Eugen Ransonnet: Unterschied zwischen den Versionen

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Eugen begann bereits mit 11 Jahren ein Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste und mit 17 Jahren ein Rechtsstudium. 1858 trat er in den diplomatischen Dienst der österreichisch-ungarischen Monarchie und war auch diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition.
Eugen begann bereits mit 11 Jahren ein Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste und mit 17 Jahren ein Rechtsstudium. 1858 trat er in den diplomatischen Dienst der österreichisch-ungarischen Monarchie und war auch diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition.


Ab 1860 kam er in Länder wie Palästina, Ägypten, Indien, Ceylon, Japan und Südostasien. Zu dieser Zeit war er bereits als Maler und Reiseschriftsteller bekannt. Neben seiner diplomatischen Tätigkeit begann er zu tauchen und ließ sich nach seinen Angaben eine Taucherglocke bauen, in der er Unterwasserskizzen für seine Gemälde anfertigte. Damit konnte er in einigen Metern Tiefe die Unterwasserwelt beobachten und auf einem Spezialpapier festhalten.
Ab 1860 kam er in Länder wie Palästina, Ägypten, Indien, Ceylon, Japan und Südostasien. Zu dieser Zeit war er bereits als Maler und Reiseschriftsteller bekannt. Neben seiner diplomatischen Tätigkeit begann er zu tauchen und ließ sich nach seinen Angaben eine Taucherglocke bauen, in der er Unterwasserskizzen für seine Gemälde anfertigte. Damit konnte er in einigen Metern Tiefe die Unterwasserwelt beobachten und auf einem Spezialpapier festhalten.  


Wohin Ransonnet bei seinen Reisen im Auftrag des österreichischen Kaisers kam, dort fertigte er Bilder und Zeichnungen von Landschaften und Pflanzen an. Von privaten Expeditionen und als diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition (1868-71) brachte er naturwissenschaftliches Material und sogar Zootiere nach Österreich.
Wohin Ransonnet bei seinen Reisen im Auftrag des österreichischen Kaisers kam, dort fertigte er Bilder und Zeichnungen von Landschaften und Pflanzen an. Von privaten Expeditionen und als diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition (1868-71) brachte er naturwissenschaftliches Material und sogar Zootiere nach Österreich. Einzigartig sind bis heute seine Unterwasser-Lithographien, die sowohl im Golf von Sinai als auch im indischen Ozean bei Ceylon entstanden.  


Einzigartig sind bis heute seine Unterwasser-Lithographien, die sowohl im Golf von Sinai als auch im indischen Ozean bei Ceylon entstanden.  
Porträts und Landschaften von Ransonnet haben überwiegend lokalen Wert, bleibende Bedeutung aber genießt das Universalgenie mit der „Unterwasser-Malerei“. Im Naturhistorischen Museum in Wien ist neben solchen Darstellungen und einer Nachbildung seiner Taucherglocke zu lesen:


Porträts und Landschaften von Ransonnet haben überwiegend lokalen Wert, bleibende Bedeutung aber genießt das Universalgenie mit der „Unterwasser-Malerei“. Solche Darstellungen und eine Nachbildung seiner Tauchglocke sind im Naturhistorischen Museum in Wien zu sehen.  
''Taucherglocke von Eugen Freiherr v. Ransonnet originalgetreue Rekonstruktion''
 
''Mit Hilfe einer von ihm selbst entworfenen Taucherglocke konnte der Maler, Forscher und Diplomat Eugen v. Ransonnet (1838-1926) die Welt unter Wasser direkt beobachten. Bei seinen Tauchversuchen in Ceylon (1864/65) fertigte er eine Reihe von Skizzen an. diese dienten ihm später als Grundlage für das erste authentische Unterwasser-Ölgemälde der Wissenschafts- und Kunstgeschichte.''


