Nußdorf im Zweiten Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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==Das Lager==
==Das Lager==
Das Lager unterhalb des Wieserbauern-Hofes wurde 1938 für den Bau der Reichsautobahn errichtet, diente später dem Reichsarbeitsdienst und der HJ-Wehrertüchtigung. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Kriegsgefangene interniert. Von 1945 bis 1950 war es ein Flüchtlingslager für Heimatvertriebene in dem Ende 1948 etwa 500 Personen untergebracht waren. Seit seinem Abriss 1950 erinnert an dieser Stelle nichts mehr an dieses Stück Nußdorfer Zeitgeschichte über Intoleranz, Rassenwahn, Krieg, Tod und Elend.
Das Lager unterhalb des Wieserbauern-Hofes wurde 1938 für den Bau der Reichsautobahn errichtet, diente später dem Reichsarbeitsdienst und der HJ-Wehrertüchtigung. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Kriegsgefangene interniert. Von 1945 bis zu Beginn der 1950er Jahre war es ein Flüchtlingslager für Heimatvertriebene in dem Ende 1948 etwa 500 Personen untergebracht waren. Seit seinem Abriss Anfang der 1950er Jahre erinnert an dieser Stelle nichts mehr an dieses Stück Nußdorfer Zeitgeschichte über Intoleranz, Rassenwahn, Krieg, Tod und Elend.


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Bild:Lager1938-50.jpg|Arbeiterbaracken 1938 für den Bau der Reichsautobahn
Bild:Lager1938-50.jpg|Arbeiterbaracken 1938 für den Bau der Reichsautobahn
Bild:LagerNußdorf01.jpg|Flüchtlingslager 1945-1950
Bild:LagerNußdorf01.jpg|Flüchtlingslager 1945-1950er Jahre
Bild:LagerNußdorf03.jpg|Unterkünfte für Heimatvertriebene
Bild:LagerNußdorf03.jpg|Unterkünfte für Heimatvertriebene
Bild:LagerNußdorf02.jpg|Flüchtlingskinder im Lager
Bild:LagerNußdorf02.jpg|Flüchtlingskinder im Lager

Aktuelle Version vom 19. Juni 2024, 17:20 Uhr

Musterung junger Nußdorfer für den Kriegsdienst 1938

Nach den Enttäuschungen des Ersten Weltkriegs und der folgenden Not klammerten sich viele Bürger an die Versprechungen des Nationalsozialismus. Mit den vorhandenen Fotografien wird versucht diese Zeit in der Gemeinde Nußdorf am Attersee darzustellen.

Der Arbeitsdienst

Auf die Arbeitslosigkeit in den 1930er Jahren wurde mit der Einführung des verpflichtenden Arbeitsdienstes für Frauen und Männer reagiert.

Marineausbildung am Attersee

Am 17. März 1938 befahl Hitler die Aufstellung einer deutschen Donauflottille durch die Kriegsmarine und bestimmte Linz als Hauptliegehafen. Die starke Strömung der Donau machte eine seemännische Ausbildungsstelle an einem strömungsfreien Gewässer nötig. In der Folge wurde in Attersee am Attersee eine Ausbildungsstelle für den Boot-, Segel- und Motorbootsdienst eingerichtet. Sie war in der Nachbarschaft des Union Yachtclubs Attersee untergebracht und benützte zum Teil deren Anlagen am Seeufer. Das sogenannte Haus Helene, zu dem auch ein eigenes Seegrundstück gehört, steht nach wie vor in staatlichem Eigentum, wurde später neu errichtet und dient als Erholungsheim des Finanzministeriums.

Das Anwesen der militärischen Versuchsanstalt in Altenberg, zwischen den Orten Attersee und Nußdorf gehörte einer jüdischen Familie und wurde arisiert. Es war ein kleines Häuschen, das dann zu einer Versuchsanstalt mit Werkstätten ausgebaut wurde. Nach dem Krieg diente es als Erholungsheim der Linzer Stickstoffwerke. Die Werkstatteinrichtung wurde in kleinen regionalen Betrieben weiter verwendet. Das Versuchsschiff aus Stahl wurde vom Sägewerk Häupl in Attersee gekauft und von der Linzer Schiffswerft vergrößert und für den Holztransport adaptiert.

Zeitzeugen berichten auch von Versuchen mit Unterwasserbomben. Die vielen toten Fische, die nach Explosionen an die Oberfläche kamen, dienten zur Aufbesserung der Militärküche. Zum Teil sollen sie bei den Bauern der Umgebung auch gegen Schnaps eingetauscht worden sein.

Musterung

Die Musterung und Einberufung zum Militärdienst traf nicht nur junge Männer. Auch Leute fortgeschrittenen Alters mussten an die Front. Nur wenige Unabkömmliche wurden daheim für mittelbare militärische Zwecke verpflichtet.

Frankreichfeldzug 1940

Vom Frankreichfeldzug zu Kriegsbeginn wurden Fotografien nach Hause geschickt. Sie machen noch einen siegessicheren Eindruck.

Feldpost

Die Feldpost war die Verbindung zwischen der Heimat und der Fremde. Obwohl die Militärzensur mit strengem Blick über jede Äußerung wacht, ist manche Wehmut spürbar.

Kapitulation

Am 6. Mai 1945 marschierten amerikanische Truppen in Nußdorf ein. Für manche eine Enttäuschung, für die meisten eine Erlösung. Einige politisch Engagierte wurden verhaftet und in das sogenannte Entnazifizierungslager Glasenbach bei Salzburg gebracht.

Todesnachrichten

Die folgenden Sterbebilder von gefallenen Nußdorfer Soldaten sind wenige Beispiele für viele.

Kriegsgefangenschaft und Heimkehrer

Für manche Familien begann das bange Warten auf Angehörige, von denen sie schon lange nichts gehört hatten. Ein Beispiel ist die Geschichte der Nußdorfer Eheleute Kornhuber, die in einem Zeitungsartikel beschrieben wurde. Sie schildert beispielhaft das Schicksal vieler Kriegsgefangener und ihrer Angehörigen in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Das Lager

Das Lager unterhalb des Wieserbauern-Hofes wurde 1938 für den Bau der Reichsautobahn errichtet, diente später dem Reichsarbeitsdienst und der HJ-Wehrertüchtigung. Während des Zweiten Weltkrieges wurden Kriegsgefangene interniert. Von 1945 bis zu Beginn der 1950er Jahre war es ein Flüchtlingslager für Heimatvertriebene in dem Ende 1948 etwa 500 Personen untergebracht waren. Seit seinem Abriss Anfang der 1950er Jahre erinnert an dieser Stelle nichts mehr an dieses Stück Nußdorfer Zeitgeschichte über Intoleranz, Rassenwahn, Krieg, Tod und Elend.

Bildergalerie Zweiter Weltkrieg

Quellen

  • Sammlung Walter Großpointner