Gustav Klimt Zentrum: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Gustav Klimt-Zentrum''' in Kammer-Schörfling am Attersee war dem berühmten Wiener Maler gewidmet, der viele Sommer am Attersee verbrachte und hier vor allem seine Landschaftsgemälde schuf. 2012 eröffnete anlässlich des 150. Geburtstages des Jugendstilkünstlers das Klimt-Zentrum in prominenter Lage an der vom Künstler gemalten Schlossallee in Kammer-Schörfling. Das Museum mit eigenem Kino und Shop etablierte sich im Verlauf der Jahre zu einem attraktiven Treffpunkt für regionale Besucher:innen und internationale Gäste.  
Das '''Gustav Klimt-Zentrum''' in Kammer-Schörfling am Attersee war dem berühmten Wiener Maler gewidmet, der viele Sommer am Attersee verbrachte und hier vor allem seine Landschaftsgemälde schuf. 2012 eröffnete anlässlich des 150. Geburtstages des Jugendstilkünstlers das Klimt-Zentrum in prominenter Lage an der vom Künstler gemalten Schlossallee in Kammer-Schörfling. Das Museum mit eigenem Kino und Shop etablierte sich im Verlauf der Jahre zu einem attraktiven Treffpunkt für regionale Besucher:innen und internationale Gäste.  

Aktuelle Version vom 1. Juli 2024, 14:40 Uhr

<-- Klimt am Attersee

Gustav Klimt-Zentrum am Attersee
GK-Z Logo.jpg
Ort Schörfling am Attersee
Art Dokumentationszentrum
Eröffnung 14. Juli 2012
Schließung 17. Oktober 2022
Betreiber seit 2015 Klimt-Foundation, Wien
Website www.klimt-am-attersee.at
Facebook Gustav Klimt Zentrum
Das Gustav Klimt-Zentrum in Kammer-Schörfling am Attersee

Das Gustav Klimt-Zentrum in Kammer-Schörfling am Attersee war dem berühmten Wiener Maler gewidmet, der viele Sommer am Attersee verbrachte und hier vor allem seine Landschaftsgemälde schuf. 2012 eröffnete anlässlich des 150. Geburtstages des Jugendstilkünstlers das Klimt-Zentrum in prominenter Lage an der vom Künstler gemalten Schlossallee in Kammer-Schörfling. Das Museum mit eigenem Kino und Shop etablierte sich im Verlauf der Jahre zu einem attraktiven Treffpunkt für regionale Besucher:innen und internationale Gäste.


Bis 2014 wurden die Dauer- und Sonderausstellungen von der Wiener Leopold Museum-Privatstiftung kuratiert, ein Mal pro Jahr wurde zusätzlich ein Originalgemälde von Gustav Klimt aus dem Sammlungsbestand des Leopold Museums präsentiert. Ab 2015 wurde  das Gustav Klimt-Zentrum von der gemeinnützigen Klimt-Foundation mit Stiftungssitz in Wien wissenschaftlich und wirtschaftlich geleitet.

Gustav Klimt am Attersee

Vergleichbar mit Claude Monets Giverny, Paul Cézannes Provence und Egon Schieles Krumau präsentiert sich der Attersee als einzigartige Wirkungsstätte von Gustav Klimt (1862-1918). Der weltberühmte Maler verbrachte die Sommermonate zwischen 1900 und 1916 regelmäßig in dieser Region und urlaubte, aufgrund der verwandtschaftlichen Beziehungen der Familien Klimt, Flöge und Paulick, besonders gern mit seiner Lebenspartnerin Emilie Flöge (1874-1952) am türkisblauen See. Auf der Suche nach ruhigen Plätzen für Erholung und künstlerische Inspiration fand er diese, abseits der Großstadt Wien, zunächst am Nordufer des Attersees in Litzlberg bei Seewalchen, ab 1908 in Kammer sowie ab 1914 im Süden des Sees am Eingang des Weißenbachtales.

