Chronik von Weyregg: Unterschied zwischen den Versionen
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* 1115 Die Bamberger Bischöfe errichten 1115 die Mutterpfarre [[St. Georgen im Attergau]], zu deren Filialen Weyregg am Attersee zählt. Zu dieser Zeit dürfte auch die erste Kirche aus Holz errichtet worden sein. | * 1115 Die Bamberger Bischöfe errichten 1115 die Mutterpfarre [[St. Georgen im Attergau]], zu deren Filialen Weyregg am Attersee zählt. Zu dieser Zeit dürfte auch die erste Kirche aus Holz errichtet worden sein. |
Version vom 27. Februar 2015, 15:49 Uhr
Mit dieser Chronik der Marktgemeinde Weyregg am Attersee, werden alle wichtigen Ereignisse dokumentiert. (Die Chronik wird laufend ergänzt)
Vor der christlichen Zeitrechnung
- ca. 10.000 Jahre v. Chr.: Ende der letzten Eiszeit
- ca. 3800 - 1800 v. Chr.: Mondseekultur und Atterseegruppe. In dieser Zeit leben am Mondsee und Attersee Pfahlbauern. Die Pfahlbausiedlungen am Attersee (darunter auch eine bekannte Siedlung in Weyregg am Attersee) zählen zu den größten in Österreich.
- 1800 - 850 v. Chr.: Bronzezeit
- 850 - 450 v. Chr.: Hallstattzeit = ältere Eisenzeit
- 400 v. Chr.: Die Kelten sollen auf dem Gahberg, auf dem heute die Kapelle der Hl. Dreifaltigkeit steht, ein Heiligtum errichtet haben.
- 450 - 15 v. Chr.: La-Tene-Zeit = jüngere Eisenzeit
- 15 v. Chr.: Die Römer besetzen Noricum (bis 488 n. Chr.). Die Römer dehnen ihren Herrschaftsbereich im Norden über die Alpen aus. Die Donau wird die Grenze.
Nach der christlichen Zeitrechnung
- 98 - 117 Kaiser Trajanus
- 160 - 476 Die Bewohner von Weyregg am Attersee kommen erstmals durch die Römer mit dem Christentum in Berührung.
- 210 Die zum Weyregger Villenkomplex gehörende Hafenanlage wird errichtet. Der C-Test gibt 210 n. Chr. als Baujahr an.
- 200 - 400 Die Römer in Weyregg: Nach Lothar Eckhard ist die Blütezeit der römischen Villen in Weyregg am Attersee und im Norikum für das 3. und 4. Jahrhundert anzusetzen. Das Martyrium des hl. Florian und seiner Gefährten sowie Berichte aus der Vita Severini zeugen vom Christentum im Norikum.
- 488 Abzug der römischen Führungsschicht
- um 551 Entstehung des Baiernstammes
- 748 Kloster Mondsee wird vom Baiernherzog Odilo gegründet; Attergau (atargauui) erstmalig urkundlich genannt.
Die Jahre 1001 bis 1600
- 1007 Kaiser Heinrich II. gründet das Bistum Bamberg. Er schenkt dabei das Königsgut im Attergau mit Weyregg am Attersee an das von ihm gegründete Bistum Bamberg in Nordbayern (Oberfranken).
- 1115 Die Bamberger Bischöfe errichten 1115 die Mutterpfarre St. Georgen im Attergau, zu deren Filialen Weyregg am Attersee zählt. Zu dieser Zeit dürfte auch die erste Kirche aus Holz errichtet worden sein.
- 1372 Wird Weyregg am Attersee erstmals unter dem Namen Weyerham urkundlich erwähnt.
- 1379 Der Attergau kommt unter die Herrschaft der Habsburger. Weyregg am Attersee ist in den Urbaren der Habsburger unter den drei kleinen Pfarrl erwähnt, die als geistliches Lehen der Herrschaft Kogl an die Pfarre St. Jörgen zu Lohen übergeben worden waren.
- 1472 Der Name für Weyregg lautete früher "Weyer" und bezeichnet einen Weiher oder Fischteich.
