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Die Illyrer, die Träger der [[Hallstätter Kultur]] bewohnten seit der älteren Eisenzeit (etwa 750 bis 400 v.Ch.)unser Land. In der jüngeren Eisenzeit (ca. 400 bis Christi Geburt) kamen die | |||
Dieser geschichtliche Hiweis läßt uns verständlich erscheinen, daß wir in unseren Ortsnamen illyrische, keltische und alteinische (romaische) Wörter wiederfinden. So leitet man beispielsweise den Flußnamen [[Ager]], 810 Agria, aus einem keltischen oder illirischen """agria, die Rasche""" ab(indogermaisch ac = schnell sein). Davon auch der Ortsname Ader an der Ager, Ortsgemeinde Timelkam, der ebenfalls 810 Agria hieß, also mit [[Attersee]] nichts zu tun hat. Siehe Schiffmann "Das Land ob der Enns" 1922, Seite 164. | |||
Um etwa 800 n.Ch. kamen die [[Bayern]]. Sie setzten sich beim ertenmal in dünner Schicht, in den bereits bestehenden kelto-romanischen Wohnplätzen fest. Die bayrische Landnahme war in unserem Bezirk früh abgeschlossen. Der ältesten Siedlungsschicht gehören die sogenannten """echten ing-Namen""" an, die einen Beweis deutschsprachiger Siedlungen vor dem 11. Jahrhundert darstellten. Als """echte ing-Namen""" sind jene anzusehen, deren erste urkundliche Erwähnung vor dem 14. Jahrhundert erfolgte und nach diesem Beleg damals schon auf """-ingen""" oder ähnlich auslauteten. In die alte Zeit fallen auch Orstnamen auf """-ham (heim), -hofen, -hausen, -kirchen, -stätten, -wang, und einige -dorf (Piesdorf, Schöndorf). | |||
== Abkürzungen == | |||
* ahd. - althochdeutsch | |||
* etym, Etym. - etymologisch (Etymologie = Lehre von der Herkunft der Wörter) | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Dr. Konrad Schiffmann, Historisches Ortsnamenslexikon des Landes Oberösterreich, 2 Bände, 1935, mit einem Ergänzungsband 1940 | * Dr. Konrad Schiffmann, Historisches Ortsnamenslexikon des Landes Oberösterreich, 2 Bände, 1935, mit einem Ergänzungsband 1940 | ||
* Friedrich Trupp, Ortsnamenskunde im 26. Jahresbericht der Hauptschule Lenzing - Schuljahr 1974/75 | * Friedrich Trupp, Ortsnamenskunde im 26. Jahresbericht der Hauptschule Lenzing - Schuljahr 1974/75 | ||
* E. Förstemann, Althochdeutsches Namenbuch, 3. Auflage, Bonn; 1913 | |||
= Atterwiki Ortsnamenlexikon == |
Version vom 27. März 2011, 22:08 Uhr
Ortsnamenskunde in der Region Attersee - Attergau
Erfaßt sind hier alle Ortsgemeinden, im Einzugsgebiet der Region Attersee - Attergau. Die Illyrer, die Träger der Hallstätter Kultur bewohnten seit der älteren Eisenzeit (etwa 750 bis 400 v.Ch.)unser Land. In der jüngeren Eisenzeit (ca. 400 bis Christi Geburt) kamen die Kelten aus Westeuropa. Anschließend erfolgte durch die Besetzung des ehemaligen Königreiches Noricum die Eingliederung in das römische Weltreich. In der Folgezeit brachen vor allem germanische Völker ein. Die Völkerwanderung führte zum Zusammenbruch des römischen Imperiums. Odoaker schickte 488 n.Ch. die Romanen nach Italien. Ein kleiner Rest blieb. Im Attergau gab es noch im 8. Jahrhundert Romanen, meist als dienstpflichtige Ackerleute. An sie erinnern auch manche Walchen-(Welschen)orte wie Ainwalchen, Ehwalchen, Seewalchen, Walchen.
Dieser geschichtliche Hiweis läßt uns verständlich erscheinen, daß wir in unseren Ortsnamen illyrische, keltische und alteinische (romaische) Wörter wiederfinden. So leitet man beispielsweise den Flußnamen Ager, 810 Agria, aus einem keltischen oder illirischen """agria, die Rasche""" ab(indogermaisch ac = schnell sein). Davon auch der Ortsname Ader an der Ager, Ortsgemeinde Timelkam, der ebenfalls 810 Agria hieß, also mit Attersee nichts zu tun hat. Siehe Schiffmann "Das Land ob der Enns" 1922, Seite 164.
Um etwa 800 n.Ch. kamen die Bayern. Sie setzten sich beim ertenmal in dünner Schicht, in den bereits bestehenden kelto-romanischen Wohnplätzen fest. Die bayrische Landnahme war in unserem Bezirk früh abgeschlossen. Der ältesten Siedlungsschicht gehören die sogenannten """echten ing-Namen""" an, die einen Beweis deutschsprachiger Siedlungen vor dem 11. Jahrhundert darstellten. Als """echte ing-Namen""" sind jene anzusehen, deren erste urkundliche Erwähnung vor dem 14. Jahrhundert erfolgte und nach diesem Beleg damals schon auf """-ingen""" oder ähnlich auslauteten. In die alte Zeit fallen auch Orstnamen auf """-ham (heim), -hofen, -hausen, -kirchen, -stätten, -wang, und einige -dorf (Piesdorf, Schöndorf).
Abkürzungen
- ahd. - althochdeutsch
- etym, Etym. - etymologisch (Etymologie = Lehre von der Herkunft der Wörter)
Literatur
- Dr. Konrad Schiffmann, Historisches Ortsnamenslexikon des Landes Oberösterreich, 2 Bände, 1935, mit einem Ergänzungsband 1940
- Friedrich Trupp, Ortsnamenskunde im 26. Jahresbericht der Hauptschule Lenzing - Schuljahr 1974/75
- E. Förstemann, Althochdeutsches Namenbuch, 3. Auflage, Bonn; 1913