Höllengebirge

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Höllengebirge-Panorama
Abendrot

Das Höllengebirge ist ein steil aufragendes kahles Kalkmassiv in Oberösterreich. Es ist Teil der Salzkammergut-Berge und wird der Gebirgsgruppe Nördliche Kalkalpen zugerechnet.

Der höchste Punkt ist der Große Höllkogel mit einer Höhe von 1862 m ü. A.


Namenskunde und Wortherkunft

Der Name „Höllen“ leitet sich von den vielen Höhlen her ab.

Allerdings existiert auch eine Legende: Einst wollte der Teufel eine sehr bösartige Pfarrersköchin aus Steinbach am Attersee in die Hölle holen. Auf dem Weg in die Hölle soll er zusammen mit ihr über das weite Gebirge gesprungen sein. Dabei entglitt dem Teufel die Köchin, ob aus heftiger Gegenwehr oder ihres Gewichts wegen ist nicht überliefert. Dabei fuhr sie gradewegs durch den Fels mitten in das Gebirg und ist nie wieder aufgetaucht.

Lage

Das Höllengebirge erstreckt sich zwischen Steinbach am Attersee im südlichen Bereich des Attersees und Ebensee, südlich des Traunsees auf einer Länge von etwa 12 km in west-östlicher Richtung. Seine größte Nord-Südweitung erreicht dabei etwa fünf Kilometer.

Umgebende Gebirge

Im Norden grenzen die Traunsee-Atterseer Flyschberge mit der Kulturlandschaft Hongar, östlich von Ebensee beginnt das Traunsteinmassiv, im Südosten das Tote Gebirge (getrennt durch das Tal der Traun), im Süden die Gruppe Leonsberg (1.745 m ü. a.) und Schafberg und im Westen die Mondseer Flyschberge.

Geologie

Das aus Wettersteinkalk, einem Muschelkalk aus der mittleren Trias, bestehende Gebirge weist eine starke Verkarstung mit zahlreichen Dolinen auf.

Höhlenforschung

40.000 Jahre alte Relikte von Höhlenbären

Wolfgang L. R. Ecke aus Nußdorf am Attersee erwanderte über viele Jahre und wohl öfter als tausendmal das Höllengebirge. Er bezeichnet sich selbst als Bergpirscher. Bewaffnet mit seiner Kamera und viel Wissbegierde durchstöbert er Latschendickicht, dunkle Löcher und vertikale Schlote. Ecke fand zahllose Zeugnisse vergangener Zeitepochen. Er erwarb paläontologische Fachbücher und studierte osteologische Atlanten, um sich über die gefundenen Gebeine und Zähne eingehend zu informieren.

Ein Querschnitt durch seine eindrucksvolle Sammlung ist auf Dauer in einer Vitrine im Eingangsbereich des Nußdorfer Gemeindeamtes ausgestellt. Die Relikte von Höhlenbären sind etwa 40.000 Jahre alt und geben einen Einblick in die Tierwelt des Höllengebirges lange vor der menschlichen Besiedelung.

Herr Ecke hat über seine Forschungen ein Buch mit Fotografien und Beschreibungen herausgegeben.

Sonstiges

Am Feuerkogel (1.592 m ü. A.) am östlichen Rand des Gebirges befindet sich eine Wetterstation. Dort wurden während des Orkans Kyrill im Jänner 2007 Windgeschwindigkeiten mit einem Spitzenmesswert von 206 km/h registriert.

Gewässer

An seinem nordöstlichen Rand befinden sich der Vordere (664 m ü. A.) und der Hintere Langbathsee (732 m ü. A.), die durch den Langbathbach entwässert werden. Im Nordwesten sind die Quellen der Aurach, die in den Traunsee entwässert und des Kienbachs, Zwieselbachs, Steinbachs und des Dürrenbachs, die alle in den Attersee entwässern.

Im Osten sind der Winkelbach und Aritzbach, im Süden der Höllenbach und der Wambach, die in den Mitterweißenbach entwässern, der in die Traun mündet. Weiters der Äußere Weißenbach mit den Zuflüssen Gimbach, Schwarzenbach und Fallendwasser, der in den Attersee entwässert.

Verkehr

Nördlich des Gebirges verbindet die Großalmstraße (höchster Punkt 829 m ü. A.) die Gemeinden Steinbach am Attersee mit Altmünster am Traunsee. Südlich des Gebirges führt die B 153 (höchster Punkt 532 m ü. a.) von Mitterweißenbach im Trauntal nach Weißenbach am Attersee (Gemeinde Steinbach am Attersee). Auf dieser Verbindung verläuft auch der Salzkammergut-Radweg.

Wandern

Höllengebirge-Wanderparadies

Quer durch das Gebirge verläuft der Weitwanderweg E 4.

Fotogalerie

Fotoaufnahmen des Höllengebirges von Nußdorf aus gesehen, zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten.

Weblinks

Quellen