Bauernmusik Steindorf
In den letzten Jahrzehnten musizierte eine „kleine Besetzung“ der Marktmusik Seewalchen unter Karl Kemptner bei den verschiedensten Anlässen.
Anlässlich des Hochzeitsjubiläum von Michaela und Alfred Wimmer fanden sich im Juli 1979 Musikerinnen und Musikern von der Seewalchner Ortsmusikkapelle zusammen und gründeten die „Bauernmusik Steindorf“.
Die Bauernmusik wurde rasch bekannt und erfreute sich bald großer Beliebtheit. Gerade zu Anlässen, wo die gesamte Marktmusikkapelle zu groß war, kam diese kleinere Gruppe zum Einsatz.
So spielten sie beim Seewalchner Abend, wirkten als Theatermusik bei Aufführungen des Dilettanten Theatergesellschaft (die Bühne) mit und spielten bis ca. 1989 beim Faschingstreiben in Seewalchen. Dazu kamen Auftritte beim Landesaltentag (Seniorentag) und bei Erntedankfesten. Und schließlich spielten sie beim einen oder anderen Frühschoppen.
Das Repertoire reichte von Gottlieb Weissbacher, dem Komponisten und Leiter der legendären Tiroler Inntaler Musikanten über Ernst Mosch (Egerländer) bis James Last.
Die Bauernmusik war also stets um Vielfalt bemüht und war bestrebt, „für jeden etwas“ ins Programm zu nehmen.
Sie spielten auf Gartenfesten, bei Heimatabenden der Schuhplattler in Seewalchen, beim Benefiz-Dämmerschoppen für die Sanierung der Kapelle in Steindorf, bei der Gewerbeausstellung in Seewalchen, beim bunten Abend in Lenzing, beim Maibaumsetzen und beim Maibaumschmeißen in Berg im Attergau, beim Dorfabend in u.v.m. Dazu kam das ein oder andere Ständchen oder bei Hochzeiten, welche die „kloane Partie“ (fünf Musiker) musikalisch gestaltete.
Ein Großereignis war die „Steindorfer Faschingshochzeit“ im Jahr 1984. Dieses gelungene Fest blieb nicht nur wegen dem überwältigenden Publikumszuspruch in Erinnerung, die Musikerinnen und Musiker wurden bei dieser „Hochzeit“ auf Ausdauer geprüft, mussten sie an diesem Tag für den Hochzeitszug und Tanz rund 12 Stunden musizieren.
Zu den Aktivitäten kamen auch Konzertreisen und Ausflüge. Die Fahrt nach Verona im Jahr 1993 war sehr schön aber die Aufführung in der Arena fiel buchstäblich ins Wasser. Einem weiteren Versuch im Jahr 1999 war besseres Wetter beschieden.
Bei Ausflügen nach Purbach (1985) und Saalbach (1988) zu Musiker-Bekannten wurde auch aufgespielt.
Die Besetzung umfasste: Es- und B-Klarinette, 1. u. 2. Flügelhorn, Obligat – Trompete (B), Tenorhorn, Bariton, Hörner, Tuba, und kombiniertes Schlagzeug.
- Die „Gründungsmusiker“ waren
Johann Mayr, Ainwalchen später Berg i.A., (Es-Klarinette); Barthl Kemptner, Steindorf (B-Klarinette); Adolf Pachinger und Johann Reiter, beide Steindorf (Flügelhörner); Franz Schallmeiner, Steindorf, später Vöcklamarkt; (Trompete); Karl Kemptner, Steindorf, (Tenorhorn); Herman Bauernfeind, Steindorf, später Gampern, (Bariton); Josef Kemptner, Steindorf und Anita Mayr, (Lemp), Seewalchen, später Sicking, Josef Ehrnleitner, Gerlham, (Hörner); Johann Bauerfeind, Ladtstatt (Tuba) und Stefan Hintermayr, Steindorf, (Schlagzeug). - Nach und nach kam es zu einigen Änderungen und Ergänzungen, wobei die instrumentale Besetzung blieb aber gleich blieb.
Es-Klarinette: Christian Reiter, Steindorf (Vöcklabruck); Flügelhorn: Roland Pachinger, Steindorf; Herbert Bauernfeind, Steindorf (später Weiterschwang); Trompete: Kurt Pachinger, Steindorf und Schlagzeug, Robert Aigner, Seewalchen.
Die Veränderungen im Lauf der Jahre führten schließlich zum Ende der Kapelle, Übersiedlung, altersbedingter Wechsel oder schlicht die Notwendigkeit zeitlich kürzer treten zu müssen, waren die Hauptgründe für diese Entwicklung.
Mit der letzten offiziellen Ausrückung im Jahr 2004 gingen 25 Jahre Musikgeschichte in Seewalchen zu Ende.
Quelle: Karl Kemptner