- 1487 Bei Erneuerungsarbeiten der Pfarre Weyregg stieß man 1972 auf die Grundmauern des Vorgängerbaues. Es dürfte sich dabei um ein gemauertes Kirchlein aus dem 14. Jh. gehandelt haben. Die Jahreszahl 1487 auf der Ostseite des Chorbogens bezeichnet wohl das Jahr der Fertigstellung und Weihe des spätgotischen Chores mit Netzrippengewölbe. Dieser Bau gehört zu einer Gruppe von Bauten im Bezirk Vöcklabruck, die dem von 1475 bis 1525 nachweisbaren Baumeister Stefan Wultinger aus Vöcklamarkt zugeschrieben werden.
- 1499 Die Pollheimer im Attergau. Zum ursprünglichen Pollheimer Besitz im Attergau, nämlich der Herrschaft Wartenburg mit Besitzschwerpunkt im Bereich der Wartenburg (OG. Timelkam) und Schwanenstadt, kommen nun die drei großen Herrschaften Kammer, Kogel und Frankenburg als Pfand dazu. So ist im Wesentlichen der ganze Attergau im Pollheimer-Herrschaftsbereich.
- 1511 Schon vor Beginn der großen Bauernkriege kommt es zu einem Aufstand wütender Weyregger Bauern gegen die steuerpfändenden Landsknechte des Pflegers von der Herrschaft Kogl. Es wurden vier Landsknechte und Amtleute nach Weyregg geschickt um die offenen Steuern einzufordern. Die Weyregger Bauern flohen in die Taverne und konnten nur mit knapper Not der Gefahr entkommen, erschlagen zu werden. Der Pfleger begab sich nun selbst mit einer größeren Schar ans Ostufer des Attersees, nach Weyregg, fand aber nur die Frauen und Kinder in den Häusern vor. Die Männer hatten sich mit ihren Waffen in die Berge zurückgezogen um Widerstand zu leisten. Kaum hatten die Amtleute mit der Pfändung begonnen und wollten etliche geschätzte Stück Vieh wegtreiben, da stürzten die Weyregger Bauern mit einem Feindgeschrei auf sie los. Der Pfleger konnte sie jedoch mit den Landsknechten zurücktreiben, einige von ihnen gefangennehmen und sie samt dem gepfändeten Vieh wegführen. Tote oder Verletzte gab es dabei nicht.[2]
- 1525 Erster Bauernaufstand
- 1529 Türkenbelagerung in Wien. Die Türkenkriege bringen für Weyregg am Attersee und das Atterseegebiet eine wirtschaftliche Belebung. Für den Krieg im Gebiet der mittleren Donau werden Zillen gebaut, die sogenannten Nassaden oder Siebnerin. Die Schiffe zeigen eine recht einfache Form uns sind bloß von ein paar Ruderern besetzt. Sie sind flach und schmal und sind für den Einsatz auf den Flüssen in Ungarn besonders geeignet.
- 1550 Sämtliche Ortsnamen der Gemeinde Weyregg sind erst durch sehr späte urkundliche Erstnennungen belegt (zumeist um die Mitte des 16. Jhs.), so dass wir über den Beginn der bairischen Besiedelung keine exakten Angaben machen können. Bei den "-ing"-Namen der Gemeinde (Schaffling, Wolfering, Schmaußing) handelt es sich jedenfalls nicht um alte bairische Ortsnamen aus dem Frühmittelalter, sondern um sogenannte Rückverkürzungen von ursprünglichen "-inger-Namen". Zum Beispiel wird 1550 in einem Urbar (Aufgabenbuch) der Herrschaft Kammer ein Hainrich Schäffler (=Fassmacher) in Schäfflingern genannt.
- 1550 - 1564 Hanns Hofmann von Grüenpüchel und Stechau ist Herr über die Herrschaft Kammer, Kogl, und Frankenburg.
- 1570 - 1615 Der Pfleger Siegmund Widerroiter, verbreitet die Lehre Luthers, sodass Weyregg am Attersee in diesen Zeitraum protestantsich ist. Ein späterer Khevenhüller, Franz Christoph, bringt die Gegenreformation in Gang.
- 1570 Kaiser Maximilian kauft die Attergauer Herrschaften von den Nachkommen Hanns Hofmann zurück.
- 1578 Die Attergauer Herrschaften kommen als Pfand an Hannß Khevenhüller.
- 1581 Kaiser Rudolf II. verkauft die Attergauer Herrschaften an Hannß Khevenhüller.
