Stern & Hafferl: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox Verkehrsbetrieb
[[Datei:Ing. Stern Web.jpg|thumb|150px|Ing. Josef Stern]]
| Bild = [[Bild:Arkardenhaus.JPG|250px]]
[[Datei:Ing. Hafferl Web.jpg|thumb|150px|Ing. Franz Hafferl]]
| Name = Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H.
'''{{PAGENAME}}''' wurde 1883 in Wien als Ingenieurbüro durch Ing. [[Josef Stern]] und Ing. Franz Hafferl gegründet. 1884 verlagerte sich der Geschäftsschwerpunkt nach Oberösterreich, daher wurde auch der Firmensitz nach Gmunden in Oberösterreich verlegt. Ein interessantes Projekt war die Errichtung der Zahnradbahn auf den [[Schafberg]], die 1893 in Betrieb genommen wurde. Mit einem umfangreichen Kraftwerksbau wurde die Elektrifizierung Oberösterreichs vorangetrieben. Die Elektrizitätswerke  Stern & Hafferl sind später in der Oberösterreichischen Kraftwerke AG (OKA), jetzt Energie AG, aufgegangen. Zur 130-Jahr-Feier des Unternehmens im Jahr 2013 beschäftigte das in mehreren Sparten tätige Familienunternehmen ca. 700 Mitarbeiter.
| Strasse = Kuferzeile 32
| PLZ = 4810
| Stadt = Gmunden
| Homepage = [http://www.stern-verkehr.at www.stern-verkehr.at]
| Eigentümer = Stern & Hafferl Holding Ges.mbH.
| Vorstand =
| Betriebsleiter = Komm.-Rat Dir. Dipl.-Ing. Jochen Döderlein
| Verbund = [[Oberösterreichischer Verkehrsverbund|Oberösterreichischer Verkehrsverbund (OÖVV)]]
| Bezugsjahr = 2001
| Angestellte = 470
| Umsatz = 40
| Währung = Euro
| Spurweite = 1000/1435
| Eisenbahnlinien = 5
| Strassenbahnlinien = 1
| Stadtbahnlinien =
| U-Bahnlinien =
| Buslinien = 7
| Lokomotiven = 8
| Triebwagen = 47
| U-Bahnwagen =
| Straßenbahnwagen = 5
| Stadtbahnwagen =
| Busse = 35
| Sonstige = <small>13 Personenwaggons, 22 Güterwaggons und diverse Bahnwagen</small>
| Fahrgäste = 2.700.000
| Fahrleistung =
| Haltestellen = 110
| Länge_Eisenbahn = 144
| Länge_U-Bahn =
| Länge_Stadtbahn =
| Länge_Strassenbahn = 2,315
| Länge_Bus = 120
| Einzugsgebiet =
| Einwohner_in_Mio =
| Betriebshöfe = 1 <small>Vorchdorf</small>
| Sonstige_Betriebseinrichtungen = 4 Remisen, 1 Werkstätte<ref name="St&H">[http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/ Homepage der Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH]</ref>
| Gleisanlagen =
| Weichen =
}}
Die Firma '''Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H.''' ist ein [[österreich]]isches Bahnunternehmen mit Sitz in [[Gmunden]]. Sie betreibt fünf elektrische Überlandbahnen sowie die [[Straßenbahn]] in Gmunden. Zudem ist sie Eigentümer der [[Attersee-Schifffahrt]]. Das Unternehmen ist sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr tätig. Zudem werden eigene Buslinien betrieben. Unter den zehn Privatbahnbetreibern Österreichs ist Stern & Hafferl das führende Unternehmen.<ref name="St&H">[http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/ Homepage der Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH]</ref>


== Geschichte ==
== Attergau-Bezug ==
=== Anfänge ===
Die Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft betreibt im [[Attergau]] die [[Attersee-Schifffahrt]] und die [[Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee]]. Bis 1949 wurde auch die [[Elektrische Lokalbahn Unterach-See]] betrieben. 1913 gründete Stern & Hafferl die [[Atterseebahn]] und die Schifffahrt mit Elektrobooten auf dem [[Attersee (See)|Attersee]]. 1923 wurde dann auch die seit 1869 bestehende Dampfschifffahrt auf dem Attersee übernommen.
[[Bild:Josef Stern.png|thumb|left|Josef Stern]]


