Schmied-Kapelle (Seewalchen)

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Die Schmied-Kapelle befindet sich in der Feldstraße in Seewalchen am Attersee.


Die Kapelle

Die Schmied-Kapelle, die ihren Namen dem früheren Beruf der Familie Frickh verdankt, ist die älteste noch existierende Kapelle Seewalchens. Sie wurde bereits 1691 urkundlich erwähnt. 1983 wurde die Kapelle von Josef von Franziska Frickh das vorletzte und 2001 das letzte Mal renoviert. Die Kapelle ist mit Eternitschindeln gedeckt und wird von zwei mächtigen Zedern flankiert. Durch einen brusthohen Holzzaun mit einer Tür können die Besucher in das Innere der hübschen Kapelle gelangen.


Die Inschriften

Das Denkmal trägt folgende Inschriften:


Maria mit dem Kindlein / lieb, uns allen / deinen Segen gib. / Familie Frickh

Herz Jesens / Maria und Joseph / steht uns bei, jetzt und in der / Todesstund

Diese Kapelle wurde erbaut 1628 / Renoviert 2001 / Ernst Katherl


Der Kapellenschmuck

Das Ölbild aus dem Jahre 1914 stammt von Hans Holzinger und zeigt Maria und das Kind mit dem heiligen Josef im Wald. Er sitzt rechts, hat ein Beil, ein Winkeleisen und einen Hobel in seinem Tragkorb und gibt seiner Frau eine Lilie über die Mauer. Maria sitzt links, Jesus steht auf ihrem Fuß und greift nach der Lilie. Die Fresken an der Decke zeigen Sonnen- und Mohnblumen, die ein Kreuz flankieren. Am Boden der Kapelle stehen drei Marienbilder. Erhalter der Kapelle ist die Familie Frickh.


Die Lilie

Das uralte Königs- und Fruchtbarkeitssymbol der Lilie symbolisiert im Christentum die reine, jungfräuliche Liebe. Sie ist ein ikonisches Kürzel für den Lebensbaum: Der „Herrscher” gewährt und sichert das Leben. Auch der Erz- und Verkündigungsengel Gabriel wird oft mit einer weißen Lilie in der Hand dargestellt, wobei es sich hier um die Sublimierung der ursprünglich phallischen Bedeutung, die man der Lilie wegen der auffälligen Form ihres Stempels beimaß, handeln könnte. Man kann die Lilie auch als einen Gruß des Todes an den zurückbleibenden Lebenden deuten. Sagen, dass der Geist des Verstorbenen selbst die Blume auf sein Grab gepflanzt habe oder dass sie aus den Gräbern unglücklich Liebender oder unschuldig Hingerichteter spross, deuten darauf hin. Eine Legende aus dem Kloster Corvey berichtet beispielsweise, dass sich jeweils drei Tage vor dem Tod eines Klosterbruders eine weiße Lilie auf seinem Platz in der Kirche befunden habe. So schnell, wie diese verwelkte, so schnell „verwelkte” auch der Mönch. Die Lilie verweist mit der Dreizahl ihrer Blütenblätter aber auch auf die Dreieinigkeit Gottes.