- 1591 Der Pfleger der Khevenhüller-Herrschaft Kogel, Siegmund Widerroither, lässt in Weyregg am Attersee einen Freisitz Weyregg (Schloss Weyregg) errichten. 1602 wird Widerroither in den Ritterstand erhoben und nennt sich von da an von und zu Weyregg.
- 1595 - 1597 Zweiter Bauernaufstand
Die Jahre 1601 bis 1800
- 1649 Die Pest breitet sich über unsere Heimat aus. Die Sage von der Pest im Attergau
- 1665 Es scheint die Pfarre Weyregg als Erhalter der Volkschule auf.
- Die durchschnittliche Lebenserwartung um 1700 war in Oberösterreich bei 60 Jahren. Die Säuglingssterblichkeit ist mit 25 % anzusetzen. Die Todesfälle - abgesehen die Säuglingssterblichkeit - verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf alle Lebensjahre. In den Matriken der Pfarre Weyregg kann man eine Statistik entdecken, die über die jährliche Anzahl der Taufen, der Sterbefälle und der Hochzeiten im Zeitraum von 1700 bis 1709 Aufschluß gibt. Es sind aber auch die Kommunikanten und die Nicht-Kommunikanten angeführt. Die Gegenüberstellung wird damals dem Vikar nicht wenig Ärger bereitet haben. Er hatte die Zahlen auch nur ganz versteckt auf der letzten Seite zusammengetragen.
Pfarrstatistik der Pfarre Weyregg
Jahr Kommunikanten Einwohner Nicht-Kommunikanten % Taufen Tote Heiraten 1700 626 (839) 213 25% 28 33 12 1701 639 (873) 234 26% 40 27 4 1702 644 (892) 248 27% 37 16 6 1703 668 (918) 250 27% 27 15 3 1704 670 (910) 240 26% 43 25 7 1705 624 (859) 235 27% 30 19 8 1706 620 (842) 222 26% 40 18 4 1707 642 (882) 240 27% 25 24 6 1708 654 (882) 228 26% 42 16 11 1709 618 (856) 238 27%
Weyregg am Attersee war pfarrlich und verwaltungsmäßig von St. Georgen bzw. Kogl abhängig. Um Weyregg am Attersee zu kontrollieren, musste man über den See fahren. Weyregg am Attersee war auch von Norden nur schwer erreichbar.
- 1716 Nachweis auf eine erste Schule in Weyregg. Die lateinische Inschrift über dem Eingang (Weyregg Nr.2, unterhalb der Kirche) erinnert:
Illustrissimus Dominus Comes Antonius de Khevenhüller hanc scholam solerti grataeque Juventuti in Weyeregg --- eXtrVxIt.
Bei den in Fettdruck hervorgehobenen Großbuchstaben handelt es sich um ein Chronogramm, aus dem sich die Jahreszahl MDCCXVI (1716) ergibt. Graf Franz Ferdinand Anton lebte von 1682 bis 1746.
- 1742 Die Erinnerung an ein Unglück, blieb in der Bevölkerung lange wach. Eine Plätte (Transportschiff), die Richtung Weißenbach unterwegs ist und mit Wallfahrern besetzt ist, die nach St. Wolfgang wollen, kentert. 88 Menschen kommen dabei ums Leben, und es wird berichtet, dass nach dem Unglück manches Haus in Weyregg leer stand. Eine Kapelle auf dem Weg vom Landungsplatz zum Strandbad erinnert an diese Katastrophe.
- 1745 Mit Unterstützung der Herrschaft Khevenhüller wird ein neues, hölzernes Schulhaus errichtet.
- 1767 Die ersten Funde der römischen Villen mit luxuriösen Wohnräumen und Fußbodenheizung auf den Gründen des Pollhamergutes werden entdeckt.
- 1797 soll aus den Trümmern des Freisitz Weyregg, der durch den Pfleger Siegmund Widerroither von und zu Weyregg 1571 erbaut wurde, der Pfarrhof Weyregg erbaut worden sein. Zum Abriss des Freisitz Weyregg, gibt es jedoch unterschiedliche Angaben. Siehe auch anno 1815.[1]
Die Jahre 1801 bis 1900
- 1815 Der Lambacher Hofrichter Ignaz Gielge beschreibt den Freisitz Weyregg folgendermaßen:
Das Schlösschen war ganz niedlich mit doppelten Reihen Fenstern vesehen und mit Ringmauern im Viereck umschlossen, an jedem Eck stand ein niedliches Türmchen. Dieses Schlösschen liegt nahe am See, die Kirche und die übrigen Häuser etwas zurück, die Aussicht auf den Attersee und die jenseitige Gegend ist unbeschreiblich schön ....
