Chronik (Seewalchen) 1981-1990: Unterschied zwischen den Versionen
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* Im August 1985 bekundet in einer Unterschriftenaktion die Bevölkerung das Interesse an der Erhaltung des Parks im Amthof („Rettet den Soupper-Park“). Rund 1000 Unterschriften können gesammelt werden. | * Im August 1985 bekundet in einer Unterschriftenaktion die Bevölkerung das Interesse an der Erhaltung des Parks im Amthof („Rettet den Soupper-Park“). Rund 1000 Unterschriften können gesammelt werden. | ||
* Im Sommer 1985 werden in der r.-k. Pfarrkirche Metall-Stützsteher (unter der Empore) aufgestellt. <br />Diese bleiben bis zum Umbau 1999. | * Im Sommer 1985 werden in der r.-k. Pfarrkirche Metall-Stützsteher (unter der Empore) aufgestellt. <br />Diese bleiben bis zum Umbau 1999. | ||
* 24.9.1985: Der Hotelier Häupl, Hauptstraße 20, klagt die Marktgemeinde wegen Vertragszuhaltung im Zusammenhang mit der Einführung des Nulltarifes im Strandbad mit einem Streitwert von 2 Mio. S. <br /> | * 24.9.1985: Der Hotelier Häupl, Hauptstraße 20, klagt die Marktgemeinde wegen Vertragszuhaltung im Zusammenhang mit der Einführung des Nulltarifes im Strandbad mit einem Streitwert von 2 Mio. S. <br />''Durch die Errichtung des Strandbades 1957 verlor der Gasthof Häupl seinen dort gelegenen Badeplatz. Als Ausgleich wurde Häupl jährlich ein Kontingent Freikarten sowie mehrere Saisonkabinen kostenlos zur Verfügung gestellt. Durch die Einführung des Nulltarifes erübrigte sich dieses Kartenkontingent, die Saisonkabinen blieben aber unberührt.<br />Häupl klagte nun gegen diese Maßnahme, außerdem fürchtete er, dass durch das Freibaden der Charakter eine Seebades verloren ginge.'' <br />Nach einigen Verhandlungen bekommt die Gemeinde Recht. Durch den Strandbad-Neubau stellte sich letzlich das Problem nicht mehr. | ||
''Durch die Errichtung des Strandbades 1957 verlor der Gasthof Häupl seinen dort gelegenen Badeplatz. Als Ausgleich wurde Häupl jährlich ein Kontingent Freikarten sowie mehrere Saisonkabinen kostenlos zur Verfügung gestellt. Durch die Einführung des Nulltarifes erübrigte sich dieses Kartenkontingent, die Saisonkabinen blieben aber unberührt.<br />Häupl klagte nun gegen diese Maßnahme, außerdem fürchtete er, dass durch das Freibaden der Charakter eine Seebades verloren ginge.'' <br /> | |||
Nach einigen Verhandlungen bekommt die Gemeinde Recht. Durch den Strandbad-Neubau stellte sich letzlich das Problem nicht mehr. | |||
* 30.9.1985: Die Bäckerei Stiefsohn wird geschlossen. | * 30.9.1985: Die Bäckerei Stiefsohn wird geschlossen. | ||
* 6.10.1985: Gemeinderatswahlen: SPÖ: 1368 (14 Mandate); ÖVP: 637 (6), FPÖ: 195 (2), UGS: 195 (2), FBS: 116 (1) <br /><small>UGS = Unparteiische Gemeindeliste Seewalchen [H. Katamay] <br />FBS = Freie Bürgerliste Seewalchen [Gerhard J. Zopf].</Small> | * 6.10.1985: Gemeinderatswahlen: SPÖ: 1368 (14 Mandate); ÖVP: 637 (6), FPÖ: 195 (2), UGS: 195 (2), FBS: 116 (1) <br /><small>UGS = Unparteiische Gemeindeliste Seewalchen [H. Katamay] <br />FBS = Freie Bürgerliste Seewalchen [Gerhard J. Zopf].</Small> |
Version vom 1. März 2010, 08:29 Uhr
Aus der Chronik der Marktgemeinde Seewalchen a. A. 1981 bis 1990
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Die Jahre 1981 bis 1985
1981
- 14.1.1981: Das Gasthaus der Ehegatten Metzger, Steindorf 68, wird um 4,05 Mio. S von der Raiffeisenkasse Seewalchen ersteigert.
- 26.3.1981: Konkurs der Sportschuhfabrik Kastinger & Co.KG.
Rund 270 Arbeitsplätze gehen verloren.
Der Betrieb wurde 1909 gegründet. 1936 übernahm Max Kastinger den Betrieb und begann 1939 mit der industriellen Schuhfertigung. 1956 übersiedelte der Betrieb vom Stammhaus in der Hauptstraße in das neue Betriebsgebäude in der Steindorfer Straße. In den folgenden Jahren wurden Zweigbetriebe in Grünburg a. d. Steyr und im bayrischen Münchsdorf errichtet. Bis zu 500 Mitarbeiter waren beschäftigt. - 13.5.1981: Der Besitzer der Stapa-Schuhfabrik Johann Huemer, Lambach kauft die Schuhfabrik Kastinger um 20 Mio. S.
- 1.8.1981: Julius Arigi, Dr.-F.-C.-Ginzkeyweg, stirbt im Alter von 86 Jahren. Er war der erfolgreichste Kampfflieger im Ersten Weltkrieg.
- 17.10.1981: 24 Eigentumswohnungen (LAWOG) werden in der Dr.-R.-Schuh-Straße von Landesrat Neuhauser ihren Besitzern übergeben.
Volkszählung 1981: 3952 Personen 1272 Gebäude, 1509 Wohnungen 1589 Haushalte, 114 Arbeitsstätten.
1982
- 9.-10.1.1982: Heftige Schneefälle führen zu erheblichen Behinderungen. Anschließend kommt ein Kälteeinbruch bis -19°, der Attersee friert zum Teil zu.
- 24.1.1982: Der Besitzer der Insel Litzlberg Dipl. Ing. Karl Leitl verstirbt in Linz im 58. Lebensjahr.
