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Lehrerheim Weyregg
Der Anfang
1923 wurde bekannt, dass die Grafenfamilie Uiberacker ihr großes Haus (Weyregger Straße 66, früher Weyregg 36) verkaufen will. Der Katholische Landeslehrerverein (nach 1945: Christlicher Lehrerverein CLV) erwarb noch im selben Jahr das Haus um 25.000 Goldkronen [Basis 1892] (=360 Millionen Inflations¬kronen Mai 1923).
Zum Gebäude mit zwei Seitentrakten, verbunden mit einem Gang, gehörte auch ein großer Seegrund mit einem zweigeschoßigen Bootshaus. Der Gang wurde geschlossen, um Speisekojen zu errichten.
Die Mittel wurde durch die Zeichnung von Leihbeträgen und einer „Lehrerheim-Lotterie“ aufgebracht. Vorerst wurde das Gebäude für Sommerbetrieb umgestaltet.
Ein Orkan am 4 Juli 1929 setzte dem Heim arg zu - das Dach samt Kamin wurde abgetragen, alle Fenster der Seeseite wurden zerstört.
Zu einer notwendigen wirtschaftlichen Verbesserung wurde in der Nebensaison eine landwirtschaftliche Haushaltungsschule und Kurse für arbeitslose Lehrerinnen abgehalten.
Nach der NS-Machtübernahme Im März 1938 musste der Verein aufgelöst werden und das Lehrerheim von verschiedenen NS-Organisationen (NS-Wohlfahrt) belegt. Später zogen Flüchtlinge aus Bessarabien ein; und nach dem Krieg eine amerikanische Kompanie ein, die das Haus bis Sommer 1946 besetzt hielt.
Nach dem Krieg
Nach dem Abzug der Amerikaner war das Haus in einem desolaten Zustand. Nun wurde das Haus für mehrere Jahre der Landwirtschaftskammer vermietet, die Haushaltungsschule zog wieder ein. Nach der Fertig¬stel¬lung des eigenen Haushaltungs-Schulgebäudes 1952 an der Wachtbergstraße stand es wieder dem Verein zur Verfügung.
Vorerst war eine große Summe für die Renovierung notwendig, die von den Vereinsmitgliedern aufgebracht wurde. 1953 wurde der Sommerbetrieb für die Lehrer*inen wieder aufgenommen und ein Jahr später wurde das Haus durch die Aufnahme eines Kredites erweitert.
Die große Auslastung in den 1960er Jahren ermöglichte eine Reihe von Investitionen, wie Warmwasserversorgung, Zentralheizung oder Parkgestaltung. Renovierungen und Verbesserungen wurden immer wieder durchgeführt.
Erweiterung des Angebotes
In den 1970er Jahren wurde das ursprüngliche Erholungsheim als Bildungshaus für Kurse, Tagungen und Seminare erweitert. Bis 1989 nahmen über 17 Jahre durchschnittlich 1000 Personen pro Jahr an den Seminaren teil.
Ab den 1990erJahren war das Haus vorerst als "Pension Weyreggerhof" und später als "Seehotel Weyregg" mit 35 Zimmern nicht nur für Mitglieder sondern für alle Gäste und Urlauber ganzjährig offen.
Ende des Lehrerheimes
Im März 2013 hat der CLV nach 90 Jahren sein Seehotel in Weyregg verkauft.
Der Weyregger Bürgermeister Gerzer hoffte auf eine weitere touristische Nutzung des Seehotels, seine Hoffnungen wurden nicht erfüllt.
Der neue Eigentümer war ein Immobilienbüro (mit angeblich 8 Investoren) in Wels. Eine Umwidmung für Wohnungen schloss die Gemeinde aus. Nun wird aber kein Hotel betrieben, sondern die Liegenschaft – wie es heißt - von den Gesellschaftern als Sommerzweitwohnsitz verwendet,
Die Widmung des Hauses lautet allerdings weiter auf „Hotelbetrieb". Bei der Eingangstür steht stets allerdings ein rotes Taferl mit der Aufschrift „Zimmer belegt".
(August 2020)
Quellen
Schulblatt des CLV
Oberösterreichische Nachrichten
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