Ahorn in Nußdorf
Der Ahorn in Nußdorf beim Restaurant Seestern ist ein Naturdenkmal.
ND-Nr.: 536
Standort und Beschreibung
Der Baum befindet sich nahe der Schiffsanlegestelle in Nußdorf am Attersee, am Rande der Terrasse des Restaurants „Seestern“.
Geschichte und Verwendung
Bergahorn, Spitzahorn und Feldahorn sind bei uns heimisch. Gemeinsam sind ihnen die typischen Propellerfrüchte. Dank ihrer Drehbewegung sinken die Früchte langsam und können dabei vom Wind weit getragen werden. Rot und orange leuchtet im Herbst der Spitzahorn, aber der bessere Nutzholzlieferant ist der Bergahorn. Sein beinahe schneeweißes Holz wurde auch gerne für Intarsien zur Darstellung von Menschen und Blumen verwendet. Ahornholz ist überdies hervorragend für den Möbel- und Instrumentenbau geeignet.
Die Blätter des kleinen Feldahorns wurden früher wie Sauerkraut vergoren. Als Flachlandgewächs mit enormer Ausschlagskraft wird er auch gerne als Hecke gepflanzt.
Der Stamm des Bergahorns wurde einst im Frühjahr angebohrt um das leicht süßliche Baumwasser aufzufangen. In Kupferkesseln zu Sirup eingedickt war er vor allem in Kriegszeiten ein wichtiger Zuckerersatz.
Mit 14.000 Tonnen jährlich ist die traditionelle Ahornsirupgewinnung noch heute in den USA und in Kanada ein bedeutender Wirtschaftszweig. Nicht umsonst ziert die kanadische Flagge ein Ahornblatt.
Der berühmteste Bergahorn stand in der Ostschweiz. 1424 gelobte ein Dutzend eidgenössischer Dorfschaften in seinem Schatten dem Grauen Bund die Treue. Seit er 1870 einem Sturm erlag, hält ein neuer Baum aus einem Steckling des Schwurbaumes die Erinnerung wach.
Auch in der Mythologie spielt der Ahorn eine Rolle. Das Trojanische Pferd wurde beispielsweise aus Ahornholz gefertigt.
Literatur:
- Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998.
- Kemptner, Erika: So helfen und heilen Bäume, Innsbruck-Bozen 2007.
- Kremer, Bruno : Bäume erkennen & bestimmen, 2. Aufl., Stuttgart 2005.
- Aichele, Dieter: Welcher Baum ist das?, 17. Aufl., Stuttgart 1978.