Friedhof in St. Georgen: Unterschied zwischen den Versionen
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*1914 wird der Friedhof um weitere 2400 m² (PZ 286/3 und 286/4) erweitert, die ebenfalls aus dem Besitz des Ortlerhauses angekauft werden. | *1914 wird der Friedhof um weitere 2400 m² (PZ 286/3 und 286/4) erweitert, die ebenfalls aus dem Besitz des Ortlerhauses angekauft werden. | ||
*1983 werden von den Mayr-Melnhof-Erben, die nach dem Tod ihrer Tante Theodora Kottulinsky 1936 das Ortlerhaus mit den Grundstücken erbten, 2000 m² (PZ 288/1) der Pfarre zur Friedhoferweiterung geschenkt. Theodora Kottulinsky erwarb 1916 das Ortlerhaus mit den zugehörigen Grundstücken. Das Ortlerhaus selbst wurde 1970 an die Pfarre verkauft, die dort später den Pfarrhof einrichtete. Die Grundstücke blieben vorerst im Besitz der Mayr-Melnhof-Erben. | *1983 werden von den Mayr-Melnhof-Erben, die nach dem Tod ihrer Tante Theodora Kottulinsky 1936 das Ortlerhaus mit den Grundstücken erbten, 2000 m² (PZ 288/1) der Pfarre zur Friedhoferweiterung geschenkt. Theodora Kottulinsky erwarb 1916 das Ortlerhaus mit den zugehörigen Grundstücken. Das Ortlerhaus selbst wurde 1970 an die Pfarre verkauft, die dort später den Pfarrhof einrichtete. Die Grundstücke blieben vorerst im Besitz der Mayr-Melnhof-Erben. | ||
*1975 | *1975 erwirbt die Marktgemeinde St. Georgen ca. 450 m² (PZ 286/5), um auf diesem Grundstück die neue Leichenhalle zu errichten. | ||
*1999 | *1999 erwirbt die Pfarre weitere fast 900 m² (PZ 288/3 und .416) von den Mayr-Melnhof-Erben. Auf diesem Grund stand das sogenannte Jakitschhäusl, benannt nach [[Richard Jakitsch]], dem von Theodora Kottulinsky das Haus für Wohnzwecke überlassen wurde. | ||
== Einrichtungen und Denkmale == | == Einrichtungen und Denkmale == | ||
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Am Ende des erweiterten Friedhofs wurde auch eine Totenkammer errichtet, die 1958 erweitert wurde. 1975 wurde die neue Leichenhalle von der Marktgemeinde errichtet. | Am Ende des erweiterten Friedhofs wurde auch eine Totenkammer errichtet, die 1958 erweitert wurde. 1975 wurde die neue Leichenhalle von der Marktgemeinde errichtet. | ||
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Einzelne Bürger ließen sich auch Gruftdenkmale errichten, wie z. B. die Baumeisterfamilie Lukas oder die Familie Vogl, in der auch die St. Georgener Heimatdichterin [[Anna Katharina Vogl]] bestattet wurde. | Einzelne Bürger ließen sich auch Gruftdenkmale errichten, wie z. B. die Baumeisterfamilie Lukas oder die Familie Vogl, in der auch die St. Georgener Heimatdichterin [[Anna Katharina Vogl]] bestattet wurde. | ||
Innerhalb der Kirche befindet sich auch eine Gruft, in der vor allem frühere Pfarrer bestattet wurden. Sowohl innerhalb der Kirche wie auch an der Außenmauer sind Epitaphe angebracht, die Hinweise auf wichtige Bürger von St. Georgen geben. Eines der ältesten Epitaphe ließ Otto der Hohenfelder im Jahr 1320 für sich und seine Nachfahren schaffen. Zu finden ist es in der | Innerhalb der Kirche befindet sich auch eine Gruft, in der vor allem frühere Pfarrer bestattet wurden. Sowohl innerhalb der Kirche wie auch an der Außenmauer sind Epitaphe angebracht, die Hinweise auf wichtige Bürger von St. Georgen geben. Eines der ältesten Epitaphe ließ Otto der Hohenfelder im Jahr 1320 für sich und seine Nachfahren schaffen. Zu finden ist es in der Kreuzkapelle. | ||
1545 starb Hans Bayer. Er war 1525 Anführer des Bauernaufstandes im Attergau. Bayer war - wie damals die meisten St. Georgener - Anhänger der neuen Lehre Martin Luthers. | 1545 starb Hans Bayer. Er war 1525 Anführer des Bauernaufstandes im Attergau. Bayer war - wie damals die meisten St. Georgener - Anhänger der neuen Lehre Martin Luthers. | ||
Aktuelle Version vom 20. Oktober 2022, 16:10 Uhr
Der Friedhof in St. Georgen im Attergau ist einer der größten in der Region Attersee-Attergau.
Geschichte
Ursprünglich war der Friedhof auf die unmittelbare Umgebung der Pfarrkirche St. Georgen begrenzt, siehe dazu das Bild aus der Urmappe um 1820. An seine Grenzen stieß der Friedhof offensichtlich schon bei der Pestepidemie um 1740. Damals wurden die Pesttoten im Bereich Lohened bestattet. Der Bestattungshügel wird heute als "beim Hohen Kreuz" bezeichnet. Das Erinnerungskreuz wurde von der Familie Häupl gespendet.
