Evangelische Pfarrkirche Attersee: Unterschied zwischen den Versionen
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Die alte katholische '''Martinskirche''' in [[Attersee am Attersee]] wurde 1813 von den Gläubigen der Evangelischen Glaubensgemeinschaft um 480 Gulden von der Katholischen Pfarrgemeinde Attersee angekauft und wurde so zur '''evangelischen Pfarrkirche''' des [[Attergau]]s. Pfarrer Johann Adam Leydel ist als erster Seelsorger der Evangelischen Pfarrgemeinde bekannt. | |||
== Evangelische Pfarrgemeinde == | |||
Die evangelische Pfarrgemeinde umfasst die evangelischen Gläubigen in den Gemeinden Attersee, Nußdorf, Unterach, Straß, St. Georgen und Berg. | |||
== Ausstattung der Kirche == | |||
Ursprünglich befand sich ein kleiner Turm als Turmreiter auf der Westseite der Kirche. Der Turm in seiner jetzigen Form wurde 1854 durch Baumeister Lukas aus St. Georgen gebaut. | Ursprünglich befand sich ein kleiner Turm als Turmreiter auf der Westseite der Kirche. Der Turm in seiner jetzigen Form wurde 1854 durch Baumeister Lukas aus St. Georgen gebaut. | ||
Ein Jahr darauf wurden die drei, in Bochum, Westfalen, gegossenen Glocken installiert. | Ein Jahr darauf wurden die drei, in Bochum, Westfalen, gegossenen Glocken installiert. | ||
Der Altar, eine Kopie eines spätgotischen Flügelaltars aus Kärnten, schmiegt sich harmonisch in den gotischen Raum ein. Archäologische Grabungen anlässlich der letzen Restaurierung der Kirche haben unter anderem ein Grab eines ehemaligen Seelsorgers und Reste einer Christophorus Freske an der Außenseite der ehemaligen, seeseitigen Kirchenmauer zu Tage gebracht. Der ehemalige Grundriss der Kirche wurde bei dieser Gelegenheit durch verschiedenfarbige Pflastersteine des Bodens sichtbar gemacht. Durch die Neugestaltung des Altarraumes kommt dies gut zur Geltung. Die an der Seeseite des Kirchenraumes befindliche Kanzel ist eine Kopie der Meister-Pilgram-Kanzel aus dem Wiener Stefansdom. Altar, Kanzel sowie Glasfenster sind eine Spende der [[Villa Daheim|Familie Schmidt]], Seewalchen-Wien, die auch sehr mit der [[Pfahlbau]]–Forschung des Attersees verbunden war. Zwei der prächtigen Glasfenster sind spätgotisch und stammen vermutlich aus dem böhmischen Raum. | |||
Der Altar, eine Kopie eines spätgotischen Flügelaltars aus Kärnten, schmiegt sich harmonisch in den gotischen Raum ein. | |||
Archäologische Grabungen anlässlich der letzen Restaurierung der Kirche haben unter anderem ein Grab eines ehemaligen Seelsorgers und Reste einer Christophorus-Freske an der Außenseite der ehemaligen, seeseitigen Kirchenmauer zu Tage gebracht. Der ehemalige Grundriss der Kirche wurde bei dieser Gelegenheit durch verschiedenfarbige Pflastersteine des Bodens sichtbar gemacht. Durch die Neugestaltung des Altarraumes kommt dies gut zur Geltung. | |||
Die an der Seeseite des Kirchenraumes befindliche Kanzel ist eine Kopie der Meister-Pilgram-Kanzel aus dem Wiener Stefansdom. Altar, Kanzel sowie Glasfenster sind eine Spende der [[Villa Daheim|Familie Schmidt]], Seewalchen-Wien, die auch sehr mit der [[Pfahlbau]]–Forschung des [[Attersee (See)|Attersees]] verbunden war. Zwei der prächtigen Glasfenster sind spätgotisch und stammen vermutlich aus dem böhmischen Raum. | |||
Etwas stöhrend, jedoch der Notwendigkeit entsprechend, war der Orgelchor mit einer sehr ansprechenden Chorbrüstung, die den Chorraum mit der alten Orgel zu sehr beherrschte. | Etwas stöhrend, jedoch der Notwendigkeit entsprechend, war der Orgelchor mit einer sehr ansprechenden Chorbrüstung, die den Chorraum mit der alten Orgel zu sehr beherrschte. | ||
