Pockenepidemie: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. November 2021, 21:52 Uhr
Die Pocken, auch Blattern genannt, ist eine hoch ansteckende epidemische Krankheit, der auch in der Region Attersee-Attergau zu Beginn des 19. Jahrhunderts viele Kinder zum Opfer fielen.
Pocken
Pocken, auch Blattern genannt, ist eine lebensbedrohende Infektionskrankheit, die von den Pockenviren verursacht wird. Typisch sind die Hautbläschen, die für den Namen Blattern verantwortlich sind. Pocken haben eine hohe Infektiosität, damit ist die Krankheit für den Menschen sehr gefährlich und wird schnell zu einer Epidemie. Durch eine konsequente Durchimpfung konnte die Krankheit letztlich besiegt werden.
Impfung
Die Pockenkrankheit kann nicht geheilt werden. Eine Impfung kann die Krankheit aber verhindern. Etwa seit 1800 gibt es eine erfolgreiche Impfung gegen die Blattern. Sie wurde schließlich bis zur Ausrottung der Pocken verpflichtend eingeführt. So wie es heute Impfgegner gegen eine Corona-Impfung gibt, gab es diese Impfgegner auch gegen die Pocken-Impfung. Durch diese Impfgegnerschaft sind noch viele Kinder, für die die Krankheit lebensbedrohlich war, gestorben. In Städten und Orten, wo konsequent geimpft wurde, waren wenige Fälle zu beklagen.
Pockenepidemie um 1805 im Attergau
Als das Land in dieser Zeit ohnehin schon durch die Franzoseneinfälle betroffen war, gesellte sich auch noch diese Blattern-Epidemie dazu.
Dies veranlasste z. B. den Pfarrer von Seewalchen, P. Werigand Rettensteiner, beim Todeseintrag den Vermerk anzubringen, dass die Kinder unnötig von den Eltern "geopfert" wurden, obwohl es damals schon eine erfolgreiche Impfung gab. So hat dieser Pfarrer im Jahr 1804 im Pfarrhof eine Impfaktion gestartet, die offensichtlich nur zögerlich genützt wurde, und daher den Pfarrer bei den Todesfällen 1805 dazu veranlasste, die Schuld den Eltern zu geben. Hier Beispiele seiner Anmerkungen: „aus Nachlässigkeit der Eltern gestorben, weil sie die angebotene Schutzimpfung nicht annahmen“, „wurde nicht zur Schutzimpfung gebracht und starb also aus Schuld der Eltern“, „ist auch die Schutzimpfung im vorigen Jahr nicht angewendet worden“ oder „ist wohl der nächste Nachbar am Pfarrhof, hat dennoch die Schutzimpfung vernachlässigt“.
Todesfälle in den Pfarren
- In Seewalchen am Attersee waren im Jahr 1805 rund 20 Todesfälle von Kindern im Alter bis zu 11 Jahren zu beklagen
- In St. Georgen im Attergau rund 50 Todesfälle
- In Gampern 17 Fälle
- In Schörfling am Attersee waren es allein im November 1805 8 Fälle.
Quellen
- Matriken der Pfarren (untersucht von Daniela Bauer, Wolfsegg)