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Italienergraben
Der im nördlichen Gemeindegebiet von Weyregg am Attersee im Bereich von Seeberg gelegene Rohrleitengraben wird auch als „Italienergraben“ bezeichnet. Um zu den Wurzeln dieses Namens zu gelangen, müssen wir das Rad der Zeit um etwa 120 Jahre zurückdrehen.
Zurückdrehen bis ins Jahr 1890, in dem im Einzugsgebiet des Rohrleitengrabens lediglich im Bereich der Wasserscheide das Steinwandtner-Haus (bzw. Haus des Forstner) und am Unterlauf des Rohrleitengrabens das Kaisengut des Jacob Reichl bestanden sowie im Seeuferbereich der Rohrleitengraben von der Kammer-Weißenbacher Bezirksstraße gequert wurde. Zu dieser Zeit wird berichtet, dass am Rohrleitengraben seit „Menschengedenken“ immer Bewegungen festzustellen waren und dass „gegenwärtig 2 Häuser und die Kammer-Weißenbacher Bezirksstraße, welche wiederholt bereits durch Vermuhrung aus dem Rohrleitengraben in Abbruch versetzt wurde“ akut gefährdet sind. Im Jahr 1893 trat die „k.k. Statthalterei“ an die erst vor kurzem mit dem Wildbachverbauungsgesetz im Jahr 1884 gegründete „k.k. forsttechnische Abtheilung für Wildbachverbauung“ mit dem Ersuchen um Verfassung eines Verbauungsprojektes heran. Im Jahr 1895 wurde mit dem Landesgesetzblatt Nr. 27 die Verbauung des Rohrleitengrabens beschlossen und in der Folge diese unter Federführung durch die Wildbach- und Lawinenverbauung ausgeführt. Bis zum Frühjahr 1897 wurde am Rohrleitengraben ein umfangreiches Entwässerungssystem - bestehend aus etwa 970 lfm offenen Erdgräben, etwa 3.500 lfm Sickerschlitzen unterschiedlicher Bauart und einer etwa 600 m langen und mit Stützrippen versehenen Steinschale - errichtet.