- 15.6.1982: Der Gemeindearbeiter und Zeugwart der Frw. Feuerwehr Seewalchen Richard Sumereder verstirbt im 38. Lebensjahr. Einen Tag später sterben seine Braut Rosemarie Damm und ihre Schwester Veronika Gröber an den Folgen eines Verkehrsunfalles.
- 19.7.1982: Pia Scheucher, Hauptstraße 30, wird in Steyregg Vize-Staatsmeisterin im Wasserskilauf.
- 23.7.1982: Beim Bezirksgericht Vöcklabruck wird die „Eggeling-Villa“ (Schuh-Villa, Atterseestraße 67) mit 9,2 Mio. S von der Sparkasse Bregenz ersteigert.
- Personenstandsaufnahme (10.10.1982)
Haushalte | männl. P. | weibl. P. | Personen (gesamt) | |
Seewalchen | 534 | 663 | 749 | 1412 |
Rosenau | 245 | 294 | 370 | 664 |
Ortschaften | 627 | 975 | 992 | 1967 |
Summe | 1406 | 1932 | 2111 | 4043 |
- November 1982: Die Umfahrungsstraße Seewalchen Nord (1,2 km von der Atterseestraße bis zum Güterweg Reichersberg) wird dem Verkehr übergeben.
- 22.11.1982: Der Gemeinderat beschließt, das „Bocksleitnerhaus“, Neißinger Straße 2, von Anna Kiblinger, Attnang, um S 850.000.-- anzukaufen.
- 4.12.1982: Herbert Aigner, A. Payr-Straße, wird neuer Obmann des Rudervereines.
1983
- 1.1.1983: Die Gemeindegrenzen, zwischen Seewalchen a.A. und Lenzing sind abgeändert. Grundstücke im Ausmaß von 49361 m² kommen von Seewalchen zur Gemeinde Lenzing.
Wegen des Mangels an Baugründen trat die Gemeinde Lenzing an die Marktgemeinde um eine Umgemeindung heran. Als Entschädigung wurde ein Betrag in Höhe von 1,5 Mio. S gezahlt sowie die Verpflichtung vereinbart, in diesem Bereich die Straße herzurichten. Im Gemeinderat gab es Stimmen gegen einen „Ausverkauf“ des Gemeindegebietes. Auch die Befürworter, die in der Mehrheit waren, brachten zum Ausdruck, dass dies die letzte Umgemeindung sein solle.
Auf dem Grundstück wurde die Siedlung „Neu-Arnbruck“ errichtet. Die Häuser in Arnbruck, nördl. der Papierfabrik, mussten einer Werkserweiterung weichen. - 8.4.1983: Adolf Tymcio, der Besitzer des Amthofes, verstirbt.
- Mai 1983: Die Six'n Kapelle im Kapellenweg und die Schmied-Kapelle in der Feldstraße werden renoviert.
- 27.6.1983: Während eines heftigen Gewitters wird das landwirtschaftliche Anwesen der Ehegatten Laminger, Gerlham 4, durch Blitzschlag gezündet.
- Juli 1983: Der Monat Juli wird als „Jahrhundert-Juli“ bezeichnet: Tropentage bis 37,3°, heiße Nächte und kaum Niederschlag.
- 17.7.1983: An Stelle der sogenannten Haidacher Kapelle, die 1982 ein Brand zerstört hatte, erfolgt die Neuerrichtung einer Dreifaltigkeitskapelle (gegenüber dem ursprünglichen Platz), die in einer ökumenischen Feier von P. Leopold Strobl und Pf.i.R. Mathias Schuster geweiht wird.
- 27.7.1983: Für das neue Feuerwehrhaus Kemating wird ein Baugrund von der Familie Voglhuber, Kemating 12, im Ausmaß von 900 m² zu einem Preis von rund S 180,-- gekauft.
Das alte Feuerwehrhaus wird für S 70.000.-- den Ehegatten Stigler überlassen.
Änderungen in der röm.-kath. Pfarre
Am 1.9.1983 wird die röm.-kath. Pfarre Seewalchen, die seit dem Jahre 1135 zur Benediktinerabtei Michaelbeuern gehört, wegen Priestermangel und aus wirtschaftlichen Gründen der Diözese Linz übergeben.
Bereits am 30.7. wird der letzte Pater aus Michaelbeuern P. Leopold Strobl durch die Gemeindevertretung verabschiedet, er soll Pfarrer in Lamprechtshausen werden.
Am 21.8.1983 wird der bisherige Kooperator von Vöcklamarkt, Karl Smrcka, feierlich als neuer Pfarrer installiert.
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- 7.9.1983: Der ehemalige Feuerwehrkommandant und Ehrenbürger Franz Sumereder verstirbt im 81. Lebensjahr.
- Im Jahre 1983 stellt die letzte Mühle, die Birmühle, unter Fritz Stallinger ihren Betrieb ein. Sie wurde 1632 in Betrieb genommen.
1984
- 31.3.1984: Die Gemischtwarenhandlung und Bäckerei Neuhofer (Hauptstraße 14) wird geschlossen. Seit 1952 bestand das Kaufhaus, seit 1958 eine Bäckerei. Heute ist dort die Trafik Powischer untergebracht.
- 17.5.1984: Ein Unwetter mit Hagelschlag richtet an Gebäuden und Kulturen größere Schäden an. Bis zu 10 cm liegt das Eis auf den Straßen und Feldern.
- 13.6.1984: Mit der Fa. Franz Kröpfel, Attnang, wird ein Vertrag über die Abfallbeseitigung (Deponie) abgeschlossen.
- 17.-24.6.1984: Erstmals werden in Seewalchen Kulturtage durchgeführt:
Das Programm umfasst eine Dichterlesung, einen Kammermusikabend, ein Orgelkonzert, ein Big-Band-Konzert, eine Hobbyausstellung und einen Seewalchner Abend.
Hauptschule
23.6.1984: Die neue Hauptschule wird in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste feierlich ihrer Bestimmung übergeben.
Am 18.4.1966 erteilte der Gemeinderat die Bewilligung zum Errichten einer Hauptschule.
