Sage von der Flavia: Unterschied zwischen den Versionen
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Dort, wo jetzt das Schloss Kammer steht, war ein römischer Edelsitz. Als Flavia, die Tochter des Ritters zur Jungfrau erblüht war, wurde sie nach Rom geschickt, damit sie in allen Tugenden der römischen Sitte erzogen würde.<br /> | [[Bild: Lambach.JPG |right|thumb|Das Marktwappen von Lambach|150px]] | ||
Dort, wo jetzt das [[Schloss Kammer]] steht, war ein römischer Edelsitz. Als Flavia, die Tochter des Ritters zur Jungfrau erblüht war, wurde sie nach Rom geschickt, damit sie in allen Tugenden der römischen Sitte erzogen würde.<br /> | |||
Flavia lernte in der Hauptstadt Rom das Christentum kennen und kehrte als Christin ins Elternhaus zurück. Der gestrenger Vater ließ nichts unversucht, um Flavia wieder den Göttern ergeben zu machen; jedoch vergebens. Da ergrimmte der alte Heide so sehr, dass er Flavia in ein Schiffchen schmieden und von den reißenden Wellen der Ager ins ungewisse Schicksal forttreiben ließ.<br /> | Flavia lernte in der Hauptstadt Rom das Christentum kennen und kehrte als Christin ins Elternhaus zurück. Der gestrenger Vater ließ nichts unversucht, um Flavia wieder den Göttern ergeben zu machen; jedoch vergebens. Da ergrimmte der alte Heide so sehr, dass er Flavia in ein Schiffchen schmieden und von den reißenden Wellen der Ager ins ungewisse Schicksal forttreiben ließ.<br /> | ||
Das Schiffchen strandete dort, wo Ager und Traun zusammenfließen. Herbeieilende Hirten befreiten das nackte Mädchen von ihren Fesseln, kleideten es und nahmen Flavia in ihrer Gesellschaft auf.<br /> | Das Schiffchen strandete dort, wo [[Ager]] und Traun zusammenfließen. Herbeieilende Hirten befreiten das nackte Mädchen von ihren Fesseln, kleideten es und nahmen Flavia in ihrer Gesellschaft auf.<br /> | ||
Der hartherzige Vater war inzwischen verstorben und die liebende Mutter, welche Kriegsleute ausgeschickt hatte, um den Leichnam ihres Kindes aufzusuchen, erfuhr den Aufenthalt der wunderbar Geretteten.<br /> | Der hartherzige Vater war inzwischen verstorben und die liebende Mutter, welche Kriegsleute ausgeschickt hatte, um den Leichnam ihres Kindes aufzusuchen, erfuhr den Aufenthalt der wunderbar Geretteten.<br /> | ||
<small>Anmerkung: Die Sage ist in den Stifts- wie in dem Marktwappen Lambach verewigt. Beide enthalten ein im fließenden Wasser schimmerndes rotes Schifflein, in welchem sich ein ganz entblößtes Mädchen mit aufgelösten goldenen Haaren in sitzender Stellung befindet.</small> | <small>Anmerkung: Die Sage ist in den Stifts- wie in dem Marktwappen Lambach verewigt. Beide enthalten ein im fließenden Wasser schimmerndes rotes Schifflein, in welchem sich ein ganz entblößtes Mädchen mit aufgelösten goldenen Haaren in sitzender Stellung befindet.</small> | ||
<br />Quelle: {{Vorlage:Heimatbuch Dickinger}}<br /> | <br />Quelle: {{Vorlage:Heimatbuch Dickinger}}<br /> | ||
[[Kategorie:Sagen und Märchen|Flavia]] | [[Kategorie:Sagen und Märchen|Flavia]] |
Version vom 22. März 2010, 21:02 Uhr
Dort, wo jetzt das Schloss Kammer steht, war ein römischer Edelsitz. Als Flavia, die Tochter des Ritters zur Jungfrau erblüht war, wurde sie nach Rom geschickt, damit sie in allen Tugenden der römischen Sitte erzogen würde.
Flavia lernte in der Hauptstadt Rom das Christentum kennen und kehrte als Christin ins Elternhaus zurück. Der gestrenger Vater ließ nichts unversucht, um Flavia wieder den Göttern ergeben zu machen; jedoch vergebens. Da ergrimmte der alte Heide so sehr, dass er Flavia in ein Schiffchen schmieden und von den reißenden Wellen der Ager ins ungewisse Schicksal forttreiben ließ.
Das Schiffchen strandete dort, wo Ager und Traun zusammenfließen. Herbeieilende Hirten befreiten das nackte Mädchen von ihren Fesseln, kleideten es und nahmen Flavia in ihrer Gesellschaft auf.
Der hartherzige Vater war inzwischen verstorben und die liebende Mutter, welche Kriegsleute ausgeschickt hatte, um den Leichnam ihres Kindes aufzusuchen, erfuhr den Aufenthalt der wunderbar Geretteten.
Anmerkung: Die Sage ist in den Stifts- wie in dem Marktwappen Lambach verewigt. Beide enthalten ein im fließenden Wasser schimmerndes rotes Schifflein, in welchem sich ein ganz entblößtes Mädchen mit aufgelösten goldenen Haaren in sitzender Stellung befindet.
Quelle: Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988