Villen in Weißenbach: Unterschied zwischen den Versionen
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Dieser Artikel beschreibt die Villen im Ortsteil Weißenbach der Gemeinde [[Steinbach am Attersee]]. Der Artikel [[Villen in Steinbach]] beschreibt die weiteren Villen in der Gemeinde Steinbach. | [[Datei:Villen weißenbach.jpg|thumb|Turmvilla und Villa Sans Souci, dazwischen das Haus von [[Franz von Schönthan]]]] | ||
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Im Jahr 1894 kauften die verschwägerten Familien Karl Antosch und Johann Rötzer in '''Weißenbach a. A.''', [[Steinbach am Attersee|Gemeinde Steinbach]], große Grundstücke. Sie führten das bereits bestehende [[Hotel Post in Weißenbach|Hotel Post]] zu großer Blüte und begannen mit dem Bau von Sommervillen.<br/> | Im Jahr 1894 kauften die verschwägerten Familien Karl Antosch und Johann Rötzer in '''Weißenbach a. A.''', [[Steinbach am Attersee|Gemeinde Steinbach]], große Grundstücke. Sie führten das bereits bestehende [[Hotel Post in Weißenbach|Hotel Post]] zu großer Blüte und begannen mit dem Bau von Sommervillen.<br/> | ||
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* '''Steinvilla''' (F.-v.-Schönthan-Allee 46) <br/> Die Villa wurde vom | * '''Steinvilla''' (F.-v.-Schönthan-Allee 46) <br/> Die Villa wurde vom Ehepaar Mostny errichtet und ist nun im Besitz der Familie Oder. | ||
* '''Villa Sliwinski''' (Friedr.-Gulda-Weg 18)<br/> Erbaut um 1912 von Adolf Sliwinski – Textilkaufmann aus Berlin, Architekt: John Herbert Rosenthal, München. <br/> Im Inneren befindet sich eine ovale Halle, um die alle Zimmer angeordnet sind. Bei der Situierung wurde auf die besten Ausblicke auf See und Gebirge geachtet.<br/>In der Steinbacher Pfarrchronik liest man 1913: „Neue Villa in Weißenbach – Sliwinski: 400 000 Kronen“. <br/>Bemerkenswert ist der Park - der entgegen anderen Villen nicht an der See - sondern an der Landseite gelegen ist. Die Gartengestaltung ist streng formal, wie es zu Beginn des 20.Jh. Mode wurde. <br/>Später ging die Villa an die Fam. Karsch (Brauereibesitzer aus Karlsbad), daher auch „Karschvilla“ genannt. Nach dem jetzigen Besitzer auch Bauernfeind-Villa genannt. | * '''Villa Sliwinski''' (Friedr.-Gulda-Weg 18)<br/> Erbaut um 1912 von Adolf Sliwinski – Textilkaufmann aus Berlin, Architekt: John Herbert Rosenthal, München. <br/> Im Inneren befindet sich eine ovale Halle, um die alle Zimmer angeordnet sind. Bei der Situierung wurde auf die besten Ausblicke auf See und Gebirge geachtet.<br/>In der Steinbacher Pfarrchronik liest man 1913: „Neue Villa in Weißenbach – Sliwinski: 400 000 Kronen“. <br/>Bemerkenswert ist der Park - der entgegen anderen Villen nicht an der See- sondern an der Landseite gelegen ist. Die Gartengestaltung ist streng formal, wie es zu Beginn des 20.Jh. Mode wurde. <br/>Später ging die Villa an die Fam. Karsch (Brauereibesitzer aus Karlsbad), daher auch „Karschvilla“ genannt. Nach dem jetzigen Besitzer auch Bauernfeind-Villa genannt. | ||
* '''Villa Capriée''' (Turmvilla) (Friedr.-Gulda-Weg 10) <br/>Die älteste Villa im Weißenbacher Feld wurde vom Wiener Architekten Friedrich Schön geplant und von Antosch und Rötzer erbaut. Nach 1928 war sie im Besitz des Prager Industriellen Emil Kolbe. Er war Mitarbeiter von Thomas Edison und - Jude. <br/>So wurde die 1940 | * '''Villa Capriée''' (Turmvilla) (Friedr.-Gulda-Weg 10) <br/>Die älteste Villa im Weißenbacher Feld wurde vom Wiener Architekten Friedrich Schön geplant und von Antosch und Rötzer erbaut. Nach 1928 war sie im Besitz des Prager Industriellen Emil Kolbe. Er war Mitarbeiter von Thomas Edison und - Jude. <br/>So wurde die Villa 1940 arisiert, von 1943-45 residierte die geheime Staatspolizei in der Turmvilla. Um 1960 ging die Villa an die Familie Steingassner, Zahnradfabrik bei Wien. | ||
* '''Villa Sans Souci''' (Nadlervilla) (Friedr.-Gulda-Weg 8)<br/>Das Haus wurde 1905 für Frl. A. Rötzer und Maria Nadler, (der Schwester von Johann Rötzer) von Architekt J. Frielingsdorf als Pension geplant und von Baumeister [[Franz Lösch]] errichtet. <br/>Die sogenannte „Nadlervilla“ auch „Villa Sans Souci“ genannt, ist noch heute im Familienbesitz. <br/>Die Familie Radio Radiis (Generaldirektor der Saurerwerke und begeisterter Bergsteiger) war jahrelang Dauermieter in der Villa. | * '''Villa Sans Souci''' (Nadlervilla) (Friedr.-Gulda-Weg 8)<br/>Das Haus wurde 1905 für Frl. A. Rötzer und Maria Nadler, (der Schwester von Johann Rötzer) von Architekt J. Frielingsdorf als Pension geplant und von Baumeister [[Franz Lösch]] errichtet. <br/>Die sogenannte „Nadlervilla“ auch „Villa Sans Souci“ genannt, ist noch heute im Familienbesitz. <br/>Die Familie Radio Radiis (Generaldirektor der Saurerwerke und begeisterter Bergsteiger) war jahrelang Dauermieter in der Villa. | ||
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Aktuelle Version vom 12. Juli 2024, 17:58 Uhr
Dieser Artikel beschreibt die Villen im Ortsteil Weißenbach der Gemeinde Steinbach am Attersee. Der Artikel Villen in Steinbach beschreibt die weiteren Villen in der Gemeinde Steinbach.
