Amthof Seeling: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Amthof Seeling''', heute Bauernhof der Familie Meergraf, Marktgemeinde [[St. Georgen im Attergau]], war über viele Jahrhunderte das Verwaltungszentrum des Klosters Asbach an der Rott (Bayern) im [[Attergau]], dem viele Höfe im Attergau zugehörig waren. Das Kloster Asbach wurde 1803 säkularisiert. Die Besitzungen im Attergau wurden verkauft.
Der '''Amthof Seeling''', heute steht dort der Bauernhof der Familie Meergraf, Marktgemeinde [[St. Georgen im Attergau]], war über viele Jahrhunderte das Verwaltungszentrum des Klosters Asbach an der Rott (Bayern) im [[Attergau]], dem viele Höfe im Attergau zugehörig waren. Das Kloster Asbach wurde 1803 säkularisiert. Die Besitzungen im Attergau wurden verkauft.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Im Jahr 1007 schenkte der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. (damals noch König) dem vom ihm gegründeten [[Bistum Bamberg]] seine Besitzungen im Attergau. Im Jahr 1127 wurde dem Bamberger Bischof Otto I. (dem Großen), der später heilig gesprochen wurde, das kurz vorher gegründete Benediktinerkloster Asbach an der Rott in Bayern übergeben.
Im Jahr 1007 schenkte der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. (damals noch König) dem vom ihm gegründeten [[Bistum Bamberg]] seine Besitzungen im Attergau. Im Jahr 1127 wurde dem Bamberger Bischof Otto I. (dem Großen), der später heilig gesprochen wurde, das kurz vorher gegründete Benediktinerkloster Asbach an der Rott in Bayern übergeben.


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== Das Gemälde ==
== Das Gemälde ==
[[Datei:Höfe Amthof Seeling.jpg|mini|Gemälde mit den Asbacher Besitzungen im Attergau]]
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Von einem, offensichtlich nicht sehr bedeutenden unbekannten Maler, wurde ein großes Gemälde (180x247cm) gemalt, das die Besitzungen des Klosters Asbach im Attergau nennt und darüber hinaus die Protagonisten des Klosters darstellt. Die Entstehungszeit des Gemäldes wird wahrscheinlich im frühen 18. Jahrhundert liegen.
Von einem unbekannten Maler wurde ein großes Gemälde (180x247cm) gemalt, das die Besitzungen des Klosters Asbach im Attergau nennt und darüber hinaus die Protagonisten des Klosters darstellt. Die Entstehungszeit des Gemäldes wird wahrscheinlich im frühen 18. Jahrhundert liegen.


Auf dem Gemälde ist Bischof Otto I. von Bamberg zu sehen, der eine Tafel präsentiert, auf der die Besitzungen im Attergau des Klosters angeführt werden. Über ihm wacht als Schutzpatronin Maria mit dem Kind und ihr zur Seite der hl. Benedikt von Nursia (Asbach war ein Benediktinerabtei) und der Apostel Matthäus, der Patron der Klosterkirche von Asbach, die ebenfalls auf dem Bild dargestellt ist.
Auf dem Gemälde ist Bischof Otto I. von Bamberg zu sehen, der eine Tafel präsentiert, auf der die Besitzungen im Attergau des Klosters angeführt werden. Über ihm wacht als Schutzpatronin Maria mit dem Kind und ihr zur Seite der hl. Benedikt von Nursia (Asbach war ein Benediktinerabtei) und der Apostel Matthäus, der Patron der Klosterkirche von Asbach, die ebenfalls auf dem Bild dargestellt ist.


Zu den Füßen des Bischofs zeigt eine Pute eine Rolle mit der Weiheinschrift, auf der die Geschichte des Bildes beschrieben ist.
Zu den Füßen des Bischofs zeigt eine Putte eine Rolle mit der Weiheinschrift, auf der die Geschichte des Bildes beschrieben ist.