- 1816 Das Linningerhaus wird als Schulgebäude erbaut. Die Tafel am Eingang dieses Hauses sagt:
Der vielgerühmte Her Graf Antonius von Khevenhüller hat diese Schule der eifrigen und dankbaren Jugend von Weyregg am Attersee übergeben. (siehe 1716)
- 1872 9 Männer legten durch den Beschluss, den Kirchenchor instrumental zu verstärken, den Grundstein für die Musikkapelle Weyregg:
- 1.2.1875: Der Attersee wird als öffentliches Gut eingestuft.
- 1876 Im März herrscht Hochwasser am Attersee.
- 1876 Es herrscht große Kälte. Der Attersee ist vom 12. auf 13. Februar bei 16 Grad R. (=Reaumur) zugefroren.
- 1879/80 Es tritt in den ganzen mitteleuropäischen Staaten die Krebspest auf, sodass im Jahre 1880 in allen Gewässern die Krebse aussterben. Erst durch Legen neuer Brut ist wieder ein neuer Nachwuchs entstanden, welcher jedoch an den früheren Stande nicht heranreicht.
- 1879 Vom 1.-29. Dezember herrscht große Kälte, der Attersee ist bei 16 Grad R (=Reaumir) zugefroren.
- 1886 Steinbach am Attersee löst sich als eigene Gemeinde von Weyregg am Attersee.
- 1889 Die Attersee-Schifffahrt wird an Ferdinand Peratoner verkauft. Der Freisitz Weyregg am Attersee wird verkauft
- 1890 Anfang des Jahres herrscht die „Influenza“ (Grippe), so dass in sämtlichen Häusern zu gleicher Zeit die Leute liegerhaft werden.
- 1.-6.9.1890: Der Attersee tritt infolge Hochwasser an vielen Stellen aus den Ufern.
- 1891 Die Weyregger Pfarre ist bis 1891 in der Seelsorgepflicht und im Zehentrecht der Pfarre St. Georgen im Attergau unterstellt.
- 24. August 1892: Es ist mit 44 Grad R [= ca. 35° C] seit 1797 der heißeste Tag.
- 1893/94 Der Winter ist sehr streng, 10 bis 20 Grad R. Von Mitte Jänner anhaltende Kälte, so dass der Attersee Mitte Februar zufriert und erst Anfang April eisfrei wird. Es gibt massenhaft Schnee und Schneestürme.
- 1895 Vermurung aus dem Weyregger Rohrleitengraben. Im Jahr 1895 wird mit dem Landesgesetzblatt Nr. 27 die Verbauung des Rohrleitengrabens beschlossen und in der Folge diese unter Federführung durch die Wildbach- und Lawinenverbauung ausgeführt. Bis zum Frühjahr 1897 wird am Rohrleitengraben ein umfangreiches Entwässerungssystem - bestehend aus etwa 970 lfm offenen Erdgräben, etwa 3.500 lfm Sickerschlitzen unterschiedlicher Bauart und einer etwa 600 m langen und mit Stützrippen versehenen Steinschale - errichtet.
- 1897 Hochwasser - Infolge lang anhaltender Regengüsse im Sommer kommt es zu größeren Überschwemmungen in fast allen Ländern. In Vöcklabruck und in Ebensee entsteht großer Schaden. Der Attersee tritt auf Straßenhöhe aus den Ufern. Erdrutsch am Gahberg.
- 1897/1898 Der Winter ist sehr mild, mit wenig Schneefall und im Monat März vorüber.
- 1899 Hochwasser - Das Jahr 1899 ist ein nasses Jahr und bringt dem Lande Oberösterreich große Überschwemmungen. Vom 5. bis 15. September prasseln schwere Regengüsse herab. Der Attersee tritt aus den Ufern.
Die Jahre 1901 bis 1950
- 22.2.1901: Der Attersee friert zu. Am 24.2. bricht der Bodenwiesersohn aus Weyregg am Attersee nächst dem Seeberg durch das Eis und ertrinkt.