Im Jahr 1894 kauften die verschwägerten Familien Karl Antosch und Johann Rötzer in Weißenbach a. A., Gemeinde Steinbach, große Grundstücke. Sie führten das bereits bestehende Hotel Post zu großer Blüte und begannen mit dem Bau von Sommervillen.
Wohlhabende Familien aus den Städten begannen ebenfalls sich in Weißenbach anzusiedeln.
Die Besitzer wechselten, verschiedene Gebäude blieben fast unverändert, manche wurden fast vollständig umgebaut.
Hier eine kleine Auswahl bekannter Villen in Weißenbach am Attersee.
- Steinvilla (F.-v.-Schönthan-Allee 46)
Die Villa wurde vom Ehepaar Mostny errichtet und ist nun im Besitz der Familie Oder. - Villa Sliwinski (Friedr.-Gulda-Weg 18)
Erbaut um 1912 von Adolf Sliwinski – Textilkaufmann aus Berlin, Architekt: John Herbert Rosenthal, München.
Im Inneren befindet sich eine ovale Halle, um die alle Zimmer angeordnet sind. Bei der Situierung wurde auf die besten Ausblicke auf See und Gebirge geachtet.
In der Steinbacher Pfarrchronik liest man 1913: „Neue Villa in Weißenbach – Sliwinski: 400 000 Kronen“.
Bemerkenswert ist der Park - der entgegen anderen Villen nicht an der See- sondern an der Landseite gelegen ist. Die Gartengestaltung ist streng formal, wie es zu Beginn des 20.Jh. Mode wurde.
Später ging die Villa an die Fam. Karsch (Brauereibesitzer aus Karlsbad), daher auch „Karschvilla“ genannt. Nach dem jetzigen Besitzer auch Bauernfeind-Villa genannt. - Villa Capriée (Turmvilla) (Friedr.-Gulda-Weg 10)
Die älteste Villa im Weißenbacher Feld wurde vom Wiener Architekten Friedrich Schön geplant und von Antosch und Rötzer erbaut. Nach 1928 war sie im Besitz des Prager Industriellen Emil Kolbe. Er war Mitarbeiter von Thomas Edison und - Jude.
So wurde die Villa 1940 arisiert, von 1943-45 residierte die geheime Staatspolizei in der Turmvilla. Um 1960 ging die Villa an die Familie Steingassner, Zahnradfabrik bei Wien.
- Villa Sans Souci (Nadlervilla) (Friedr.-Gulda-Weg 8)
Das Haus wurde 1905 für Frl. A. Rötzer und Maria Nadler, (der Schwester von Johann Rötzer) von Architekt J. Frielingsdorf als Pension geplant und von Baumeister Franz Lösch errichtet.
Die sogenannte „Nadlervilla“ auch „Villa Sans Souci“ genannt, ist noch heute im Familienbesitz.
Die Familie Radio Radiis (Generaldirektor der Saurerwerke und begeisterter Bergsteiger) war jahrelang Dauermieter in der Villa.
- Villa Roth (Ischlerstr. 1 B)
auch Villa Aegidi, auf einer Anhöhe hinter dem Hotel Post
1878 von Konrad Aegidi erbaut. Er war aus Wien, nach andernen Quellen aber aus Hamburg. Nach dem Ersten Weltkrieg hießen die Besitzer Marcel und Andre Roth; später arisiert, in der NS-Zeit „Villa Schoberstein“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Villa zum Hotel Post in Weißenbach. - ehem. Villa zum Schmied (Ischlerstr. 3)
heute Goldschmiede Trucker. - Elisenhof (Weißenbach 3)
Erbaut 1902/03 von Franz Lösch.
1903 wurde sie vom Theaterdichter Franz von Schönthan (1849-1913) erworben, der später verkaufte und in ein kleineres Seehaus (Schönthan-Häusl) zog. - Wolter-Häuser (Weißenbach 5 und 7)
Die Burgschauspielerin Charlotte Wolter (1834-1897), kaufte 1887 zwei alte Bauernhäuser, die sie als ihre Sommersitze nutzte. - Karolinenhof (Weißenbach 2)
1899 von Franz Lösch erbaut.
Im Familienbesitz der Familie Czerwenka (Mitbesitzer der Hatschek-Eternit-Werke Vöcklabruck)
Bildergalerie
Zum Vergrößern der Bilder machen Sie einen einfachen Klick auf das betreffende Foto.
Der Elisenhof auf einer Planzeichnung von Franz Lösch 1902/03
Quellen
- Hans Pill, Weißenbach
- Franz Holzinger, Seefeld
- Karl Trucker, Weißenbach
- Alwis Wiener, Schörfling
- Erich Bernard, Judith Eiblmayr, Barbara Rosenegger-Bernard, Elisabeth Zimmermann: Der Attersee - Kultur einer Sommerfrische; Verlag Christian Brandstätter, 2008, ISBN 978-3-85033-022-0
- zusammengestellt von Johann Rauchenzauner