Schloss Kammer: Unterschied zwischen den Versionen
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1260 wird erstmals eine Burg Kammer erwähnt. Diese „Veste Camer im Adersee", das spätere Schloss Kammer, wurde auf einer kleinen Insel im See von den [[Schaunberger|Schaunbergern]] zum verwaltungsmäßigen Zentrum des Attergaues ausgebaut. In der „Schaunberger Fehde“ zwischen dem Habsburger-Herzog Albrecht III. und Graf Heinrich von Schaunberg, eroberte Reinprecht II. von Wallsee 1380 die Wasserburg. Anlässlich des Friedensschlusses von 1383 waren die Schaunberger gezwungen, Kammer an den Herzog verkaufen. | 1260 wird erstmals eine Burg Kammer erwähnt. Diese „Veste Camer im Adersee", das spätere Schloss Kammer, wurde auf einer kleinen Insel im See von den [[Schaunberger|Schaunbergern]] zum verwaltungsmäßigen Zentrum des Attergaues ausgebaut. In der „Schaunberger Fehde“ zwischen dem Habsburger-Herzog Albrecht III. und Graf Heinrich von Schaunberg, eroberte Reinprecht II. von Wallsee 1380 die Wasserburg. Anlässlich des Friedensschlusses von 1383 waren die Schaunberger gezwungen, Kammer an den Herzog zu verkaufen. | ||
Die nun landesfürstlichen [[Attergau]]er Herrschaften Attersee/Kogl, Frankenburg und Kammer wurden als Pfand vergeben. Gleich 1383 war der Landeshauptmann von Oberösterreich Heinrich IV. von Wallsee erster Pfandinhaber. 1483 folgen die Jörger und ab 1499 waren es die Herren von Polheim. | Die nun landesfürstlichen [[Attergau]]er Herrschaften Attersee/Kogl, Frankenburg und Kammer wurden als Pfand vergeben. Gleich 1383 war der Landeshauptmann von Oberösterreich Heinrich IV. von Wallsee erster Pfandinhaber. 1483 folgen die Jörger und ab 1499 waren es die Herren von Polheim. | ||
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1540 kaufte der reiche Hanns Hofmann, Freiherr von Grüenpüchel und Strechau, Kammer als freies Eigentum, 1570 erfolgte der Rückkauf von Kammer durch die Habsburger. Zur Deckung von Schulden musste Kaiser Rudolf II. die Herrschaften schließlich 1581 an seinen Kämmerer und Botschafter in Spanien, Hans Freiherr von [[Khevenhüller]] veräußern. Er wurde 1593 zum Grafen erhoben. Seine drei Herrschaften Frankenburg, Kogl und Kammer bildeten nun die Grafschaft Frankenburg. | 1540 kaufte der reiche Hanns Hofmann, Freiherr von Grüenpüchel und Strechau, Kammer als freies Eigentum, 1570 erfolgte der Rückkauf von Kammer durch die Habsburger. Zur Deckung von Schulden musste Kaiser Rudolf II. die Herrschaften schließlich 1581 an seinen Kämmerer und Botschafter in Spanien, Hans Freiherr von [[Khevenhüller]] veräußern. Er wurde 1593 zum Grafen erhoben. Seine drei Herrschaften Frankenburg, Kogl und Kammer bildeten nun die Grafschaft Frankenburg. | ||
1710 wurde die Wasserburg großzügig in ein Schloss umgebaut und erhielt die heutige Gestalt. Mit über 10.000 Gulden Jahresertrag war Kammer ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. 1750 gehörten zur Herrschaft Kammer immerhin 674 Untertanen. | Die Wasserburg, die nur über eine Zugbrücke zu erreichen war, wurde zwischen 1622 und 1649 wesentlich vergrößert (Bau des Rittersaales). | ||
1710 wurde die Wasserburg unter der Leitung des Linzer Barockbaumeisters Michael Prunner großzügig in ein Schloss umgebaut und erhielt die heutige Gestalt. Prunner plante auch das Ensemble der um einen runden Platz gruppierten Wirtschaftsgebäude. Mit über 10.000 Gulden Jahresertrag war Kammer ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. 1750 gehörten zur Herrschaft Kammer immerhin 674 Untertanen. Von den ursprünglich vier Torbögen mussten jedoch die beiden Bögen über der Straße aufgrund des steigenden Autoverkehrs im 20. Jahrhundert geschleift werden (Nordtor 1938, Südtor 1971). | |||
Die Familie Khevenhüller blieb bis 1903 im Besitz des Schlosses. Aus finanziellen Gründen musste [[Ida Horváth-Khevenhüller|Ida]], die Tochter des letzten oberösterreichischen Khevenhüller den Besitz an die Oberösterreichische Landeshypothekenanstalt abgeben. | Die Familie Khevenhüller blieb bis 1903 im Besitz des Schlosses. Aus finanziellen Gründen musste [[Ida Horváth-Khevenhüller|Ida]], die Tochter des letzten oberösterreichischen Khevenhüller den Besitz an die Oberösterreichische Landeshypothekenanstalt abgeben. | ||
Die Lindenallee, welche von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden zum Schloss führt, hat [[Gustav Klimt]] in einem seiner berühmten Attersee-Bilder dargestellt. | |||
Schloss Kammer gelangte nun in bürgerlichen Besitz, der aber anfangs häufig wechselte. 1925 kam das Schloss an die Familie Jeszensky und 1994 an die Familie Max-Theurer. | Schloss Kammer gelangte nun in bürgerlichen Besitz, der aber anfangs häufig wechselte. 1925 kam das Schloss an die Familie Jeszensky und 1994 an die Familie Max-Theurer. | ||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Kammer | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Kammer Schloss Kammer in der Wikipedia] | ||
* [http://www.burgen-austria.com/Archiv.asp?Artikel=Kammer Ausführliche Informationen unter "Burgen-Austria"] | * [http://www.burgen-austria.com/Archiv.asp?Artikel=Kammer Ausführliche Informationen unter "Burgen-Austria"] | ||
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Version vom 5. Januar 2011, 17:56 Uhr
Das heute auf einer Halbinsel, ursprünglich auf einer Insel im nördlichen Attersee gelegene Schloss Kammer ist ein massiver, rechteckiger, dreigeschossiger Bau mit zwei niedrigen Seitenflügeln, die einen Hof umschließen.
