Burgau
Die Burgau gehört mit den Ortsteilen Unter- und Oberburgau zur Gemeinde St. Gilgen, Bezirk Flachgau, Land Salzburg. Die Burgau ist aber aufgrund seiner exponierten Lage am Südende des Attersees sehr stark mit der Region Attersee-Attergau verbunden.
Allgemeines
Die Uferlänge des Salzburger Gebietes am Attersee beträgt rund 5,4 km. Oft reicht der Platz nur für die Straße B 152, die zwischen der Ackerschneid, dem Klausberg, dem Auberg bzw. Sechserkogel und dem See führt.
Die Burgau gehört zum historischen Attergau. Die Gründe, warum dieser südliche Streifen des Attergaus zum Land Salzburg gehört, reichen in die Zeit vor über 1000 Jahren zurück, ab der die Salzburger Erzbischöfe und salzburgtreue Familien Besitzungen und Fischereirechte im Attergau hatten. Zwei große Edelhöfe (jetzt Berghof und Burgbachau), die zum Bistum Bamberg gehörten, kamen im ausgehenden 14. Jahrhundert an salzburgtreue Familien (Vischmaister und später Lasser von Lasseregg). Von 1506 bis 1565 wurde das Mondseeland vom Kaiser an das Erzbistum Salzburg verpfändet. Obwohl das Mondseeland 1565 wieder an Österreich kam, gelang es dem Erzbistum, dass ein kleiner Teil südlich des Mondsees auch hoheitlich beim Erzbistum blieb. Damit war das Land um St. Wolfgang territorial vom übrigen Mondseeland getrennt. Ab dieser Zeit stellte das Erzbistum auch immer wieder hoheitliche Ansprüche an die im Attergau liegende Burgau und übte diese auch widerrechtlich ohne großen Einspruch aus. Die Burgau gehörte aber noch bis zum Staatsvertrag von 1689 zwischen Österreich und dem Erzbistum Salzburg hoheitlich zu Österreich.
Größere Landgebiete
- Berghof
Hier war einst das „Vorspanngasthaus Ferstl“ für den Schiffsbetrieb vom Attersee zum Mondsee über die Seeache
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der „Berghof“ errichtet, der bald zu einem Treffpunkt der Künstler wurde.
Siehe auch Villen in Unterach. - Burgbachau
Diese Landzunge gehörte früher zum Maierhof der Herren Lasser von Lasseregg in Unterach am Attersee.
Heute steht dort neben der „Villa Friedl“ eine große Reithalle.
In Burgbachau befindet sich der Eingang in die Burggrabenklamm.
Auf alten Karten ist oft der Name "Loser" zu finden. Das ist ein Übertragungsfehler von "Lasser" zu "Losser" (Urmappe) und "Loser" auf Karten um 1880. - Burgau (ehem. Loidl)
Die größte Halbinsel des Attersee-Südufers liegt im Mündungsbereich des Loidlbaches. Sie gehörte früher der Familie Loidl, die große Besitzungen in Burgau hatte.
Bekannte Gebäude sind das „Waldschlössl“ an der Westseite und die Villa Campeau.
In der Bucht stand bis ca. 2008 das renomierte „Hotel Burgau“.
Heute ist der Großteil der Halbinsel im Privatbesitz.
Straße in Burgau
Die erste Straße zwischen Weißenbach und Unterach wurde erst 1891 errichtet.
2007 wurde die Bundesstraße 152 mit einer Länge von 1,7 km, die bisher nahe am See – teils direkt am Ufer - führte, kostenaufwändig Richtung Süden verlegt, womit die Gründe vom Durchzugsverkehr befreit wurden.
Das Projekt mit Gesamtkosten von rund 6 Mio. Euro war umstritten. Eine Reihe reicher Anrainer, hieß es, lassen sich die neue Straße rund 2/3 des Gesamtbetrages kosten. Durch die Verlegung werden ihre Grundstücke deutlich aufgewertet. Auch das Land OÖ muss zahlen, obwohl die Straße im Bundesland Salzburg liegt. Mehrere Hektar Wald wurden gerodet.
Es wurde aber auch auf die Vorteile dieses Neubaus hingewiesen: raschere Verbindung vom Mondsee nach Steinbach am Attersee oder Bad Ischl bzw. die Errichtung eines Badeplatzes. Im Mai 2008 erfolgte die Verkehrfreigabe der neuen Umfahrung von Burgau (Seeleiten-Bundesstraße B 152).
Im Zuge dieser Arbeiten wurde das Hotel Burgau geschlossen und abgerissen. Lediglich das frühere Garagengebäude blieb vom alten Hotel.
Quellen und Weblinks
- Franz Pölzleithner, Alfred Mück: Unterach am Attersee, Gemeinde Unterach, 1990
- Alois Zauner: Vöcklabruck und der Attergau; OÖ. Landesarchiv; Verlag Böhlau, Graz, 1971, ISBN 3 205 01111 2