Am 24. Dezember 1883 erhielten die Ingenieure [[Josef Stern]] und [[Franz Hafferl]] die [[Konzession]] ''„zur Errichtung und zum Betriebe eines Vermittlungsbüros, ausschließlich zum Zwecke der Verfassung der Projekte für Lokalbahnen und Ausführung der hierzu benötigten Vorarbeiten“''. Im selben Jahr wurde ein [[Büro]] in [[Wien]] gegründet. Josef Stern übernahm die Geschäftsführung, während Franz Hafferl sich hauptsächlich mit dem Vermessen und Projektieren von geplanten [[Trasse (Verkehrsweg)|Bahntrassen]] beschäftigte. Der erste große Auftrag war die Projektierung von mehreren Linien; Auftraggeberin war die [[Wiener Linien|Wiener Tramway Gesellschaft]]. Es wurden acht Bahnen im Auftrag der Unternehmensgruppe Lindheim projektiert und teilweise auch gebaut. In den folgenden zwei Jahrzehnten projektierte Stern & Hafferl mehr als 200 Kilometer [[Lokalbahn]]en. Im Jahre 1881 wurde das Ingenieursbüro in die Hechtengasse verlegt. 1889 plante das Unternehmen den Bau der [[Salzkammergut-Lokalbahn]] zwischen [[Salzburg]] und [[Bad Ischl]]. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Büro in [[Sankt Wolfgang]] eröffnet. Nach Erteilung der Konzession vom [[Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie|Verkehrsministerium]] wurde Josef Stern mit der Bauleitung beauftragt. Ein Jahr später erhielt Stern & Hafferl die Konzession zum Bau der [[Schafbergbahn]]. Josef Stern wollte die Bahn anfangs [[elektrisch]] betreiben, da dies jedoch nicht möglich war, entschied er sich für den Betrieb mit [[Dampflokomotive]]n. Neben der Bahn wurde auch ein Hotel auf der Spitze des Schafbergs errichtet, das über eine Fernleitung von dem in Sankt Wolfgang errichteten [[Dampfkraftwerk]] mit [[Elektrischer Strom|Strom]] versorgt wurde.<ref>''Stern & Hafferl – Visionen mit Tradition'', 2003, Seite 12-29, Heinrich Marchetti</ref>
Ein weiterer Schwerpunkt in der Region ist der Linien-, Miet- und Reisebusverkehr, der von der Niederlassung in [[Schörfling am Attersee]] gesteuert wird. 1928 startete das Unternehmen mit einer Autobuslinie rund um den [[Attersee (See)|Attersee]].


=== Bahnbau und Projektierungen ===
In der [[Region Attersee-Attergau]] ist auch die Stern & Hafferl Baugesellschaft stark vertreten, so wurde beispielsweise der [[Seepark Kammer]] und das [[Gustav Klimt Zentrum]] von Stern & Hafferl errichtet.
[[Bild:GEAG Werbung.jpg|thumb|left|Werbung der Stern & Hafferl Elektrizitätswerke (1905)]]
Zahlreiche Aufträge erhielt das Unternehmen ab 1894 durch eine Vereinfachung des Gesetzes zum Bau von [[Sekundärbahn]]en. Beim Bau der [[Gmundner Lokalbahn]] errichtete Stern & Hafferl auch zwei Personalhäuser und ein Dampfkraftwerk, um die Bahn mit Strom zu versorgen. Am 13. August des gleichen Jahres wurde die ''Elektrische Lokalbahn Gmunden'' feierlich eröffnet. Durch die Lokalbahn als Dauerabnehmer, rentierte sich die Stromerzeugung, die ab 1894 von der ''Gmundner Elektrizitäts Aktien Gesellschaft'' übernommen wurde. Diese Gesellschaft übernahm neben der Stromerzeugung auch die [[Straßenbahn]] (Gmundner Lokalbahn) sowie den Ausbau des Stromversorgungsnetzes im [[Bezirk Gmunden|Raum Gmunden]]. Neben den laufenden Projektierungs- und Bauaufträgen wurde das Arkadenhaus, ein großes Bürogebäude, in der Gmundner Kuferzeile errichtet. Dadurch war es möglich, das Filialbüro in Sankt Wolfgang nach Gmunden zu verlegen. Am 31. August 1895 wurde der Hauptsitz des Unternehmens nach Gmunden verlegt. Ein Jahr später wurde mit der Planung der [[Schmalspur|schmalspurigen]] [[Gurktalbahn]] begonnen. Mit dem Eintritt in die Firma von Ingenieur Hugo Neumann folgten weitere Aufträge – erstmals wurden auch Bahnen außerhalb [[Österreich]]s geplant. 1899 erhielt das Unternehmen den Auftrag, die [[Vellachtalbahn]] in ''„einfacher, aber solider und gefälliger Baulichkeit“'' zu errichten. In nur zwei Jahren wurde diese Bahn von Stern & Hafferl geplant und gebaut. Am 5. Oktober 1902 konnte die Gurktalbahn zum Betrieb freigegeben werden; sie war zugleich die letzte Dampf betriebene Lokalbahn, die von Stern & Hafferl errichtet wurde. Ab dem 20. Jahrhundert wandte sich das Unternehmen, neben dem Bau und der Projektierung von Eisenbahnlinien, der Errichtung von Wasserkraftwerken zu. Das erste von Stern & Hafferl gebaute [[Wasserkraftwerk]] ging am 8. Februar 1902 in Betrieb. Wenige Jahre später folgte das Ditlbachkraftwerk bei St. Wolfgang.


