Franzosensäule in Königswiesen
Die Franzosensäule in Königswiesen, Gemeinde St. Georgen im Attergau, erinnert an die 1809 durchziehenden Franzosen.
Geschichte
Die mündliche Überlieferung innerhalb der Familie Lohninger, Königswiesen, hat folgenden Inhalt:
Im Frühjahr 1809 wollten französische Soldaten von Seewalchen kommend nach St. Georgen marschieren. Dichter Nebel verhinderte ihr Vorhaben und sie entschlossen sich zur Umkehr. Vor dem Rückmarsch machten die Franzosen in Königswiesen Halt und verlangten Nahrung und Geld. Vor den herannahenden Franzosen hat aber der Lohninger-Bauer Hafer und Korn, das er noch vorrätig hatte, auf die Felder verstreut. Das Vieh schickte er, wie auch Mägde, Frau und Kinder in den dichten Nebel. Den vorgelegten leeren Geldbeutel warfen die Franzosen an den Kopf des Lohninger-Bauern. Unverrichteter Dinge kehrten die Franzosen nach Seewalchen zurück.
Auf der Säule ist auch der hl. Sebastian dargestellt. Hier lautet die Überlieferung, dass die Bäuerin Anna Maria Lohninger an den schwarzen Plattern (Pest) erkrankte und 1882 verstarb. Zum Dank, dass die weitere Familie von der Pest verschont blieb, wurde der hl. Sebastian auf der Säule dargestellt.
Um 1900 hat der Windhager Bauer Loindl die Säule erstmals renovieren lassen. Die vier Bilder sind Emailbilder und haben in den vergangenen Jahrzehnten stark gelitten, so dass sie in den 1990er Jahren wieder restauriert wurden. Die Wiederherstellung führte die Künstlerin Inge Naske durch, die an der Akademie für Angewandte Kunst die Emailkunst studierte.
Bilder
Quellen
- Katholisches Pfarrblatt St. Georgen