Durch die neue, 1972 angekaufte Orgel wurde der Chorraum aufgegliedert und erscheint nun dem Kirchenraum gegenüber weniger dominierend. Ein neu restauriertes schönes Vortragekreuz ist eine Spende der Evangelischen Kirchengemeinde von Salzburg. Diese war bis 1863 eine Tochtergemeinde der Evangelischen Pfarrgemeinde von Attersee. | Durch die neue, 1972 angekaufte Orgel wurde der Chorraum aufgegliedert und erscheint nun dem Kirchenraum gegenüber weniger dominierend. Ein neu restauriertes schönes Vortragekreuz ist eine Spende der Evangelischen Kirchengemeinde von Salzburg. Diese war bis 1863 eine Tochtergemeinde der Evangelischen Pfarrgemeinde von Attersee. | ||
== Frominger Haus == | |||
Das alte [[Haus Fromminger|Fromminger Haus]], ehemaliges Mesnerhaus, ist das älteste, im Ort noch erhaltene Holzhaus. Es beinnhaltete einst die erste Greislerei des Ortes und steht heute unter Denkmalschutz. | Das alte [[Haus Fromminger|Fromminger Haus]], ehemaliges Mesnerhaus, ist das älteste, im Ort noch erhaltene Holzhaus. Es beinnhaltete einst die erste Greislerei des Ortes und steht heute unter Denkmalschutz. |
Version vom 14. April 2010, 20:40 Uhr
Die alte katholische Martinskirche in Attersee am Attersee wurde 1813 von den Gläubigen der Evangelischen Glaubensgemeinschaft um 480 Gulden von der Katholischen Pfarrgemeinde Attersee angekauft und wurde so zur evangelischen Pfarrkirche des Attergaus. Pfarrer Johann Adam Leydel ist als erster Seelsorger der Evangelischen Pfarrgemeinde bekannt.
Evangelische Pfarrgemeinde
Die evangelische Pfarrgemeinde umfasst die evangelischen Gläubigen in den Gemeinden Attersee, Nußdorf, Unterach, Straß, St. Georgen und Berg.
Ausstattung der Kirche
Ursprünglich befand sich ein kleiner Turm als Turmreiter auf der Westseite der Kirche. Der Turm in seiner jetzigen Form wurde 1854 durch Baumeister Lukas aus St. Georgen gebaut.
Ein Jahr darauf wurden die drei, in Bochum, Westfalen, gegossenen Glocken installiert.
Der Altar, eine Kopie eines spätgotischen Flügelaltars aus Kärnten, schmiegt sich harmonisch in den gotischen Raum ein.
Archäologische Grabungen anlässlich der letzen Restaurierung der Kirche haben unter anderem ein Grab eines ehemaligen Seelsorgers und Reste einer Christophorus-Freske an der Außenseite der ehemaligen, seeseitigen Kirchenmauer zu Tage gebracht. Der ehemalige Grundriss der Kirche wurde bei dieser Gelegenheit durch verschiedenfarbige Pflastersteine des Bodens sichtbar gemacht. Durch die Neugestaltung des Altarraumes kommt dies gut zur Geltung.
Die an der Seeseite des Kirchenraumes befindliche Kanzel ist eine Kopie der Meister-Pilgram-Kanzel aus dem Wiener Stefansdom. Altar, Kanzel sowie Glasfenster sind eine Spende der Familie Schmidt, Seewalchen-Wien, die auch sehr mit der Pfahlbau–Forschung des Attersees verbunden war. Zwei der prächtigen Glasfenster sind spätgotisch und stammen vermutlich aus dem böhmischen Raum.
Etwas stöhrend, jedoch der Notwendigkeit entsprechend, war der Orgelchor mit einer sehr ansprechenden Chorbrüstung, die den Chorraum mit der alten Orgel zu sehr beherrschte.
Durch die neue, 1972 angekaufte Orgel wurde der Chorraum aufgegliedert und erscheint nun dem Kirchenraum gegenüber weniger dominierend. Ein neu restauriertes schönes Vortragekreuz ist eine Spende der Evangelischen Kirchengemeinde von Salzburg. Diese war bis 1863 eine Tochtergemeinde der Evangelischen Pfarrgemeinde von Attersee.
Frominger Haus
Das alte Fromminger Haus, ehemaliges Mesnerhaus, ist das älteste, im Ort noch erhaltene Holzhaus. Es beinnhaltete einst die erste Greislerei des Ortes und steht heute unter Denkmalschutz.
Quellen
Hans Till, Attersee