Franz Xaver von Pausinger: Unterschied zwischen den Versionen
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Franz August von Pausinger war der Sohn von Franz von Pausinger sen., der auf Schloss Frein in Frankenburg, dem Anwesen seines Bruders Karl, und zeitweise in Salzburg lebte. Nach der Volksschule in Frankenburg besuchte Franz August von Pausinger die Realschule in Salzburg und wurde schließlich in Karlsruhe und Zürich zum akademischen Maler ausgebildet. Um die Jahrhundertwende 1899/1900 erlangte Franz August von Pausinger großes Ansehen als Jagd- und Tiermaler. | |||
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In Salzburg heiratete er die Apothekerstochter Rosalia Hinterhuber, die ebenfalls Malerin war, und hat in der Arenbergstraße 35 ein schönes Künstlerheim geschaffen, in dem er mit seiner Frau und vier Töchtern ein glückliches Familienleben führte. Die Stadt Salzburg gedachte seines 100. Geburtstages (1939) durch eine Jubiläumsausstellung im Künstlerhaus. In seinem Todesjahr 1915 wurde eine Straße in der Stadt Salzburg nach ihm benannt. 1920 wurde auch in Wien-Hütteldorf eine Gasse nach ihm benannt. | In Salzburg heiratete er die Apothekerstochter Rosalia Hinterhuber, die ebenfalls Malerin war, und hat in der Arenbergstraße 35 ein schönes Künstlerheim geschaffen, in dem er mit seiner Frau und vier Töchtern ein glückliches Familienleben führte. Die Stadt Salzburg gedachte seines 100. Geburtstages (1939) durch eine Jubiläumsausstellung im Künstlerhaus. In seinem Todesjahr 1915 wurde eine Straße in der Stadt Salzburg nach ihm benannt. 1920 wurde auch in Wien-Hütteldorf eine Gasse nach ihm benannt. | ||
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In der Literatur wird er öfters mit seinem Vater Franz verwechselt, nicht nur wegen des gleichen Vornamens, sondern weil sich sein Vater auch als Glasmaler betätigte. | |||
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Version vom 26. Februar 2013, 10:23 Uhr
Der Tiermaler Franz August von Pausinger (* 10. Februar 1839 in Salzburg, † 7. April 1915 in Salzburg) lebte als Kind auf Schloss Frein in Frankenburg und dann in Salzburg, hielt sich aber sehr oft auf Schloss Kogl und in seinem Jagdrevier in Weyregg am Attersee auf.
Leben
Franz August von Pausinger war der Sohn von Franz von Pausinger sen., der auf Schloss Frein in Frankenburg, dem Anwesen seines Bruders Karl, und zeitweise in Salzburg lebte. Nach der Volksschule in Frankenburg besuchte Franz August von Pausinger die Realschule in Salzburg und wurde schließlich in Karlsruhe und Zürich zum akademischen Maler ausgebildet. Um die Jahrhundertwende 1899/1900 erlangte Franz August von Pausinger großes Ansehen als Jagd- und Tiermaler.
In Salzburg heiratete er die Apothekerstochter Rosalia Hinterhuber, die ebenfalls Malerin war, und hat in der Arenbergstraße 35 ein schönes Künstlerheim geschaffen, in dem er mit seiner Frau und vier Töchtern ein glückliches Familienleben führte. Die Stadt Salzburg gedachte seines 100. Geburtstages (1939) durch eine Jubiläumsausstellung im Künstlerhaus. In seinem Todesjahr 1915 wurde eine Straße in der Stadt Salzburg nach ihm benannt. 1920 wurde auch in Wien-Hütteldorf eine Gasse nach ihm benannt.
Attergau-Bezug
Als der westliche Teil Oberösterreichs mit der Grenze Attersee-Ager infolge der napoleonischen Kriege vorübergehend in bayerischen Besitz kam, verkaufte Graf Anton Khevenhüller 1810 seine Herrschaftsgebiete von Frankenburg und Kogl, die ja nun auf bayerischem Gebiet lagen (die Herrschaft Kammer blieb österreichisch und weiterhin in Khevenhüller-Besitz), an den Wiener Hofadvokaten Dr. Andreas Pausinger, der dann von der bayerischen Regierung geadelt wurde. Sein Sohn Karl kam schließlich in den Alleinbesitz der beiden Herrschaften, während sich der zweite Sohn von Andreas, Franz, der Wissenschaft und der Kunst widmete und besonders als Glasmaler bekannt wurde. Dieser hatte seinen dauernden Wohnsitz in Frankenburg und ist der Vater des Tiermalers Franz August von Pausinger.
