Edelkastanie in Steinbach: Unterschied zwischen den Versionen
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Gegen Ende des Mittelalters bekam die Kastanie den Ruf, Kopfschmerzen und Blähungen zu fördern, sowie den Sexualtrieb zu beflügeln, wurde deshalb vom Speisezettel der höheren Schichten gestrichen und blieb der Ernährung der Armen und der Schweinemast vorbehalten. Die Rückkehr in die „Haute Cuisine“ gelang der Kastanie erst in den letzten Jahren. | Gegen Ende des Mittelalters bekam die Kastanie den Ruf, Kopfschmerzen und Blähungen zu fördern, sowie den Sexualtrieb zu beflügeln, wurde deshalb vom Speisezettel der höheren Schichten gestrichen und blieb der Ernährung der Armen und der Schweinemast vorbehalten. Die Rückkehr in die „Haute Cuisine“ gelang der Kastanie erst in den letzten Jahren. | ||
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Aktuelle Version vom 17. Oktober 2022, 18:38 Uhr
Die Edelkastanie auf der Pfarrhofwiese in Steinbach am Attersee
ND-Nr.: 242
Standort und Beschreibung
Die Edelkastanie besitzt einen Stammumfang von etwa 750 cm und einen Kronendurchmesser von etwa 16 m und befindet sich auf der Steinbacher Pfarrhofwiese unweit der Pfarrkirche Steinbach. Sie gilt als einer der größten und am schönsten entwickelten Bäume ihrer Art in Oberösterreich.
Geschichte der Edelkastanie
Schon in der Antike galt die Edelkastanie als bedeutender und schützenswerter Baum. Diverse antike Schriftsteller (z.B. Homer und Hippokrates) erwähnen sie in ihren Werken. Kulinarisch gesehen dienten sie vor allem der Herstellung von Mehl, Suppen und Gebäck. Auch Apicius, der Koch des Kaisers Augustus, überlieferte Kochrezepte für Kastanien.
Das ganze Mittealter hindurch stellte die Kastanie einen wertvollen Nahrungslieferanten dar, sie diente vor allem als energiereiche Kost im Winter und zur Ernährung der armen Bevölkerung. Das Fällen von Edelkastanien war aus diesem Grund bei Strafe verboten. Karl der Große empfahl in seinem Capitulare de villis, einer Landgüterverordnung, den Anbau von Kastanienhainen um die Ernährung in Krisezeiten und im Falle von Missernten sicherzustellen. Je nach Region sollten ein bis zwei Kastanienbäume die ganzjährige Ernährung eines erwachsenen Menschen sicherstellen. Bauern, die Kastanien anbauten, nannte man „castagnatores“.
Gegen Ende des Mittelalters bekam die Kastanie den Ruf, Kopfschmerzen und Blähungen zu fördern, sowie den Sexualtrieb zu beflügeln, wurde deshalb vom Speisezettel der höheren Schichten gestrichen und blieb der Ernährung der Armen und der Schweinemast vorbehalten. Die Rückkehr in die „Haute Cuisine“ gelang der Kastanie erst in den letzten Jahren.
Literatur und Quellen
- siehe gesamte Quellenangabe zu den Naturdenkmalen beim Hauptartikel Naturdenkmale.