Geschichte
Mit der Bestellung der Schaunberger als Vögte erscheint 1249 mit Haidfalk von Chamer, (Hæidfolcho de Chamer) erstmals der Name Kammer auf.
1260 wird erstmals eine Burg Kammer erwähnt. Diese „Veste Camer im Adersee", das spätere Schloss Kammer, wurde auf einer kleinen Insel im See von den Schaunbergern zum verwaltungsmäßigen Zentrum des Attergaues ausgebaut. In der „Schaunberger Fehde“ zwischen dem Habsburger-Herzog Albrecht III. und Graf Heinrich von Schaunberg, eroberte Reinprecht II. von Wallsee 1380 die Wasserburg. Anlässlich des Friedensschlusses von 1383 waren die Schaunberger gezwungen, Kammer an den Herzog zu verkaufen.
Die nun landesfürstlichen Attergauer Herrschaften Attersee/Kogl, Frankenburg und Kammer wurden als Pfand vergeben. Gleich 1383 war der Landeshauptmann von Oberösterreich Heinrich IV. von Wallsee erster Pfandinhaber. 1483 folgen die Jörger und ab 1499 waren es die Herren von Polheim.
1540 kaufte der reiche Hanns Hofmann, Freiherr von Grüenpüchel und Strechau, Kammer als freies Eigentum, 1570 erfolgte der Rückkauf von Kammer durch die Habsburger. Zur Deckung von Schulden musste Kaiser Rudolf II. die Herrschaften schließlich 1581 an seinen Kämmerer und Botschafter in Spanien, Hans Freiherr von Khevenhüller veräußern. Er wurde 1593 zum Grafen erhoben. Seine drei Herrschaften Frankenburg, Kogl und Kammer bildeten nun die Grafschaft Frankenburg.
Die Wasserburg, die nur über eine Zugbrücke zu erreichen war, wurde zwischen 1622 und 1649 wesentlich vergrößert (Bau des Rittersaales).
1710 wurde die Wasserburg unter der Leitung des Linzer Barockbaumeisters Michael Prunner großzügig in ein Schloss umgebaut und erhielt die heutige Gestalt. Prunner plante auch das Ensemble der um einen runden Platz gruppierten Wirtschaftsgebäude. Mit über 10.000 Gulden Jahresertrag war Kammer ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. 1750 gehörten zur Herrschaft Kammer immerhin 674 Untertanen. Von den ursprünglich vier Torbögen mussten jedoch die beiden Bögen über der Straße aufgrund des steigenden Autoverkehrs im 20. Jahrhundert geschleift werden (Nordtor 1938, Südtor 1971).
Die Familie Khevenhüller blieb bis 1903 im Besitz des Schlosses. Aus finanziellen Gründen musste Ida, die Tochter des letzten oberösterreichischen Khevenhüller den Besitz an die Oberösterreichische Landeshypothekenanstalt abgeben.
Die Lindenallee, welche von den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden zum Schloss führt, hat Gustav Klimt in einem seiner berühmten Attersee-Bilder dargestellt.
Schloss Kammer gelangte nun in bürgerlichen Besitz, der aber anfangs häufig wechselte. 1925 kam das Schloss an die Familie Jeszensky und 1994 an die Familie Max-Theurer.
Die Besitzer von Schloss Kammer
Adresse
- Am Attersee
- 4861 Schörfling am Attersee
Lageplan
Nord: +47° 56' 46.19" / Ost +13° 35' 28.78" Google Maps - Schloss Kammer
Öffnungszeiten
Das Schloss Kammer ist in Privatbesitz und nur bei Veranstaltungen zugänglich.
Bildergalerie
Die Bildergalerie zeigt Ansichten vom Schloss Kammer über die Jahreszeiten hinweg:
Schloss Kammer über die Jahreszeiten
Weihnachtszauber
Herbststimmung
Im Frühling
Im Winter
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Schloss Kammer
Luftaufnahmen
Schloss Kammer Luftbild 1
Schloss Kammer mit Marina
Schloss Kammer im Herbst
Schörfling mit Schloss Kammer im Vordergrund
Ansichtskarten und Zeichnungen
Alte Ansichtskarten und Zeichnungen zeigen das Schloss Kammer aus vergangenen Zeiten:
Alte Ansichtskarte vom Schloss Kammer
Schloss Kammer 1622 - Zeichnung von Hans Dickinger
Schloss Kammer und Schloss Litzlberg - Sammlung August Mayer
Alte Landkarte - Attergau aus OÖ.-Karte von G.M. Vischer 1667
Quellen
- Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988