Noch knapp 20 Jahre zuvor, 1883, bemerkte ein Attersee-Reiseführer, dass man ein „tüchtiger Maler“ sein müsse, wollte man „nur annähernd die Farbentöne der Seefläche bestimmen“. Im Jahr 1900 gelang es schließlich Gustav Klimt, die Farben des Attersees so vortrefflich in ein Gemälde zu fassen, dass es der Kunstkritiker Ludwig Hevesi als „Rahmen voll Seewasser“ bezeichnete. Letztendlich ließ sich Gustav Klimt am Attersee zu über 40 seiner rund 55 bekannten Landschaften inspirieren, die bis heute Kunstliebhaber aus aller Welt begeistern.

Die Ausstellung

Die multimedial gestaltete, permanente Ausstellung mit Kino und Multimedia-Touchscreens dokumentierte in einer abwechslungsreichen Zusammenstellung von originalen und faksimilierten Objekten Gustav Klimts Schaffen und Leben als „Sommerfrischler“ in den Jahren 1900-1916 sowie den gesellschaftlichen Kulturtourismus der Jahrhundertwende am Attersee und in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien. Das integrierte Kino umfasste Sitzplätze für 20 Personen und zeigte einen zwanzigminütigen Film (Titel: Sehnsucht „nach dort“, 2012, überarbeitete Fassung: 2017, Regie: Peter Weinhäupl) über Klimts Leben und Schaffen am Attersee. Regelmäßig wechselnde Sonderschauen gaben zusätzliche Einblicke in die Welt von Gustav Klimt und seinen Zeitgenossen. Darüber hinaus gelang es durch das Engagement der Klimt-Foundation mehrere Originalgemälde an den Attersee zu bringen.

Rückblick 2012-2022

2012 Das Gustav Klimt-Zentrum am Attersee wurde anlässlich des 150. Geburtstages des Jugendstilkünstlers am 14. Juli 2012 eröffnet.Die multimediale Ausstellung am Attersee, mit musikalischen Hörsäulen und eigenem Klimt-Kino, wurde von Peter Weinhäupl und Sandra Tretter kuratiert. Erstmals kehrt die Ikone aus dem Leopold Museum, das Gemälde Am Attersee aus dem Jahr 1900, an seinen Entstehungsort zurück. Das Wiener MAK – Museum für angewandte Kunst stellte exklusiv permanente 1:1 Reproduktionen der am Attersee entstandenen Entwürfe für den Stocletfries (1905-1911, Privatbesitz) zur musealen Nutzung zur Verfügung.

2013 Der erfolgreichen Eröffnungsschau folgte eine zweite, vollständig neu gestaltete Ausstellung. Das 1899 im Salzburger Golling entstandene Gemälde Ein Morgen am Teiche aus dem Leopold Museum wurde im Klimt-Zentrum präsentiert. Es war Klimts erste Landschaft in quadratischem Format und prägend für seine darauffolgenden Attersee-Landschaften. Darüber hinaus wurde besonders der einzigartige, unmittelbar an der Allee von Schloss Kammer gelegene Standort des Klimt-Zentrums thematisiert, denn nur dieses Motiv des Schlossparks inspirierte Klimt allein zu sieben Landschaftsgemälden. Die Betriebsführung des Klimt-Zentrums erfolgt in diesem Jahr durch den Tourismusverband der Ferienregion Attersee-Salzkammergut.

2014 Neuerlich gelangte ein Meisterwerk aus dem Leopold Museum, das durch seine charakteristischen »Forellentupfen« betonte Werk Die große Pappel II (Aufsteigendes Gewitter) von 1902/03, im Klimt-Zentrum zur Präsentation.

2015 Im Frühjahr 2015 sicherte die Klimt-Foundation mit der Übernahme der wissenschaftlichen Leitung und der wirtschaftlichen Betriebsführung das Weiterbestehen des Zentrums. Im Zuge dessen erfolgte eine wesentliche Vergrößerung der Ausstellungsfläche und die Eingliederung einer zeitgemäßen Shop- und Besucherservicestruktur. Die Räumlichkeiten wurden um das »Salzkammergut-Panorama« in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria erweitert. Klimts 1907 vollendetes Gemälde Freundinnen I (Die Schwestern) (1907, Klimt-Foundation, Wien) kehrte nach über 100 Jahren an den Ort seiner Vollendung zurück. Im Zuge dieser Sonderschau gelang erstmals die Zusammenführung von drei der bisher fünf bekannten Klimt-Zeichnungen der jungen Gertrude Flöge. Am 3. Juli erhielt das überregional etablierte Gustav-Klimt-Zentrum am Attersee eine EU-LEADER-Auszeichnung des Landes Oberösterreich.