Nach vielen Schwierigkeiten wurden mit Beginn des Schuljahres 1972/73 dislozierte Klassen der Hauptschule Schörfling geführt. Rund 100 Schüler der ersten Klassen im alten Volksschulgebäude (Schulweg 3) untergebracht.
Im Oktober 1974 bewilligte das Land OÖ eine Hauptschulexpositur. Der Gemeinderat verlangte jedoch die Bewilligung einer selbständigen Hauptschule.
Mit Beginn des Schuljahres 1975/76 begann die Selbständigkeit der Hauptschule Seewalchen a. A. Dass ein Haus, welches für eine Volksschule nicht mehr geeignet war, auch für eine Hauptschule nicht entsprechen konnte, lag auf der Hand.
Am 10.4.1979 beschloss der Gemeinderat, vom Stift Michaelbeuern 4114 m² Grund für den Hauptschulneubau um 2,674 Mio. S. anzukaufen. Mit der Planung wurde Arch. Walter Schmutzer beauftragt. Am 15.9.1979 fand die Spatenstichfeier statt.
Im Schuljahr 1982/83 konnte der Klassentrakt bezogen werden, der Turnsaal war noch fertig zu stellen.
Die Baukosten betrugen 36,876 Mio. S, wobei die Unterstützungen des Landes 77,5% ausmachten.
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- 15.7.1984: Turmkreuzsteckung der Kematinger Kirche. Damit werden die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Die Gesamtkosten von S 900.000,-- werden größtenteils aus Spenden aufgebracht.
- 29.7.1984: Der ehemalige Vizebürgermeister Alois Baumgartinger, Reichersberg 1, verstirbt im 81. Lebensjahr.
- 26.8.1984: Gegen 3 Uhr früh bricht im unbewohnten Nebengebäude des Fritz Neuhofer, Hauptstraße 14, ein Brand aus.
- 30.8.1984: An Stelle des abgetragenen Moserbauernhauses, Hauptstraße 5, wird ein Konsum-Markt errichtet.
- 12.9.1984: Bürgermeister Alois Ulm teilt dem Gemeinderat mit, dass er mit diesem Tag sein Amt zur Verfügung stellt.
Mit der Geschäftsführung wird Vizebürgermeister Josef Limberger beauftragt. - 14.9.1984: Eine eigene Ortsgruppe der Kinderfreunde Seewalchen wird gegründet, nachdem die Mitglieder bisher durch die Ortsgruppe Lenzing betreut wurden. Gilbert Haller, Langauweg, wird zum neuen Obmann gewählt.
- 2.10.1984: Der bisherige Vizebürgermeister Josef Limberger (SPÖ), Steindorf 73, wird mit 14 zu 11 Stimmen zum Bürgermeister gewählt.
Zum 1. Vizebürgermeister wird Georg Brandner (SPÖ), Litzlberg 84, gewählt. - 23.11.1984: Der wärmste Novembertag seit 230 Jahren (20°). Diese Wärme hat schwere Stürme (bis 150 km/h) zur Folge.
- 31.12.1984: Der Leiter der Rotkreuzstelle Seewalchen, Rudolf Gschwendner, legt aus Altersgründen seine Funktion als Obmann zurück. Seit der Errichtung dieser Rotkreuzstelle im Jahre 1961 leitete er die RK-Stelle.
1985
- 28.1.1985: Der Gemeinderat stimmt dem Grundtausch mit den Ehegatten Stallinger, Hauptstraße 2, zu. Dadurch kann gegenüber dem Amt ein Gehsteig errichtet werden, die Familie Stallinger kann das öffentliche Gut zwischen Gasthaus und ehemaligen Salon verbauen.
- 31.1.1985: Die Familie Lachinger schließt ihr Kaufhaus im Müllnerweg 1. Das Geschäft war seit 1953 geöffnet.
- 6.2.1985: Der Gastwirt Günther Heitzinger, Haining, wird zum neuen Obmann der Fremdenverkehrskommission gewählt.
- 19.2.1985: Über Initiative von Bürgermeister Limberger wird im Feuerwehrdepot Seewalchen erstmals ein „Buntes Faschingtreiben” veranstaltet.
- 21.2.1985: Rudolf Plöderl wird zum neuen Ortsstellenleiter der Ortsstelle Seewalchen-Schörfling des Roten Kreuzes gewählt.
- 5.4.1985: Architekt Dipl. Ing. Erich Deinhammer, Eferding, wird zum Ortsplaner bestellt.
- April 1985: Beginn der Abtragung des alten Pfarrsaales und Beginn der Renovierung des Pfarrhofes durch die Fa. Ing. Schönleitner aus St. Georgen.
- 1.5.1985: Bezirksmaifeier der SPÖ. Vor rund 2000 Personen hält Wissenschaftsminister Dr. Heinz Fischer die Festansprache.
- 4.5.1985: Der Raiffeisenplatz wird in Marktplatz umbenannt. (Heute heißt er „Rathausplatz“)
- 2.6.-9.6.1985: In Litzlberg kommt die 6. H-Boot-Weltmeisterschaft (Segeln) zur Austragung. Die Veranstaltung wird von LhStv. Possart eröffnet.
Weltmeister werden die Dänen Christensen, Malcolm und Resch. Die österr. Mannschaft Farthofer, Holler, Holler gewinnt die Silbermedaille. - 22.6.1985: Im Rahmen eines Dorffestes übergibt die Marktgemeinde den neugestalteten Marktplatz, der durch den Abbruch des alten Feuerwehrhauses frei wurde, der Bevölkerung.
Mit der erfolgten Anlegung von Gehsteigen und Fußgängerübergängen wird der Amtshausvorplatz verkehrssicher gestaltet. Ein Marktbrunnen ziert die geschaffene Grünanlage. Beim Stalllinger-Stadl wird ein Durchgang geschaffen. - 3.-24. Juli 1985: Die Musikkapelle Rosenau unternimmt eine ausgedehnte Tournee durch Kanada und die USA.
- 15.7.1985: Die von der Bezirkshauptmannschaft erlassene Einbahnregelung (Richtung Osten) in der Hauptstraße wird nach heftiger Kritik einiger Anrainer (Gewerbetreibende) wieder aufgehoben, sie besteht also nur einen Tag.
