Ager: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Februar 2010, 17:03 Uhr
Der Fluss Ager ist der einzige Abfluss des Attersees bei Schörfling am Attersee und Seewalchen am Attersee und mündet nach rund 36 km bei Stadl-Paura in die Traun.
Die Ager hat eine Länge von rund 36 km. Von der Ager bis zur Vöcklamündung (13,6 km) eine durchschnittliche Breite von 35 m und ein Gefälle von 2,6%.
Entstanden ist die Ager nach dem Ende der letzten Eiszeit (Würm-Eiszeit) vor rund 10.000 Jahren. Sie war der Hauptabfluss der Gletscher im Attergau.
Anmerkung: Die Dürre Ager ist ein Fluss im Attergau, der mit der aus dem See kommenden Ager nichts zu tun hat.
Name und Herführung
- 810: „Agira“, „Agre“, „Agra“, später „Aeger“ oder „Eger“,
- seit 1400 allgemein „Ager“ , aus dem keltischen oder illyrischen Agria = die Rasche (indogermanisch: ac = schnell, treiben) abgeleitet.
- gelegentlich auch als „Atter“ (1455), „Ätter“ (1580) oder „Ader“ (1663) bezeichnet
- Bemerkenswert ist, dass der Name Ager vom keltischen oder illyrischen agria abgeleitet wird, die Flußnamen im Vöcklatal aber allesamt deutschen Ursprungs sind. (Maria Jedinger, 1954))
Beschreibung 1832
Im Franzisceischen Kataster (Beschreibung von Seewalchen) heißt es:
„Der Agerfluß wird durch das Ablauf des Attersees gebildet und läuft zwischen hier - Kammer und Oberachmann nördlich bis zur Gemeinde Pichlwang.
Er treibt an den Ufer dieser Gemeinde drey Mahlmühlen mit 12 Gängen, 3 Brettersagen und eine Papiermühle.
Dieser Fluß ist den umliegenden Gründen nicht schädlich, weil er sich nie über sein Ufern erhebt, auch ist durch die vielen Wasserwerke mit Bauten und Wöhren in der Art versehen, daß er ziemlich geregelt freien Lauf einhält.“
Wirtschaftliche Bedeutung
Die wirtschaftliche Bedeutung der Ager lag in früherer Zeit bei den Mühlen. Allein im oberen Agertal standen sieben Mühlen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Flößerei. Die Großteil der Flöße auf der unteren Traun kam, wegen des größeren Einzugsgebietes, aus dem Attergau.
Die Müller und Flößer standen in heftiger Konkurrenz. Für den Holztransport brauchte es „Floßgassen“, was aber für die Mühlen und Sägen einen bedeutenden Wasserverlust verursachte. Verordnungen und Abkommen, welche die Breite der Floßgassen sowie die Frequenz der Durchfahrten regelten, bildeten die Grundlage eines geordneten Zusammenlebens.
Gegen Ende des 19. Jh. entstanden in Lenzing und Pettighofen Papierfabriken. 1939 wurde die Zellwolle-Fabrik in Lenzing errichtet, aus der sich die heutige Lenzing AG entwickelt hat.
Besonders durch Industrieabwässer war die Ager, besonders in der Nachkriegszeit, stark verschmutzt. Verschiedene Einrichtungen und Kläranlagen führten zu entscheidenden Verbesserungen. Laut Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums liegt die Ager 2005 unterhalb des Attersees bei Güteklasse I-II, im gesamten weiteren Verlauf wird Güteklasse II eingehalten.
Zuflüsse
- Die Ager entwässert den Attersee und damit auch den Mondsee, den Irrsee und den Fuschlsee. Das gesamte Einzugsgebiet beträgt 463,5 km²
- (Schörflinger) Steinbach in Oberachmann
- Kraimser Bach in Lenzing
- Vöckla bei Vöcklabruck
Die Vöckla entspringt nordöstlich von Mondsee und hat eine Länge von 51 km: Sie mündet bei Vöcklabruck in die Ager. Das Einzugsgebiet beträgt ca. 450 km², die mittlere Durchflussmenge vor der Mündung 8,7 m³/Sek.
Die Dürre Ager mit einer Länge von 22,5 km - von Straß im Attergau kommend, mündet bei Timelkam in die Vöckla. - Aurach bei Wankham (Attnang)
Die Aurach entspringt im Höllengebirge (Taferlklause, unterhalb des Hochleckens) und fließt über die Gemeindegebiete von Altmünster, Pinsdorf und Aurachkirchen bis nach Wankham, wo sie nach ca. 26 km in die Ager mündet. - Ottnanger Redlbach kurz vor Schwanenstadt.
Abflussmenge der Ager
Der Seeabfluss beträgt im Mittel 17,8 m³ /s,
bei Hochwasser steigt der Wert auf rund 100 m³, /s
(beim Hochwasser 1899 waren es 160 m³ /s),
die mittlere Niederwasserführung (1966-75): 5,2 m³/s.
Zur Abminderung der Hochwasserspitzen, aber auch zur Verbesserung des Niederwasserabflusses wurden an Seen Klauswehre errichtet. Der Baubeginn des Attersee-Klauswehres war im Jänner 1972.
Quellen und Links
- Seen, Flüsse und Bäche in OÖ, Zeitschrift des Fischereiverbandes Heft 2/1959;
- Rosenauer: Gewässer in OÖ, 1946;
- Hydrographische Daten auf der Werbseite des Landes Oberösterreich
- Oberösterreichischer Landesfischereiverband: Flusssystem Vöckla-Ager
- Franz Pisar u.a.: Der Bezirk Vöcklabruck, 1981
- Adolf Bocksleitner, Heimatbuch Seewalchen am Attersee, 1929;
- Anton Kastenhuber: diverse Veröffentlichungen in Lenzinger Zeitschriften: Lenzella, Jahresberichte der Hauptschule Lenzing, 1958 - 1963;
- Maria Jedinger: Ortsnamen des Bezirkes Vöcklabruck, 1954 (K. Schiffmann: Ortsnamen 1935);
- Reutner u.a.: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Vöcklabruck, Verlag der öst. Akademie d. Wissenschaften, 1997;
- Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich.
- Häuserverzeichnis der Marktgemeinde Seewalchen, 1991
Siehe auch: Flüsse und Bäche
Die Ager in wikipedia