Franz August von Pausinger ist mit dem Attergau in besonderer Weise verbunden. Schon als Kind verbringt er viele Zeit auf Schloss Kogl, das in den Alleinbesitz seines Cousins Felix von Pausinger übergegangen war. Hier hat sich auch im Jahre 1843 der große Maler der Biedermeierzeit Rudolf von Alt aufgehalten und ein Bildnis des Schlossherrn wie der Mutter Franz August von Pausingers angefertigt. Rudolf von Alt hat auch in einem Bild den Amtsschreiber von Kogl festgehalten, der in seiner behäbigen Fülle ganz im Gegensatz zu den beiden schlanken Pausinger-Gestalten steht. Dem jungen Franz bot sich in Kogl reichlich Gelegenheit, die Natur zu studieren und die Jägerei kennen und lieben zu lernen. Er wurde daher von seinen Verwandten viel zu Jagden eingeladen. Eines seiner ersten Bilder der Wildfütterung im Gebiete der Hofjagden am Offensee zog die Aufmerksamkeit des Kaisers auf sich. Pausinger wurde zu Hofjagden eingeladen. Mit Kronprinz Rudolf verband ihn eine enge Freundschaft. Er begleitete als Maler den Kronprinzen auf einer großen Orientreise und schmückte dessen ausführlichen Reisebericht, als Prachtband herausgegeben, mit entsprechenden Bildern von Land und Leuten.
Die Pausingergasse in St. Georgen erinnert an den Künstler.
Das Werk
Pausinger hat sich als Maler und passionierter Jäger vor allem dem Hochwild verschrieben. Er lebte mit wahrer Hingabe seiner Kunst, die er eigenständig entwickelte, ohne sich einer Kunstrichtung seiner Zeit zu verschreiben. Durch zahlreiche Pirschgänge schärfte sich sein Blick für das Leben des Hochwildes. Dadurch gewannen seine Tierbilder jene Naturwahrheit, die ihnen fesselnden Reiz verlieh. Bei aller Sachlichkeit tragen Pausingers Bilder den zarten Reiz einer Dichtung. Viele Jahre verbringt er die Sommer am Attersee, vor allem auch in Weyregg am Attersee, wo er die Jagd gepachtet hat. Dort stand auch in Laxenbach sein Jagdhäuschen, dort hielt er sich zwei Jahrzehnte lang in einem Gehege einen kapitalen Hirsch für seine künstlerischen Studien. Denn Hirsch, Garms und Auerhahn, das Hochwild der Alpen, blieben Pausingers Lieblingsmotive und oft ist der Schuss des Jägers nicht gefallen, wenn der Künstler nur beobachten und bewundern wollte. Zahlreich sind seine Tierbilder in Öl und vor allem in Kohle, mit denen er die Jagdzimmer der Schlösser schmückte, von den Alpen bis zu den Karpaten, bis nach Slowenien und Bosnien. In der Kaiservilla zu Ischl wird ein Raum, den seine Bilder zieren, ,Pausinger- Zimmer' genannt und im Treppenaufgang fesselt ein prächtiges Jagdgemälde den Blick des Besuchers. Die österreichische Galerie im Belvedere in Wien wie einige Landesmuseen sind im Besitze von Pausinger-Bildern.
So zahlreich waren die Jagdeinladungen höchster Herren, dass Pausinger nicht allen Folge leisten konnte. Es bewunderte nicht nur alle Welt seine unvergleichlichen Schöpfungen, Pausinger war auch eine sehr gütige und menschenfreundliche Künstlerpersönlichkeit. Zeit seines Lebens hielt er sich immer wieder gerne in der viel besuchten Stätte seiner Kindheit und Jugend, in Kogl auf. Heute noch ist die Erinnerung an den großen Künstler auf Schloss Kogl lebendig, grüßen doch Pausinger- Bilder aus den Jahren 1902— 1904 von den Wänden der Aufgangshalle, während fünf große Bilder im Speisesaal mit den beliebten Motiven: Reh, Gams, Hirsch, Fuchs und Auerhahn, noch in den letzten Lebensjahren des begnadeten Malers entstanden sind und so auch in seiner engeren Heimat von seiner hohen Kunst dauerndes Zeugnis geben.
In der Literatur wird er öfters mit seinem Vater Franz verwechselt, nicht nur wegen des gleichen Vornamens, sondern weil sich sein Vater auch als Glasmaler betätigte.
Quelle
- Gemeinde St. Georgen: St. Georgen im Attergau, Gemeinde St. Georgen 1964, 2. Auflage 1982