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Flugzeugabsturz

Aus Atterwiki
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Flugzeugabsturz - 1944 bei Weichselbaum in der Gemeinde Aurach am Hongar

Bericht von Matthias Kirchgatterer

24. Februar 1944

  • Um 10.00 Uhr gab es Fliegeralarm und wir wurden vom Lehrer nach Hause geschickt. Um etwa 12.30 kam mein Vater mit Franz, einem französischem Kriegsgefangenen von der Waldarbeit heim. Sie spannten die Pferde aus, da hörte ich von der Stube aus das Brummen amerikanischer Bomber über Hainbach. Wie später eruiert werden konnte, waren 18 amerikanische DC4 von Mailand gestartet. Kurz darauf startete in München eine Staffel Me 109 Jagdflugzeuge zur Abwehr. Einen 1. Kontakt gab es über Steyr, eine DC4 wurde abgeschossen. Die Bomber, gefolgt von den Jägern Me109 drehten nach Westen ab. Es war ein kalter, schöner Wintertag mit blauem Himmel, die Kondensstreifen klar zu sehen. Da rief der Franzose plötzlich: "Bauer, jetzt einer kaputt!" Tatsächlich heulte der Motor einer Messerschmitt auf, stieg mit schwarzer Rauchfahne hoch, zog eine Runde über Hainbach und veschwand im Sturzflug Richtung Reibersdorf. Ein dumpfer Knall - dann Ruhe! Am weißen Fallschirm trieb der Pilot im Ostwind Richtung Schörfling und landete unverletzt in Oberachmann. Laut Heeresbericht war es der Wiener Hauptmann Bauer, der später in Belgien abgeschossen wurde und dabei ums Leben kam.
  • Ich lief dem abstürzenden Flieger nach und sah bald die Absturzstelle, ein dunkler Fleck im Acker des Mitterbauern (Sturm) in Weichselbaum. Als wir dort anlangten, wurden wir bald vom Postenkommandanten Meinl, der mit dem Fahrrad gekommen war, verjagt. Französische oder englische Gefangene suchten nach dem Flugzeug, das sich tief in die Erde gebohrt hatte, fanden aber nichts.
  • Zu Beginn der 80er-Jahre begann sich Hubert Jahoda aus St. Georgen, der beim Schmied in Hainbach (Lagerhaus-Werkstatt) beschäftigt war, für dieses Flugzeug zu interessieren, da vor allem der Mercedes-Motor, ein 12-Zylinder V-Motor, wassergekühlt, als technisch hervorragend und wertvoll beschrieben wurde. Mit einem Metall-Ortungsgerät fanden sie (Jahoda und Sturm Ludwig) bald die genaue Absturzstelle und begannen mit Landershammer Fritz und seinem ICB-Bagger zu graben. Es war ein Regentag, richtiges Sauwetter, die Grube füllte sich bald mit Wasser, der Baggerarm konnte nicht mehr tiefer reichen. Der Bagger grub sich eine Gasse, stand nur tiefer und stieß bei ca. 6,5 m auf die Motorkanone (2 cm). Ich war in der Grube und warf gefundene Blechteile, ein Rotorblatt heraus, mit einer Kette bargen wir die Kanone und eine Zylinderreihe. Nun wurde auch der gesamte Motor gefunden und herausgezogen. Leider wurden die geborgenen Teile nicht gemeinsam aufbewahrt, sondern verschwanden zum Großteil.

Bildergalerie

Quelle

Archiv Hermann Eder