2016 Erstmals stand die Modedesignerin Emilie Flöge im Fokus einer Sonderausstellung. Unter dem Titel »Emilie Flöge. Reform der Mode. Inspiration der Kunst« präsentierte die Schau exakt hundert Jahre nach der letzten gemeinsamen Sommerfrische Gustav Klimts und Emilie Flöges exklusive Botschaften und Erinnerungsstücke ihres Lebens in Wien und am Attersee ‒ Momente zwischen Reformkleid und Malerkittel ‒ und, damit verbunden, eine gleichnamige neue Publikation in der Edition Klimt. Darüber hinaus präsentierten auch zeitgenössische Künstlerinnen – Irene Andessner und Bernadette Huber – ihre Arbeiten im Klimt-Zentrum. Anlässlich des dreijährigen Bestehens der Klimt-Foundation gelangte das Stück Süße Wiener Dunkelheit / tiefheller See von Clara Gallistl mit Schauspielerin Maxi Blaha als Emilie Flöge am 3. September 2016 in der Villa Paulick in Seewalchen zur Uraufführung.

2017 Anlässlich des 155. Geburtstages von Gustav Klimt stand die Malerei des Künstlers in seinen drei Schaffensperioden am Attersee im Zentrum der neuen Ausstellung. Darüber hinaus widmete sich die Schau im Besonderen der historistischen Villa Paulick in Seewalchen, die 2017 ihr 140-jähriges Jubiläum feierte und impulsgebender Treffpunkt für das Urlaubspaar Gustav Klimt und Emilie Flöge war. Die oberösterreichische Künstlerin Marlene Schröder war mit einer von den Wellen des Attersees inspirierten Glasskulptur in der Ausstellung vertreten. In den Sommermonaten Juli und August wurde auch das Stück über Emilie Flöge Süße Wiener Dunkelheit / tiefheller See wieder exklusiv in der Villa Paulick in Seewalchen aufgeführt.

2018 Anlässlich des 100. Todestages von Gustav Klimt initiierte die [Klimt-Foundation][1] die Lichtinstallation eighteensixtytwo nineteeneighteen von Brigitte Kowanz (1957-2022) für den Wiener Stiftungssitz und widmete Klimt sowie Egon Schiele, Kolo Moser und Otto Wagner, die ebenfalls 1918 verstarben, und ihrer Verbindung zum Salzkammergut einen besonderen Themenschwerpunkt. Im Grafik-Kabinett war der Jugendstilkünstler als erotischer Zeichner zu entdecken. Die permanente Ausstellung »Gustav Klimt & Emilie Flöge. Sommerfrische am Attersee 1900–1916« erzählte mit Klimt-Kino und multimedialen Touchscreens über Wirken und Schaffen des weltberühmten Urlaubspaares an dessen »Sehnsuchtsort« im Salzkammergut. Einen zeitgenössischen Akzent setzte die renommierte Wiener Künstlerin Nives Widauer mit ihrer Videoinstallation Time Tunnel, die einzigartige Einblicke in die 1877 errichtete historistische Villa Paulick in Seewalchen am Attersee gewährt. Im Rahmen der Maecenas-Preisverleihung erhielt die Klimt-Foundation zwei Anerkennungspreise für den Einsatz der gemeinnützigen Privatstiftung für das Klimt-Zentrum am Attersee.

2019 Die Saison stand ganz im Zeichen der Naturverbundenheit Gustav Klimts. Die Sonderschau »Florale Welten – Blühender Jugendstil« beleuchtete Klimts sensible Auseinandersetzung mit der Welt der Blumen, Bäume und Blüten. Ein umfangreicher Querschnitt durch Architektur, Fotografie, Möbeldesign, Druckgrafik, Schmuck und Kunsthandwerk beleuchtete die vielfältigen Facetten der floralen Bewegung des Jugendstils. Begleitend dazu erschien der gleichnamige vierte Band der Edition Klimt Gustav Klimt. Florale Welten. Vom 21. Juni 2019 bis zu Klimts 157. Geburtstag am 14. Juli 2019 wurde das Originalgemälde Litzlberger Keller am Attersee (1915/16, Privatbesitz, Dauerleihgabe im Leopold Museum) präsentiert. Darüber hinaus wurde mit „Klimt’s Magic Garden“ des renommierten Filmemachers und Digitalkünstlers Frederick Baker ein virtueller Rundgang durch eine phantastische, an Klimts Entwurfszeichnungen für den Stocletfries (1905-1911, Privatbesitz) orientierten Welt ermöglicht. Das Engagement der Klimt-Foundation für das Klimt-Zentrum am Attersee wurde abermals im Rahmen der MAECENAS-Preisverleihung honoriert.