- 20.7.1985: Adam Hel, Kemating, kommt durch einen Absturz auf dem Traunstein ums Leben.
- 21.7.1985: Der ehemalige Bürgermeister Alois Ulm stirbt im 73. Lebensjahr.
- 2.8.1985: Maria A. Prüher schließt ihr Kaufhaus am Kirchenplatz 1.
Später wird dort die Modeboutique Breit und eine Tabak Trafik geführt, danach bis 2003 das Lotto-Café Jackpot. - August 1985: Die Ortsstelle des Roten Kreuzes erhält ein eigenes Rettungsauto.
- 15.-18.8.1985: Der Kameradschaftsbund feiert sein 100-jähriges Bestandsjubiläum. 40 Ortsvereine und 23 Musikkapellen nehmen am Festakt teil. Am Sportplatz der Hauptschule findet eine Feldmesse statt.
- Im August 1985 bekundet in einer Unterschriftenaktion die Bevölkerung das Interesse an der Erhaltung des Parks im Amthof („Rettet den Soupper-Park“). Rund 1000 Unterschriften können gesammelt werden.
- Im Sommer 1985 werden in der r.-k. Pfarrkirche Metall-Stützsteher (unter der Empore) aufgestellt.
Diese bleiben bis zum Umbau 1999. - 24.9.1985: Der Hotelier Häupl, Hauptstraße 20, klagt die Marktgemeinde wegen Vertragszuhaltung im Zusammenhang mit der Einführung des Nulltarifes im Strandbad mit einem Streitwert von 2 Mio. S.
Durch die Errichtung des Strandbades 1957 verlor der Gasthof Häupl seinen dort gelegenen Badeplatz. Als Ausgleich wurde Häupl jährlich ein Kontingent Freikarten sowie mehrere Saisonkabinen kostenlos zur Verfügung gestellt. Durch die Einführung des Nulltarifes erübrigte sich dieses Kartenkontingent, die Saisonkabinen blieben aber unberührt.
Häupl klagte nun gegen diese Maßnahme, außerdem fürchtete er, dass durch das Freibaden der Charakter eine Seebades verloren ginge.
Nach einigen Verhandlungen bekommt die Gemeinde Recht. Durch den Strandbad-Neubau stellte sich letzlich das Problem nicht mehr. - 30.9.1985: Die Bäckerei Stiefsohn wird geschlossen.
- 6.10.1985: Gemeinderatswahlen: SPÖ: 1368 (14 Mandate); ÖVP: 637 (6), FPÖ: 195 (2), UGS: 195 (2), FBS: 116 (1)
UGS = Unparteiische Gemeindeliste Seewalchen [H. Katamay]
FBS = Freie Bürgerliste Seewalchen [Gerhard J. Zopf]. - 19.10.1985: Bei der Bürgermeisterwahl erhält Josef Limberger (SPÖ) 23 von 25 Stimmen.
Zum 1. Vizebürgermeister wird Georg Brandner (SPÖ), zum 2. Vizebürgermeister Alois Hemetsberger (ÖVP) gewählt. - 29.10.1985: Der ehemalige Schuhfabrikant Kommerzialrat Max Kastinger verstirbt im 73. Lebensjahr. Er war von 1955-1961 auch Gemeinderat und Vizebürgermeister.
- 30.11.1985: Die Fa. Nöhmer nimmt die Satellitenempfangsanlage in Betrieb. Dadurch werden erstmals in Seewalchen Satellitenfernsehprogramme (vorerst SAT 1, 3sat und Sky-Channel) in das Kabelnetz eingespielt.
- 3.12.1985: Der ehemalige Vizebürgermeister und SPÖ-Obmann Karl Schwenger verstirbt im 71. Lebensjahr.
- 1985 wird in Kemating ein neues Feuerwehrdepot errichtet.
Rechnungsabschluss 1985: Ordentlicher Haushalt: Einnahmen: 32,913 Mio. S; Ausgaben: 34,325 Mio. S Außerordentlicher Haushalt: Einnahmen: 13,392 Mio. S; Ausgaben: 16.878 Mio. S
Die Jahre 1986 bis 1990
1986
- 10.1.1986: Der Ortsbauernrat wählt Franz Loidl, Kemating 2, zu seinem neuen Obmann.
- 1.4.1986: Med. Rat Dr. Günther Seifert tritt in den Ruhestand, Dr. Klaus Wiesner wird neuer Gemeindearzt.
- 26.4.1986: In einem Reaktor des Atomkraftwerkes Tschernobyl (UdSSR, heute Ukraine) kommt es zu einem folgenschweren Störfall. Die radioaktive Wolke erreicht auch Österreich.
Der Spitzenwert der Strahlenbelastung im Bereich Seewalchen wurde am 1.5.86 mit 125-150 µrem je Stunde gemessen. Bis Ende Mai sinkt die Belastung wieder auf rund 20 µrem/h.
Gesamt dürfte die zusätzliche Belastung für einen Menschen 60.000 µrem betragen haben. (Ab 1 Mio. µrem wird der Wert als gesundheitsgefährdend angesehen.) - 1.5.1986: Die ehemalige Schuhfabrik Kastinger (Nachfolger Huemer) ist an die Deutschen Achim Mayer, Achim Mettang und Dkfm. Oskar Kottmann übergegangen. Neben der Schuherzeugung entsteht ein Sportartikel-Einkaufszentrum.
- Juni 1986: In der Haidacher Straße wird zwischen dem Behelfswohnheim und der Sachsenstraße ein Gehsteig errichtet.
- 1.6.1986: Die Fa. Stangl Maschinenbautechnik verlegt ihren Betrieb von Seewalchen, Hauptstraße 17, nach Regau.
- 12. u. 13.7.1986: Diözesanbischof Maximillian Aichern besucht anlässlich der Firmung die Gemeinde. Er weiht die neue Glocke der Kematinger Kirche.
- 15.7.1986: Auf dem ehemaligen Neuhofer-Areal, Atterseestraße, wird von der Fa. Prima Kauf ein Supermarkt errichtet.