Zwischen der Pfarre und der Marktgemeinde gab es immer wieder Diskussionen über die Zuständigkeit für den Friedhof. Vor allem, wenn es um das "liebe Geld" ging, flammte die Zuständigkeitsfrage auf.
Chronik
- Anfang der 1880er Jahre beginnt die Diskussion um die notwendige Erweiterung des Friedhofs. Da der an den Friedhof angrenzende Grund der Witwe Maria Thesinger gehört, Besitzerin des Ortlerhauses (heute Pfarrhof), und sie nicht bereit ist den Grund an die Pfarre zu verkaufen, wird der Druck in der Bevölkerung auf eine rasche Lösung immer stärker.
- 1886 gelingt es schließlich Pfarrer Ludwig Hauch und Bürgermeister Martin Rosenauer Frau Thesinger an den Verhandlungstisch zu bringen. Der Friedhof kann großzügig um 640 Quadratklafter (das sind ca. 2300 m²), die aus dem Kirchenvermögen bezahlt werden, in nordöstlicher Richtung hinter dem Haus Pillinger erweitert werden.
- 1914 wird der Friedhof um weitere 2400 m² (PZ 286/3 und 286/4) erweitert, die ebenfalls aus dem Besitz des Ortlerhauses angekauft werden.
- 1983 werden von den Mayr-Melnhof-Erben, die nach dem Tod ihrer Tante Theodora Kottulinsky 1936 das Ortlerhaus mit den Grundstücken erbten, 2000 m² (PZ 288/1) der Pfarre zur Friedhoferweiterung geschenkt. Theodora Kottulinsky erwarb 1916 das Ortlerhaus mit den zugehörigen Grundstücken. Das Ortlerhaus selbst wurde 1970 an die Pfarre verkauft, die dort später den Pfarrhof einrichtete. Die Grundstücke blieben vorerst im Besitz der Mayr-Melnhof-Erben.
- 1975 erwirbt die Marktgemeinde St. Georgen ca. 450 m² (PZ 286/5), um auf diesem Grundstück die neue Leichenhalle zu errichten.
- 1999 erwirbt die Pfarre weitere fast 900 m² (PZ 288/3 und .416) von den Mayr-Melnhof-Erben. Auf diesem Grund stand das sogenannte Jakitschhäusl, benannt nach Richard Jakitsch, dem von Theodora Kottulinsky das Haus für Wohnzwecke überlassen wurde.
Einrichtungen und Denkmale
Am Ende des erweiterten Friedhofs wurde auch eine Totenkammer errichtet, die 1958 erweitert wurde. 1975 wurde die neue Leichenhalle von der Marktgemeinde errichtet.
1925 wurde zu Ehren der Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges ein Kriegerdenkmal errichtet, das von Richard Jakitsch gestaltet wurde. Von Professor Kubierna aus Salzburg wurde 1954 an der Friedhofsmauer beim Pfarrhof ein neues Kriegerdenkmal gestaltet. Vom bisherigen Denkmal wurde das von Richard Jakitsch gestaltete Kruzifix übernommen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Flüchtlinge aus dem Lager Thalham auf dem Friedhof ihre letzte Ruhestätte. Für diese Flüchtlinge wurde am nördlichen Ende des Friedhofs, in der Nähe der Leichenhalle, eine Flüchtlingsabteilung eingerichtet. Einzelne dieser Flüchtlingsgräber bestehen noch heute.
Aufgrund der früheren Kindersterblichkeit wurde eine eigene Abteilung Kindergräber in der Nähe der Kirche geschaffen, die in der Zwischenzeit ebenfalls aufgelassen wurde.
Einzelne Bürger ließen sich auch Gruftdenkmale errichten, wie z. B. die Baumeisterfamilie Lukas oder die Familie Vogl, in der auch die St. Georgener Heimatdichterin Anna Katharina Vogl bestattet wurde.
Innerhalb der Kirche befindet sich auch eine Gruft, in der vor allem frühere Pfarrer bestattet wurden. Sowohl innerhalb der Kirche wie auch an der Außenmauer sind Epitaphe angebracht, die Hinweise auf wichtige Bürger von St. Georgen geben. Eines der ältesten Epitaphe ließ Otto der Hohenfelder im Jahr 1320 für sich und seine Nachfahren schaffen. Zu finden ist es in der Kreuzkapelle. 1545 starb Hans Bayer. Er war 1525 Anführer des Bauernaufstandes im Attergau. Bayer war - wie damals die meisten St. Georgener - Anhänger der neuen Lehre Martin Luthers.
2016 starb der bekannte Dirigent Nikolaus Harnoncourt, der ebenso wie 2022 seine Frau Alice Harnoncourt und schon früher deren beider Sohn Eberhard, der bei einem Unfall starb, in einem schlichten Grab am Friedhof ihre letzte Ruhestätte fanden.
Bilder
Quellen
- Pfarre St. Georgen
- Grundbuch (Aufbereitung Franz Hauser)
- Zeitungsbericht 1886