- 16.-20.4.1903: Starker Schneefall, Schneetiefe im Gebirge: 1,20 m
- 1904 in der Chronik der Schule scheint zum ersten Mal der Name „Musikkapelle“ auf.
- 13.-15.4.1906: Großer Waldbrand in Weißenbach.
- 14.8.1910: Die Pfahlbaudorf-Rekonstruktion in Kammerl wird eröffnet. (1922 wird das Pfahlbaudorf für Filmaufnahmen niedergebrannt.)
- 23.8.1911: Verheerender Sturm in der Region. Durch Niederlegung ganzer Waldstriche, Entwurzelung der Obstbäume und Abtragung der Dächer wird großer Schaden angerichtet.
- 16.11.1911, 22.33 Uhr: Erdbeben in der Dauer von 10 Sekunden, dem ein sonderbares Geräusch folgt.
- 21.4.1916: Die Sommerzeit wird eingeführt.
- 21.11.1916: Seine Majestät Kaiser Franz Joseph I. stirbt.
- 26.10.1922 Fernsprechverkehr: Bei den Postämtern Weyregg am Attersee und Steinbach am Attersee wird der Fernsprechdienst aufgenommen. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch zwischen Wien und diesen Orten beträgt 14.400 Kronen. (Historischer Zeitungsartikel: Wiener Zeitung, 26.10.1922)
- 1924 Es werden durch W. Schmid aus Graz, zwei römische Villen am Pollhamergut gefunden.
- 1.3.1924: Die Attersee-Dampfschiffunternehmung Stern & Hafferl erwirbt auch die Schiffe vom Rudolf Randa, Kammer.
- 1.4.1924: Die Schillingwährung wird eingeführt. 10.000 Kronen sind 1 Schilling (wirksam ab 1.1.1925). Zuerst werden die 10.000 Kronen Scheine mit der Aufschrift „Ein Schilling” versehen, die ersten Schilling-Münzen werden am 16. Juni 1924 geprägt.
- 21.2.1929 Der Attersee friert zur Gänze zu und bleibt bis zum 21.3.1929 zugeforen. Obwohl der Attersee in der sorglosesten Weise mit Fahrrädern und Motorrädern befahren wird und mehrere Eiseinbrüche zu verzeichnen sind, ertrinkt niemand. Es ist der kälteste Winter seit 154 Jahren. Laut österreichischer Wetterstatistik hatte es von Anfang Jänner bis Ende Februar nicht einen einzigen Tag Plusgrade.
- Am 27.3.1929 kann das Dampfschiff wieder die erste Fahrt nach Unterach am Attersee machen. Die Schifffahrt war in dieser Zeit von besonderer Bedeutung, weil es sonst keine Verkehrsmittel wie Auto oder Autobus gab. Siehe auch: Attersee (Eis)
- 1929 Im März tritt eine Grippe derart stark auf, dass in vielen Häusern fast niemand zum Betreuen des Viehs vorhanden ist.
- 4.7.1929 Über Oberösterreich geht ein Westorkan, der im Lande großen Schaden anrichtet. Auch in der Gemeinde Weyregg am Attersee entsteht an Wäldern und Gebäuden sowie Obstgärten ein großer Schaden.
- 6.7.1930: Nach tropischer Hitze und regenloser Zeit im Juni kommt ein Hagelwetter mit Sturm und Wolkenbruch.
- 24.7.1930: Zwischen 16.00 und 18.00 Uhr kommt plötzlich der Abfluss der Ager zum Stillstand, sodass das Wasser des Attersee bis 5 m vom Ufer entfernt zurücktritt und ein bei der Kammerbrücke fahrendes Trauner trockengelegt wird. Der gleiche Vorgang wurde auch vor Jahren von älteren Leuten beobachtet. (Wissenschaftlich wird dieser Vorgang „Seiches“ genannt.)
- 1931 -1933 Die Pfarrkirche Weyregg wird durch einen Anbau um 8 Meter nach Westen erweitert. Da die alte Kirche nur einen Dachreiter hatte, begann man im selben Jahr mit dem Turmbau, der 1933 vollendet wurde. Das gotisierende Kreuzrippengewölbe des Langhauses unterscheidet sich durch seine einfache symmetrische Struktur deutlich von den spannungsgeladenen asymmetrischen Gewölben aus dem Mittelalter, wie wir sie aus anderen Kirchen des Attergaues kennen (St. Georgen, Schörfling, Abtsdorf). Die Seele dieser umfangreichen Arbeiten, ist Pfarrer Leopold Linninger.
