Rudolf Streicher

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Rudolf Steicher (*20. Februar 1915, - Raschbach 13 - † 27. Oktober 2006 in Aurach am Hongar) war Bürgermeister in Aurach am Hongar und in der Musikapelle seiner Heimatgemeinde tätig und Mitglied mehrerer örtlicher Vereine

Altbürgermeister Streicher

Leben

Als fünftes von 7 Kindern am Prollgut in Raschbach 13 geboren, verlebte er dort auch seine Jugend und war in der elterlichen Landwirtschaft tätig. Sehr früh schon verlor er in der harten Zwischenkriegszeit (Juni 1933) seinen Vater und rückte am 1.10.1936 zum Österreichischen Bundesheer nach Gmunden (1 Jahr - Alpenjägerregiment 8) ein.

  • Vater: Josef Streicher, geb. 8.8.1882 in Frankenburg
  • Mutter: Franziska Knoll, geb. 24.7.1881 in Bergham, Pfarre Gampern

Schule: 1. Mai 1921 bis 20. Februar 1929 - Volksschule Aurach.

Musikkapelle Aurach

  • 1934 trat er der Musikkapelle Aurach bei, war nach dem Krieg an der Wiedererrichtung der Kapelle beteiligt, unterrichtete viele Jungmusiker.
  • Kapellmeister von 1952 bis 1979.
  • Für seine Verdienste um die Trachtenkapelle Aurach wurde er zum "Ehrenkapellmeister" ernannt.

Kriegsjahre

  • Am 26.8.1938 wurde Herr Streicher zur Deutschen Wehrmacht einberufen und gleich zum Sudeteneinmarsch bis 1. Nov. 1938 zugeteilt.
  • Vom 1. Jänner bis 28. Jänner 1939 erfolgte eine Umschulung in Detmold (Westdeutschland).
  • Am 26. August 1939 kam die nächste Einberufung zur Wehrmacht (Polenfeldzug) - Beginn des 2. Weltkrieges - Einmarsch in Polen über Ostrau, Teschen, Krakau bis Lemberg. Besatzung im Raume Lublin.
  • Ende November 1939 Rücktransport nach Merzhausen, Kreis Kassel nach Deutschland.
  • Am 10. Mai 1940 Abtransport nach Frankreich, über Koblenz, Trier nach Luxemburg. Frankreich-Einmarsch über Sedan an die Aisne. Weiterer Vormarsch bis an die Loire bei Newers. Rückmarsch bis St. Quentin.
  • November 1940 Küstenschutz bei Calais (Fliegertätigkeit)
  • Februar 1941 Rückmarsch nach Hirson u. La Kapele - Vorbereitung auf Russland.
  • 22. Juni 1941: Beginn des Russlandfeldzuges.
  • 11. August 1941 - schwere Verwundung durch Handgranate (rechte Schulter und Lunge) an der Beresina. Feldlazarett und Rücktransport mit Lazarettzug nach Deutschland (Cottbus).
  • 27.10.1943 - Lungenblutung und Verletzung an der Schulter.
  • Dezember 1944 - zurück an die Front nach Ungarn. Stellung am Gran.
  • 1945 - Großangriff der Russen. Rückzugskämpfe durch die Slowakei und Niederösterreich.
  • 6. Mai 1945 Kriegsende in der Laa a.d. Thaya. Im Raum von Litschau von den Russen gefangen genommen. Nach der Flucht mit 2 Kameraden wurd ich in Treffling bei Linz von den Amerikanern gefangen genommen und zu den Russen nach Pregarten überstellt. Über Döllersheim Weitertransport durch Ungarn nach Mamarosch Sziget in den Karpaten. Anfang Oktober wurden ich unter Vorweis meines Heimatscheines entlassen und mit Güterwaggons zur ungarischen Grenze gebracht. Von Ödenburg kam ich teils zu Fuß, teils per Anhalter, teils mit einer Lok und in der Wachau mit einem Boot und dann weiter zu Fuß bis Enns, wo ich dann endlich einen Zug nach Attnang-Puchheim, wo alles zerbombt war, erreichen.
  • An einem späten Abend kam ich dann zu Fuß nach Hause. Für mich war der Krieg im September 1945 zu Ende.

Gemeinderat und Bürgermeister

  • Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft am 13.9.1945 setzte er sich beispielgebend für die Gemeinde ein.
  • 1949 wurde er in den Gemeinderat gewählt
  • 1961 wurde er einstimmig zum Bürgermeister gewählt.

In seiner Amtszeit wurden 23 Güter- und Ortschafswege, 2 Forststraßen (Schwarzau und Halbmoos) und die Liftstraße auf den Hongar errichtet. Das Schwimmbad wurde erbaut, eine zeitgemäße Straßenbeleuchtung für den gesamten Ort installiert, die Planung für die neue Volksschule eingeleitet, die Aufbahrungshalle und der neue Kindergarten errichtet. Vom Kaufhaus Krempler bis zum GH Sturm wurde ein Gehsteig geschaffen.

  • Seine größte Leistung war es, dass er die wirtschaftliche guten Jahre mit viel Geschick und Ausdauer zum Aufschwung der Gemeinde genutzt hat.

Auszeichnungen

  • Träger des Goldenen Verdienstzeichens und der Goldenen Medaille für Verdienste der Republik Österreich, welches ihm am 12. Nov. 1984 von Herrn LH Dr. Josef Ratzenböck im Auftrag des Bundespräsidenten verliehen wurde.
  • Am 22.12.1981 verlieh ihm der Gemeiderat einstimmig den neu geschaffenen Ehrenring der Gemeinde Aurach
  • Ehrenkapellmeister und Träger des goldenen Ehrenringes der Trachtenmusikkapelle Aurach
  • Träger des Blasmusikehrenzeichens in Gold
  • Träger verschiedener Auszeichnungen von Vereinen und Körperschaften
  • Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Aurach
  • Einstimmig beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 30.1.1985 die Ernennung zum "Ehrenbürger der Gemeinde Aurach".

Quelle

zusammengestellt von Hermann Eder aus diversen Berichten.