Das Gebäude der ehemaligen Pension Neuhofer (auch „Wang Villa“) war schon seit Jahren geschlossen. Mehrere Interessenten wollten auf dem Grundstück investieren. - 4.8.1986: Der Seewalchner Willi Bauer, Kraims 49, hat mit Bergkameraden den 8611 m hohen K2 im Himalaja bestiegen (erste österr. Besteigung). Infolge Schlechtwettereinbruch kommt es zu einer Bergtragödie, die den Tod von Bergsteigern zur Folge hat. Bauer kommt mit Erfrierungen an Händen und Füßen davon.
- 1.9.1986: Der Leiter des Postamtes, Hubert Grausgruber, Roitham, tritt in den Ruhestand.
- 20.9.1986: In Seewalchen wird ein Siedlerverein gegründet. Günther Böss, Steindorf 126, wird zu seinem ersten Obmann gewählt.
- 21.9.1986: Im Anschluss an das Erntedankfest wird das neue Pfarrheim und der renovierte Pfarrhof eröffnet und von Generalvikar Mag. Josef Ahammer gesegnet.
Die Arbeiten begannen im April 1985, im Dezember war der Pfarrhof bezugsfertig, das Pfarrheim im Rohbau errichtet. Die Kosten beliefen sich auf ca. 10 Mio. S, wovon 75 % die Diözese und 25 % die Pfarre trug. - 25.9.1986: Neueröffnung der ehemaligen Schuhfabrik Kastinger: Schuh-Zentrallager, Sportdiskont, Heurigenlokal.
- Weihnachten 1986: Markus Födinger, Langauweg 2, bringt das Friedenslicht von Bethlehem nach Oberösterreich.
Seither wird, durchgeführt von Radio Oberösterreich, das Friedenslicht im ganzen Land verteilt. Dieses wird in Bethlehem entzündet und per Flugzeug von einem Kind nach Österreich gebracht. Dort wird es über die Österr. Bundesbahnen, Feuerwehren, Pfadfinder, Pfarrämter, usw. in die Orte gebracht. Es ist Brauch geworden, das Licht z.B. am Bahnhof zu holen und es Freunden und Nachbarn zu bringen. Manche gehen mit Friedenslicht-Laternen zur Mette. Markus Födinger war das erste Kind, das an dieser Aktion teilnahm. - Im Jahr 1986 übernimmt Ernst Kirchgatterer die ehemalige Drogerie Kwizda.
1987
- 1.1.1987: Jakob Moser wird zum Gemeindeforstwart bestellt.
- 9.1.1987: Die Filiale der Fleischhauerei Zehetner im Schulweg wird geschlossen.
- 27.1.1987: Die neue Straße in den ehemaligen Schiemergründen wird „Königswiese“ benannt.
- Ende Jänner/Anfang Februar 1987 sind extrem kalte Tage bei minus 20° zu verzeichnen. Der Attersee friert zum Teil zu.
- Februar 1987: Unbekannte Täter stehlen aus der Litzlberger Kapelle Heiligenfiguren.
- 4.-14.2.1987: Welt-Winterspiele der Gehörlosen in Oslo.
Nicoletta Lenzenweger, Atterseestr. 28, erreicht einen 1. Platz (Gold) im Riesentorlauf und einen 2. Platz (Silber) im Slalom. - 2. und 3.3.1987: Durch einen extremen Eisregen entstehen in bestimmten Bereichen der Gemeinde schwere Schäden in Wäldern und Obstkulturen.
- 7.3.1987: Johann Derra wird neuer Obmann des Musikvereines Rosenau.
- 2.6.1987: Ein neuer Unimog zum Preis von 1,183 Mio. S. wird angekauft.
- 13.-21.6.1987: Seewalchner Festwoche
In einer Reihe von Veranstaltungen gedenkt man dem 10-jährigen Jubiläum der Markterhebung.
Im Rahmen einer Festsitzung des Gemeinderates, an der auch Landeshauptmann Dr. Josef Ratzenböck und LhStv. Dr. Karl Grünner teilnehmen, wird das „Goldene Buch“ vorgestellt.
Zahlreiche Seewalchner Firmen beteiligten sich an diesem Projekt. - 26.6.1987: Die Arbeiten zu Errichtung der Lärmschutzwand an der Autobahn im Bereich des Ortes Seewalchen werden abgeschlossen.
- August 1987: Die Marktmusik Seewalchen fährt zu einem internationalen Musikfestival in Oostrozebeke, Belgien, wo 9 Kapellen aus mehreren europäischen Staaten teilnahmen.
- 1.9.1987: Der Gemeindebedienstete Franz Baumgartinger tritt in den Ruhestand, Manfred Binder wird zu seinem Nachfolger bestellt.
- 26.9.1987: Die Wassergenossenschaft Steindorf wählt Ing. Walter Staufer zu ihrem neuen Obmann.
(Sein Vorgänger Martin Sadler war seit 7.6.1963 Obmann.) - 10.10.1987: Personenstandsaufnahme: Die Marktgemeinde Seewalchen hat 1587 Haushalte und 4122 Einwohner
- 12.10.1987: In der Schulmatrik sind 476 schulpflichtige Kinder vermerkt.
- Da mit Jahresbeginn 1988 die staatliche Beihilfe von S 15.000,-- gestrichen wird, kommt es zu einem Run auf das Standesamt mit insgesamt 47 Trauungen.
1988
- 26.1.1988: Nach dem Rücktritt von Georg Brandner wird Alfred Haberl, Steindorf 29, zum 1. Vizebürgermeister gewählt.
- Im Februar 1988 erscheint die letzte Ausgabe des „Gummihammers“, dem freiheitlichen Informationsblatt für Seewalchen, Schörfling, Aurach und Weyregg.
- 11.3.1988: Franz Loidl wird zum Kommandanten der Frw. Feuerwehr Kemating gewählt.
- 23.3.1988: Der Fremdenverkehrsverband wählt Heinz Holzapfel, Haining, zu ihrem neuen Obmann.
- 16.4.1988: Franz Sumereder, Atterseestraße, wird neuer Obmann der Dilettanten-Theater-Gesellschaft.
- 19.4.1988: Karl Schiemer wird zum neuen Kommandanten der Freiw. Feuerwehr Steindorf gewählt.
