Nußdorf im Zweiten Weltkrieg
Nach den Enttäuschungen des Ersten Weltkriegs und der folgenden Not klammerten sich viele Bürger an die Versprechungen des Nationalsozialismus. Mit den vorhandenen Fotografien wird versucht diese Zeit in der Gemeinde Nußdorf am Attersee darzustellen.
Der Arbeitsdienst
Auf die Arbeitslosigkeit in den 1930er Jahren wurde mit der Einführung des verpflichtenden Arbeitsdienstes für Frauen und Männer reagiert.
Marineausbildung am Attersee
In der Gemeinde Attersee gab es Ausbildungsstätten für die Marine-HJ (Hitlerjugend). Am Attersee wurden junge Soldaten für die deutsche Marine ausgebildet. Auch eine militärische Versuchsanstalt wurde unterhalten.
Musterung
Die Musterung und Einberufung zum Militärdienst traf nicht nur junge Männer. Auch Leute fortgeschrittenen Alters mussten an die Front. Nur wenige Unabkömmliche wurden daheim für mittelbare militärische Zwecke verpflichtet.
Frankreichfeldzug 1940
Vom Frankreichfeldzug zu Kriegsbeginn wurden Fotografien nach Hause geschickt. Sie machen noch einen siegessicheren Eindruck.
Feldpost
Die Feldpost war die Verbindung zwischen der Heimat und der Fremde. Obwohl die Militärzensur mit strengem Blick über jede Äußerung wacht, ist manche Wehmut spürbar.
Kapitulation
Am 6. Mai 1945 marschierten amerikanische Truppen in Nußdorf ein. Für manche eine Enttäuschung, für die meisten eine Erlösung. Einige politisch Engagierte wurden verhaftet und in das sogenannte Entnazifizierungslager Glasenbach bei Salzburg gebracht.
Todesnachrichten
Die folgenden Sterbebilder von gefallenen Nußdorfer Soldaten sind wenige Beispiele für viele.
Kriegsgefangenschaft und Heimkehrer
Für manche Familien begann das bange Warten auf Angehörige, von denen sie schon lange nichts gehört hatten. Ein Beispiel ist die Geschichte der Nußdorfer Eheleute Kornhuber, die in einem Zeitungsartikel beschrieben wurde. Sie schildert beispielhaft das Schicksal vieler Kriegsgefangener und ihrer Angehörigen in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.
Das Lager
Das Lager unterhalb des Wieserbauern-Hofes wurde 1938 für den Bau der Reichsautobahn errichtet, diente später dem Reichsarbeitsdienst und der HJ-Wehrertüchtigung. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Kriegsgefangene interniert. Von 1945 bis 1950 war es Flüchtlingslager für Heimatvertriebene. Seit seinem Abriss 1950 erinnert an dieser Stelle nichts mehr an dieses Stück Nußdorfer Zeitgeschichte über Intoleranz, Rassenwahn, Krieg, Tod und Elend.
Quellen
- Sammlung Walter Großpointner