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[[Bild:Charlie_4.JPG|thumb | [[Bild:Charlie_4.JPG|thumb|1991: In der Vöcklabrucker Rundschau erscheint ein Artikel.]]In einer Folge der Fernsehsendung ‚Spotlight‘ mit Peter Rapp 1973 trat der Flamenco-Gitarrist Manitas de Plata aus der Camargue auf. Charlie hörte ihn und wusste, so möchte ich auch spielen. Es war mühsam, hier in Oberösterreich überhaupt einen Tonträger von de Plata zu besorgen, schließlich konnte ihm ein Händler in Ried eine Tonkassette besorgen. Ein ähnliches Erlebnis hatte er, als er erstmals Musik von Baden-Powell hörte. Er versuchte, deren Lieder nachzuspielen, erkannte aber bald, dass es nun einen Lehrer brauchte. So nahm er ab 1975 bei John Gillard in Salzburg Privatstunden. | ||
== Die ersten Auftritte == | == Die ersten Auftritte == | ||
Charlie und andere Schüler Gillards formten sich zu einer Gruppe, den „John Fellows“ und spielten Flamenco, Folk und Ragtime. Am 7. März 1977 gab Haidecker im Austria-Kino Vöcklabruck sein erstes Gitarrenkonzert. Im Herbst folgte ein Auftritt in Braunau. „Mehr gefreut als die damals wirklich lächerliche Gage, hat mich die Tatsache, dass mit Karli Seiler ein ‚Fan‘ aus der Rosenau extra zu diesem Konzert angereist war“, erinnert sich Charlie. | Charlie und andere Schüler Gillards formten sich zu einer Gruppe, den „John Fellows“ und spielten Flamenco, Folk und Ragtime. Am 7. März 1977 gab Haidecker im Austria-Kino Vöcklabruck sein erstes Gitarrenkonzert. Im Herbst folgte ein Auftritt in Braunau. „Mehr gefreut als die damals wirklich lächerliche Gage, hat mich die Tatsache, dass mit Karli Seiler ein ‚Fan‘ aus der Rosenau extra zu diesem Konzert angereist war“, erinnert sich Charlie. | ||
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Seit den 1980er Jahren wohnt Haidecker in Vöcklabruck. Er ist verheiratet und seine drei Kinder haben die Musik von seiner Frau Maria und ihm geerbt. Jedes seiner Kinder spielt zumindest ein Instrument. <br/> | Seit den 1980er Jahren wohnt Haidecker in Vöcklabruck. Er ist verheiratet und seine drei Kinder haben die Musik von seiner Frau Maria und ihm geerbt. Jedes seiner Kinder spielt zumindest ein Instrument. Sein Sohn [[Andreas Haidecker]] ist als Gitarrist und Percussionist tätig.<br/> | ||
Und er freut sich, wenn jemand einen Auftritt ordert. <br/> | Und er freut sich, wenn jemand einen Auftritt ordert. <br/> | ||
„Es ist immer wieder schön“, meint er, „wenn jemand anruft, ich möge spielen. Dabei ist es egal, ob ich in einem Café, einem Gasthaus, in einem Saal oder bei einer privaten Feier auftreten soll“. <br/> | „Es ist immer wieder schön“, meint er, „wenn jemand anruft, ich möge spielen. Dabei ist es egal, ob ich in einem Café, einem Gasthaus, in einem Saal oder bei einer privaten Feier auftreten soll“. <br/> | ||
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Aktuelle Version vom 23. Februar 2024, 05:13 Uhr
Charlie Haidecker, (*1953), spielt Gitarre, Percussion und singt – und ist ein Garant für einen musikalischen Abend der Sonderklasse.
Die ersten Jahre
Charlie Haidecker wurde 1953 in Lenzing geboren und zog mit 10 Jahren nach Seewalchen, wo er auch seine Jugend verbrachte. Knapp vor Ende seiner Pflichtschulzeit stürzte er von einem Baum und war querschnittgelähmt. Über vier Monate musste er im Krankenhaus Wels bleiben. Am Anfang wusste er nicht, wie es nun weitergehen wird, aber nach drei Wochen zeigte sich Hoffnung „Meinem Oberarzt verdanke ich mein Leben“, betont Charlie.
Mit 16 entschloss er sich, Gitarre zu lernen. Von einem elterlichen Freund, einem Tischler aus Steinbach, der unfallbedingt nicht mehr spielen konnte, bekam er die erste Gitarre. Nun begannen seine ersten Gehversuche auf diesem Instrument. Einem Freund spielte er „Light My Fire“, - wie er es sich selbst erarbeitet hatte - vor. Charlie: „Der musste lachen, denn so hatte er noch niemanden Gitarre spielen sehen. Dass es Akkorde gibt, das wusste ich einfach nicht.“
Dieser Freund zeigt ihm die ersten Griffe auf der Gitarre und dann ging´s los.