- 1942 Auf den strengen Winter 1941/42 bei 1 Meter hohen Schneebelag und Temperaturen bis zu 28° Kälte folgt ein heißer Sommer mit 46° Wärme (?) an einigen Tagen.
- 1945 Im Sommer, also wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als Österreich von den Allierten besetzt ist und die Einheit der wiedererrichteten Republik durch die Spannungen zwischen der Sowjetunion und den westlichen Mächten in Gefahr ist, kommt es in Weyregg am Attersee zu einer historisch wichtigen Begegnung. Dr. Heinrich Gleißner, der von den Nationalsozialisten verfolgt worden war und einen Teil der Kriegsjahre in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald inhaftiert war, wurde im Oktober 1945 zum Landeshauptmann von Oberösterreich gewählt. Im Sommer 1945 hält sich Dr. Gleißner, der damals als OÖ Landesrat eine politische Funktion hat, in Weyregg am Attersee auf, und dort besucht ihn Ende August der spätere Bundeskanzler Dr. Leopold Figl. Bei dem langen Gespräch geht es darum, wie man sich den allierten Besatzungsmächten gegenüber verhalten soll, um die Einheit Österreichs zu erhalten und die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Die moderne Stahlplastik "Ungeteiltes Österreich" vor dem Gemeindamt, die der Weyregger Künstler Thomas Bracher 1995 geschaffen hat, erinnert an diese geschichtsträchtige Begegnung.
- 1947 - 1958 Renovierung der Pfarrkirche Weyregg unter Pfarrer Alois Kaiser.
Die Jahre 1951 bis 2000
- 1952 Einweihung der Gahberg-Kapelle und der Eröffnung der Landwirtschaftlichen Haushaltungsschule
- 26.5.1953: In Weyregg am Attersee wird beschlossen, einen Attersee-Fremdenverkehrsverband zu gründen. Am 2.6.1953 werden in Seewalchen die Satzungen dieses Verbandes beschlossen, Erich Soupper wird zum Obmann gewählt.
- 1954 Der Attersee ist von Ende Jänner bis Ende März zugefroren.
- 8.-10.7.1954: Das Jahr 1954 ist ein ausnahmslos nasses Jahr und infolge dessen entsteht auch Hochwasser. Der See ist aus dem Ufer getreten.
- 1959 Frühjahr und Sommer - Starke Regenfälle verursachen Hochwasser. Am linken Atterseeufer in Kammer und Seeberg vermurt ein großer Erdrutsch die Bundesstraße. Ein Teil der Fahrbahn bei Seeberg wird in den See geschoben. Der Verkehr nach Weyregg ist unterbrochen. Versuche eine Notstraße zu errichten, scheitern. Schließlich wird die Straße am 2. August gänzlich gesperrt. Zum Transport der Fahrzeuge muss vom 8.9.-17.10. eine Motorplätte die Überfuhr übernehmen. Der See ist über 1 m höher als normal.
- 1962 Gründung des Sportvereins Weyregg am Attersee. Der Sportlerball am 23.2.1962 ist die erste Veranstaltung, mit der der neugegründete Verein an die Öffentlichkeit tritt.
- 1966 Am 16. Juli wird das erstes Weyregger Waldfest veranstaltet. Rund 1300 Arbeitsstunden (unentgeltlich) werden für das Aufstellen der Hütten, Tanzbühne, Bänke und Tische geleistet
- 1968 Gründung der Sektion Yachtsport, des Sportvereins Weyregg am Attersee und 1. Rosenwindregatta in der PIRAT-Klasse
- 1972 Feier des 100-jährigen Bestandsjubiläums der Musikkapelle Weyregg verbunden mit Segnung des neuen Tanklöschfahrzeuges der FF Weyregg.