=== Die Weiheinschrift ===
=== Die Weiheinschrift ===
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''Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Weiher und Stifter der Kirche zu Asbach, Schenker der Zehente in Ering und im Attergau und der Güter in Kobernaußen, Seeling, Aurach und Neukirchen. 1127''
''Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Weiher und Stifter der Kirche zu Asbach, Schenker der Zehente in Ering und im Attergau und der Güter in Kobernaußen, Seeling, Aurach und Neukirchen. 1127''
   
   
=== Die Besitzungen (in Arbeit)===
=== Die Besitzungen ===
Aus der Tafel, die Bischof Otto präsentiert, werden folgende Besitzungen gezeigt:
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Auf der Tafel, die Bischof Otto präsentiert, werden folgende Besitzungen gezeigt, die auch auf dem Bild beschrieben sind:


'''In der Mitte der Tafel''': "Schloss Seeling sam dem Grundt".
'''In der Mitte der Tafel''':<br>
"Schloss Seeling samb dem Grundt".


'''In den vier Ecken der Tafel:'''
'''In den vier Ecken der Tafel:'''<br>
Aurach (am Hongar), Neukirchen (an der Vöckla), Thanham (Gemeinde Berg im Attergau) und Kasten (Gemeinde Aurach am Hongar)
Aurach (am Hongar), Neukirchen (an der Vöckla), Thanham (Gemeinde Berg im Attergau) und Kasten (Gemeinde Aurach am Hongar)


'''In den kleinen Feldern der Tafel:'''
'''In den kleinen Feldern der Tafel:'''<br>
Bauerngrub, Pöglbaur, Schimplleiten, Lenzenwöger, im Edtholz, in der Haldt, Gendlleiten
Paurngrub, Pöglbaur, Kollgrueben, Schimplleiten, Lenzenwöger, im Edtholz, in der Haldt, Gendlleiten


Pöglsberg, Stainbach, Mühlreith, St. Georgen, Hundsrain, Pauschinger
Pöglsberg, Stainbach, Mühlreith, St. Georgen, Hundsrain, Pauschinger


Buchberg, Segner in Reith, Pabing, Schellnberg, Moos bei Steinbach, Neudorf, Alkersdorf, Langacker
Puchberg, Segner in Reith, Pabing (Pabigen!), Schellnberg, Moos bei Steinbach, Neudorf, Alkersdorf, Langacker
 
Guggenberg, Lehner im Wald, Ertl im Wald, Steffelbach, Groissengut, Raschbach
 
'''Anmerkung:''' Die Namensschreibung änderte sich oft in den letzten Jahrhunderten.


== Besitzerfolge ==
== Besitzerfolge ==
Das Gemälde wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom damaligen Besitzer des Seelinger Bauernhofes Meergraf gegen Naturalien an Frau Hanreich, Besitzerin des Schlosses Walchen, übergeben. Es gelangte, um Schulden der Enkelin von Frau Hanreich abzudecken, durch Verkauf an einen Antiquitätenhändler. Durch Recherchen und Zufall erfuhr der Obmann des Heimatvereins Attergau, [[Franz Hauser]], den Aufenthaltsort es Gemäldes und erwarb es für den [[Portal:Heimatverein Attergau|Heimatverein Attergau]]. So kehrte das Bild im Jahr 2023 wieder in die Ursprungsgemeinde zurück. Es kann im [[Pfarrmuseum St. Georgen im Attergau]] besichtigt werden.
Das Gemälde wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom damaligen Besitzer des Seelinger Bauernhofes Meergraf gegen Naturalien an Frau Hanreich, Besitzerin des Schlosses Walchen, übergeben. Es gelangte, um Schulden abzudecken, durch Verkauf an einen Antiquitätenhändler. Durch Recherchen und Zufall erfuhr der Obmann des Heimatvereins Attergau, [[Franz Hauser]], den Aufenthaltsort es Gemäldes und erwarb es für den [[Portal:Heimatverein Attergau|Heimatverein Attergau]]. So kehrte das Bild im Jahr 2023 wieder in die Ursprungsgemeinde zurück. Es kann im [[Pfarrmuseum St. Georgen im Attergau]] besichtigt werden.


*'''Siehe auch:''' Die Geschichte des [[Attergau]]s
*'''Siehe auch:''' Die Geschichte des [[Attergau]]s
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Aktuelle Version vom 2. Mai 2024, 11:45 Uhr

Klosterkirche Asbach 2023

Der Amthof Seeling, heute steht dort der Bauernhof der Familie Meergraf, Marktgemeinde St. Georgen im Attergau, war über viele Jahrhunderte das Verwaltungszentrum des Klosters Asbach an der Rott (Bayern) im Attergau, dem viele Höfe im Attergau zugehörig waren. Das Kloster Asbach wurde 1803 säkularisiert. Die Besitzungen im Attergau wurden verkauft.

