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In der '''Franzosengrube''' in [[Kammer am Attersee]] fanden im Jahr 1806 rund zweihundert französische Soldaten ihre letzte Ruhestätte. | |||
==Geschichte== | |||
Nach der für Napoléon siegreichen Schlacht von Austerlitz (2. Dezember 1805 in der Nähe von Brünn, heute Tschechische Republik) zogen die französischen Soldaten wieder in ihre Heimat. Mehrere Regimenter kamen auf dem Rückmarsch durch [[Schörfling am Attersee]] und blieben hier meist mehrere Tage. | |||
Zuletzt kam das 48. Infanterie-Regiment unter seinem Kommandeur Barbaneque und blieb vier Wochen. Im Februar 1806 zog das Regiment ab, es mussten aber viele Kranke und Verwundete zurück gelassen werden, für die Graf [[Khevenhüller]] im [[Schloss Kammer]] ein Lazarett einzurichten hatte. Die rund 200 Verstorbenen wurden in der „Franzosengrube“ bestattet. | |||
Zuletzt kam das 48. Infanterie-Regiment unter seinem Kommandeur Barbaneque und blieb vier Wochen. Im Februar 1806 zog das Regiment ab, es mussten aber viele Kranke und Verwundete zurück gelassen werden, für die Graf [[Khevenhüller]] im Schloss ein Lazarett einzurichten hatte. Die Verstorbenen wurden in der „Franzosengrube“ bestattet. | |||
Die Grube war früher eine Schottergrube, die zwischen Khevenhüllerstraße, Bahnhofstraße und Jubiläumsallee liegt. Von dort wurde auch das Material für die Anschüttung der Landverbindung zum [[Schloss Kammer]] geholt. Namen oder nähere Hinweise über die toten Franzosen gibt es nicht. Sie sind auch im Sterbebuch der Pfarre Schörfling nicht verzeichnet. | Die Grube war früher eine Schottergrube, die zwischen Khevenhüllerstraße, Bahnhofstraße und Jubiläumsallee liegt. Von dort wurde auch das Material für die Anschüttung der Landverbindung zum [[Schloss Kammer]] geholt. Namen oder nähere Hinweise über die toten Franzosen gibt es nicht. Sie sind auch im Sterbebuch der Pfarre Schörfling nicht verzeichnet. | ||
An der Kreuzung Khevenhüllerstraße Bahnhofstraße wurde vom Verschönerungsverein 1975 ein Denkmal errichtet (Entwurf u. Ausführung: Thomas Pühringer). | An der Kreuzung Khevenhüllerstraße Bahnhofstraße wurde vom Verschönerungsverein 1975 ein Denkmal errichtet (Entwurf u. Ausführung: Thomas Pühringer). | ||
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Schlosse Kammer, das den Soldaten | Schlosse Kammer, das den Soldaten | ||
Napoleons als Spital diente. | Napoleons als Spital diente. | ||
== Quelle == | |||
*{{Heimatbuch Dickinger}} | |||
== Lageplan == | |||
*[https://www.openstreetmap.org/?mlat=47.94658&mlon=13.59647#map=19/47.94658/13.59647 Standort des Denkmals] | |||
[[Kategorie:Geschichte]] | |||
[[Kategorie:Schörfling am Attersee]] | |||
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Aktuelle Version vom 10. Mai 2024, 06:34 Uhr
In der Franzosengrube in Kammer am Attersee fanden im Jahr 1806 rund zweihundert französische Soldaten ihre letzte Ruhestätte.
Geschichte
Nach der für Napoléon siegreichen Schlacht von Austerlitz (2. Dezember 1805 in der Nähe von Brünn, heute Tschechische Republik) zogen die französischen Soldaten wieder in ihre Heimat. Mehrere Regimenter kamen auf dem Rückmarsch durch Schörfling am Attersee und blieben hier meist mehrere Tage.
Zuletzt kam das 48. Infanterie-Regiment unter seinem Kommandeur Barbaneque und blieb vier Wochen. Im Februar 1806 zog das Regiment ab, es mussten aber viele Kranke und Verwundete zurück gelassen werden, für die Graf Khevenhüller im Schloss Kammer ein Lazarett einzurichten hatte. Die rund 200 Verstorbenen wurden in der „Franzosengrube“ bestattet.
Die Grube war früher eine Schottergrube, die zwischen Khevenhüllerstraße, Bahnhofstraße und Jubiläumsallee liegt. Von dort wurde auch das Material für die Anschüttung der Landverbindung zum Schloss Kammer geholt. Namen oder nähere Hinweise über die toten Franzosen gibt es nicht. Sie sind auch im Sterbebuch der Pfarre Schörfling nicht verzeichnet.
An der Kreuzung Khevenhüllerstraße Bahnhofstraße wurde vom Verschönerungsverein 1975 ein Denkmal errichtet (Entwurf u. Ausführung: Thomas Pühringer).
Auf einem Schriftgitter steht folgender Text:
+Franzosengrube+
Hier liegen 200 französisches Soldaten begraben. Sie starben 1806 im damaligen Graf Khevenhüllerschen Schlosse Kammer, das den Soldaten Napoleons als Spital diente.
Quelle
- Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988