Kapellenlinden in Abtsdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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*Göschl, Fritz, Helmut Pachler: Attersee Attergau. Portrait einer Kulturlandschaft, Vöcklabruck o. J.  
*Göschl, Fritz, Helmut Pachler: Attersee Attergau. Portrait einer Kulturlandschaft, Vöcklabruck o. J.  
*Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998.
*Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998.
 
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Version vom 30. Dezember 2009, 17:37 Uhr

Zwei Kapellenlinden in Abtsdorf, Gemeinde Attersee ND-Nr.: 382

Kapellenlinden in Abtsdorf

Standort und Beschreibung

Die zwei imposanten Linden mit einem jeweiligen Stammumfang von etwa 325 bzw. 280 cm befinden sich an der Kreuzung nach Stöttham bzw. Palmsdorf in der Ortschaft Abtsdorf, Gemeinde Attersee am Attersee. Sie flankieren eine gemauerte Kapelle mit einem Fresko von Arthur Brusenbauch das eine Kreuzigungsgruppe zeigt. Der Künstler lebte und starb in einem Haus unweit des Naturdenkmals und schuf auch das Fresko der Bauernhochzeit an der Fassade des Hagerhauses am Landungsplatz in Attersee. Die Naturdenkmale sind außerdem eine Station der alljährlichen Fronleichnamsprozession der Pfarre Abtsdorf.

Die „heilige Linde“

Die Linde galt über lange Zeiträume hinweg als heiliger Baum. In Frühgeschichte, Antike und Völkerwanderungszeit war sie verschiedenen Gottheiten geweiht. Nach Einführung des Christentums in Europa wurden heidnische Lindenheiligtümer so manches Mal zu Marienlinden umgewidmet. Eine Kategorisierung der Linde als „Marienbaum“ wäre allerdings zu weit gegriffen, da auch andere Baumarten mit Marienheiligtümern in Verbindung stehen. Auch heute noch findet man häufig, wie hier in Abtsdorf, Heiligenbilder, Kapellen oder Kreuze unter großen Linden, denn die Christen übernahmen den Glauben an die schützende Wirkung von Linden (siehe: Gerichts- und Versammlungslinden). Gegen derartige Praktiken, auch was andere Baumarten anbelangt, wandte sich die im Frühchristentum und Mittelalter weit verbreitete Superstitionenkritik, deren Ziel es war, solche „Baumkulte“ zu unterbinden. Die Denkmallinden in Gampern, Attersee und Unterach befinden sich jedenfalls in der Nähe von Kapellen oder Kirchen. Weil das Holz der Linde sehr weich und deshalb gut schnitzbar ist, wurden und werden noch heute viele Heiligenfiguren aus Lindenholz gefertigt.

Kapellenlinden in Abtsdorf mit dem Fresko von Arthur Brusenbauch

Weitere Informationen zur Linde in heidnischer Zeit und zur Linde in der Literatur finden Sie bei Brunnenlinde in St. Georgen.

Weitere Informationen zur Linde als Gerichts- und Versammlungsort finden Sie bei der Gerichtslinde Attersee.

Weitere Informationen zur Verwendung der Linde und Lindenprodukten finden Sie bei der Kapellenlinde Koberg.

Weitere Informationen zur Linde in botanischer Hinsicht finden Sie bei der 1000-jährigen Linde in St. Georgen im Attergau.

Weitere Informationen zu den sog. Franzosenlinden finden Sie bei der Franzosenlinde in Unterach.

Literatur:

  • Angermann, Norbert (Hrsg.), Robert-Henri Bautier, Robert Auty: Lexikon des Mittelalters, 10 Bde., München-Zürich 1977-1999.
  • Bächtold-Stäubli, Hanns (Hrsg.),: Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens, unter bes. Mitw. v. Eduard Hoffmann-Krayer, 7 Bde., Berlin 1927-1942.
  • Göschl, Fritz, Helmut Pachler: Attersee Attergau. Portrait einer Kulturlandschaft, Vöcklabruck o. J.
  • Laudert, Doris: Mythos Baum. Was Bäume uns Menschen bedeuten. Geschichte – Brauchtum – 40 Baumporträts, München-Wien 1998.
Naturdenkmale in der Region Attersee-Attergau
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