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<h2 style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#F0F0F0; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em;">Römische Gutshofanlage in Königswiesen bei St. Georgen im Attergau</h2>
<h2 style="border:1px solid #AAAAAA; background-color:#F0F0F0; padding:0.2em 0; margin:0; font-size: 110%; font-weight:bold; text-indent:0.5em;">Der Attergau</h2>
<div style="border:1px solid #AAAAAA; border-top:0px solid #FFFFFF; background-color:#FFFFFF; margin-bottom:1em; padding:0.5em 0.8em 0.5em 0.8em;">
<div style="border:1px solid #AAAAAA; border-top:0px solid #FFFFFF; background-color:#FFFFFF; margin-bottom:1em; padding:0.5em 0.8em 0.5em 0.8em;">
[[Datei:Römer Königswiesen.jpg|thumb|250px|Modell des Hauptgebäudes und der Brennöfen von Königswiesen/St. Georgen im Attergau]]  
[[Bild:RZR_Attergau.jpg|thumb| Kartenskizze des Attergaus gegen Ende des 12. Jh]]
*[https://www.atterwiki.at/images/9/93/Grabung_2020.pdf '''Grabungsbericht 2020 (pdf)''']
[[Datei:Attergau Zauner.jpg|thumb|Landgerichtsgrenzen im Attergau]]
*Der Grabungsbericht für das Jahr 2021 ist noch in Arbeit.
Der '''Attergau''' ist eine geographische Bezeichnung für eine Region, die im Südwesten Oberösterreichs liegt und durch die Flüsse [[Vöckla]], [[Dürre Ager]] und [[Ager]] entwässert wird.


High-Tech-Archäologen entdeckten in den Jahren 2015 bis 2017 eine umfangreiche römische Gutshofanlage in Königswiesen bei [[St. Georgen im Attergau]].
Der Attergau war schon in der Frühzeit ein bewohntes Gebiet. Funde aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit und Römerzeit beweisen dies. Bei den Römern zählte der spätere Mattiggau (Teile des Innviertels und Mondseeland) und der Attergau zum Territorium Iuvavum (Salzburg) in der Provinz Noricum. Die Baiern haben offensichtlich diese römischen Grenzen für ihre Gaueinteilung zumindest teilweise weiterverwendet.


In den 1990er Jahren berichteten Grundbesitzer von seltsamen Erlebnissen auf ihrem Acker. So soll in den 1920er Jahren ein Eisenstecken beim Setzen von Kleehiefeln im Boden verschwunden sein, Mauerreste kamen beim Ackern an die Oberfläche, eine römische Münze wurde gefunden. Spätere Untersuchungen durch den Heimatforscher [[Johann Eicher]] ließen römische Bauten vermuten.
Der Name Attergau taucht erst mit der Einwanderung der Baiern ab dem 6. Jahrhundert auf.


Im Herbst 2015 beauftragte der [[Heimatverein Attergau]] mit Unterstützung von Leader-Fördermitteln und Beratung durch Dr. Stefan Traxler, OÖ Landesmuseum, High-Tech-Archäologen mit der „Durchleuchtung“ des Bodens. Das Ergebnis bestätigte die Vermutung. Ein Hauptgebäude, ein Badehaus, Brennöfen und mehrere Nebengebäude zeichneten sich auf dem Radarschirm der Archäologen ab.
Der Attergau kann zur Zeit des Agilolfinger-Herzogtums im Wesentlichen als eigene Verwaltungseinheit angesehen werden, die im Westen durch den Mattiggau und im Osten durch den Traungau begrenzt war. Die enge Beziehung zwischen dem Gau- und dem Ortsnamen deutet darauf hin, dass das heutige [[St. Georgen im Attergau]] damals der Hauptort war. St. Georgen führte bis zum 16. Jahrhundert den Namen Attergaudorf, erst dann setzte sich der Name St. Georgen (nach dem Kirchenpatron) durch. Große Besitzungen im Attergau erhielt das [[Kloster Mondsee]], das von den Agilolfingern gegründet wurde.


Die High-Tech-Archäologen, deren Chef, Prof. Wolfgang Neubauer, 2015 zum „Wissenschaftler des Jahres“ gewählt wurde, und die durch ihre Forschungen in Stonehenge (England) oder Carnuntum über das Fernsehen bekannt wurden, waren somit auch im Attergau erfolgreich.  
Im Jahr 788 ging das bayerische Herzogsgut von den Agilofingern an die Karolinger über. Mittelpunkt dieses Attergaues wurde nun Atterhofen (heute [[Attersee am Attersee]]), wo ein karolingischer Königshof errichtet wurde, der auch nachweislich von karolingischen Königen besucht wurde.


Am 19. Mai 2016 wurden ihre Erkenntnisse im Nikolaus-Harnoncourt-Saal der Landesmusikschule in St. Georgen vorgestellt.
977 bezeichnet König Otto II. den Atterhof als ihm gehörig. 1007 schenkte [[Kaiser Heinrich II.]] (damals noch König, Kaiser ab 1014) sein Königsgut im Attergau (Atergowi) mit dem Atterhof (Aterahof) an das neu gegründete [[Bistum Bamberg]]. Von 1046 bis 1047 war ein Bamberger Bischof auch Papst. Als Clemens II. ging dieser Papst in die Geschichte ein, und wurde nach seinem Tod auch im Bamberger Dom bestattet. Die Bamberger Besitzungen im Attergau unterstanden daher unter Clemens II. direkt einem Papst. Die Anwesenheit der Bischöfe von Bamberg im Attergau ist bis ins späte 13. Jahrhundert bezeugt.  


