Musikverein Rosenau-Seewalchen

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Die Musiker im Barackenlager Kammer mit Georg Lingner am 24. Februar 1952
Die Musikkapelle Rosenau mit Kapellmeister Georg Lingner 1963

Im Herbst 1944 erfolgte kriegsbedingt die Evakuierung des Großteils der deutschen Bevölkerung Nordsiebenbürgens nach Ober- und Niederösterreich. 1945 übersiedelte ein Teil der Siebenbürger-Sachsen in die ehemaligen Baracken des „Reichs-Arbeits-Dienstes" in Kammer am Attersee. In diesen Gebäuden war auch ein Gemeinschaftsraum, wo man den Bedürfnissen nach Geselligkeit und musikalischer Verschönerung des Lebens nachkommen konnte.
Mit einigen musikliebenden Bewohnern des Barackenlagers in Kammer am Attersee, begann der ehemalige Militärmusiker Georg Lingner im Jahr 1951 mit dem Aufbau einer Blasmusikkapelle. G. Lingner nahm dieser Geschicke der Kapelle in die Hand, war Kapellmeister und bildete junge Musiker aus, so dass schon in kurzer Zeit ein Musizieren möglich.

Gründung

Bei der Versammlung am 29. Juni 1951 gründeten dann 18 Männer die „Siebenbürger-Kapelle Kammer am Attersee". Das war die Geburtsstunde der heutigen Rosenauer Musik. In einer Baracke fanden die Proben statt und bald konnte die Kapelle bei verschiedenen kirchlichen Feiern und anderen Anlässen auftreten.

Verein

Rasch erreichte die Kapelle einen Stand von 30 Musikern. Im Jahr 1954 entschloss man sich einen Vereinsausschuss zu bilden. Kapellmeister blieb weiterhin Georg Lingner, erster Obmann wurde Rudolf Sattler. Nach der Fertigstellung der Barackenkirche in Rosenau/Seewalchen (1956) wurden die Musikproben in einen Vorraum dieser Kirche verlegt. Im Jahr 1958 wurde die erste Uniform angeschafft.
In einer am 8. Mai 1960 stattgefundenen Musikerbesprechung, wurde der Name der Kapelle in „Musikverein Kammer am Attersee" abgeändert. Zur selben Zeit wurde auch der Ankauf von neuen Blasinstrumenten (Normalstimmung) beschlossen.
Inzwischen hatte die Kapelle viele Preise, Ehrenzeichen, Urkunden und Anerkennungsschreiben erhalten. Die Kapelle trat bei Festveranstaltungen und Wertungsspielen auf und führte viele Auslandsfahrten durch.

Rosenau

Am 21. März 1964 wurde der Name der Kapelle in „Musikverein Rosenau-Seewalchen a. A." abgeändert.
Kapellmeister Georg Lingner beendete 1965 seine aktive Laufbahn, sein Bruder Hans Lingner führte nun für die nächsten 10 Jahre die Kapelle. Ab dem Jahr 1966 wurden die Musikproben im Pfarrgemeindesaal Rosenau abgehalten. Ein Jahr später wurde eine neue Einheitskleidung für die gesamte Musikkapelle angeschafft.

Die Rosenauer mit Kapellmeister G. Zilles 1978

Georg Zilles, der am 1. August 1976 zum Kapellmeister gewählt wurde, übernahm ein ausgezeichneter Musiker die Leitung der Kapelle. Er war mit großem Fleiß bemüht, die Tradition der Musikkapelle zu erhalten, zu pflegen und weiter zu führen. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehörte auch die Heranbildung einer möglichst breiten Schicht junger Menschen für die Blasmusik. Den Sinn für die Musik zu wecken und zu pflegen, ist Georg Zilles erfolgreich gelungen.
Vom Transylvania Club in Kitchener, Kanada, erging an die Rosenauer Musikkapelle die Einladung, am dortigen 10. Oktoberfest (1978) mitzuwirken. So konnte österreichische Blasmusik nach Kanada gebracht und interessante fachliche Vergleiche angestellt werden. Der Erfolg der Konzerte unter Georg Zilles war äußerst zufriedenstellend und die österreichische Musik hinterließ überall den besten Eindruck.

1996 wechselten die Kapellmeistergenerationen, nicht jedoch die Namen. Georg Zilles übergab seinem Sohn Wolfgang den Taktstock.
Mit Begeisterung und enormen Zeitaufwand kamen weitere Herausforderungen - so wurde das jährliche Kirchenfestkonzert geboren. Neue, moderne Klänge ertönetn aus dem Probenraum.
Das Jahr 2000 brachte eine neuerliche eine Einladung aus Amerika. Diesmal ging es zum Germania Park nach Dover (in der Nähe von New York). Während dieser Reise wurden rund 40 Stunden in Dover musiziert. Unvergessliche Eindrücke und neue Freundschaften wurden mit nach Hause genommen.

Neues Musikerheim und 60-Jahr Jubiläum

Das Jahr 2005 war durch den Neubau eines Musikerheims geprägt, welches oberhalb des neuen Kindergartens Rosenau errichtet wurde.
Das 60-jährige Bestandsjubiläum im Jahr 2011 beging der Musikverein Rosenau mit einem dreitägigen Zeltfest, wobei als Höhepunkte die Ausrichtung des Atterseepokals und der Festakt mit mehreren Gastkapellen am in Erinnerung blieben.
Beim Frühlingskonzert im Mai 2011 wurde die neue Musiktracht erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Sie ist in den siebenbürgischen Farben blau und rot gehalten, die Musikerinnen haben statt des Dirndls erstmals Uniformhosen. Die Marketenderinnen tragen original Tostmann-Trachten.

Kapellmeister der Musikkapelle Rosenau

1951-1965: Georg Lingner
1965-1975: Hans Lingner
1975-1976: Adolf Schlager
1976-1996: Georg Zilles
1996-2002: Ing. Wolfgang Zilles
2003-2003: Franz Gumpinger
2004-2004: Josef Loy
seit 2004: Ing. Wolfgang Zilles

Obmänner des Musikvereines Rosenau

1954-1986: Rudolf Sattler
1986-1994: Johann Derra
1994-1998: Johann Müller
1998-2001: Manfred Huber
2002-2009: Hans Schmidt
2009-2010: Andreas Distler
seit 2010: Günther Kasper

Quelle: Musikverein Rosenau-Seewalchen
Weblink: Musikverein Rosenau