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Wirkungsstätte von Franz Josef Holzinger - Wahlfahrtskirche Stadl Paura

Franz Josef Holzinger, auch Franz Ignaz Holzinger „Stockhodorer von Schörfling" (1691 bis 1775). Im Trauungsbuch des Pfarrarchivs zu Vöcklabruck scheint 1690 ein Johann Georg Holzinger auf. Er wird als Stukkateur bezeichnet und arbeitet am Wiederaufbau des abgebrannten Schlosses Wartenburg. Er stammt aus Linz. Ein Jahr nach der Eheschließung mit der „viel Ehrtugentreichen Jungfrau Eva Elisabeth ... erblickte Franz Joseph Ignaz noch in Vöcklabruck das Licht der Welt. Schon ein Jahr danach, 1692, übersiedelt Vater Johann Georg Holzinger mit seiner Familie nach Schörfling am Attersee und läßt sich in einem den Khevenhüllerschen Häuser am Agerweg nieder, wo bereits ein Stuckkünstler italienischer Abstammung ansässig ist. Franz Ignaz Holzinger erlernt von seinem Vater die Stukkateurkunst. Die frühestdatierbaren Arbeiten führen Vater und Sohn gemeinsam aus. Dazu gehören die Stuckdekorationen im Kappellenzimmer der Prälatur des Stiftes St. Florian, wofür 40 Gulden bezahlt wurden. Fensterfüllungen und Deckenstuckarbeiten in der Schloßkapelle in Kammer folgen 1720. Bei den frühen Werken fällt das reichlich verwendete Bandwerk auf, wogegen die bei den späteren Arbeiten vorwiegend verwendeten Putten, Reliefs und Vasen völlig fehlen. Beide arbeiten auch an der Ausschmückung der Dreifaltigkeitskirche von Sladl-Paura. Im Buch Kunstjahrbuch der Stadt Linz, 1974 / 1975 von Walter Luger ist vermerkt, daß der Pfarrer von Schörfling, der ein besonders gutes Einvernehmen mit dem Abt von Lambach gehabt haben soll, auf die beiden Holzinger aufmerksam gemacht wurde. Wenn auch schon 1724 Franz Joseph Ignaz die ersten selbständigen Arbeiten übernimmt und Verträge schließt, so schmückten Vater und Sohn dann wieder gemeinsam die neu gebaute Totenkapelle von Schörfling, mit Stuckarbeiten aus. Der Großbrand von 1787 zerstörte die Totenkapelle. Sie wurde nie mehr aufgebaut. Sein Vater, Johann Georg Hoizinger, verstarb 1738 zu Schörfling am Attersee.

Werke

in Österreich

  • Schloßkapelle im Schloss Kammer, 1720 - Fensterfüllungen und Deckenstuckarbeiten
  • Totenkapelle in der Pfarrkirche Schörfling, 1924 - Stuckarbeiten, die jedoch der Großbrand von 1787 zerstörte. Sie wurde nie mehr aufgebaut.
  • Stift Wilhering: Stuckierung der Klosterkirche von Holzinger begonnen (1739 bis 1741); nach der Unterbrechung der Arbeiten durch den Österreichischen Erbfolgekrieg von Johann Michael Feuchtmayer der Jüngere und Johann Georg Üblhör vollendet.
  • Aurolzmünster: Hochaltar und Stuckaturen in der Pfarrkirche (um 1730)
  • Stift Sankt Florian: Stuckturen im Kloster (1719 Empfangszimmer des Abtes, Schneckensalet, Archiv; 1724 bis 1727 Marmorsaal und Sala terrena; bis 1750 Landeshauptmann- und Paradezimmer, kaiserliche Schlafgemächer, Sommer-Refektorium, Prälaten-Tafelzimmer, Prälaten-Saktistei, Bildergalerie und Ausstattung von Schloss Hohenbrunn)

in Bayern

  • Kloster Metten]: Stuckaturen und zwei Seitenaltäre in der Klosterkirche; Stuckaturen der Klosterbibliothek (1722 bis 1724)
  • Kloster Vornbach]: Stuckaturen und Altäre der ehemaligen Klosterkirche (1728 bis 1733)

Literatur

  • Bosls bayerische Biographie, hrsg. von Karl Bosl, Regensburg 1983, Bd. 1, 369.
  • Kunstjahrbuch der Stadt Linz, 1974 / 1975 von Walter Luger

Quelle

  • Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988
- Seite 381 und 382

Weblinks


Kategorie:Schörfling am Attersee