- 1977 Der Sportclub Weyregg (WSC)wurde als Verein am 18. Juni 1977 gegründet. Gründungsmitglieder waren: Ferdinand Baumgartinger als Obmann, Robert Sturmbichler als Obmann Stellvertreter, Karl Swec (Schriftführer), Benedikt Schobesberger (Kassier), Walter Baumgartinger (Sportleiter) und Leopold Schmölzer (Pressereferent). Ende Oktober 1977 hatte der SC Weyregg 141 Mitglieder in drei Sportzweigen.
- 1978 Vom WSC - Weyregger Sportclub wurde der Wachtberg-Rundlauf ins Leben gerufen. Zuerst wurde der Lauf gegen den Uhrzeigersinn und mit Einzelstarts gelaufen.
- 1980 Offizielle Eröffnung des Musikpavillons
- 1988 wird in Weyregg am Attersee von Herrn Günther Bracher eine Driving Range eröffnet.
- 1998 Steyr-Puch-Produkte-Treff. Der "Pucherl Club" veranstaltet ein Puch-Produkte-Treffen in Weyregg mit einem Gleichmäßigkeitsrennen auf den Wachtberg. Es werden 2 Läufe mit Zeitnehmung von der Hauswirtschaftsschule bis zum Gasthaus Wachtberg durchgeführt. Die Zeitnehmung und Auswertung wird vom WSC durchgeführt.
- 1990 Der Wachtberg-Rundlauf gehört zum „Österreichischen Berglaufcup“.
- 1999 Gahberglauf - Nach dem 20. Wachtberglauf wird 1999 der „Internationale Gahberglauf“ ins Leben gerufen. Der Unterschied, es handelt sich hier um einen reinen Berglauf. Immer wieder hatten Läufer über das Bergablaufen geklagt. Um diesem Wunsch Rechnung zu tragen, wird der Gahberglauf geboren.
- 2000 Mountainbikecup-Salzkammergut. Im Jahr 2000 wird mit der Ferienregion Attersee der Mountainbikecup Salzkammergut eingeführt. Der Cup besteht aus 4 Rennen: Bad Mitterndorf, Bad Goisern, St. Gilgen, und die Abschluss-Veranstaltung in Weyregg am Attersee Diese wird vom SC-Weyregg durchgeführt und abgewickelt. Für die Mountainbiker stehen 2 Strecken zur Auswahl (43km und 75km).
Die Jahre 2001 bis 2010
- 2001 Attersee Mountainbike-Trophy. Im Jahr 2001 veranstaltet der SC Weyregg mit der Ferienregion Attersee eine Mountainbike-Trophy in Weyregg. Die Strecke vom Salzkammergut Cup wird etwas umgebaut, es müssen 48 km gefahren werden.
- 2003 Im Juni eröffnet das Seewasser-Aquarium beim Musikpavillon neben dem Standbad; Schautafeln informieren über die Fische, die im Attersee vorkommen.
- 20.05.2003 wird die Baubewilligung von der BH Vöcklabruck für den Golfplatz erteilt. Mit den Bauarbeiten wird sofort begonnen und nach einer Bauzeit von 14 Monaten wird der Golfplatz im Juli 2004 eröffnet.
Literatur
- Peter Schmidtbauer, Sozialstrukturen Oberösterreichs um 1700. In: Welt des Barock, Ausstellungskatalog, 1886 im Stift St. Florian, 261 f.
- Lothar Eckhard, Siedlungsarchäologie (Römerzeit), Atlas von Oberösterreich, Band 7, Blatt 59a/115f
- [1] Alois Zauner, Vöcklabruck und der Attergau, OOe Landesarchiv, 1971, Seite 347
- [2] Alois Zauner, Vöcklabruck und der Attergau, OOe Landesarchiv, 1971, Seite 507
Quellen
- Gemeindezeitungen: Weyregg am Attersee
- Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988
- Weyregg am Attersee - Pfarrkirche zum hl. Valentin ISBN: 978-3-89643-717-4, Peda-Kunstführer Nr. 717/2008
- Fritz Göschl, Helmut Pachler, Franz Hauser: Attersee-Attergau - Porträt einer Kulturlandschaft, 2. Auflage AtterWiki 2013 (1. Auflage REGATTA 2003)
- Chronik des SV-Weyregg
- Chronik des SC-Weyregg
- Chronik der Musikkapelle Weyregg
- Alois Zauner: Vöcklabruck und der Attergau; OÖ. Landesarchiv; Verlag Böhlau, Graz, 1971, ISBN 3 205 01111 2