Die meisten Bahnen in [[Österreich-Ungarn]] projektierte das Unternehmen vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]; der Großteil dieser Projekte konnte wegen des Kriegs allerdings nie verwirklicht werden. Die Firma leistete Pionierarbeit, bei der Errichtung von elektrisch betriebenen Bahnen. 1906 wurde die ''Elektrizitätswerke Stern & Hafferl Aktiengesellschaft'' gegründet, der die Leitung der von Stern & Hafferl errichteten [[Kraftwerk]]e übertragen wurde – mit Ausnahme des Kraftwerks in Gmunden. Am 7. April 1907 wurde mit dem Bau der zweiten, von Stern & Hafferl errichteten, elektrisch betriebenen Bahn - der [[Elektrische Bahn Unterach – See am Mondsee|Elektrischen Bahn Unterach – See]] - begonnen. Nach der Fertigstellung übernahm Stern & Hafferl den Betrieb der Bahn. 1909 wurden Detailpläne zur [[Elektrifizierung]] der [[Salzkammergutbahn]] erstellt, die Verwirklichung dieses Projekts scheiterte jedoch am Widerstand des Militärs.
Untrennbar mit der Firma Stern & Hafferl ist auch die [[Elektrifizierung im Attergau]] verbunden.
 
Im Mai 1908 wurde die [[Lokalbahn Neumarkt–Waizenkirchen–Peuerbach]] errichtet und fortan in Eigenregie betrieben. Zwischen 1911 und 1912 baute das Unternehmen die anfangs mit 650 [[Volt]] [[Gleichstrom]] betriebene [[Traunseebahn]]. Anfang des Jahres 1912 erlangte Stern & Hafferl eine Konzession für einen zweiten Schifffahrtsbetrieb am [[Attersee (See)|Attersee]]; für diesen Zweck wurden zwei [[Elektroboot]]e beschafft. Im April 1912 wurde mit dem Bau der [[Attergaubahn]] begonnen. Nach mehr als zehn Monaten Bauzeit ging diese am 14. Jänner 1913 in Betrieb. Von der geplanten Bahnverbindung zwischen [[Linz]] und [[Steyr]] konnte nur ein Teilstück realisiert werden, die [[Florianerbahn]] wurde am 1. September 1913 offiziell eröffnet.<ref>''Stern & Hafferl – Visionen mit Tradition'', 2003, Seite 30-44, Heinrich Marchetti</ref>


== Bilder ==
<gallery>
<gallery>
Bild:Franz Hafferl-3-ebv.gif|Franz Hafferl (1883)
Datei:Attergaubahn.jpg|[[Atterseebahn]]
Bild:Skglb works train 1890.jpg|Bau der Salzkammergut Lokalbahn (1890)
Datei:Schiff DSCN2920 Rz.JPG|[[Attersee-Schifffahrt]]
Bild:Kraftstation-2.JPG|Dampfkraftwerk und Remise in Gmunden (1894)
</gallery>
</gallery>
==Weblinks==
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Stern_%26_Hafferl Stern & Hafferl in der Wikipedia]
*[http://www.stern.at/stern-hafferl/ Homepage von Stern & Hafferl]


=== Zwischenkriegszeit ===
[[Kategorie:Attersee am Attersee]]
[[Bild:ET 22 105.jpg|thumb|ET 22.105 der Lokalbahn Linz-Eferding-Waizenkirchen (1921)]]
[[Kategorie:Unternehmen]]
Ab dem Jahr 1918 erhielt die Firma verstärkt Aufträge zur Planung und zum Bau von [[Elektrizitätswerk|E-Werk]]en. Innerhalb von sieben Jahren wurden 32 solche Werke sowohl in der [[Geschichte_%C3%96sterreichs#Die_Erste_Republik_.281918.E2.80.931938.29|neuen Republik]] als auch in den ehemaligen Kronländern projektiert; acht dieser [[Kraftwerk|Kraftwerksprojekte]] wurden verwirklicht. Im Jahre 1919 wurde das Büro in Wien aufgelassen. Neben Aufträgen zur Kraftwerksplanung gelang es 1921, die Attersee-Schifffahrt komplett in den Besitz von Stern & Hafferl zu bringen. In den Jahren 1922 bis 1924 wurden die firmeneigenen Kraftwerke erweitert. Zudem erwarb das Unternehmen neben einem Kraftwerk in [[Steyr]] und der Salzkammergut-Lokalbahn auch die Schürfrechte für den [[Braunkohle|Braunkohleabbau]] in [[Trimmelkam]], die zur Versorgung eines nahe gelegenen Dampfkraftwerkes genutzt wurden. Der Versuch, die SKGLB zu elektrifizieren, schlug fehl, da Stern & Hafferl das nötige Kapital nicht aufbringen konnten. Nach dem Tod von Josef Stern im März 1924 wurde Franz Hafferl Präsident der Firma.<ref name="Gründertod">''Stern & Hafferl – Visionen mit Tradition'', 2003, Seite 137, Heinrich Marchetti</ref> Nachdem auch Franz Hafferl im Juni 1925 verstorben war, übernahmen Ing. Karl Stern und Ing. Hugo Neumann das Unternehmen. Mit der Abwicklung der Verlassenschaft der beiden Gründer wurde die SKGLB wieder verkauft.<ref>''Stern & Hafferl – Visionen mit Tradition'', 2003, Seite 91-114, Heinrich Marchetti</ref>
[[Kategorie:Verkehr und Versorgung]]
 