Parallel zur Ausstellung wurde am 21. Juni 2019 als Teil des Gustav Klimt-Themenweges der rund 100 Quadratmeter große Gustav-Klimt-Garten eröffnet. Das von der Klimt-Foundation konzipierte und gemeinsam mit regionalen Partner:innen verwirklichte Projekt wurde 2018 vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus als eines von sechs touristischen Leuchtturmprojekten in Österreich nominiert und gefördert. Sechs Gartenansichten des Meisters – Bauerngarten mit Sonnenblumen (1906, Belvedere, Wien), Bauerngarten (1907, Privatbesitz), Obstgarten mit Rosen (1912, Privatbesitz), Bauerngarten mit Kruzifix (1912, 1945 auf Schloss Immendorf verbrannt), Italienische Gartenlandschaft (1913, Kunsthaus Zug (Stiftung Sammlung Kamm), Zug) und Gartenweg mit Hühnern (1916, 1945 auf Schloss Immendorf verbrannt) – waren die Basis für das von der Klimt-Foundation erstellte Pflanzenkonzept.


Siehe auch: Ein Zeitungsartikel aus "meinbezirk" zum Klimt Garten.

2020/21 Auch in diesen Jahren stand die Naturverbundenheit und Kunstnatur des Malergenies und seiner Zeitgenossen – von Alfons Mucha über Franz von Zülow bis Kolo Moser – im Fokus der Sonderschau „Gustav Klimts florale Welt“. Faksimiles der berühmtesten Landschaftsgemälde des Jugendstilmeisters boten detailreiche Einblicke in Klimts „florale Welt“ und demonstrierten die Vielfältigkeit seiner unverkennbaren, farbenprächtigen „Malmosaike“. Darüber hinaus beleuchtete die Sonderschau die Innovationen des floralen Kunsthandwerks sowie die Rolle Österreichs auf der Pariser Weltausstellung 1900.

Trotz der Covid-19-Pandemie und der damit einhergehenden verkürzten Saisonen und Einschränkungen erfreute sich das Klimt-Museum großer Beliebtheit bei den Besucher:innen und wurde 2021 schließlich mit der Verleihung des Österreichischen Museumsgütesiegels belohnt.

2022 In diesem Jahr feierte das Klimt-Museum mit der Sonderschau „Ein Sommer wie damals“ das 10-jährige Bestehen und den 160. Geburtstag des Weltkünstlers. Einzigartige Schnappschussfotografien und persönliche Korrespondenz sowie weitere hochkarätige Exponate aus der Sammlung der gemeinnützigen Klimt-Foundation, darunter originale Zeichnungen, seltene Lichtdrucke oder Klimts Ateliermobiliar zeigten den Künstler persönlich und ganz privat. Ein Bauplan für das von Josef Hoffmann errichtete Palais Stoclet oder eine über zwei Meter große Fayencefigur von Richard Luksch, die in Verbindung mit Klimts künstlerischen Ausformulierungen für das Brüsseler Palais stand, erweiterten die Schau um seinen Lebensraum Wien und um jene renommierten Großprojekte, die auch während Klimts Sommerfrische nicht ruhen konnten. Ergänzt wurde die Jubiläumsschau um zwei Kunstinterventionen der oberösterreichischen Künstler:innen Bernadette Huber (Videoarbeit FLÖGE FLÖGE 2.0)  und Hannes Rohringer (Ruderboot-Skulptur Wasserrose Gustav). Der letzte Öffnungstag des Museums war am 16. Oktober 2022.


Pressestimmen zur Eröffnung


Bilder vom Eröffnungstag 14. Juli 2012

Lageplan

Weblink