Geschichte

Kloster Asbach Zeittafel

Im Jahr 1007 schenkte der römisch-deutsche Kaiser Heinrich II. (damals noch König) dem vom ihm gegründeten Bistum Bamberg seine Besitzungen im Attergau. Im Jahr 1127 wurde dem Bamberger Bischof Otto I. (dem Großen), der später heilig gesprochen wurde, das kurz vorher gegründete Benediktinerkloster Asbach an der Rott in Bayern übergeben.

Bischof Otto stattete das Kloster Asbach nun mit vielen Höfen im Attergau und Ering am Inn (Bayern) aus. Ein großer Bauernhof in Seeling bei St. Georgen im Attergau wurde der Amthof des Klosters im Attergau. Der wirtschaftlich bedeutende Hof wurde im Laufe der Jahre schlossähnlich ausgebaut und auch mit einer Kapelle ausgestattet.

Das Gemälde

Gemälde mit den Asbacher Besitzungen im Attergau

Von einem unbekannten Maler wurde ein großes Gemälde (180x247cm) gemalt, das die Besitzungen des Klosters Asbach im Attergau nennt und darüber hinaus die Protagonisten des Klosters darstellt. Die Entstehungszeit des Gemäldes wird wahrscheinlich im frühen 18. Jahrhundert liegen.

Auf dem Gemälde ist Bischof Otto I. von Bamberg zu sehen, der eine Tafel präsentiert, auf der die Besitzungen im Attergau des Klosters angeführt werden. Über ihm wacht als Schutzpatronin Maria mit dem Kind und ihr zur Seite der hl. Benedikt von Nursia (Asbach war ein Benediktinerabtei) und der Apostel Matthäus, der Patron der Klosterkirche von Asbach, die ebenfalls auf dem Bild dargestellt ist.

Zu den Füßen des Bischofs zeigt eine Putte eine Rolle mit der Weiheinschrift, auf der die Geschichte des Bildes beschrieben ist.

Die Weiheinschrift

Die Weiheinschrift in lateinischer Sprache lautet übersetzt:
Hl. Otto, Bischof von Bamberg, Weiher und Stifter der Kirche zu Asbach, Schenker der Zehente in Ering und im Attergau und der Güter in Kobernaußen, Seeling, Aurach und Neukirchen. 1127

Die Besitzungen

Höfe des Amthofes Seeling

Auf der Tafel, die Bischof Otto präsentiert, werden folgende Besitzungen gezeigt, die auch auf dem Bild beschrieben sind:

In der Mitte der Tafel:
"Schloss Seeling samb dem Grundt".

In den vier Ecken der Tafel:
Aurach (am Hongar), Neukirchen (an der Vöckla), Thanham (Gemeinde Berg im Attergau) und Kasten (Gemeinde Aurach am Hongar)

In den kleinen Feldern der Tafel:
Paurngrub, Pöglbaur, Kollgrueben, Schimplleiten, Lenzenwöger, im Edtholz, in der Haldt, Gendlleiten

Pöglsberg, Stainbach, Mühlreith, St. Georgen, Hundsrain, Pauschinger

Puchberg, Segner in Reith, Pabing (Pabigen!), Schellnberg, Moos bei Steinbach, Neudorf, Alkersdorf, Langacker

Guggenberg, Lehner im Wald, Ertl im Wald, Steffelbach, Groissengut, Raschbach

Anmerkung: Die Namensschreibung änderte sich oft in den letzten Jahrhunderten.

Besitzerfolge

Das Gemälde wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom damaligen Besitzer des Seelinger Bauernhofes Meergraf gegen Naturalien an Frau Hanreich, Besitzerin des Schlosses Walchen, übergeben. Es gelangte, um Schulden abzudecken, durch Verkauf an einen Antiquitätenhändler. Durch Recherchen und Zufall erfuhr der Obmann des Heimatvereins Attergau, Franz Hauser, den Aufenthaltsort es Gemäldes und erwarb es für den Heimatverein Attergau. So kehrte das Bild im Jahr 2023 wieder in die Ursprungsgemeinde zurück. Es kann im Pfarrmuseum St. Georgen im Attergau besichtigt werden.

Literatur

Helmut Pachler: Das Bistum Bamberg und der Attergau, Heimatverein Attergau 2007

Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.


Haustafeln in St. Georgen im Attergau
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