Die ''Elektrizitätswerke Stern & Hafferl Aktiengesellschaft'' fusionierte 1929 mit der ''Oberösterreichische Wasserkraft- und Elektrizitäts-Aktiengesellschaft'' zur ''Österreichischen Kraftwerke Aktiengesellschaft''.
 
1932 und 1933 übernahm das Unternehmen die einstellungsgefährdeten Lokalbahnen [[Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg|Lambach–Vorchdorf]] und [[Lokalbahn Lambach–Haag am Hausruck|Lambach–Haag am Hausruck]] von der Staatsbahn. Die beiden Bahnen wurden [[Elektrifizierung|elektrifiziert]] und fortan mit 750 [[Volt]] [[Gleichstrom]] betrieben.
 
Der Beginn des von der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft durchgeführten Busverkehres war der Erwerb einer Konzession zur Bedienung der Linie Kammer-Weyregg-Unterach-Attersee-Kammer rund um den Attersee im Jahre 1935. Der Busverkehr wurde mit einem angemieteten Fahrzeug, als Ergänzung zur Attersee-Schifffahrt, betrieben.<ref name="St&H">[http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/ Homepage der Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH]</ref>
 
=== 1945 bis heute ===
In den Jahren 1950 und 1951 wurde die Lokalbahn Bürmoos–Trimmelkam errichtet, um die Versorgung des Dampfkraftwerkes zu erleichtern.
 
Im Jahre 1947 erhielt das Unternehmen eine Kraftfahrlinienkonzession für die Linie Kammer–[[Vöcklabruck]]–[[Attnang-Puchheim]]. Fortan übernahm das Unternehmen weitere Linien.<ref name="St&H">[http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/ Homepage der Stern & Hafferl Verkehrs-GmbH]</ref>
 
Das 100-jährige Bestehen des Unternehmens wurde 1993 mit einem großen Fest gefeiert. 1989 erhielt die Haager Lies neue Zweisystemfahrzeuge der Baureihe [[ÖBB 4855|4855]]. Die Endstation der Traunseebahn wurde 1990 zum Seebahnhof verlegt, weshalb das [[Dreischienengleis]] erweitert werden musste. Zum 100-Jahr-Jubiläum der Straßenbahn Gmunden 1994 mietete Stern & Hafferl einen offenen Beiwagen für Nostalgiefahrten an. Die Lokalbahn Bürmoos–Trimmelkam wurde 1995 an die [[Salzburger Lokalbahn]] verkauft. Im Jahre 1996 trat Stern & Hafferl dem [[Oberösterreichischer Verkehrsverbund|Oberösterreichischen Verkehrsverbund]] bei.
2001 wurde das 100-jährige Bestehen der Haager Lies festlichen Aktivitäten gefeiert. Zum 120-jährigen Firmenjubiläum wurde die Geschichte des Unternehmens neu aufgearbeitet und ein eigenes Buch herausgegeben.<ref>[http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/Geschichte/Zeittafel.html Stern & Hafferl Zeittafel]</ref> Im Jahre 2006 wurde die Firma ''Wintereder'' übernommen.
 