- 1.5.1988: An Stelle des bisherigen Leiters Oskar Daxner wird Josef Kaiser zum Leiter des Autobahngendarmeriepostens ernannt.
- 27. u. 28.5.1988: Eröffnung des Autohauses Seewalchen (Honda, Geschäftsführer Herr Legat) im Industriegelände (ehemalige Fa. Haase-Tank).
- 28. u. 29.5.1988: Das Altarfenster, welches für die evangelische Gnadenkirche geschaffen wurde, wird seiner Bestimmung übergeben. Die Gemeinde leistet einen Kostenbeitrag.
- Europagemeindefeier – Partnerschaft
Am 24.6.1988 findet im Turnsaal der Hauptschule eine Festsitzung des Gemeinderates statt. In dieser Sitzung wird mit der Kreisstadt Freyung im Bayerischen Wald eine Partnerschaft eingegangen.
Die Marktgemeinde Seewalchen wird zur Europagemeinde proklamiert. - 25.6.1988: Horst Klein, Sonnleitenweg, wird zum neuen Obmann des ATSV Seewalchen gewählt.
- Juni 1988: Durch den Abbruch des Humer-Hauses (Seyrlstraße 1) durch die Besitzerin Dr. Gesine Tostmann und die Schaffung eines „Bauerngartls“ wird ein Beitrag zur Ortsverschönerung geleistet.
- 17.7.1988: Wilhelm Bauer jun. (22 Jahre) verunglückt im Montblanc-Massiv tödlich.
- 2.8.1988: Über den Attergau und den See geht ein schweres Unwetter mit Hagel (Größe von Tennisbällen) nieder und richtet in den Nachbargemeinden große Gebäude- und Flurschäden an.
- 3.9.1988: Die Sternwarte am Gahberg wird nach 2-jähriger Bauzeit eröffnet.
- 10.9.-2.10.1988: Die Künstlervereinigung Secession LXXXVIII organisiert in der Paulick-Villa die Ausstellung „Inselräume“, die sich mit dem Schaffen von Klimt, Teschner und Flöge am Attersee beschäftigt.
- 22.9.1988: Der Bebauungsplan „Neuhofer“ an der Gemeindegrenze zu Lenzing wird vom Gemeinderat genehmigt.
- 24.9.1988: Im Rahmen der Ausstellung „Inselräume“ findet im Rittersaal des Schlosses Kammer ein Konzert statt, in dem unter anderem Kompositionen des gebürtigen Seewalchners Rudolf Hinterdorfer zu hören sind.
Auch an die ersten Stummfilmvorführungen in Seewalchen im Jahre 1928 wird mit einer historischen Filmvorführung im Strandkino gedacht. - 23.10.1988: 25 Erbhöfe erhalten im feierlichen Rahmen Erbhofurkunden.
Fam. Stigler, Kemating, | Fam. Moser, Staudach, | Fam. Mayr, Seewalchen, |
Fam. Fürthauer, Haining, | Fam. Haberl, Litzlberg, | Fam. Dachs, Buchberg, |
Fam. Aigner, Haidach, | Fam. Lechner, Moos, | Fam. Leithner, Reichersberg, |
Fam. Schwarzenlander, Kraims, | Fam. Kern, Haidach, | Fam. Frickh, Seewalchen (1991), |
Fam. Dachs, Haining, | Fam. Voglhuber, Kemating, | Fam. Köstler, Gerlham, |
Fam. Huber, Kemating, | Fam. Astegger, Roitham, | Fam. Mörwald, Steindorf, |
Fam. Ebetsberger, Gerlham, | Fam. Hochreiner, Steindorf, | Fam. Six, Kraims, |
Fam. Laminger, Gerlham, | Fam. Starzinger, Seewalchen, | Fam. Schachinger, Gerlham, |
Fam. Loidl, Kemating. |
- 25.10.1988: Über Initiative von Mag. Johann Reiter, Litzlberg, und der Österr. Naturschutzjugend wird das 12 ha große Gerlhamer Moor („Gföhret“) an die Naturschutzjugend übergeben. Der Ankauf erfolgt durch Spenden sowie durch Unterstützung des Landes und der Marktgemeinde Seewalchen sowie der Österr. Naturschutzjugend.
- 15.11.1988: Der ehemalige Linzer Bürgermeister und Wahl-Seewalchner Dr. Ernst Koref verstirbt in Linz im 98. Lebensjahr.
1989
- 10.2.1989: Das Kleinlöschfahrzeug für die Frw. Feuerwehr Kemating um 0,46 Mio. S wird übergeben.
- 1.3.1989: Der Hauptschuldirektor Klaus Schachtner, Hauptstraße 17, wird zum Bezirksschulinspektor ernannt. Johann Rauchenzauner, Reichersberger Straße 9, wird Leiter der Hauptschule (bis 2009).
- 6.3.1989: Die Frw. Feuerwehr Seewalchen bekommt vom Landesfeuerwehrkommando ein neues Öl-Einsatz-Fahrzeug.
- 13.3.1989: Der Gemeinderat beschließt, beim Amt der oö. Landesregierung die Aufnahme in das Dorfentwicklungkonzept zu beantragen.
- 31.3.1989: Wegen Ausbruch der Wutkrankheit wird die Gemeinde Seewalchen zum Sperrgebiet (bis 17.11.) erklärt.
- 1.4.1989: Das Gasthaus Emrich, Rosenau, sperrt wegen Pensionierung zu.
- 3.4.1989: Dr. Oskar Vogel eröffnet in der Hauptstraße 40 seine Ordination.
- 15.4.1989: Der Surfclub Seewalchen wählt Ing. Rudolf Stadler, Vöcklabruck, zu seinem neuen Obmann.
- 26.5.1989: Eine 17-köpfige Naturfreunde-Bergsteiger-Expedition unter der Leitung des Seewalchners Willi Bauer will den 8068 m hohen „Hidden Peak" (Gasherbrum I) besteigen.
- 31.5.1989: Das Gasthaus Dachs in Buchberg sperrt zu.
