Hügelgräberausstellung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. März 2011, 12:09 Uhr
Die Hügelgräberausstellung des Heimatvereins Attergau im Haus der Kultur in St. Georgen im Attergau zeigt die restaurierten Funde aus drei Hügelgräbern, die in den Jahren 2005 und 2006 durch das Bundesdenkmalamt untersucht wurden.
Ausstellung
Die archäologische Ausstellung im Haus der Kultur in St. Georgen im Attergau zeigt einerseits die restaurierten Funde aus drei Hügelgräbern, die in den Jahren 2005 und 2006 vom Bundesdenkmalamt geöffnet wurden und andererseits verschiedenste archäologische Funde aus dem Attergau. Die Ausstellung war 2006 und 2007 im ehemaligen Gasthaus Hauser in Baum, Gemeinde Berg im Attergau, und im Jahr 2008 bei der OÖ. Landesausstellung in Traunkirchen zu sehen.
Hügelgrab Baumer Holz
Das untersuchte Hügelgrab im Baumer Holz, Gemeinde Seewalchen am Attersee, konnte auf die Zeit um 450 v. Chr. datiert werden. Aufgrund der Keramikfunde kann das Grab der La-Tène-Zeit (jüngere Eisenzeit) zugeordnet werden. Es ist das bisher erste Hügelgrab aus dieser Zeit, das in Oberösterreich entdeckt und untersucht wurde. Neben einer Fülle von Keramikfragmenten konnte ein gut erhaltenes verziertes Kegelhalsgefäß und eine schön verzierte Omphalosschale gefunden werden. Als Schmuck wurden zwei kleine Bronzefibeln entdeckt. Eine eiserne Speerspitze wurde neben Gegenständen aus der Jungsteinzeit in der Grabschüttung ergraben.
Hügel 1 vom Dienstberg
Die beiden am Dienstberg, Gemeinde Berg im Attergau, untersuchten Hügelgräber stammen aus der Zeit um 600 v. Chr. und sind der Hallstattzeit zuzuordnen. In beiden Fällen erfolgte eine Brandbestattung mit gut erhaltenen Knochenresten. Aus den hervorragend erhaltenen Keramikscherben konnten drei Gefäße aus dem Hügel 1 rekonstruiert werden. Die Besonderheit dieses Grabes ist aber ein Köcherfund mit 20 Pfeilen. Die Einzigartigkeit dieses Köchers geht in die Archäologieforschung als "Köcher vom Typ Dienstberg" ein. Die Knochenreste konnten einem Mann, einer Frau und einem Kind zugeordnet werden.
Hügel 2 vom Dienstberg
Dieses Grab aus der Hallstattzeit um 600 v. Chr. enthielt die bedeutendsten Funde der drei ergrabenen Gräber. Vor allem sind es die Trachtgegenstände, die einzigartig sind. Drei Doppelspiralnadeln, wovon zwei vollständig erhalten blieben, inklusive eines Spitzenschoners aus Bernstein, können in der Ausstellung besichtigt werden. Bisher wurden erst in 20 von weit über 2000 untersuchten Gräbern (inkl. Hallstatt und Dürrnberg) Doppelspiralnadeln gefunden. Erstmalig konnte aufgrund organischer Funde der Aufbau eines Bronzegürtels, ein Drei-Schicht-Modell (Leinen-Rinde-Bronzeblech), nachgewiesen werden. Bernsteinringe, Bronzefibeln und Bronzearmringe ergänzen die gefundene Tracht. Fünf Keramikgefäße aus diesem Grab konnten ebenfalls restauriert werden. Die Knochenreste konnten nicht eindeutig einer Frau zugewiesen werden, aufgrund der gefundenen Tracht gehen die Archäologen von einem Frauengrab aus. Zweifellos wurde hier das Grab einer sehr hochgestellten Person entdeckt.
Kuriosum: Die Rastermikroskopuntersuchung der Stofffunde zeigte auch eine 2600 Jahr alte Milbe.
Weitere Ausstellungsstücke
Gezeigt werden neben den Grabfunden weitere archäologische Funde, beginnend von der Jungsteinzeit bis zum 19. Jahrhundert. Feuersteine und Lochbeile aus der Jungsteinzeit (Pfahlbauzeit), Funde aus der Bronzezeit, eine römische Glocke, Hufeisen und andere Eisenteile aus dem Mittelalter und der Neuzeit, sowie Keramikfunde aus fast allen Epochen.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung kann nach Voranmeldung bei Obmann Franz Hauser, Tel. 0664-73839406, im Haus der Kultur in St. Georgen besichtigt werden.
Quelle
Peter Trebsche, Marianne Pollak, Heinz Gruber: Eisenzeitliche Hügelgräber im Attergau, Bundesdenkmalamt 2007
- Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.
Weblinks
- Detaillierte Beschreibung im Buch "Eisenzeitliche Hügelgräber im Attergau"
- Bundesdenkmalamt - Spektakulärer Fund der Hallstattkultur im Attergau
- Heimatverein Attergau - Hügelgräberausstellung in Baum Bitte beachten: Die Ausstellung ist ab März 2011 im Haus der Kultur in St. Georgen im Attergau zu besichtigen.
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