Auf einem Jugendlager und beim Gottesdienst konnte er bald einige Lieder begleiten. Auf einer Reise mit dem Chorleiter Hans Kellner in Purkersdorf trat er erstmals in der Gruppe auf.
Beruf und Hobbys
Haidecker konnte durch seinen Unfall den ursprünglich gewählten Beruf – er sollte Schlosser werden - nicht mehr erlernen. Er hat aber Talent als Zeichner, so riet man ihm, einen Beruf im graphischen Gewerbe zu erlernen. In Vöcklamarkt machte er eine Druckerlehre und fand dann Anstellungen bei Rudolf Heitzendorfer in Vöcklabruck und in der Werksdruckerei der Lenzing AG.
Daneben machte er beim Kirchenchor und bei der Theatergruppe Rosenau mit. Für einige Jahre war er auch Mitglied des Seewalchner Gemeinderates.
Der entscheidende Punkt
In einer Folge der Fernsehsendung ‚Spotlight‘ mit Peter Rapp 1973 trat der Flamenco-Gitarrist Manitas de Plata aus der Camargue auf. Charlie hörte ihn und wusste, so möchte ich auch spielen. Es war mühsam, hier in Oberösterreich überhaupt einen Tonträger von de Plata zu besorgen, schließlich konnte ihm ein Händler in Ried eine Tonkassette besorgen. Ein ähnliches Erlebnis hatte er, als er erstmals Musik von Baden-Powell hörte. Er versuchte, deren Lieder nachzuspielen, erkannte aber bald, dass es nun einen Lehrer brauchte. So nahm er ab 1975 bei John Gillard in Salzburg Privatstunden.
Die ersten Auftritte
Charlie und andere Schüler Gillards formten sich zu einer Gruppe, den „John Fellows“ und spielten Flamenco, Folk und Ragtime. Am 7. März 1977 gab Haidecker im Austria-Kino Vöcklabruck sein erstes Gitarrenkonzert. Im Herbst folgte ein Auftritt in Braunau. „Mehr gefreut als die damals wirklich lächerliche Gage, hat mich die Tatsache, dass mit Karli Seiler ein ‚Fan‘ aus der Rosenau extra zu diesem Konzert angereist war“, erinnert sich Charlie.
Roberto Morales
Häufig tritt Charlie Haidecker mit dem Argentinier Roberto Morales auf. Als Charlie 1985 auf der Linzer Landstraße spazierte, sah er ein riesiges Plakat, auf dem ein Konzert von Roberto Morales im „Red Berlin“ im Linzer Klosterhof angekündigt wurde. Charlie ging ins Konzert und in der Pause fragte er Morales, ob er mit seinen Bongos, die er im Auto hatte, mitspielen dürfe. Morales meinte: „Kein Problem“ – und das war der Beginn einer großen Musikerfreundschaft.
Der Musiker Charlie Haidecker
Es folgten Jahre, wo Charlie alleine oder mit verschiedenen anderen Künstlern in ganz Oberösterreich oder Salzburg auftrat. Mit dem Jahr 1993 kam ein entscheidender Einschnitt in seinem Leben. In diesem Jahre beendete er seine Arbeit in der Lenzing AG. Man vergab die Arbeiten an eine Fremdfirma und er hatte keine Arbeit mehr. Auch der Beruf des Druckers wurde durch den Einsatz neuer Technologien immer weniger gebraucht.
1995 meldete Charlie ein Gewerbe als Musiker an und wurde somit „Profi“. Sein Repertoire umfasst lateinamerikanische Musik genauso wie Wiener Lieder, alte Schlager, Hits aus seiner Jugendzeit oder Songs von Jose Feliciano. Er tritt häufig mit Roberto Morales, Luis Sandoval (aus Nicaragua) oder anderen Musikern wie Roland Fuchs, James Hornsby, Wolfgang Reinthaler und Walter Leinweber in der Gruppe „Orfeo“, aber auch als Solist auf.
Er spielt in ganz Österreich, in Deutschland, Slowenien, Kroatien und Italien. Anlässlich einer beeindruckenden Südamerikareise, wo er die Familie Baden-Powell besuchte, spielte er auch in Paraguay.
Familie
Seit den 1980er Jahren wohnt Haidecker in Vöcklabruck. Er ist verheiratet und seine drei Kinder haben die Musik von seiner Frau Maria und ihm geerbt. Jedes seiner Kinder spielt zumindest ein Instrument. Sein Sohn Andreas Haidecker ist als Gitarrist und Percussionist tätig.
Und er freut sich, wenn jemand einen Auftritt ordert.
„Es ist immer wieder schön“, meint er, „wenn jemand anruft, ich möge spielen. Dabei ist es egal, ob ich in einem Café, einem Gasthaus, in einem Saal oder bei einer privaten Feier auftreten soll“.
Auf die Frage, ob er auch ein Lieblingslied habe, sagt Charlie lächelnd: „Ja – Like A Lover – aber das singe ich nie in der Öffentlichkeit.“
Kontakt
Quelle
- Charlie Haidecker
Interview mit Johann Rauchenzauner.