== Betrieb in der Gegenwart ==
Übersicht über die sechs von Stern & Hafferl betriebenen Bahnen:
[[Bild:GM 100 Traunstein.jpg|thumb|Sonderfahrt mit dem Nostalgiefahrzeug GM 100]]
{| class="prettytable" style="font-size:95%" 
|----- bgcolor="#FFDEAD"
! Bahn
! Spurweite (mm)
! Betriebsspannung (V)
! Länge (km)
! Steigung (‰)
! V&nbsp;max (km/h)
|-
| [[Lokalbahn Vöcklamarkt–Attersee]]
| 1.000
| 750
| 13,4
| 47
| 50<ref>sämtliche Angaben: [http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/techn_Daten/tAttergaubahn.htm Technische Daten der Attergaubahn]</ref>
|-
| [[Linzer Lokalbahn]]
| 1.435
| 750
| 58,7
| 27
| 70<ref>sämtliche Angaben: [http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/techn_Daten/tLilo.htm Technische Daten der Linzer Lokalbahn]</ref>
|-
| [[Lokalbahn Lambach–Haag am Hausruck]]
| 1.435
| 750/15.000
| 26,3
| 30
| 60<ref>sämtliche Angaben: [http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/techn_Daten/tHaagerlies.html Technische Daten der  Haager Lies]</ref>
|-
| [[Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg]]
| 1.435
| 750
| 15,6
| 15
| 50<ref>sämtliche Angaben: [http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/techn_Daten/tVorchdorferbahn.htm Technische Daten der Vorchdorferbahn]</ref>
|-
| [[Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf]]
| 1.000
| 750
| 13,4
| 43
| 50<ref>sämtliche Angaben: [http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/techn_Daten/tTraunseebahn.htm Technische Daten der Traunseebahn]</ref>
|-
| [[Straßenbahn Gmunden]]
| 1.000
| 600
| 2,3
| 100
| 40<ref>sämtliche Angaben: [http://www.stern-verkehr.at/sverkehr/techn_Daten/tStrassenbahn.htm Technische Daten der Straßenbahn Gmunden]</ref>
|-
|}
 
Auf diesen 144 Kilometer langen Strecken beförderten sie 2001 insgesamt 2.700.000 Fahrgäste und 130.000 Tonnen Güter. Das Unternehmen hat derzeit 470 Mitarbeiter. Neben dem Gütertransport mit eigenen Waggons stehen auch einige LKWs zur Verfügung.
 
=== Fahrzeuge ===
[[Bild:LILO Stadler GTW.jpg|thumb|Stadler GTW 22.162]]
 
''Hauptartikel [[Fahrzeuge der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft]]''
 
Die Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft besitzt zur Zeit acht [[Lokomotive]]n, 47 [[Triebwagen]], 13 [[Personenwaggon]]s sowie mehrere Bahndienst- und Güterwaggons. Fünf elektrische Triebwagen und eine [[Elektrolokomotive]] sowie mehrere Personenwaggons befinden sich im Nostalgiebestand und werden regelmäßig für Sonderfahrten eingesetzt. Zudem stehen 31 Busse zur Verfügung, die jährlich bis zu 1,7 Millionen Fahrgäste befördern und 1,3 Millionen Kilometer zurücklegen. Die [[Stadler GTW]]s stellen die Paradefahrzeuge der Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft dar.
 
Die im Plandienst eingesetzten [[Triebfahrzeug]]e sind durchschnittlich 53,5 Jahre alt. Einige Fahrzeuge, die nicht dauerhaft auf einer Strecke eingesetzt werden, sind in Vorchdorf stationiert, um bei Bedarf einer Bahn kurzfristig zugeteilt werden zu können (beispielsweise V 20.011). Die Personenwaggons werden entweder bei Nostalgiefahrten eingesetzt oder bei Bedarf an die Triebwagen gekuppelt. Für Wartungsarbeiten steht der Motorturmwagen X 24.641 (ehemals [[ÖBB X 532|ÖBB X 532.43]]) zur Verfügung.
 
==== Nummerierungsschema ====
Seit 1943 besitzt Stern & Hafferl ein eigenes Schema für die Nummerierung der Fahrzeuge. Es wird bei allen Fahrzeugen, außer jenen der Gmundner Straßenbahn, angewendet. Das Stern & Hafferl-Nummerierungsschema besteht aus einer fünfstelligen Ziffernkombination (XX.XXX). Dabei geben die erste und die zweite Stelle den Eigentümer an:
 
{| class="prettytable" style="font-size:95%" 
|----- bgcolor="#FFDEAD"
! Nummer
! Eigentümer/Einsatzstrecke
! Abkürzung
|-
| 20
| Stern & Hafferl
| St&H
|-
| 22
| Linzer Lokalbahn
| LILO
|-
| 23
| Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf
| GV
|-
| 24
| Lokalbahn Lambach–Haag am Hausruck
| LH
|-
| 25
| Lokalbahn Lambach-Vorchdorf-Eggenberg
| LV(E)
|-
| 26
| Lokalbahn Vöcklamarkt–Attersee
| VA<ref>''Von Benrath ins Bergische - Der außergewöhnliche Lebenslauf der Rheinbahn-Triebwagenserie 106 bis 119'', 1999, Seite 76</ref>
|-
|}
 
Bei einer langfristigen Umbeheimatung eines Fahrzeuges wird auch die Betriebsnummer geändert.
[[Bild:Lilo Betriebsnummer.jpg|thumb|right|Betriebsnummer eines Fahrzeugs]]
''Beispiel:''
 
Das Fahrzeug 20.108 wurde der Attergaubahn fest zugeteilt. Der Triebwagen erhielt die Nummer 26.107. 26 stellt die neue Einsatzstrecke dar und 7 die fortlaufende Nummerierung – das Fahrzeug war insgesamt der siebte Triebwagen in der Geschichte der Bahn.
 
