Franz Karl Ginzkey Denkmal

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Ginzkey-Denkmal

Das Denkmal des Dichters Franz Karl Ginzkey steht in Seewalchen oberhalb des Litzlberger Kellers. Man kann die Gedenkstätte entweder über den Ginzkeyweg oder über achtzig Stufen vom Litzlberger Keller aus erreichen.

Franz Karl Ginzkey und Seewalchen

Der österreichische Dichter Franz Karl Ginzkey (1871-1963) war in der Zeit der ersten Republik Sommergast in Seewalchen und lebte von 1944 bis zu seinem Tod in Seewalchen (Villa Gerhardus) und Wien. Der Dr.-Franz-Karl-Ginzkey-Weg führt von Seewalchen oberhalb des Sandberges und in seiner Verlängerung in den sogenannten Löschwald oberhalb des Litzlberger Kellers. Die etwas eigenwillige Wegführung des Ginzkeyweges ist auf die ehemalige Schottergrube am Sandberg zurückzuführen. Der Schotterabbau wurde mit Beginn des Ersten Weltkrieges eingestellt, heute erinnert nur noch der Weg an die Ausmaße dieser Schottergrube.

Das Denkmal

Zum seinem 100. Geburtstag wurde am 11. September 1971 eine Gedenkfeier für den Dichter und Ehrenbürger veranstaltet. Nach einem feierlichen Requiem wurde an der höchsten Stelle des verlängerten Ginzkey-Weges ein Denkmal in Form einer sieben Meter hohen Granit-Stele enthüllt.

Die Stele wurde vom Linzer Künstler Franz Kirchmayr in einem Symposium in St.Georgen/Gusen geschaffen. Sie soll das Leben des Dichters darstellen, die sichtbaren Einschnitte sollen die beiden Weltkriege und die damit verbundenen Einschnitte in die Gesellschaft und sein Leben ausdrücken.

Die sieben Meter hohe Stele aus Granit trägt die Aufschrift:

Dem großen Dichter und Ehrenbürger F. K. Ginzkey 1871 – 1963

Um die Errichtung dieses Denkmals zum hundertsten Geburtstag Ginzkeys zu ermöglichen, wurde ein eigener Verein namens „Freunde Ginzkeys” gegründet, der primär für den Transport und die Errichtung der Gedenkstätte verantwortlich war.

Die Kosten der Stele beliefen sich auf über 100.000 Schilling. Die auf dem Grund des Pfarrhofes errichtete Säule wurde am 11. September 1971 vom oberösterreichischen Landeshauptmann Doktor Wenzl feierlich enthüllt.

Der Vöcklabrucker Wochenspiegel weiß 1971 zu berichten
Karl-Ginzkey-Feier zum 100. Geburtstag. Granit für Ginzkey. Die Nachwelt feiert. „Diesen Kranz widme ich im Namen der Raimund-Gesellschaft dem letzten Romantiker Österreichs!“ Mit diesen wenigen Worten, die ein wirklicher Kenner der Literatur, der betagte Hofrat Dr. Pichler, ehedem Kulturreferent der Salzburger Landesregierung, am 11. September in Seewalchen vor dem neuen Ginzkey-Denkmal sprach, war eigentlich alles Wesentliche zu dem feierlichen Anlass gesagt. Auf dem Plateau über dem Gasthaus „Litzlberger Keller“ hatten sich viele Freunde des Dichters, darunter politische Prominenz aller Parteien, die man sonst kaum kulturell agieren sieht, eingefunden Die Musikkapelle Seewalchen und der Lehrerchor des Bezirkes Vöcklabruck spielten und sangen. Bürgermeister Ulm dankte den Landesregierungen von Oberösterreich, Niederösterreich und Wien für ihre spontane Hilfsbereitschaft zur Errichtung des Gedenksteines. Diplomingenieur Donninger als Obmann der Vereinigung der Freunde des Dichters Franz Karl Ginzkey erzählte einige Anekdoten aus dem Leben des Poeten, der als „Sucher nach den deutschen Landen“ in Seewalchen die Heimat seines Herzens gefunden hatte. „Wäre unsere Zeit nicht so nüchtern, dann hätte man Ginzkey wohl einen Minnesänger genannt“, meinte Landeshauptmann Dr. Wenzl, der die Wandlungsfähigkeit und Einfühlungsgabe des Dichters pries. Burgschauspieler Prof. Volters rezitierte Verse Ginzkeys. Die angekündigte Enthüllung des Steins fand nicht statt, weil er wahrscheinlich schwer zu verhüllen gewesen wäre. Die Meinungen der Bevölkerung zu der sieben Meter hohen Granitsäule und vor allem zu ihrem Preis von 180.000 Schilling sind sehr geteilt. Es ist ja tatsächlich nicht ganz leicht eine Beziehung zwischen dieser Stelle und dem Schaffen Ginzkeys herzustellen. Wie Landeshauptmann Dr. Wenzl dem „Vöcklabrucker Wochenspiegel“ erklärte, hat das Zustandekommen dieser Stelle ursprünglich gar nichts mit Kulturförderung zu tun. Das Land Oberösterreich rief bereits 1930 eine so genannte „Steinaktion“ zur Unterstüt¬zung der heimischen Granitwerke ins Leben. Im Rahmen dieser Aktion wurden nun einige Werke des Granit-Symposiums von St. Georgen an der Gusen angekauft. Ein Stein steht so bereits als Kepler-Denkmal vor der Hochschule Linz. Der zweite wurde Franz Karl Ginzkey zugedacht. Der Name des Bildhauers Franz Kirchmayr wurde übrigens bei der Feier in Seewalchen gar nicht genannt. Einen tragischen Akzent erhielt die Ginzkey-Feier durch den Pfarrer von Seewalchen, P. König, der das Requiem zelebrieren hätte sollen und am Vorabend plötzlich selbst verstarb. Bürgermeister Ulm widmete ihm zum Abschluss der Feierstunde vor dem Denkmal einige Gedenkworte, die von allen Anwesenden mit Ergriffenheit aufgenommen wurden. Das Requiem feierte P. Dr. Heinrich Scharl von Michaelbeuern, der in einer kurzen Ansprache der Verantwortung des Menschen für seine geistigen Gaben gedachte und zum Gebet für den toten Dichter aufrief. Der Lehrerchor des Bezirkes Vöcklabruck sang das Requiem von Caspar Edt. Der festliche Tag klang mit einem literarisch-musikalischen Abend im Hotel Häupl aus, an dem der Welser Hans-Sachs-Chor unter der Leitung von Luis Wagenhofer, das Linzer-Arzt-Quartett und Prof. Volters als Ginzkey-Rezitator mitwirkten. Pfarrer König hatte mit Zustimmung des Stiftes der Gemeinde und dem Verein der Freunde Ginzkey im Pfründenwald über dem Litzlberger Keller für die Errichtung des Denkmales ein Stück Grund zur Verfügung gestellt.

Lage

Quellen