Partnerschaftsfeierlichkeiten in Seewalchen
23.-25.6.1989:
800 Freyunger gestalten einen Festzug, an dem 2000 Besucher beiwohnen.
Nach einem ökumenischen Gottesdienst, gestaltet von den Pfarrern Karl Smrcka und Volker Petri, würdigen in einem Festakt die Bürgermeister Fritz Wimmer, Freyung, und Josef Limberger die Bedeutung der Partnerschaft. Anschließend werden die Urkunden ausgetauscht.
Bgm. Wimmer (Freyung) enthüllt einen 6 Tonnen schweren Gedenkstein aus Granit, der in der Grünanlage vor dem Gemeindeamt aufgestellt ist.Weiters stehen sportliche Veranstaltungen, eine Schiff-Fahrt und ein Zelt-Festabend unter dem Motto „Freyung grüßt Seewalchen“ auf dem Programm.
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- 27.6.1989: Im Gelände der ehemaligen Schuhfabrik Kastinger wird der Supermarkt „Hitdiskont“ eröffnet.
- 29.6.1989: In der Rosenau werden einige Straßenzüge benannt: „Martin-Luther-Straße“, „Dorothea-Jörger-Straße“ und „Bergstraße“.
- 1.7.1989: Das neue Fahrgastschiff „Weyregg“ wird in Betrieb genommen.
- 25.7.1989: Der Wasserskiclub erhält eine Schiff-Fahrtskonzession für den Standort Litzlberg bis zum Jahre 2000. Mag. Christa Fiausch erhält eine Konzession für den Standort Seewalchen.
- 1.8.1989: Der Lenzinger Wirt Karl Pesendorfer pachtet den Kultursaal und benennt ihn „Seewalchner Hof“ (bis 31.3.1990).
- 20.8.1989: Inoffizielle Eröffnung der Asphaltbahnen des ATSV Seewalchen beim Gasthaus Kalleitner in Litzlberg.
- 20.8.1989: Daniela Heitzinger, Haining, wird Staatsmeisterin und Vizestaatsmeisterin in der Haflingerdressur.
- 1.9.1989: Rudolf Plöderl, Hauptstraße 17, wird zum Volksschuldirektor ernannt.
- 2.9.1989: Zu einem tragischen Unfall kommt es in Haining. Der 8½ jährige Andreas Ebetsberger-Neuhofer fällt bei der Feldarbeit von der Schaufel des Traktors und wird von seinem Vater überfahren. Andreas verstirbt am 8.9.1989.
- 15.9.1989: Generalversammlung der Raiffeisenkasse im Kultursaal.
Im Mittelpunkt steht die Gründungsversammlung der Raiffeisenbank Attersee-Nord, wo sich die Raiffeisenkassen Seewalchen, Schörfling und Weyregg zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammenschließen.
Mit 2.11.1989 erlangt diese Gründung Wirksamkeit:
Obmann Johann Mayrhauser, Weyregg,
Geschäftsleiter der Geschäftsstelle Seewalchen: Ing. Rudolf Schneebauer. - 24.9.1989: Die Firma Tostmann feiert ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum. Im Schloss Kammer findet eine Festveranstaltung statt.
- September 1989: Anstelle des desolaten Maierhofes in Litzlberg wird eine Wohnanlage mit 12 Kleinwohnungen errichtet.
- November 1989: In der neuesten Ausgabe des Restaurantführers „Gault Millau“ wird das Hotel Häupl wieder mit 2 Hauben bedacht. Die Gastbetriebe Litzlberger Keller und Fischer Sepp werden mit Punkten bewertet.
- 24.11.1989: Günther Steps eröffnet in der Hauptstraße 17 ein Postproduction-Studio (Videoschnitt, Vertonung und Trickcomputer-Arbeiten).
Hilfe für Rumänien
Durch die politischen Umwälzungen in den Ostblockstaaten und der Öffnung der Grenzen zu Österreich fiel der sogenannte eiserne Vorhang. Diese Ereignisse brachten mit sich, dass viele Flüchtlinge auch nach Österreich kamen und zum Teil in unserer Gemeinde untergebracht wurden.
Der Bezirk Vöcklabruck und im besonderen Seewalchen-Rosenau sind eng mit Rumänien verbunden. Es leben nicht nur zahlreiche Siebenbürger im Bezirk, vor 250 Jahren wurden viele sogenannte Landler - also Bewohner des „Landls“ (des Hausruckviertels) - nach Rumänien ausgebürgert. In den Jahren 1734-1780 wurden Hunderte evangelische Landler nach Siebenbürgen transmigriert. Nach dem 2. Weltkrieg musste sich ein Teil der ländlichen Bevölkerung Siebenbürgens mit Pferden und Hornviehwagen nach Westen absetzen. Ein Teil dieser Siedler wurde in Rosenau sesshaft.
In einer großangelegten Spendenaktion, zu der auch die Marktgemeinde, die r.k. und evang. Pfarre aufgerufen hatten, konnten Hilfsgüter und Geldspenden nach Rumänien, im besonderen in die Siebenbürger Gemeinden Neppendorf, Großau und Großpold gebracht werden. Aus Gemeindemitteln wurde die Aktion mit S 20.000,-- unterstützt.
Insgesamt wurden S 173.000,-- an Geldspenden sowie Lebensmittel- und Kleiderspenden von ca. S 500.000,-- übergeben.
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- Im Jahr 1989 wird der „Vöcklabrucker Wochenspiegel“ in „Vöcklabrucker Rundschau“ umbenannt.
1990
- 1.1.1990: Der Gemeindebeamte Friedrich Kaiser tritt krankheitshalber in den Ruhestand.
- Die sogenannte Raudaschlmühle wird von der Lenzing Holzindustrie Ges.m.b.H. an Georg Pagnia, Oldenburg, und Hermann Sturm, Herbrechtingen, Deutschland, verkauft.
- 1.1.1990: Im Haus Atterseestraße 16 wird anstelle des bisherigen Geschäftes Burian eine Filiale des Fotogeschäftes Humer, Lenzing, eröffnet. (Das Geschäft bleibt bis Juni 1997 geöffnet.)
- 22.2.1990: Vizebürgermeister Haberl legt aus gesundheitlichen Gründen seine Funktion zurück.