Vor der Betriebsnummer steht meistens noch ein Buchstabe, der über das Fahrzeug Auskunft gibt (E=Eletrolokomotive, ET=Elektrotriebwagen, G=Güterwaggon usw.)
 
Die darauf folgenden drei Ziffern (dritte bis fünfte Stelle) geben die Fahrzeugbauart und die Ordnungsziffer an:
[[Bild:ET 23 111.jpg|thumb|ET 23.111 mit Betriebsnummer und Logo, lackiert im Standardschema rot/weiß]]
[[Bild:Stern&Hafferl Betriebsnummer+Logo.PNG|thumb|Betriebsnummer und St&H-Logo]]
{| class="prettytable" style="font-size:95%" 
|----- bgcolor="#FFDEAD"
! Nr.:
! Fahrzeuge:
! Abkürzung:
|-
| 001 - 050
| [[Lokomotive]]n
| E
|-
| 051 - 100
| selbstfahrende Gleichrichterwagen
| EG
|-
| 101 - 129
| [[Triebwagen|Personentriebwagen]]
| ET
|-
| 130 - 149
| Personentriebwagen mit Vielfachsteuerung
| ET
|-
| 150 - 200
| Personentriebwagen mit Gepäckabteil
| ET
|-
| 201 - 229
| [[Personenwaggon|Personenwagen]]
| P/B/EB
|-
| 230 - 249
| [[Steuerwagen|Personenwagen mit Vielfachsteuerung]]
| ES
|-
| 250 - 279
| Personenwagen mit Gepäckabteil
| P
|-
| 280 - 300
| Gepäckwagen mit Postabteil
| DPost
|-
| 301 - 400
| gedeckte [[Güterwaggon|Güterwagen]]
| G
|-
| 401 - 420
| offene Güterwagen (hochbordig)
| G
|-
| 421 - 440
| [[Flachwagen#Rungenwagen|Rungenwagen]]
| G
|-
| 441 - 460
| Schemelwagen
| G
|-
| 461 - 500
| offene Güterwagen (niederbordig)
| N
|-
| 501 - 600
| [[Bahndienstwagen]]
| X
|-
| 601 - 620
| [[Kleinwagen (Eisenbahn)|Bahnwagen]]
| N
|-
| 621 - ff
| [[Turmwagen]]
| X<ref>''Die Unternehmung Stern & Hafferl I'', 1980, Seite 3–4, Helmut Weis</ref>
|-
|}
 
Straßenfahrzeuge werden hingegen einfach fortlaufend nummeriert – egal, ob es sich dabei um einen Bus oder einen Anhänger handelt.
 
==== Beschriftung und Lackierungsschema ====
Jedes Triebfahrzeug trägt an den Fronten eine Betriebsnummer. Über dieser Nummer ist bei den meisten Triebfahrzeugen das Stern & Hafferl-Logo aufgeklebt, nur die Linzer Lokalbahn hat ein eigenes Logo. Ältere Fahrzeuge tragen seitlich zusätzlich das Kürzel jener Lokalbahn, auf der sie eingesetzt werden. Außer den Nostalgiefahrzeugen sind alle Triebfahrzeuge und Personenwaggons rot, rot/weiß oder rot/creme lackiert. Für Güterwaggons gibt es kein einheitliches Lackierungsschema.
 
Jedes Straßenfahrzeug trägt an der Frontseite links unten eine Nummer. Alle Linienbussse sind gelb lackiert und haben einen umbragrauen Zierstreifen. [[Lastkraftwagen]] sind hingegen rot lackiert. Für alle anderen Fahrzeuge existiert wie bei den Güterwaggons kein einheitliches Lackierungsschema.
 
=== Hauptwerkstätte ===
[[Bild:HW Vorchdorf innen.jpg|thumb|Radsatzdrehbänke der Werkstätte]]
Die Stern & Hafferl Hauptwerkstätte befindet sich in [[Vorchdorf]]. Hier werden alle größeren Reparaturen, beispielsweise Unfallschäden und [[Hauptuntersuchung]]en, durchgeführt. Die Aufarbeitung von Fahrzeugen kann ebenfalls nur dort erfolgen. Es werden auch Aufträge von anderen Bahngesellschaften angenommen. Die Werkstatt befindet sich neben dem Bahnhof Vorchdorf-Eggenberg. Die [[Remise]] verfügt über [[meterspur]]ige und [[normalspur]]ige Gleise. Somit können Fahrzeuge aller Stern&Hafferl-Bahnen problemlos in die Wagenhalle fahren. Um Reparaturen einfacher durchführen zu können und um die Wartung zu vereinfachen, besitzen einige Gleise Untersuchungsgruben.
 
