Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Januar 2013, 22:51 Uhr
Hinweis: 14. Jänner 2013: Die Attergaubahn ist 100 Jahre in Betrieb
Die Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee (Attergaubahn) wird von Stern & Hafferl betrieben und ist eine öffentliche Verbindung zwischen der Westbahn und dem Attersee.
Geschichte
Die Konzession zum Bau und Betrieb der schmalspurigen (1m) Lokalbahn wurde der Marktgemeinde St. Georgen im Attergau am 6. April 1912 erteilt. Schon seit Jahren strebte die Bevölkerung des Attergaus, insbesondere des Hauptortes St. Georgen, nach einem Verkehrsmittel, das raschen und billigen Personen- und Frachtverkehr ermöglichen würde. Besondere Verdienste um den Bau erwarben sich der Reichsratsabgeordnete Heinrich Pichler und der Baumeister Johann Lukas aus St. Georgen im Attergau sowie der Gemeindearzt Dr. Anton Scheiber aus Vöcklamarkt.
Unmittelbar nach der Konzessionserteilung wurde am 6. Mai 1912 mit dem Bau durch die Baufirma Stern & Hafferl, Gmunden, begonnen. In der Folge wurde die Aktiengesellschaft "Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee" gegründet, welche am 5. April 1913 im Handelsregister eingetragen wurde und die Rechte der Konzession von der Marktgemeinde St. Georgen übernahm. Hauptgesellschafter wurde die Baufirma Stern & Hafferl.
Am 14. Jänner 1913 erfolgte die feierliche Eröffnung der 13,4 km langen Bahn. Die Teilstrecke Bahnhof Attersee - Landungsplatz und des Industriegleises zum Auslieferungslager der Brauerei Zipf in Attersee wurde am 1. Juni 1913 eröffnet. Beide Teilstrecken wurden in den 1970er Jahren abgebaut.
Diese Lokalbahn war die verwirklichte Teilstrecke der geplanten Voralpenbahn von Ried - Vöcklamarkt - Attersee - Weyregg - Gmunden - Vorchdorf - Kirchdorf. Gebaut wurde lediglich noch die Strecke Gmunden - Vorchdorf.
Schon 1896 wurde eine 0,76m-Spurbreite-Bahn von Timelkam über St. Georgen nach Mondsee geplant. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde wiederum eine Bahnverbindung von Mondsee - St. Georgen - Vöcklamarkt - Ried geplant. Der Ausbau der Straßen brachte das Projekt zu Fall.
Neben dem Personenverkehr, der vor allem das Ziel verfolgte möglichst viele Sommerfrischler von der Westbahn an den Attersee zu bringen, spielte der Frachtverkehr auf der Attergaubahn eine wesentliche Rolle. Vor allem Schnittholz aus den Sägewerken im Attergau wurde zur Westbahn gebracht. Das Sägewerk Häupl in Attersee besaß eine motorbetriebene Plätte aus Stahl, mit welcher nicht nur Flöße gezogen, sondern auch ganze, mit Holz beladene Eisenbahnwaggons vom Sägewerk zu den Anschlussgeleisen der Bahn gebracht wurden.
Sonderfahrten
Die Attergaubahn betreibt neben dem planmäßigen Verkehr auch Sonderfahrten. Sehr beliebt sind die Bummelzugfahrt in Kombination mit der Attersee-Schifffahrt und die Fahrt zum Keltenbaumweg. Interessierte können auch einen Hobbyzugführerschein erwerben.
Zukunft
2012 wurden die Bahntrasse und Haltestellen weiter verbessert. Die Brücke über die Dürre Ager bei St. Georgen wurde neu errichtet.
2013 soll ein gemieteter "Flexity Outlook" der Firma Bombardier von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben angemietet werden und auf der Attergaubahn zum Einsatz kommen. Damit soll ein massiver Qualitätssprung erreicht und steigende Fahrgastzahlen bewirkt werden. Der Miet-Zug soll bis 2015 im Einsatz sein, dann soll mit Hilfe des Landes OÖ. ein neuer Zug angeschafft werden.
Fahrplan
Lage
Quelle
- Mitteilungen des Heimatvereins Attergau, Sonderausgabe März 2003
- Stern & Hafferl
Literaturhinweis
- Karl Ammerer-Willibald: Vöcklamarkt in alten Tagen, Ausgabe 1999, ISBN 3-900847-75-4.
Detailbeschreibung "Umfassende Lokalbahn-Projekte", ab Seite 417.