== Ransonnet in Nußdorf ==
== Ransonnet in Nußdorf ==
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Bild:Ransonnetvilla1925.jpg|Die Ransonnet-Villa 1925
Bild:Ransonnetvilla1925.jpg|Die Ransonnet-Villa 1925
Bild:TauchglockeRansNatMus.jpg|Ransonnets Taucherglocke im Naturhistorischen Museum Wien  
Bild:TauchglockeRansNatMus.jpg|Ransonnets Taucherglocke im Naturhistorischen Museum Wien  
Bild:TauchRansBeschrNHMus.jpg|Information im Naturhistorischen Museum Wien
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Version vom 23. April 2012, 12:56 Uhr

Freiherr Eugen von Ransonnet
Ransonnets Taucherglocke
Ransonnets Unterwassergemälde
Ransonnet bei der Jagd 1895

Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez (* 1838 Wien, † 1926 Nußdorf a.A.) war ein weitgereister Marineoffizier der k. u. k. Armee, Legationssekretär im diplomatischen Dienst und betätigte sich auch als Maler und Schriftsteller.

Leben

Eugen Ransonnet stammte aus einer französischen Adelsfamilie. Sein Vater Karl v. Ransonnet-Villez war Kanzleidirektor des Ministerrates und Vizepräsident des Rechnungshofes in Wien.

Eugen begann bereits mit 11 Jahren ein Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste und mit 17 Jahren ein Rechtsstudium. 1858 trat er in den diplomatischen Dienst der österreichisch-ungarischen Monarchie und war auch diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition.

Ab 1860 kam er in Länder wie Palästina, Ägypten, Indien, Ceylon, Japan und Südostasien. Zu dieser Zeit war er bereits als Maler und Reiseschriftsteller bekannt. Neben seiner diplomatischen Tätigkeit begann er zu tauchen und ließ sich nach seinen Angaben eine Taucherglocke bauen, in der er Unterwasserskizzen für seine Gemälde anfertigte. Damit konnte er in einigen Metern Tiefe die Unterwasserwelt beobachten und auf einem Spezialpapier festhalten.

Wohin Ransonnet bei seinen Reisen im Auftrag des österreichischen Kaisers kam, dort fertigte er Bilder und Zeichnungen von Landschaften und Pflanzen an. Von privaten Expeditionen und als diplomatisches Mitglied der österreichisch-ungarischen Ostasienexpedition (1868-71) brachte er naturwissenschaftliches Material und sogar Zootiere nach Österreich. Einzigartig sind bis heute seine Unterwasser-Lithographien, die sowohl im Golf von Sinai als auch im indischen Ozean bei Ceylon entstanden.

Porträts und Landschaften von Ransonnet haben überwiegend lokalen Wert, bleibende Bedeutung aber genießt das Universalgenie mit der „Unterwasser-Malerei“. Im Naturhistorischen Museum in Wien ist neben solchen Darstellungen und einer Nachbildung seiner Taucherglocke zu lesen:

Taucherglocke von Eugen Freiherr v. Ransonnet originalgetreue Rekonstruktion

Mit Hilfe einer von ihm selbst entworfenen Taucherglocke konnte der Maler, Forscher und Diplomat Eugen v. Ransonnet (1838-1926) die Welt unter Wasser direkt beobachten. Bei seinen Tauchversuchen in Ceylon (1864/65) fertigte er eine Reihe von Skizzen an. diese dienten ihm später als Grundlage für das erste authentische Unterwasser-Ölgemälde der Wissenschafts- und Kunstgeschichte.

Ransonnet in Nußdorf

1871 kam er nach Nußdorf und ließ sich dort eine Villa erbauen. Im Garten pflanzte er seltene Bäume und Gewächse, die er von seinen Reisen mitbrachte. Ein Riesen-Lebensbaum (Western Red Cedar - Thuja plicata) hat mittlerweile einen Stammumfang von acht Metern erreicht.

Ransonnet gründete 1886 den „Union-Yacht-Club Attersee“, den ältesten Yachtclub Österreichs und den Verschönerungsverein Nußdorf.

1892 wurde er zum ersten Obmann des „Verbandes zur Hebung der Sommerfrischen am Attersee“ gewählt.

In Nußdorf wurde ein Themenweg errichtet, der an sein Leben und seine Leistungen erinnert. Ransonnet wurde auch in der Dorfkrippe Nußdorf als Krippenbesucher nachgebildet.

Ehrungen

  • Träger der päpstlichen Orden, Pro Ecclesia et Pontifice und Bene Merenti
  • Ritter des Ordens der eisernen Krone III. Klasse
  • Träger der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft
  • Erster Ehrenbürger von Nußdorf am Attersee und Volosca in Istrien.

Bildgalerie


Quellen und Weblinks