=== Zugleitsystem ===
[[Bild:Stern&Hafferl GPS-Zugleitsystem.JPG|thumb|Funktionsweise des Zugleitsystems]]
[[Bild:Zugleitsystem_Schaltbild_Bordcomputer.PNG|thumb|Schaltungsschema des Bordcomputers]]
[[Bild:Stern&Hafferl_Zugsicherungssystem_Software_Ansicht.PNG|thumb|Ansicht der Zugleitsoftware]]
[[Bild:Zugleitsystem_Schaltbild_Zentralrechner.JPG|thumb|Schaltungsschema des Zentralrechners]]
Stern & Hafferl verfügt über ein eigenes Zugleitsystem, das eigens von der [[Fachhochschule Oberösterreich|Fachhochschule Wels]] entwickelt wurde. Das System beruht auf der Ortung der Züge auf der Strecke mit Hilfe von [[Global Positioning System|GPS]] sowie einem spezifischen [[Sprechfunk|Funksystem]], das die Kommunikation zwischen der Zentrale und den Zügen ermöglicht. Mit diesem System konnte eine kostengünstige Computerunterstützung für die Abwicklung des Zugbetriebs auf allen Stern & Hafferl Lokalbahnen realisiert werden. Es gibt zur Zeit keine [[Bahngesellschaft]], die ein vergleichbares System benützt.
 
==== Funktionsweise ====
Das Zugleitsystem überwacht bei der Eingabe der Befehle des [[Fahrdienstleiter]]s, dass für denselben Streckenabschnitt nie zwei Fahrerlaubnisse erteilt werden können. Bei der Vergabe der Fahrerlaubnis überträgt das System automatisch alle im Zentralrechner eingegebenen Sonderfälle (beispielsweise [[Langsamfahrstelle]]n oder Baustellen) an den [[Triebfahrzeugführer]]. Die Einhaltung der vergebenen Fahrerlaubnis des Fahrzeugführers wird vom System ständig überwacht. Fährt der Triebfahrzeugführer zu schnell oder in einen als besetzt gemeldeten Streckenabschnitt, führt das [[Triebfahrzeug]] automatisch eine [[Notbremsung]] durch. Im Gefahrenfall kann ein Nothalt auch manuell vom Fahrdienstleiter ausgelöst werden. Wenn keine gültige Fahr- oder Rangiererlaubnis vorliegt, erfolgt automatisch kurz nach dem Anfahren ein Nothalt.
 
Außer den Fahrzeugen der Straßenbahn Gmunden und den Nostalgiefahrzeugen besitzen alle Triebfahrzeuge die Komponenten, die zum Betrieb mit dem GPS-Zugleitsystem notwendig sind. Dazu gehören ein Bordrechner, ein GPS-Empfänger und ein Display mit mehreren Tasten in jedem Fahrzeug. Bei dem verwendeten Zentralrechner handelt es sich um einen [[Server]] mit einigen zusätzlichen Sicherheitsmechanismen. Die Ausstattung des Fahrdienstleiterbüro ist abhängig von der Länge der Strecke und besteht normalerweise aus einem [[Computer]] und einem oder mehreren [[Bildschirm]]en. Das an den Bordrechner angebundene Funksystem wird im 2-m-Band betrieben. Die Funktionalität des Bordcomputers eines Fahrzeugs wird permanent von einem Überwachungstask überprüft. Sollten Probleme auftreten, kann der Überwachungstask einen Neustart des Systems veranlassen. Der Bordrechner kommuniziert mit dem Zentralrechner per Funk. In regelmäßigen Abständen werden Statusmeldungen an die Zentrale gesendet, die dann am Bildschirm des Fahrdienstleiters angezeigt werden. Somit kann immer nachvollzogen werden, wo sich der Zug gerade befindet. Sollte die Kommunikation zwischen Bordcomputer und Fahrzeug nicht funktionieren, wird der Absender umgehend benachrichtigt, um Maßnahmen ergreifen zu können. Es werden ständig Zustandsdiagramme aufgezeichnet.
 
:''Beispiel:''
:Situation auf der nebenstehenden Skizze: Der Fahrdienstleiter sieht den Zug 8112, der nach [[Eisengattern]] unterwegs ist und in Kürze [[Kirchham (Oberösterreich)|Kirchham]] erreichen wird (oranges Rechteck, Fahrtrichtung des Zuges wird im grünen Kästchen angezeigt). Gleis 2 in Kirchham ist belegt, da Zug 8112 gleich auf Gleis 1 halten wird, darf der Fahrdienstleiter dem Zug auf Gleis 2 keine Fahrerlaubnis geben – beide Gleise werden als besetzt gemeldet. Sollte sich der Zug auf Gleis 2 in Bewegung setzen, würde er sofort abgebremst werden. In Vorchdorf sind die Gleisabschnitte 3, 4 und 6 besetzt. Auf den Abschnitten 1, 2 und 5 könnte hingegen ein Zug abgestellt werden.
 
