine Untersuchungen ergaben eine Länge von 4 Kilometern mit einem Höhengefälle von 8,11 Metern (Gefälleverhältnis 1:2000).
Der Kanal wurde erstmals im Jahr 1919 durch den Forstingenieur '''Ing. Franz Rendl''', damals Forstverwalter in Leonstein, vermessen. Seine Untersuchungen ergaben eine Länge von 4 Kilometern mit einem Höhengefälle von 8,11 Metern (Gefälleverhältnis 1:2000). Später wurde Rendl als Oberforstrat in Leonstein geführt.<ref>Forum OÖ Geschichte: [https://www.ooegeschichte.at/fileadmin/media/migrated/bibliografiedb/jbmusver_1933_085_0644-0663.pdf Verzeichnis der Mitglieder].</ref>
 
Franz Rendl war ein österreichischer Forstingenieur, der 1919 den römischen Bewässerungskanal in Timelkam vermessen hat. Zu dieser Zeit war er als Forstverwalter in Leonstein tätig. Später wurde Rendl als Oberforstrat in Leonstein geführt.<ref>Forum OÖ Geschichte: [https://www.ooegeschichte.at/fileadmin/media/migrated/bibliografiedb/jbmusver_1933_085_0644-0663.pdf Verzeichnis der Mitglieder].</ref>


Der Timelkamer Heimatforscher '''Josef Berlinger''' (1903–1934) stellte die These auf, dass nur die römische Ingenieurskunst zur Errichtung eines solch präzisen Kanals in der Lage war. Seine Forschungen und Veröffentlichungen zur lokalen Geschichte legten den Grundstein für die heutige Einordnung des Kanals als römisches Bauwerk.
Der Timelkamer Heimatforscher '''Josef Berlinger''' (1903–1934) stellte die These auf, dass nur die römische Ingenieurskunst zur Errichtung eines solch präzisen Kanals in der Lage war. Seine Forschungen und Veröffentlichungen zur lokalen Geschichte legten den Grundstein für die heutige Einordnung des Kanals als römisches Bauwerk.


Josef Berlinger war ein österreichischer Heimatforscher und Volksschullehrer in Timelkam. Er lebte von 1903 bis 1934 und widmete sich intensiv der Erforschung lokaler Bodendenkmäler. Berlinger veröffentlichte 1918 das Werk „Rauchhäuser im Mondseeland”, in dem er sich mit traditionellen Bauweisen der Region auseinandersetzte.<ref>Wikimedia Commons: [https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABerlinger_Josef_Rauchhaeuser_im_Mondseeland.pdf Berlinger, Josef: Rauchhäuser im Mondseeland. Timelkam (1918)].</ref>
Josef Berlinger war ein österreichischer Heimatforscher und Volksschullehrer in Timelkam. Berlinger veröffentlichte 1918 das Werk „Rauchhäuser im Mondseeland”, in dem er sich mit traditionellen Bauweisen der Region auseinandersetzte.<ref>Wikimedia Commons: [https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABerlinger_Josef_Rauchhaeuser_im_Mondseeland.pdf Berlinger, Josef: Rauchhäuser im Mondseeland. Timelkam (1918)].</ref>


Beide Forscher haben durch ihre Untersuchungen und Publikationen das Verständnis der regionalen Geschichte Oberösterreichs geprägt.<ref>SPÖ Timelkam: [https://timelkam.spooe.at/2016/01/03/das-neue-archiv-museum-timelkam-2/ Das neue Archiv-Museum Timelkam].</ref>
Beide Forscher haben durch ihre Untersuchungen und Publikationen das Verständnis der regionalen Geschichte Oberösterreichs geprägt.<ref>SPÖ Timelkam: [https://timelkam.spooe.at/2016/01/03/das-neue-archiv-museum-timelkam-2/ Das neue Archiv-Museum Timelkam].</ref>

Version vom 25. Februar 2025, 08:29 Uhr

Der römische Bewässerungskanal in Timelkam
Datei:Info-Tafel- Der römische Bewässerungskanal in Timelkam - 2025-02 -23.jpg
Info-Tafel: Der römische Bewässerungskanal in Timelkam

Der römische Bewässerungskanal in Timelkam ist eine historische Wasseranlage in der oberösterreichischen Gemeinde Timelkam. Er wurde während der römischen Besetzung des Königreichs Noricum (15 v. Chr. bis 485 n. Chr.) errichtet und diente zur Bewässerung von Wiesenflächen, die der Futterversorgung römischer Pferdewechselstationen entlang der römischen Straßenverbindungen in Oberösterreich dienten.[1]

Verlauf und Funktion

Der Kanal führte Wasser aus der Ager parallel zu den Berghängen von Ober- und Untereck. Er begann nahe der heutigen Papierfabrik Lenzing und mündete in die Wiesenflächen von Oberregau.[1] Die Wiesenbewässerung war notwendig, da die damaligen landwirtschaftlichen Bedingungen wenig Dünger zuließen und somit eine künstliche Bewässerung zur Ertragssteigerung erforderlich war.

Erforschung und Dokumentation

Der Kanal wurde erstmals im Jahr 1919 durch den Forstingenieur Ing. Franz Rendl, damals Forstverwalter in Leonstein, vermessen. Seine Untersuchungen ergaben eine Länge von 4 Kilometern mit einem Höhengefälle von 8,11 Metern (Gefälleverhältnis 1:2000). Später wurde Rendl als Oberforstrat in Leonstein geführt.[2]

Der Timelkamer Heimatforscher Josef Berlinger (1903–1934) stellte die These auf, dass nur die römische Ingenieurskunst zur Errichtung eines solch präzisen Kanals in der Lage war. Seine Forschungen und Veröffentlichungen zur lokalen Geschichte legten den Grundstein für die heutige Einordnung des Kanals als römisches Bauwerk.

Josef Berlinger war ein österreichischer Heimatforscher und Volksschullehrer in Timelkam. Berlinger veröffentlichte 1918 das Werk „Rauchhäuser im Mondseeland”, in dem er sich mit traditionellen Bauweisen der Region auseinandersetzte.[3]

Beide Forscher haben durch ihre Untersuchungen und Publikationen das Verständnis der regionalen Geschichte Oberösterreichs geprägt.[4]

Heutige Bedeutung

Der Kanalverlauf ist in vielen Bereichen noch sichtbar und teilweise begehbar. Ein alter Begleitweg, der als „Samerweg” bekannt ist, verläuft entlang des Kanals und wird heute als Wanderweg genutzt. Teile dieses Weges sind als „Samerweg” ausgeschildert.[1]

Einzelnachweise

  1. Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 Infotafel am Römischen Bewässerungskanal in Timelkam
  2. Forum OÖ Geschichte: Verzeichnis der Mitglieder.
  3. Wikimedia Commons: Berlinger, Josef: Rauchhäuser im Mondseeland. Timelkam (1918).
  4. SPÖ Timelkam: Das neue Archiv-Museum Timelkam.