Gruber-Kapelle

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Die gemauerte Dreifaltigkeits-Kapelle befindet sich bei der Ortseinfahrt von Haining. Bis 2011 stand sie unter zwei mächtigen Akazienbäumen. Die Kapelle hat eine Nord-Süd-Ausrichtung und bietet sechs Personen Platz zum Sitzen. Früher gab es sogar die Möglichkeit, zwischen die Bänke Holzbretter hineinzulegen, um weiteren Personen eine Sitzgelegenheit zu bieten. Des Weiteren befand sich vor der Kapelle eine Sitzbank. Die Zweiteilung der Gruber-Kapelle in Altarteil und Besucherraum ist auch äußerlich erkennbar. Über dem Rundbogeneingang befindet sich eine Blechtafel mit dem Dreifaltigkeitsdreieck und dem Auge Gottes. Ein Metallgitter trennt den Betraum vom Altarraum, in dem sich drei große Ölbilder befinden. Das Bild links trägt die Aufschrift:

Hl. Donathis, bitt für uns

Das Bild auf der rechten Seite trägt die Aufschrift:

Hl. Florian, bitt für uns

Das Bild in der Mitte stellt die Dreifaltigkeit mit Jesus links, dem heiligen Geist in Form einer Taube und dem Gottvater rechts dar. Maria steht im Bildmittelpunkt. Alle drei Bilder sind bereits sehr verblasst und schwer erkennbar. Der heilige Geist erinnert in seiner Form eher an einen mächtigen Greifvogel als an eine friedliche Taube. Auf dem Dach, das zwischen 1950 und 1960 neu gedeckt wurde, befindet sich ein Doppelkreuz, das auf einer Weltenkugel steht. Dieses Doppelkreuz weist eventuell darauf hin, dass die Kapelle nicht einer Kirche, sondern einem Kloster zuzuordnen ist. In der Kapelle befand sich ein ungewöhnliches schwarzes Kreuz, das mit einer Stroheinlage versehen war. Zwischen 1970 und 1980 wurde die Kapelle allerdings aufgebrochen und das Kreuz sowie feine Holzschnitzereien unter Glas gestohlen. Bis zirka 1960 fanden hier auch noch Maiandachten statt. Eine hinter der Kapelle gebaute Garage und eine Stromleitung zerstören auch bei diesem Andachtsort das Gefühl von Weite und Mystik. 2011 erfolgte eine Fällung der zwei efeuüberwucherten Akazienbäume. Da die Wurzeln die Kapelle unterwandert hatten, war ein Fällen der Bäume problematisch. Erhalter der Kapelle ist die Familie Dachs in Haining.

Welcher der vier historisch verbürgten Donatusse in der Kapelle verehrt wird, lässt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen, aller Voraussicht nach dürfte es aber der Katakombenheilige Donatus von Münstereifel sein, der im dritten Jahrhundert nach Christus lebte. Mit Wundern ließ er sich Zeit, denn erst bei einer Reliquienschenkung im Jahre 1652 an das dortige Jesuitenkolleg verwandelte sich strömender Regen in strahlenden Sonnenschein, und in Euskirchen wurde an diesem Tag der vom Blitz getroffene Pater durch Anrufen des Donatus geheilt.