- 26.2., 27.2., 1.3.1990: Jahrhundertorkan
Ein Orkan mit Spitzengeschwindigkeiten von 180 km/h bricht über weite Teile Österreichs herein und richtet auch in unserem Gemeindegebiet schwere Verwüstungen, insbesondere in den Wäldern, an.
Der Anfall an Schadholz beträgt 326 Festmeter. - 23.3.1990: Josef Fath, Reichersberger Straße 12, wird zum 1. Vizebürgermeister gewählt.
- 27.5.1990: Die Bahnhaltestelle „Siebenmühlen“ wird in „Siebenmühlen-Rosenau“ umbenannt.
- Juni 1990: Die Linzer Maximarkt Handelsges.m.b.H übernimmt den Primakauf, Atterseestraße.
Land- und forstwirtschaftliche Betriebszählung (1.6.1990): Betriebe: 137 Voll-Erwerbs-Landwirte: 42 Neben-Erwerbs-Landwirte: 95 Eigentumsfläche: 1299,30 ha abz. verpachtete Flächen: 69,55 ha zuz. gepachtete Flächen: 229,80 ha Gesamtfläche: 1459,55 ha
- Juni 1990: Die Dorfkapelle Steindorf wird saniert. Die Kosten von S 300.000,- werden durch Spenden gedeckt.
Partnerschaftstag in Freyung
23. u. 24.6.1990:
Rund 1000 Seewalchner feiern in Freyung einen Partnerschaftstag.
Nach einem Konzert wird der Gedenkstein enthüllt.
Ein „Seewalchner Abend“ in der Kurhalle Freyung gibt einen Einblick in das Seewalchner Kulturleben.
Am 24.6. bewegt sich ein Festzug, den die Seewalchner Vereine gestalten, von der Stadt zum Schloss Wolfstein.
Dort wird von den Pfarrern Alfons Hackl und Karl Smrcka eine Feldmesse zelebriert.
Anschließend wird das Musikstück „Grüaß di Nachbar“, komponiert von der Wahl- Seewalchnerin Trude Marchand, intoniert von den Musikkapellen Kreuzberg, Seewalchen und Rosenau, uraufgeführt.
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- 29.6.1990: Landesrat Dr. Pühringer eröffnet das Altstoffsammelzentrum an der Gamperner Bezirksstraße. Das Grundstück wurde von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, die Baukosten trug das Land Oberösterreich.
- 1.7.1990: Der Firmenname der Franz Moser Ges.m.b.H & Co. KG in Pettighofen wird in Mode-Logistik Ges.m.b.H. geändert.
- 2.7.1990: In der konstituierenden Sitzung des Tourismusverbandes wird Hans Häupl, Hotelier, zum Obmann gewählt.
- 3.7.1990: Seewalchen wird in das Projekt „Dorfentwicklung“ des Landes aufgenommen.
- Auf Grund des Grundbuchumstellungsgesetzes wird die Auflösung der Landtafel Oberösterreich wirksam.
Die Landtafeln waren die mittelalterlichen Grundbuch-Register, in denen der Grundbesitz des Landadels und der Städte verzeichnet war. Bis 1848 konnten nur Herren, Ritter und Prälaten sowie die Städte Landtafel-Güter erwerben.
Die Landtafeln waren umfangreiche Aufzeichnungen des öffentlichen und privaten Rechtes, hier wurden auch die Gesetze und Landtagsbeschlüsse eingetragen. - 18.7.1990: Mit Beschluss des Bezirksgerichtes Vöcklabruck geht die Liegenschaft „Schmidt-Villa“ (bzw. Villa „Daheim“) in das Eigentum der Bau-Atelier-West- Ges.m.b.H. über.
- Die Alois Bruckmayr KG verkauft den Supermarkt im ehemaligen Kastinger-Gelände an die BILLA Warenhandels-AG., Wr. Neudorf.
- 27.7.1990: Im Bezirk Vöcklabruck sind 1171 Asylbewerber, davon 76 in Seewalchen (Gasthaus Astecker) untergebracht.
- 31.7.1990: Der ehemalige Gemeindesekretär Alois Roither (1938-1942) verstirbt.
- 11.8.1990: Der Segel- und Surfclub eröffnet den neugeschaffenen Hafen in der Freibadeanlage Litzlberg.
- August 1990: Einige Mitglieder der Secession LXXXVIII renovieren das „Schusterhäusl“ beim Eingang des Friedhofes.
- 1.9.1990: Der sogenannte Neubrunnerhof wird vom Gastwirt Wolfgang Führer angekauft und eröffnet.
- 29.9.1990: Eröffnung der überdachten Asphaltanlage des ESV Seewalchen an der Gamperner Bezirksstraße.
- 19.10.1990: Das Wissenschaftsministerium hat der „Schmidt-Villa“ die Erhaltungswürdigkeit im Sinne des Denkmalschutzes bestätigt.
- November 1990: Beginn der Umbauarbeiten des Hotels Häupl.
- 18.11.1990: Ein Föhnsturm verursacht neuerlich Schäden an den Waldungen.
- 22.11.1990: Mit dem Gastwirt W. Führer wird ein Pachtvertrag betreffend Kultursaal abgeschlossen.
Führer beendet aber zu Jahresende den Pachtvertrag. Ab diesem Zeitpunkt wird das Ausschenken den jeweiligen Vereinen, die Veranstaltungen durchführen, überlassen. - November 1990: Anstelle der bisherigen Ortsbäuerin Erna Haidinger, Steindorf, wird Maria Gebetsberger, Haining 7, gewählt.
30.11.1990: Der Gemischtwarenhändler Lederer, Hauptstraße 8, schließt sein Geschäft.
Standesamt 1990: 18 Sterbefälle, 26 Eheschließungen, 52 Geburten. 526 Kinder sind als schulpflichtig gemeldet. Rechnungsabschluss 1990: Ordentlicher Haushalt: Einnahmen: 47,935 Mio. S; Ausgaben: 44,901 Mio. S Außerordentlicher Haushalt: Einnahmen: 21,812 Mio. S; Ausgaben: 25,029 Mio. S
Chronik der Marktgemeinde Seewalchen |
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