Römerfunde in Seewalchen
Speziell für das Mobiltelefon wurde Römer am Attersee mit allen wichtigen Fundstellen der Region Attersee-Attergau erstellt.
Das neu erschienene Buch "Die Römer im Attergau" und die Erwerbsmöglichkeit ist hier beschrieben.
Die Römerzeit hat auch in Seewalchen am Attersee einige Spuren hinterlassen. Hier sind zwei Funde kurz dargestellt.
Schatzfund in Seewalchen
Entlang des Westufers des Attersees verlief im Gemeindegebiet von Seewalchen eine römische Straße, die durch einen Damm vom See getrennt war. Über Siedlungsreste aus der Römerzeit gibt es keine näheren Angaben. Die Überreste von zwei Grabdenkmälern und ein römischer Verwahrfund mit über 100 Münzen weisen jedoch auf die Existenz einer römischen Siedlung hin. Schließlich kann aus dem Namen Seewalchen gefolgert werden, dass es hier noch im Mittelalter eine romanische Bevölkerungsgruppe gab.
Am 17. Juli 1950 wurde bei Planierungsarbeiten neben der Villa Stallinger, Seewalchen 60 (heute Atterseestraße 27), in einer Tiefe von nur 25 cm ein römischer Schatz gefunden.
Dieser Verwahrfund bestand aus einem Ring mit Stein, einem großen sowie zwei beschädigten Ringen, einem Schlangenring und vier Armreifen.
Weiters wurden hundert Silberdenare gefunden, von denen die jüngsten im Jahre 229 n. Chr. geprägt wurden. Wahrscheinlich ist der Schatz anlässlich germanischer Einfälle in den Jahren 230-233 n. Chr. vergraben worden.
Die Gegenstände befinden sich im Heimathaus Vöcklabruck.
Römischer Grabstein
An der Nordseite der Pfarrkirche Seewalchen ist ein römischer Fund eingemauert. Es handelt sich dabei um den Deckel einer Aschenkiste, der in Seewalchen gefunden wurde.
Man sieht nur die Längsseite des Deckels mit dem Bildnis eines Mannes in einer bogenförmigen Nische. Sehr porträtähnlich dürfte die Darstellung nicht sein, aber man erkennt den kurzen Vollbart und den Soldatenmantel (sagum), der auf der rechten Schulter mit einer Fibel zusammengehalten wird. Seitlich der Büste stand die Anfangsformel der Grabinschrift DM (Dis Manibus = den Totengöttern), die Fortsetzung folgte auf der Kiste, in der Aschenurnen beigesetzt waren.
Der Deckel ist aus rötlichem feinkörnigem Kalksandstein.
Weitere Funde
Rudolf Noll berichtet in „Der römische Limes“ (Öst. Akademie der Wissenschaften 1958) über weitere Spuren aus der Römerzeit:
- „Aus dem See der Kopf teil einer Statuette aus Ton ausgebaggert": A. Mück im Manuskript „Röm. Funde d. Kreises Vöcklabruck".
- Münzen (Gallienus, Constantinus 1.): FÖ. 4,
1940-45, 116; JbOÖMV. 96, 1951, 21. - Flureinteilung in Spuren: Brosch 146.
- M. Lindenthaler berichtet in der Gesch. d. Bez. Vöcklabruck (1900) von einem angeblichen Steindamm der römischen Seeuferstraße in Buchberg und Resten des Straßenpflasters „im Garten des Bäckers am See".
- Litzlberg: Grabstein für Messorius Matuco, Veteranen der 2. itaI. Legion, gesetzt von seiner Frau Mottu: CIL III 5624; Betz 295 Nr. 50
Im Jahr 1989 wurde beim Setzen eines Baumes nordwestlich von Neißing eine römische Bronzeglocke gefunden. Sie befindet sich in der Hügelgräberausstellung im Haus der Kultur in St. Georgen.
Siehe auch
Quellen
- Rudolf Noll: „Der römische Limes“ (Öst. Akademie der Wissenschaften 1958)
- IUVAVUM - Römersteine im bayerisch-österreichischen Grenzraum
- Chronik der Marktgemeinde Seewalchen