Ahberg-Kapelle: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Juli 2012, 16:02 Uhr
Die Ahberg-Kapelle, auch Johannes-Kapelle genannt, liegt auf einer vorgelagerten Erhebung des Ahbergs in St. Georgen im Attergau.
Geschichte
Seit 1911 existiert die weithin sichtbare weiße Kapelle zwischen St. Georgen im Attergau und Straß im Attergau. Der Standort dieser Kapelle ist exakt auf jenem Platz, auf dem sich schon die älteste Kirche der Pfarre St. Georgen befunden hat. Das Patrozinium der Kirche weist auf eine frühe Errichtung hin. Kirchen, die dem hl. Johannes dem Täufer geweiht sind, sind meist sehr früh entstanden. Das die Kirche auf den hl. Severin zurückgehen soll, ist eher eine Legende. Apsis und Chor gehen auf romanischen Ursprung zurück. Im Hochmittelalter stand auf dem Plateau eine mit 16 m Längsausdehnung überraschend große einschiffige Saalkirche mit Rechteckchor und vorgelegter Apsis.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 11. Jahrhundert. Im ältesten Ablassbrief von 1299 (zu sehen im Pfarrmuseum St. Georgen im Attergau) wird die Kirche am Ahberg genauso erwähnt wie die Kirche des hl. Vitus in Buch, die Kirche der hl. Margaretta am Walde (jetzt Pfarrkirche Weißenkirchen) und selbstverständlich die Pfarrkirche St. Georgen.
Der erste Umbau erfolgte zu Beginn der Gotik. Apsis und Rechteckchor wurden abgerissen und das Presbyterium durch den Anbau einer Größeren Apsis vergrößert. An die beiden südlichen Stützpfeiler wurde ein kleiner quadratischer Raum, vermutlich eine Sakristei, angebaut. In einer weiteren Ausbaustufe dürfte parallel zur Südwand des Langhauses eine offene Pfeilerhalle (Arkaden) an die Kirche angebaut worden sein.
1785 wurde im Zuge der Säkularisation unter Josef II. die Schließung der Kirchen St. Veit in Buch und St. Johann am Ahberg und der Verkauf an Private zum Zwecke des Abbruchs angeordnet. St. Veit wurde unmittelbar abgebrochen, St. Johann im Jahr 1827.
Die Patronatsfrau Dora Gräfin Kottulinsky ließ dann 1910 über Anregung durch den Prälaten Dr. Josef Lohninger die Ahberg-Kapelle auf den romanischen Resten errichten. Die Einweihung erfolgte am 19. August 1911 durch Prälat Lohninger. Bei Grabungen soll man damals auch auf Überreste eines alten Klosters gestoßen sein.
1995 wurden bei Renovierungsarbeiten der Kapelle durch die Mayr-Melnhofsche Forstverwaltung archäologische Untersuchungen des Fundamentbodens durch das Bundesdenkmalamt vorgenommen. Die Grabungen von Juni bis August 1996 ergaben, dass im Hochmittelalter eine überraschend große Saalkirche mit 16 m Länge vorhanden war. Weiters wurden Fragmente gefunden, die der Zeit um etwa 2000 bis 1800 v. Chr. zuzuordnen sind. Also ist sicher, dass der Berg bereits in der jüngeren Steinzeit besiedelt war und auch im Mittelalter Holzbauten auf dem Plateau standen. Ganz in der Nähe der Kirche war eine mittelalterliche Ringwallanlage vorhanden.
Informations-Pavillon
Neben der Kapelle errichtete der Heimatverein Attergau im Jahr 2006 einen Informations-Pavillon, dessen Informationstafeln über die Geschichte der Kapelle und der dort gefundenen archäologischen Funde berichten.
Auf www.attergau-zeitreise.at können die Informationstafeln online betrachtet werden:
Rekonstruktion der Ahbergkirche
Aufgrund der Grabungserkenntnisse im Jahr 1995 wurden zwei Modelle der früheren Ahbergkirchen von Schülern des Gymnasiums Vöcklabruck unter Prof. H. Putzer angefertigt.
Lage
Quellen
- Helmut Pachler, Broschüre der Pfarre St. Georgen, Neuauflage 2002
- Helmut Pachler: Berg - St. Georgen - Straß im Attergau - Streiflichter und Zeugnisse aus 4000 Jahren, Heimatverein Attergau 2006
- Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.
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