Kirchenchor Weißenkirchen: Unterschied zwischen den Versionen
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Seit 2008 wird der Kirchenchor Weißenkirchen als Verein geführt. Erste Obfrau ist Frau Mag. Nicole Uphues. | Seit 2008 wird der Kirchenchor Weißenkirchen als Verein geführt. Erste Obfrau ist Frau Mag. Nicole Uphues. | ||
[[File:Fertiges_Bild_2011.jpg|thumb|600px|center| Kirchenchor Weißenkirchen im Sommer 2011<br><small>Foto:Dipl.Ing. Rainer Kienberger</small>]] | [[File:Fertiges_Bild_2011.jpg|thumb|600px|center| Kirchenchor Weißenkirchen im Sommer 2011<br><small>Foto: Dipl.Ing. Rainer Kienberger</small>]] | ||
== Organisten == | == Organisten == |
Version vom 17. Januar 2012, 12:58 Uhr
Der Kirchenchor Weißenkirchen im Attergau wurde 1829 gegründet.
Geschichte
Die Gründung des Kirchenchores im Jahre 1829 geht auf Matthias Lenzeder zurück, der von 1829-1839 hier Pfarrvikar war. Er führte das Choralofficium defunctorum, die gesungene Mette in der Hl. Nacht und die Trauermette in der Karwoche ein. Eine Orgel gab es ja bereits seit 1781. Das 1837 von Schullehrer Jakob Prinz und seinem Lehrgehilfen Anton Ertl angelegte Verzeichnis zum „Inventarium der zum lobwürdigen Gotteshause Weißenkirchen gehörigen Instrumente" weist schon mehrere Stücke auf.
Lenzeders Nachfolger Matthias Loher, Pfarrvikar von 1839-1847, war sehr an einem Musikgeschehen in der Kirche interessiert. In seinen Bemühungen um eine gute Kirchenmusik wurde er tatkräftig vom bereits erwähnten Unterlehrer Anton Ertl, einem Schulmeistersohn aus Fornach, unterstützt. 19 Erwachsene und Jugendliche schulte dieser für den Chorgesang, außerdem wurden weitere Instrumente angekauft. Deshalb wurde Pfarrvikar Loher 1843 von der Vogtey Kogl wegen zu hoher Ausgaben für die Kirchenmusik gerügt.
Feststeht, dass ab 1841 Instrumentalmusik in der Kirche ausgeübt wurde, auch das Chorrepertoire hatte einen für damalige Verhältnisse ansehnlichen Umfang erreicht. Aus dieser Kirchenmusik entwickelte sich eine kleinere Musikkapelle, die vorwiegend bei kirchlichen Anlässen (Prozessionen u. ä.) im Freien spielte, aber auch schon Gartenkonzerte gab. Die geringe Begeisterung von Pfarrer Roman Lässer ( 1885 - 1904 ) für die „laute Musik in der Kirche" führte zu einem vorübergehenden Niedergang unserer instrumentalen Kirchenmusik, der Chor aber wurde in bescheidenem Ausmaß von den Lehrern Eiterer, Metz und Macho weitergeführt.
Oberlehrer Josef Mittendorfer ( 1912 - 1929 ) war Chorleiter und Organist, wie die meisten seiner Vorgänger. Seine Töchter sangen beim Kirchenchor mit und Franz Wendl, Wirt, und Wenzl Karpf aus Freudenthal spielten Violine. Den älteren Bewohnern unserer Gemeinde sind aus dieser Zeit noch die schönen Stimmen der Wirtin Maria Andorfer, verehelichte Wendl, und der Kramer-Resl, Theresia Kalleitner, verehelichte Eitzinger, in Erinnerung. Auch die kräftigen Stimmen von Josef und Johann Dollberger, vulgo Haidinger, sind nicht vergessen.
Nach dem überraschenden Tod von Oberlehrer Josef Mittendorfer übernahm der Gastwirt Franz Wendl 1930 den Kirchenchor und die Organistenstelle, und übte diese Funktionen bis 1962 aus. Nach und nach verstärkte sich der Kirchenchor mit den Stimmen der Wirtskinder und der sangesfreudigen Lohninger-Brüder aus Hölleiten. Bis in diese Zeit herauf war es noch üblich, dass bei Begräbnissen der Pfarrer und der Kirchenchor dem Leichenzug entgegengingen, nämlich bis zum Reitererbauern, bis zur Krämer-Kreuzsäule oder bis zum Petern (Gstöttner) in Hölleiten. Bei den Kreuzmessen wurde noch ein Requiem gesungen.
Von 1962-1965 leitete Helene Hemetsberger, Lehrerin in Frankenmarkt, den Kirchenchor und spielte auch die Orgel. In dieser Zeit gelang es, weitere junge Sängerinnen und Sänger zur Mitwirkung zu bewegen.
Im Herbst 1965 übernahm Schulleiter Herbert Saminger die Organistenaufgabe und Leitung des Kirchenchores. In den 32 Jahren seines Wirkens studierte er 17 lateinische Messen, 11 deutsche Messen und Proprien, 6 Mundartmessen und über 120 Lieder und Chorsätze ein. Viele Aufführungen wurden mit Instrumentalmusik verschönert. Der Chor nahm in dieser Zeit an 5 großen überregionalen Chorfesten teil und hatte zahlreiche Auftritte außerhalb des Gemeindegebietes. Auch das Adventsingen und Nachbarschaftssingen wurden eingeführt. Die Schulkinder und die Spielmusikgruppen der Volksschule wurden verstärkt zur musikalischen Gestaltung der Gottesdienste herangezogen. 1978 schuf Herbert Saminger die „Weißenkirchner Leonhardimesse", die seit dieser Zeit traditionell beim Leonhardi-Festgottesdienst aufgeführt wird.
1997 übergab Herbert Saminger die Leitung des Chores, dem damals 32 Sängerinnen und Sänger angehörten, an Diplomkrankenschwester Andrea Schwing, die bis 2003 den Chor führte.
Seit 2004 ist Musikschullehrer Karl Lohninger Chorleiter.
Seit 2008 wird der Kirchenchor Weißenkirchen als Verein geführt. Erste Obfrau ist Frau Mag. Nicole Uphues.
Organisten
- 1781-1783 Altenburger Josef
- 1783-1787 Grabler Franz
- 1787-1788 Emmersdorfer Ignaz
- 1788-1818 Schön Leonhard
- 1818-1818 Schön Jakob
- 1818-1865 Prinz Jakob
- 1865-1890 Moutschka Zephirin
- 1891-1894 Eiterer Kassian
- 1894-1900 Gattin des Schulmeisters Metz
- 1900-1912 Macho Friedrich
- 1912-1929 Mittendorfer Josef
- 1917-1918 Fuchs Kreszentia
- 1930-1930 Fellhofer Johann
- 1930-1962 Wendl Franz
- 1943-1943 Weingartner Anna
- 1962-1965 Hemetsberger Helene
- 1963-1965 Osterer Johanna
- 1965 Saminger Herbert
- 1977-2003 Kroiß Johanna
- 2008 Knoll Josef
Quelle
- Herbert Saminger: Heimatbuch der Gemeinde Weißenkirchen im Attergau, Verlag Moserbauer 1999, ISBN 3-900847-56-8