Der Zentralrechner verwaltet alle Fahr- und Rangiererlaubnisse. Als Betriebssystem wird [[Windows 2000]] verwendet. Das Zugleitsystem wurde so konzipiert, dass der Fahrdienstleiter es nach einem Systemabsturz umgehend wieder hochfahren kann. Ein [[Tintenstrahldrucker|Drucker]] protokolliert ständig wichtige Daten wie Langsamfahrstellen, Position des Zuges und gesperrte Gleise, damit der Fahrdienstleiter feststellen kann, wo sich die [[Zug (Eisenbahn)|Züge]] vor dem Absturz des Systems befunden haben. Die Erteilung der Fahrerlaubnis sowie der Anzeige von besetzten Gleisen erfolgen auf einer auf Windows 2000 basierenden graphischen Benutzerschnittstelle. Die Visualisierung ist in zwei verschiedenen Ansichten möglich. Die erste Ansicht zeigt die Streckendarstellung mit den Zugbewegungen, die zweite einen [[Bildfahrplan]].
 
== Einzelnachweise ==
<div class="references-small" style="-moz-column-count:2; column-count:2;">
<references /></div>
 
== Literatur ==
* Helmut Marchetti: ''Stern & Hafferl – Visionen mit Tradition''. GEG Werbung, Gmunden 2003 ISBN 3-9501763-0-6
* Helmut Weis: ''Die Unternehmung Stern & Hafferl I''. Bahn im Bild, Band 12, 1980
* Helmut Weis: ''Die Unternehmung Stern & Hafferl II''. Bahn im Bild, Band 26, 1982
* Helmut Weis: ''Die Unternehmung Stern & Hafferl III''. Bahn im Bild, Band 80, 1991
* Karl Zwirchmayer: ''75 Jahre Linzer Lokalbahn'', Linzer Lokalbahn AG, 1987
 
== Film ==
* SWR: ''[[Eisenbahn-Romantik]] – Lokalbahnidylle im Salzkammergut'' (Folge 453)
* ''Mit Bahn & Schiff durch das Salzkammergut'', Teil I
* ''Mit Bahn & Schiff durch das Salzkammergut'', Teil II
* ''Mit Bahn & Schiff durch das Salzkammergut'', Teil III
* RioGrande: ''Österreichische Ferienbahnen'', Teil I – Stern & Hafferl, Idyllische Lokalbahnen im Salzburger Land
* Bahnorama: ''Bahn & Schiff im Salzkammergut''
 
== Weblinks ==
* {{Commons|Category:Stern & Hafferl}}
* [http://www.stern-verkehr.at/sverkehr Offizielle Website]
* [http://www.stern.at Stern & Hafferl Holding]
* [http://www.wintereder.at/ Wintereder]
 
[[Kategorie:Attersee]]
[[Kategorie:Attersee]]
[[Kategorie:Unternehmen]]
[[Kategorie:Verkehr]]

Aktuelle Version vom 31. Oktober 2023, 18:58 Uhr

Ing. Josef Stern
Ing. Franz Hafferl

Stern & Hafferl wurde 1883 in Wien als Ingenieurbüro durch Ing. Josef Stern und Ing. Franz Hafferl gegründet. 1884 verlagerte sich der Geschäftsschwerpunkt nach Oberösterreich, daher wurde auch der Firmensitz nach Gmunden in Oberösterreich verlegt. Ein interessantes Projekt war die Errichtung der Zahnradbahn auf den Schafberg, die 1893 in Betrieb genommen wurde. Mit einem umfangreichen Kraftwerksbau wurde die Elektrifizierung Oberösterreichs vorangetrieben. Die Elektrizitätswerke Stern & Hafferl sind später in der Oberösterreichischen Kraftwerke AG (OKA), jetzt Energie AG, aufgegangen. Zur 130-Jahr-Feier des Unternehmens im Jahr 2013 beschäftigte das in mehreren Sparten tätige Familienunternehmen ca. 700 Mitarbeiter.

Attergau-Bezug

Die Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft betreibt im Attergau die Attersee-Schifffahrt und die Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee. Bis 1949 wurde auch die Elektrische Lokalbahn Unterach-See betrieben. 1913 gründete Stern & Hafferl die Atterseebahn und die Schifffahrt mit Elektrobooten auf dem Attersee. 1923 wurde dann auch die seit 1869 bestehende Dampfschifffahrt auf dem Attersee übernommen.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Region ist der Linien-, Miet- und Reisebusverkehr, der von der Niederlassung in Schörfling am Attersee gesteuert wird. 1928 startete das Unternehmen mit einer Autobuslinie rund um den Attersee.

In der Region Attersee-Attergau ist auch die Stern & Hafferl Baugesellschaft stark vertreten, so wurde beispielsweise der Seepark Kammer und das Gustav Klimt Zentrum von Stern & Hafferl errichtet.

Untrennbar mit der Firma Stern & Hafferl ist auch die Elektrifizierung im Attergau verbunden.

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Weblinks