Bei dieser Gelegenheit wurde auch generell das Thema „[[Römer im Attergau]]“ beleuchtet, gibt es doch auch neue Informationen zur [[Die Römer in Weyregg|römischen Luxusvilla in Weyregg am Attersee]], zu den römischen Anlagen in Mösendorf und Hausham bei Vöcklamarkt und zu römischen Straßen und Denkmälern in der Region.
<big>'''[[Attergau|Weiterlesen hier: Attergau''']]</big>
 
In einem Buch "Die Römer im Attergau" wurden im Herbst 2018 die neuen Erkenntnisse zusammengefasst.
Das Buch ist eine Gemeinschaftsprojekt des Heimatvereins Attergau mit dem OÖ Landesmuseum. Die fachlichen Beiträge kommen von den Archäologen, die bei den einzelnen Projekten aktiv waren.
 
Um der Bedeutung von Königswiesen gerecht zu werden, hat der Heimatverein Attergau bei Mag. Wolfgang Wurm ein physische Modell in Auftrag gegeben, das die römische Anlage mit ihren Gebäuden, Brennöfen und sonstigen Anlagen sichtbar macht.
 
In den Jahren 2020 und 2021 erfolgten durch die Universität Salzburg umfangreiche Grabungen auf dem Areal, bei der sich die Prospektionsergebnisse bestätigten. Durch eine Fülle von Funden - Münzen, Keramik, Eisenteile usw. - kann der Bestand des Gutshofes vom 1. bis zum 4. Jahrhundert nachgewiesen werden.
 
:'''BUCH und MODELL'''
:Das [[Die Römer im Attergau (Buch)|'''Buch "Die Römer im Attergau''']] ist [[Die Römer im Attergau (Buch)|'''hier''']] erhältlich.
:Das Modell kann in der Landesmusikschule St. Georgen im Attergau besichtigt werden.
 
*Weitere Details unter: [[Römer im Attergau]]
 
Berichte zu Königswiesen in den Zeitungen:
*[https://www.atterwiki.at/images/9/93/Grabung_2020.pdf Grabungsbericht 2020 (pdf)]
*[http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Roemischer-Gutshof-auf-dem-Bodenradar;art4,2208331 Bericht in OÖ Nachrichten]
*[http://www.meinbezirk.at/voecklabruck/lokales/roemischer-gutshof-in-st-georgen-entdeckt-d1708260.html Bericht in Bezirksrundschau]
*[http://www.tips.at/zeitung2015/?ausgabe=tips-voecklabruck&id=26061#/8 Bericht in TIPS]
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Version vom 26. November 2022, 16:44 Uhr

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Region Attersee - Attergau

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Der Attergau

Kartenskizze des Attergaus gegen Ende des 12. Jh
Landgerichtsgrenzen im Attergau

Der Attergau ist eine geographische Bezeichnung für eine Region, die im Südwesten Oberösterreichs liegt und durch die Flüsse Vöckla, Dürre Ager und Ager entwässert wird.

Der Attergau war schon in der Frühzeit ein bewohntes Gebiet. Funde aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit und Römerzeit beweisen dies. Bei den Römern zählte der spätere Mattiggau (Teile des Innviertels und Mondseeland) und der Attergau zum Territorium Iuvavum (Salzburg) in der Provinz Noricum. Die Baiern haben offensichtlich diese römischen Grenzen für ihre Gaueinteilung zumindest teilweise weiterverwendet.

Der Name Attergau taucht erst mit der Einwanderung der Baiern ab dem 6. Jahrhundert auf.

Der Attergau kann zur Zeit des Agilolfinger-Herzogtums im Wesentlichen als eigene Verwaltungseinheit angesehen werden, die im Westen durch den Mattiggau und im Osten durch den Traungau begrenzt war. Die enge Beziehung zwischen dem Gau- und dem Ortsnamen deutet darauf hin, dass das heutige St. Georgen im Attergau damals der Hauptort war. St. Georgen führte bis zum 16. Jahrhundert den Namen Attergaudorf, erst dann setzte sich der Name St. Georgen (nach dem Kirchenpatron) durch. Große Besitzungen im Attergau erhielt das Kloster Mondsee, das von den Agilolfingern gegründet wurde.

Im Jahr 788 ging das bayerische Herzogsgut von den Agilofingern an die Karolinger über. Mittelpunkt dieses Attergaues wurde nun Atterhofen (heute Attersee am Attersee), wo ein karolingischer Königshof errichtet wurde, der auch nachweislich von karolingischen Königen besucht wurde.

977 bezeichnet König Otto II. den Atterhof als ihm gehörig. 1007 schenkte Kaiser Heinrich II. (damals noch König, Kaiser ab 1014) sein Königsgut im Attergau (Atergowi) mit dem Atterhof (Aterahof) an das neu gegründete Bistum Bamberg. Von 1046 bis 1047 war ein Bamberger Bischof auch Papst. Als Clemens II. ging dieser Papst in die Geschichte ein, und wurde nach seinem Tod auch im Bamberger Dom bestattet. Die Bamberger Besitzungen im Attergau unterstanden daher unter Clemens II. direkt einem Papst. Die Anwesenheit der Bischöfe von Bamberg im Attergau ist bis ins späte 13. Jahrhundert bezeugt.

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